Svenja

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Mittwoch, 3. April 2024 - 01:43

Ich drehe bald durch und kann mich gar nicht mehr beruhigen, da meine Angst so massiv ist.
Ich (weiblich, 36) habe schon lange mit meiner Verdauung zu kämpfen. Mal habe ich nach jeder Mahlzeit Stuhlgang bzw. Durchfall, mal kann ich nur einmal die Woche auf die Toilette, obwohl ich viel trinke und mich bewege. So auch in letzter Zeit. Der Kot ist so hart und groß vom Durchmesser, dass ich Schwierigkeiten haben, diesen heraus zu bekommen. Seit einigen Wochen habe ich dabei Blut im Stuhl bzw. merke, wie mir der Stuhlgang recht nah am Afterausgang etwas aufreißt. Das Blut ist dann hellrot. Ich habe auf Hämorrhoiden getippt, da ich auch schon das ein oder andere Mal mit Analvenenthrombosen zu tun hatte. Ich habe dann mit Flohsamenschalen angefangen und der Stuhl wurde von der Konsistenz her weicher. Dann blutet es auch nicht. Lasse ich die Flohsamenschalen weg und der Stuhl wird wieder härter, merke ich wieder, wie es aufreißt und blutet. 
Heute Mittag war ich zur Toilette, eigentlich recht normal, ohne Blut. Ich war auch nach meinem Gefühl gut entleert und saß dann ca. 1-2 Stunden später auf der Couch und dachte, dass ich pupsen müsste. Es kam aber breiiger Kot raus, ohne das ich es direkt gemerkt habe. Ich habe mir sprichwörtlich in die Hose gemacht. Zum ersten Mal.
Solche ,,falschen Freunde" sind scheinbar auch typische Anzeichen von Darmkrebs.
Meine Darmspiegelung ist leider erst in zwei Wochen und ich weiß gar nicht, wie ich noch einen klaren Gedanken fassen soll. 
 

  • Dieser Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung
  • Blut beim Stuhlgang
  • ,,Falsche Freunde" (unfreiwilliger Stuhlabgang)

    Das sind doch alles Symptome...
    Vor ca. 10-12 Jahren hatte ich schon mal eine Darmspiegelung. Ich weiß noch, dass damals alles in Ordnung war und keinerlei Polypen gefunden wurden. Das muss natürlich nach solch einem langen Zeitraum nichts heißen, aber damals war halt nichts, worüber man sich hätte Sorgen machen müssen.

    Ich habe natürlich gegoogelt (vermutlich falsch) und es kommt immer nur Darmkrebs und leider nichts anderes, worauf die Symptome noch passen könnten.

Theresa

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Mittwoch, 3. April 2024 - 14:53

Hallo Svenja

ich würde an Deiner Stelle rasch zum Gastroenterologen gehen, auch eine Koloskopie vereinbaren sowie auch Untersuchungen auf andere Ursache von Entzündungen abklären lassen, wie Morbus Crohn, Colitis Ulcerose etc. Auch natürlich alles auf Darmkrebs abklären lassen. Aber es kann genau so gut andere Ursachen für die Symptome geben. Das ist sehr sehr sehr wichtig, dass Du rasch zum Facharzt gehst. Man kann auch Deine Symptome haben, ohne Darmkrebs zu haben, wie etwa bei Morbus Crohn. Da kann der Darm so entzündet sein, dass man Deine Symptome hat. Aber das ist gut behandelbar durch den Facharzt!!! Auch wenn es Schlimmes wäre, gäbe es Behandlungsmöglichkeiten. Wichtig ist, schnell zum  Facharzt!

Alles Gute Theresa

Svenja

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Mittwoch, 3. April 2024 - 16:11

Liebe Theresa,

vielen Dank für deine liebe Nachricht. Ich habe meine Spiegelung erst am 16.04. Bis dahin weiß ich gar nicht, wie ich die Zeit verbringen soll. Ich schlafe schon kaum noch.
Meine Gedanken kreisen nur um besagtes Thema.

