Schnuffel

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Sonntag, 11. Juni 2023 - 19:38

Hallo alle,

Lange wollte ich nicht persönlich in diesem Forum schreiben, habe aber oft mitgelesen und viele Beiträge haben geholfen und/oder Mut gemacht.

Jetzt bin ich einmal an der Reihe zu berichten: Meine Schwester, 66 Jahre ist seit 6 Jahren an metastasierten Darmkrebs erkrankt. Darmtumor und die damals vorhandene solitäre Lebermetastase konnten gut entfernt werden mit anschließender FOLFOX-Chemo. Danach war sie circa ein Jahr tumorfrei, allerdings kam es dann zur Metastasierung in Lunge und paraaortalen Lymphknoten. Die Leber ist auch nach 6 Jahren metastasenfrei. Deshalb dann systemische Chemotherapie mit FOLFOX und dem Antikörper Panitumumab, der tatsächlich zu einer Komplettremission geführt hat - für fast ein ganzes Jahr. Lungen- und Lymphknotenmetastasen wurden leider wie zu erwarten wieder aktiv, deshalb Wechsel auf FOLFIRI mit Panitumumab: wieder Komplettremission, diesmal für circa ein halbes Jahr bis die Metastasen wieder aktiv wurden. Seitdem wurde das FOLFIRI-Schema wieder angesetzt bis Ende des letzten Jahres. Weil weiterhin alles konstant war und die Tumorlast sehr gering, wurde FOLFIRI auf 3 Wochen Abstände ausgeweitet, was sich im Nachhinein leider als fataler Fehler entpuppt hat (vorallem da das Krankenhaus trotzdem erst wieder nach 6 Monaten ein CT angesetzt hatte - warum auch immer). Auf jeden Fall sind die Metastasen seit November stark progredient und multiple Lymphknotenmetastasen im gesamtem Bauchraum aufgetreten sowie ein riesige Ovarialmetastase - letzte konnte zum Glück chirurgisch vor 2 Wochen in R0 entfernt werden, aber einige der Lymphknotenmetastasen bereiten meiner Schwester aktuell akute Probleme, da sie anscheinend direkt an der Leberpforte sitzen und einen Gallenstau verursacht haben. Letzten Freitag ist das Krankenhaus endlich mal aktiv geworden und hat einen Stent gesetzt - trotzdem geht es ihr aktuell immer noch nicht gut und die eigentlich in 2 Wochen angesetzte Chemo ist aufgrund der schlechten Leberwerte und des schlechten Allgemeinzustand sehr fraglich.

Meine Familie und ich sind so geschockt, wie schnell es nun bergab ging - vor allem nachdem sie so viele Jahre so stabil war. Als Chemo wurde nun Lonsurf mit Avastin angesetzt und sollte schnellstmöglich beginnen damit es nicht weiter eskaliert, aber wie bereits oben geschrieben ist es fraglich, ob die Chemo überhaupt stattfinden kann - es ist zum Verzweifeln.

Ich würde mich sehr freuen, wenn einige der Langzeitüberlebenden hier im Forum bereit wären, ihre Geschichte mit mir zu teilen, vielleicht gibt es ja die ein oder andere Mutmachgeschichte.

Alles Liebe,

Klementine

346 posts
Donnerstag, 15. Juni 2023 - 03:09

Hallo Klementine.

Weiß nicht genau, was ich schreiben soll. Aber finde es gut, dass du die Geschichte deiner Schwester hier geteilt hast. Du hattest geschrieben, dass deine Schwester eine Komplettremission hatte. Das bedeutet, dass keine Krebszellen mehr nachweisbar sind. So können die Metastasen normal nicht mehr wieder aktiv werden. Haben sich also bei deiner Schwester neue Metastasen gebildet? Das hatte ich jetzt nicht so richtig verstanden. Aber wenn Chemos so gut wirken, muss deine Schwester sich ja nur noch ein wenig erholen und dann kann die Behandlung ja wieder erfolgreich sein.

Viele Grüße

Olli