Gast
Sonntag, 29. Dezember 2013 - 21:13

Hallo ihr Lieben,

nun ist es fast gute 3 Monate her das meine geliebte Mutter viel zu früh verstorben ist.

Durch den ganzen Schock damals die vielen Behördengänge und natürlich meine Schwangerschaft hatte ich gar keine Zeit richtig zu trauern. Hab so das Gefühl das jetzt erst alles hochkommt und dann glaube ich zu ersticken so stark sind die Gefühle.

Am 20.11. habe ich eine gesunde Tochter entbunden. Sie gibt mir Kraft und Hoffnung das nicht Alles im Leben sinnlos ist.

Es gibt Momente wo die Trauer unerträglich ist und ich habe schon mit den Gedanken gespielt ein Medium aufzusuchen und so mit meiner Mutter nochmal Kontakt aufzunehmen.

Mir tut es weh Babysachen zu sehen die meine Mutter noch ausgesucht hat.

Das 1. Weihnachten ohne sie war auch schlimm. Mein Vater ist ein Griesgram geworden der lieber die Einsamkeit wählt als Zeit mit den Rest der Familie bzw mit seinen Enkeln zu verbringen.

Er hat übrigens paranormale Erlebnisse in seiner Wohnung. Meine Mutter ist ja dort verstorben.

Also ab und zu geht das Licht im Bad an und oder der Fernseher geht immer Nachts einfach an ohne das er ihn betätigt hat. Ihn macht das fertig und ich habe ihn schon empfohlen auszuziehen aber er will nicht.

Glaubt ihr an solche " Erscheinungen".

annachristine

307 posts
Montag, 30. Dezember 2013 - 12:46

Hallo Diny,

zuerst einmal noch meinen Glückwunsch zur Geburt Deines Kindes.

Ich glaube Deine Mama hat alles genau beobachtet und wird da immer die schützenden Hände über euch halten.

Ja ich glaube an die Erscheinungen, die nach dem Tod urplötzlich da sind. Ich habe es auch erlebt und es kommt auch jetzt noch vor. Nicht mehr so häufig, wie es war, aber es ist da. Mein Mann ist so in einer Art bei mir. Es gab aber auch eine situation, da habe ich urplötzlich mit ihm schimpfen müssen: ich habe im Garten Wasser warm gemacht mit einem Tauchsieder, der total in Ordnung war. Als mein Wasser warm war, ich den Stecker gezogen habe, bemerkte ich das das Kabel defekt war. Es war wie angeschnitten und die Drähte lagen frei; keine Isolierung mehr darüber. Also mußte ich meinen Ärger darüber dann ablassen. Ich will leben und nicht auf diese Weise sterben müssen.

Es hat aber vieles gegeben bei mir. Auch Licht an; Fernseh an; Radio an; das mit dem Spülkasten; bei meinem Sohn in der Wohnung usw.

Nehmt diese Zeichen und Erscheinungen als ein Zeichen wie "ich bin da".

Und es kommt auch heute vor, daß ich urplötzlich mit weinen beginne; finde den Grund dafür nicht sofort.

Ich wünsche Dir auf jedenfall ein gesundes Jahr.

Anna-Christine

Binweg

596 posts
Montag, 30. Dezember 2013 - 15:03

Ich möchte mich anschließen, ja, auch mir passiert jetzt noch so manches, obwohl Volker schon 1 ein viertel JAhre tot ist, gestern saß er plötzlich im Silvesterkonzert neben mir, wir haben diese Barocksaal oft besucht, aus anderen Anlässen, mit seinen Kinder... aber gestern hat er mich am Ärmel gezupft, und mir ins Ohr geflüstert, was für wunderschöne Musik das ist... ich musste schmunzeln.

Ja, er ist immer wieder da und zeigt mir, dass er auf mich aufpasst.

Euch allen einen guten Rutsch und noch viel Kraft für das, was ansteht und kommt.

Friderike oder rosti55

Marco Schmidt

11 posts
Freitag, 16. Oktober 2020 - 08:50

Hallo,

es hilft vielleicht wenn man den Trauerprozess genauer versteht.

Im ersten Moment bewirkt ist man in einem Schockzustand, der stunden- oder tagelang anhalten kann. Der Trauernde kann nicht fassen, was geschehen ist, und fühlt sich wie erstarrt.