Ich habe furchtbare Angst.

Theresa

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Donnerstag, 4. April 2024 - 10:54

Liebe Svenja

ich verstehe Deine Sorgen gut und ich kenne vor allem diese vielen Nächte mit furchtbarer Angst. Du könntest zwischendurch schon einmal zu Deinem Hausarzt gehen oder zu einem Gastroenterologen und ersuchen, dass ein umfangreiches Blutbild gemacht wird, mit den Entzündungsmarkern, vor allem CRP und auch einigen wichtigen Tumormarkern (v.a. CEA), aber auch sonst allen wichtigen Blutwerten. Du könntest auch zu Deinem Hausarzt gehen und fragen, ob eine Überweisung für einen Ultraschall Bauch möglich wäre bzw. sogar ein MRT Bauch. Dann könntest Du bis dahin schon einmal diese informationen einholen. Du könntest Deinen Arzt ersuchen, dass er eine Stuhlprobe von Dir in ein Labor sendet und der Calprotectin-Wert gemessen wird. Das würde anzeigen, ob eine Entzündung im Darm ist und wenn ja, wie stark sie ist.

All diese Werte sind aus meiner nicht ärztlichen Sicht wichtig für eine Zusammenschau dann aller Befunde, also gemeinsam mit dem Befund der Koloskopie. Das sind alles wichtige Informationen für den Arzt und Dich.

Das heißt, Du kannst jetzt schon etwas tun und das ist gut! 

Du kannst auch jederzeit zu einem Labor gehen und dort als Privatperson auf eigene Rechnung Werte bestimmen lassen, also ohne Arztüberweisung. Manchmal habe ich das gemacht.

Beim Einschlafen kannst Du Dir und Deinem Bauch ganz viel Ruhe gönnen und Deinem Bauch versprechen, dass Du für ihn alles tust, was wichtig ist. Du kannst Deinem Bauch sagen, dass jetzt Ruhe für ihn wichtig ist, um wieder ganz gesund zu werden. Sage Dir dabei im Gedanken auch selber vor, dass Du alles dafür tun wirst, dass alles gut wird. und: "Alles wird gut.................". Das kannst Du öfter Dir innerlich vorsagen. Wenn ich das schaffe, dann schaffst Du es auch. Ich kann dann leichter einschlafen. Am nächsten Tag aber tue ich dann wirklich alles dafür, dass ich gesund werde und bleibe, wie ich mir selber versprochen habe........das ust gut am Weg zum Gesundwerden!

Die Angst übrigens ist positiv. Sie ist die Kraft, die Dich aufrüttelt und zwingt, Termine beim Arzt zu vereinbaren. Ich bin auch dankbar für die Angst, sie hat mich gerettet. Schau freundlich und dankbar auf Deine Angst, so blöd das klingen mag. Sie ist trotzdem Dein Freund. ich schicke Dir viel Kraft!!!!!

Bis bald

Alles Gute!!!!!!! Theresa

Hans

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Dienstag, 9. April 2024 - 13:35

Hallo,

vorab rate ich zu differenzieren, seit wann genau diese Symptome auftreten.

Eine bösartige Darmerkrankung "wuchert" nicht innerhalb kurzer Zeit, sondern wächst unbemerkt über Jahre hinweg. (10-15 Jahre nicht unüblich)

Bei derartigen Begleiterscheinungen deutet es daraufhin, dass es bei einer bösartigen Erkrankung das Endstadium erreicht wäre oder kurz davor ist. Hierzu sollte man die Angst erst mal beiseite legen, da es mehrere Erkrankungen gibt, die symptomatisch ähnlich sind. Bei einer Obstipation über mehrere Tage kann durchaus Übelkeit und Erbrechen dazukommen. "Input ohne Output" funktioniert nicht. 

