Die Ultraschalluntersuchung wird auch als Sonographie bezeichnet. Diese Methode zählt mittlerweile zu den bewährtesten Diagnoseverfahren in der Medizin. Sie ist besonders schonend, weil sie zum einen völlig schmerzfrei für den Patienten ist, zum anderen keine Röntgenstrahlen verwendet.

In der Anfangsphase der Ultraschalldiagnostik vor ungefähr 30 Jahren ließ die Qualität der gewonnenen Aufnahmen noch sehr zu wünschen übrig, und dies machte den Ärzten eine genaue Bewertung schwer. Die modernen Geräte, die heute zum Einsatz kommen, liefern hingegen präzise, hochauflösende, zum Teil sogar farbige Bilder aus dem Körperinnern und lassen einen erfahrenen Arzt selbst kleine Veränderungen an den Organen gut erkennen.

In der Krebsdiagnostik dient die Ultraschalluntersuchung vor allem dazu, die Gewebestruktur der inneren Organe zu betrachten und nach möglichen Metastasen zu fahnden. Zur Früherkennung von kolorektalen Adenomen oder Karzinomen eignet sich die Sonographie jedoch nicht.

Wie funktioniert die Ultraschalluntersuchung?

Der Arzt verwendet für die Sonographie einen Schallkopf. Es handelt sich dabei um einen speziellen Kristall, der Ultraschallwellen aussendet. Diese Schallwellen werden im Körper des Patienten je nach Gewebeart "geschluckt" oder wieder zurück gesendet (reflektiert). Die reflektierten Schallwellen kann der Schallkopf wiederum empfangen. Sie werden in elektrische Impulse verwandelt und auf einem Bildschirm als zweidimensionales Bild dargestellt. Anhand dieses Bildes erhält der Arzt Informationen über Größe, Form und Struktur des untersuchten Gewebebezirkes.

Was wird mit Ultraschall untersucht?

Bei Verdacht auf Darmkrebs richtet der Arzt sein Augenmerk vornehmlich auf die Organe im Bauchraum. Er schaut sich die Leber, Gallenblase, Milz, Bauchspeicheldrüse und Nieren genau an, betrachtet aber auch die Lymphknoten und Gefäße in dieser Region. Mit der Sonographie kann er vor allem nach Tochtergeschwülsten (Metastasen) eines bösartigen Darmtumors fahnden, die sich bevorzugt in der Leber bilden. Sie erscheinen dort als auffällige Gewebeareale, die sich von der Struktur der Leber deutlich unterscheiden.

Wie läuft die Ultraschalluntersuchung ab?

Zur Sonographie des Bauchraumes sollten Sie am besten nüchtern kommen, d. h. Sie sollten mehrere Stunden vor der Untersuchung nichts mehr gegessen haben. Sonst kann es nämlich passieren, dass Darmgase die anderen Organe überlagern und die Qualität der Bilder erheblich beeinträchtigen.

Zur Untersuchung selbst legen Sie sich bequem auf eine Liege. Der Arzt trägt nun ein spezielles Gel auf, bevor er mit dem Ultraschallkopf über Ihren Bauch gleitet. Dieses Gel ist wichtig, um einen vollständigen, luftfreien Kontakt zwischen dem Schallkopf und der Bauchhaut herzustellen. Luft würde die Schallwellen nämlich vollständig reflektieren und die Bilder aus dem Bauchinneren verhindern. Die Untersuchung selbst ist völlig schmerzfrei. Sie spüren lediglich einen leichten Druck, wenn der Arzt den Schallkopf in verschiedenen Richtungen über den Bauch dreht und schiebt. Nach der Ultraschalluntersuchung kann das Gel einfach abgewischt werden.

Endosonographie

Bei der so genannten Endosonographie, einer Ultraschalluntersuchung "von innen" (endo = innen), wird ein besonderer (dünner) Schallkopf in den Darm eingeführt und der Mastdarmbereich von innen betrachtet. Diese Methode wird beispielsweise eingesetzt, wenn sich der Tumor im Mastdarm befindet. Mit der Endosonographie kann der Arzt beurteilen, wie tief der Tumor in die Darmwand eingedrungen ist und aufgrund der gewonnenen Bilder die Operation genau planen.

Ultraschalldiagnose absichern

Da die Ultraschalluntersuchung so schonend und einfach anzuwenden ist, benutzt sie der Arzt häufig zur erstmaligen Klärung von Erkrankungen. Entdeckt er dabei mit der Ultraschallaufnahme bestimmte Veränderungen, wird er andere Untersuchungsmethoden zur genaueren Klärung hinzuziehen. Mit der Computertomographie(CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) beispielsweise kann er weitere präzise Aufnahmen aus dem Körperinneren gewinnen und so seine Diagnose sichern.


Dieser Text entstand mit fachlicher Unterstützung des Krebsinformationsdiensts (KID).