Irgendwann beruhigen sich üblicherweise die überbordenden Gefühle, doch in vielen kleinen Situationen des Alltags fühlt sich der Trauernde an den Verstorbenen erinnert – und muss sich immer wieder bewusst machen, dass es den schmerzlich vermissten Menschen nicht mehr gibt.

Erst wenn sich das Suchen abschwächt, öffnet sich der Blick für die Zukunft: Der Trauernde beginnt, die Welt und sich selbst neu zu entdecken. Möglich ist, dass ihm die Helfer früherer Phasen dabei sogar als Hindernis erscheinen – und er nach neuen Freunden für ein neues Leben sucht.

VG,

Marco

Lisa Jahn

8 posts
Montag, 9. November 2020 - 18:06

Hallo zusammen, 

ich kann mich nur den Worten von Marco anschließen und finde, dass er die gesamte Situation ganz gut auf den Punkt gebracht hat. 
Besonders gut gefällt mir der Aspekt, dass sich der Blick für die Zukunft dann öffnet, wenn sich das Suchen abschwächt und der Trauernde bereit ist, die Welt für sich neu zu entdecken. 

Liebe Grüße

Susanne Herrlich

14 posts
Montag, 9. November 2020 - 19:27

Hallo,

auch ich möchte mich anschließen.

Es ist sicher nicht Einach abzuschließen und Ruhe zu finden. Das versteht auch jeder! Ich denke, es ist wichtig sich dennoch neuen Dingen zuzuwenden und abzulenken. Immer auch mit dem Wissen, dass der/die Verstorbene über uns wacht und immer in uns sein wird. Natürlich schwächt irgendwann die Erinnerung an das Lachen, die Stimme und Ähnliches ab. Die Sehnsucht nach dieser Person bleibt immer ungestillt. Doch würde diese Person nicht wollen, dass wir unser Leben weiter leben und tolle neue Dinge erfahren? Ich denk schon. Und so sollten wir den Blick in die Zukunft richten.

Liebe Grüße

Julia

16 posts
Sonntag, 10. Januar 2021 - 14:28

Hallo zusammen,

ich weiß, meine Antwort kommt etwas zu spät, jedoch wollte auch ich etwa dazu sagen.

Es tut mir leid, dass du einen wichtigen Menschen deines Lebens so früh verloren hast. Die Trauer ist vollkommen normal, gerade wenn du sie vorher leicht "verdrängen" konntest durch andere Dinge wie deine Schwangerschaft. Aber jetzt ist wieder etwas Ruhe in dein Leben eingetreten, jetzt hast du wieder Zeit für deine inneren Gedanken. Ohne dir deine Motivation nehmen zu wollen, aber dies wird auch lange anhalten. Aber dies würde ich nicht als Nachteil ansehen, das zeigt nur, dass du deine Mutter von ganzem Herzen liebst und ihr eine unbeschreibliche Verbindung hattet. Das haben nicht mehr viele, also hattest du etwas, was sich viele nur wünschen können.

Sei dankbar für die Zeit, die du mit deiner Mutter hattest und behalte die ganzen Erinnerungen in deinem Herzen, damit du sie niemals vergisst und an ihren Worten wachsen kannst. Du bist nicht allein und dein Kind braucht dich jetzt. Erstmal herzlichen Glückwunsch dafür! Sei für dein Kind die Mutter, die du hattest und jetzt immer lieben wirst, ich glaube das wünscht sie sich am meisten, dass du wieder glücklich sein kannst.

Und ja, wenn ich ehrlich bin, ich glaube an solche Erscheinungen. Ihr könnt mich für verrückt halten, wenn ihr wollt, aber ich denke, das sowas schon möglich sein kann. Beispielsweise wenn eine verstorbene Person noch nicht loslassen kann oder eine letzte Aufgabe noch nicht erfüllt hat. Ich denke deine Mutter kann erst so wirklich gehen, wenn sie sieht, dass du und besonders dein Vater damit klar kommt und wieder glücklich seid. Dann ist alles für sie getan. Da dein Vater sich aber eher in die gegensätzliche Richtung entwickelt, scheint sie bei ihm Haus zu "verweilen" und darauf zu warten, dass er sein Leben, so wie es jetzt ist, annimmt und sich wieder dir anvertraut oder wieder glücklich wird.

Ich wünsche dir alles Gute! :)