Jährlich werden allein in Deutschland etwa 61.000 Fälle von Darmkrebs, auch kolorektales Karzinom genannt, diagnostiziert, jedes Jahr sterben hierzulande etwa 25.000 Menschen an dieser Erkrankung. Viele könnten gerettet werden, wenn der Krebs frühzeitig entdeckt worden wäre, doch Darmkrebs ist eine "stille" Krankheit: In den meisten Fällen gibt es keine Warnzeichen. Kommt es zu spürbaren Symptomen, ist die Erkrankung nicht selten bereits fortgeschritten und eine Heilung oft nicht mehr möglich.

Früherkennung nutzen

Die Früherkennung ist deshalb eine der wichtigsten Waffen gegen Darmkrebs. Mit Hilfe regelmäßiger Untersuchungen kann die Erkrankung frühzeitig aufgespürt werden und dann sind die Heilungschancen sehr gut. Darmkrebsfrüherkennungsuntersuchungen können zu einer echten Vorsorge werden: Vorstufen von Darmkrebs, so genannte adenomatöse Darmpolypen (Adenome), lassen sich entdecken und entfernen.

Jeder Mensch sollte die Möglichkeiten der Früherkennung nutzen. Entscheidend für ein wirksames Früherkennungsprogramm ist das individuelle Risiko für Darmkrebs: Fälle von Darmtumoren oder Darmkrebsvorstufen  in der Familie beispielsweise bedeuten für alle erstgradig verwandten Familienmitglieder (Eltern, Geschwister, Kinder) ein erhöhtes Darmkrebsrisiko - insbesondere wenn der Krebs oder die Adenome in frühem Alter aufgetreten sind (Krebs vor 60, Adenome vor 50). Dementsprechend sind Früherkennungsuntersuchungen schon im jüngeren Lebensalter empfohlen. Diese Dinge müssen Sie wissen, wenn Sie sich und Ihre Familie wirkungsvoll schützen wollen. Lesen Sie hier mehr zum Risiko für Darmkrebs.

Diagnose

Was tun, wenn aufgrund von Beschwerden oder bei einem auffälligen Befund in der Darmkrebsfrüherkennung der Verdacht auf ein kolorektales Karzinom besteht? Eine ganze Anzahl von Untersuchungsmethoden steht heutzutage bereit, um Darmkrebs zu diagnostizieren und um die genaue Ausbreitung der Erkrankung festzustellen. Dies ist Voraussetzung um die richtige Behandlung festlegen zu können.

An der Diagnose und Therapieplanung sind häufig mehrere Ärzte verschiedener Fachrichtungen beteiligt. Neben Ihrem Hausarzt werden Sie z.B. von einem

  • Gastroenterologen (Magen-Darm-Spezialist),
  • Radiologen (auf bildgebende Verfahren spezialisierter Arzt) und
  • Onkologen (Krebsspezialist)

untersucht. Für die nötigen Laboruntersuchungen stehen

  • Laborärzte und
  • Pathologen (Spezialisten für Gewebeuntersuchung)

bereit.

Jeder Arzt ist dabei auf die enge Zusammenarbeit mit den anderen Spezialisten angewiesen, die alle ihr Wissen und ihre Erfahrung zur präzisen Diagnosestellung beitragen. Sehen Sie als Patient Ihre "Wanderung durch die Abteilungen" als Teil der modernen Diagnostik und als bestmögliche Vorbereitung für eine optimale Therapie.


Dieser Text entstand mit fachlicher Unterstützung des Krebsinformationsdiensts (KID).