Wenn Sie Ihrer Ernährung bis jetzt wenig Augenmerk geschenkt haben, bringt es nichts, von heute auf morgen auf eine vollwertige Ernährung mit viel Vollkorn, Obst und Gemüse umzustellen. Im Gegenteil, Ihr Verdauungstrakt kommt einer plötzlichen Änderung nicht ohne weiteres nach. Längst hat er sich an übermäßiges Essen, viel Fett und Süßes gewöhnt.

Probleme, die es geben kann

Zwar enthalten Vollkorn, Obst und Gemüse besonders gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe, doch will der richtige Umgang mit ihnen gelernt sein. Obst und Rohkost im Übermaß und vor allem zu später Stunde können bei empfindlichen Personen zu lästigen Blähungen und Schlafstörungen führen.

Obstsäfte etwa sind in konzentrierter Form für empfindliche Mägen ein Problem, da sie viel Säure enthalten, die die Magenschleimhaut reizt. Auch viele Vollkornprodukte überfordern anfangs den Verdauungstrakt und führen zu Bekömmlichkeitsstörungen.

Tipps zur Umstellung auf gesunde Ernährung

Jede Art von Umstellung hat viel mit Psychologie zu tun: Auch bei gesunder Ernährung ist der Anfang oft schwer. In den Medien sind manch widersprüchliche Informationen zu finden, und ein positiver Effekt stellt sich auch nicht unmittelbar ein. Lassen Sie sich davon nicht verunsichern. Mit Ihrem Wissen und eigenen Erfahrungen im Hintergrund werden Sie im Laufe der Zeit Ihre Sinne schulen und ein eigenständiges Gefühl dafür entwickeln, welche Lebensmittel die Richtigen sind.

Wer zu Magen-Darm-Problemen neigt und auf Manches empfindlich reagiert, sollte sich für eine Ernährungsumstellung mehrere Wochen und sogar Monate Zeit lassen. Nur Schritt für Schritt gelingt es, sich an die neue Form der Ernährung zu gewöhnen. Es genügt, wenn Sie zu Beginn erstmal mit kleinen Schritten anfangen.

  • Gewöhnen Sie sich beispielsweise daran, täglich frisches Obst oder Gemüse zu essen. Besonders für Zwischenmahlzeiten empfiehlt es sich, anstatt des gewohnten Schoko-Riegels in einen Apfel zu beißen oder an einer Karotte zu knabbern.
  • Halten Sie sich zunächst an die Obst- und Gemüsesorten, die sie schon gut kennen und die Ihnen bekommen.
  • Hilfreich kann ein kleines Verdauungstagebuch sein, in das Sie Ihre Ernährungserfolge oder -probleme eintragen. So wird einem besser klar, was genau Probleme verursacht und was nicht.
  • Im Laufe der Zeit gewöhnen sich Magen und Darm an die Rohkost. Dann können Sie sich mittags zusätzlich auch einen Salat zubereiten. Weiterhin meiden sollten Sie Rohkost am Abend. Gedünstetes Gemüse ist leichter bekömmlich, genauso wie pürierte Gemüsesuppen.
  • Wenn Ihnen die ersten Schritte gut gelungen sind, nehmen Sie Vollkornbrot in Ihren Speiseplan auf. Auch gegartes Vollkorn in Vollkornnudel oder Naturreis werden Sie nach kurzer Zeit vertragen. Dank der Ballaststoffe aus Obst, Gemüse und Vollkorn sättigen die Speisen und schmecken außerdem gut.
  • Sie werden sicher mit der Zeit seltener Lust auf Süßes oder Weißmehlprodukte haben. Gelingt es Ihnen dann noch, den Verzehr von fettreicher Wurst oder Fleischprodukten einzuschränken, haben Sie die Weichen zu einer gesunden Kost schon gestellt.