Die Abkürzung CT steht für Computertomographie; MRT bedeutet Magnetresonanztomographie, auch Kernspintomographie genannt. CT und MRT sind zwei moderne bildgebende Verfahren, mit denen feinste Strukturen im Inneren des Körpers sichtbar gemacht werden können. Beide Methoden eignen sich sehr gut zur Diagnostik und frühen Erkennung von Krankheiten.

Wenn ein Krebsverdacht besteht, werden CT oder MRT häufig als Ergänzung zu anderen Diagnoseverfahren eingesetzt, um einerseits Lage und Ausbreitung des Tumors zu prüfen, andererseits mögliche Metastasen, also Krebsabsiedlungen, ausfindig zu machen. Beide Verfahren liefern damit dem Arzt wertvolle Hinweise, um die Ausdehnung der Krankheit einzuschätzen und die Behandlung zu planen.

Wie funktioniert die Computertomographie?

Die Computertomographie ist aus der klassischen Röntgentechnik hervorgegangen. Beim Röntgen wird der Körper mit energiereichen Röntgenstrahlen "durchleuchtet" und das entstandene "Schattenbild" des Körperinneren auf einen Film projiziert. Auch die Computertomographie arbeitet mit Röntgenstrahlen, allerdings ist die Aufnahmetechnik eine ganz andere.

Die CT fertigt Querschnittbilder des Körpers an, indem die Röntgenröhre und der Detektor während der Aufnahme um den Körper rotieren. Die aufgenommenen Querschnittsbilder werden mithilfe des Computers zu dreidimensionalen Bildern zusammengesetzt. Querschnittbilder sind viel präziser, weil sich – anders als bei einem Röntgenbild – die einzelnen Organe nicht überlagern und so die jeweiligen Strukturen klarer zu erkennen sind. Die digitale Steuerung per Computer macht es zudem möglich, dass die Schnittbilder des Körpers in feinsten Schichten aufgenommen werden können. Auf diesen Schichtaufnahmen lassen sich Details von wenigen Millimetern Größe erkennen.

Wie funktioniert die Magnetresonanztomographie?

Auch mit der MRT wird der Körper schichtweise dargestellt, jedoch benutzt diese Technik keine Röntgenstrahlung. Magnetresonanztomographen, auch Kernspintomographen genannt, erzeugen kurzfristig starke Magnetfelder, aufgrund derer sich der natürliche Kernspin (Eigendrehimpuls) der Wasserstoffatome im Körper verändert. Nach Ausschalten des starken Magnetimpulses fallen die Wasserstoffatome wieder in ihren üblichen Kernspin zurück, wobei Energie in Form von elektromagnetischen Wellen abgegeben wird, die als Resonanz gemessen werden kann. Jede Gewebeart des Körpers enthält unterschiedlich viel Wasser, also unterschiedlich viele Wasserstoffatome, weswegen auch die messbare Resonanz sehr variabel ausfällt. Aus dieser Information errechnet ein Computer detaillierte Schichtbilder des Körperinneren.

Während die Computertomographie nur horizontale Schnittbilder des Körpers ermöglicht, liefert die Magnetresonanztomographie Bilder ganz beliebiger Schnittführungen, wie z.B. horizontale, vertikale oder diagonale Ansichten. Die exakte anatomische Abbildung und die Wahl verschiedener Schnittebenen ermöglichen dem Arzt eine präzise Beurteilung der einzelnen Gewebestrukturen - und damit eine aussagekräftige Diagnose.

Wie läuft die Untersuchung mit CT und MRT ab?

Sowohl während der Computertomographie als auch während einer Magnetresonanztomographie liegen Sie auf einer Liege, die langsam in die runde Öffnung des Untersuchungsgerätes gefahren wird. Je nach Fragestellung dauert die Untersuchung im CT zwischen 10 und 20 Minuten, bei der Kernspintomographie meist etwas länger. Die eigentliche Aufnahmezeit der Bilder beträgt bei der CT nur ein paar Sekunden, bei der MRT wenige Minuten. In dieser Zeit sollten Sie ganz ruhig und entspannt liegen und sich nicht bewegen.

Während der gesamten Untersuchungszeit sind Sie über eine Lautsprecheranlage mit dem Arzt oder Röntgenassistenten verbunden, der Ihnen erklärt, was Sie zum Gelingen der Untersuchung beitragen müssen.

Was man beachten muss

Bei der Computertomographie sind keine besonderen Vorkehrungen zu beachten. Nur wenn eine CT-Untersuchung des Bauchraumes erfolgt, sollten Sie im Allgemeinen nüchtern zur Untersuchung kommen.

Bei der Magnetresonanztomographie ist es ganz wichtig, alle metallhaltigen Gegenstände (Uhren, Ketten, Ohrringe, Brillen, Haarspangen, aber auch Hörgeräte, Bank- und Kreditkarten) vor der Untersuchung abzulegen. Falls Sie einen Herzschrittmacher tragen, müssen Sie das dem Arzt unbedingt vorher mitteilen!

Wie helfen CT und MRT bei Verdacht auf Darmkrebs?

CT und MRT spielen eine Rolle als ergänzende Untersuchungen: Sie kommen zum Einsatz, wenn nach der Ultraschalluntersuchung ein Verdacht besteht, dass der Darmtumor sich auf Nachbarorgane oder umgebende Strukturen ausgebreitet hat oder dass sich Metastasen in entfernten Organen wie Leber oder Lunge gebildet haben. Diese Informationen sind entscheidend für die Planung von Operation und weiterer Therapie.

In der Nachsorge nach der Darmkrebsbehandlung kann die CT zum Einsatz kommen, um einen Verdacht auf Metastasen oder ein erneutes Tumorwachstum im Darm abzuklären.

Strahlenbelastung

Da die Computertomographie mit Röntgenstrahlen arbeitet, ist man während der Untersuchung einer Röntgenstrahlendosis ausgesetzt. Die Strahlenbelastung bei einer Computertomographie liegt dabei deutlich höher als bei einem normalen Röntgenbild, dafür liefert die CT allerdings weit mehr an wichtigen und wegweisenden Informationen. Je nach Untersuchungsgebiet fallen unterschiedliche Strahlendosen an. Beispielsweise bedeutet die CT des Bauchraumes eine etwa zehnmal höhere Strahlenbelastung als die Bauchuntersuchung mit Hilfe des konventionellen Röntgenbildes.

Keinerlei Strahlenbelastung erzeugt die Magnetresonanztomographie, da hier keine Röntgenstrahlen verwendet werden.

CT und MRT bei der virtuellen Darmspiegelung

CT und MRT werden seit jüngster Zeit auch im Rahmen der so genannten virtuellen Koloskopie (CT-Kolonographie oder MR-Kolonographie) eingesetzt. Hierzu macht der Arzt eine CT- oder (seltener) MRT-Aufnahme des Darms und lässt von einem Spezialrechner die zunächst zweidimensionalen Bilddaten in dreidimensionale Aufnahmen umwandeln. Diese Informationen liefern auf dem Computerbildschirm ein räumliches Abbild des Darmes und ermöglichen dem Arzt, das Darminnere zu betrachten, den Darm "virtuell" zu spiegeln.


Dieser Text entstand mit fachlicher Unterstützung des Krebsinformationsdiensts (KID).