Auf Grund der Symptome kann es auch auf eine Entzündung des Enddarms hindeuten. Auch Stress löst Verdauungsbeschwerden aus. Daher auch abwägen, seit wann genau diese Symptome aufgetreten sind und ob sich seit dieser Zeit etwas verändert hat. Die "hellrote Blutung" weißt dabei auf eine Verletzung hin. Älteres Blut färbt sich dunkel, daher denke ich, liegt es an einer frischen Wunde die während dem Stuhlgang entstanden ist, Fissur z.B. 

Für eine Frau Mitte 30 kommt auch Endometriose in Betracht. Hierzu sind die Begleiterscheinungen alle verschieden, allerdings ist es durchaus denkbar. (Dieser Hinweis / diese Vermutung nur, sollte bei der Endoskopie keine Auffälligkeiten festgestellt werden)

Mfg

DHansR

Svenja

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Dienstag, 16. April 2024 - 18:02

Hallo ihr Lieben,

ich möchte mich noch einmal melden. 
Tumormarker habe ich vorab extra nicht untersuchen lassen, da man mir sagte, dass diese auch bei Entzündungen erhöht sein können und ich mich dann noch verrückter gemacht hätte.

Die letzten Tage habe ich so gut es geht versucht die Gedanken an eine Erkrankung zu verdrängen, allerdings hat mein Körper durch den ganzen Stress stark mit einer Gastritis reagiert. Ich habe mir dennoch immer das Mantra vorgegeben, dass alles Gut wird.

Ich hatte tatsächlich nach einem Kaiserschnitt mal starke Endometriose. Diese wurde aber schon vor vielen Jahren operiert und seitdem bin ich beschwerdefrei.

Heute war endlich der Tag der Darmspiegelung. Nach einer schlaflosen Nacht, war ich heute Mittag dran. Danach hatte ich ein kurzes Gespräch mit dem Arzt. Es ist alles komplett unauffällig. Der Darm ist leicht gereizt vom Abführen, aber ich habe weder Darmkrebs, noch Polyoen. Eine Ursache für meine ständigen Blutungen gibt es auch nicht, da die Hämorrhoiden normal aussehen. 
Es wurden trotzdem Proben entnommen und zur Untersuchung eingesendet. Den Stein, der mir vom Herz gefallen ist, konnte man sicher noch drei Zimmer weiter hören.

Ich hoffe, dass mein Beitrag hier auch anderen Menschen mit Sorgen hilft. Auch wenn man meint es sieht nicht gut aus, es muss nicht so ausgehen. 


Ich hoffe sehr, dass es nicht nach Hohn klingt. Nicht einmal ansatzweise kann ich diesen harten Kamp den ihr kämpft, nachempfinden. Trotzdem sende ich euch von Herzen alle Kraft dieser Welt, dass ihr die Krankheit besiegt. Bleibt stark!
 

Theresa

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Donnerstag, 18. April 2024 - 19:38

Hall Svenja,

ich freue mich für Dich! Den Stein habe ich bis Österreich von Deinem Herzen plumpsen gehört. Gott sei Dank!!! Ich überlege noch, wie Deine phasenweisen Darm-Blutungen zu erklären sein könnten. Also ich kenne das von mir, so Phasen mit mit Blutungen gab es. Dann war wieder alles gut. Das war wiederholt so, phasenweise gut, dann wieder Blutungen usw. Ein paar Jahre später wurde Colitis ulcerosa als Diagnose festgestellt und wieder Jahre später auf Morbus Crohn verändert. Jetzt bekomme ich ein Immunsuppressivum und seither, also seit eineinhalb Jahren ist alles komplett gut. Aber bleib dran an der Suche der Diagnose, es lohnt sich, weil es gute Medikamente gibt, die auch diese Blutungsphasen korrigieren können. Gratulation nochmals und vielen Dank für Deine guten Wünsche!!!

Liebe Grüße Theresa