Gemeinsam mit Partnern und Kliniken hat die Felix Burda Stiftung zwischen 2009 und 2011 in einer 15-monatigen Pilotphase die Erstellung einer Zweitmeinung durch eine spezialisierte Klinik mittels einer elektronischen Patientenakte getestet.
Im Rahmen dieser konnten sich Patienten mit kolorektalem Karzinom anhand einer onlinebasierten Elektronischen Patientenakte, unterstützt durch einen Case Manager, kostenfrei eine qualifizierte Zweitmeinung eines Tumorboards einholen. Nach Auswertung der, in der Pilotphase gesammelten, Ergebnisse zeigte sich, dass in 95 Prozent der Fälle eine vollständige Elektronische Patientenakte und eine Zweitmeinung erstellt werden konnte.
Weniger als die Hälfte der Teilnehmer hatte die erste Therapieempfehlung aus einer Klinik mit Tumorboard erhalten. In 40 Prozent der Fälle konnte die Erstmeinung durch die Zweitmeinung bestätigt werden, bei 33 Prozent zeigte sich ein teilweises, und bei 27 Prozent ein deutliches Abweichen zu der Erstmeinung. Bei Umsetzung der abweichenden Zweitmeinung verbesserte sich die Lebensqualität der Patienten.
Die Ergebnisse dieser Studie sind publiziert und hier einsehbar.
Eine zweite Meinung können Sie sich am besten in einer Klinik holen, die über eine interdisziplinäre Tumorkonferenz verfügt. Hier beurteilen alle beteiligten Ärzte (Gastroenterologe, Chirurg, Radiologe, Internist) gemeinsam welches in Ihrem Fall die beste Therapie ist. Es kommen sämtliche Universitätskliniken und zertifizierte Darmkrebszentren in Frage. Ärzte für eine zweite Meinung könnten - neben Ihrem Hausarzt - ein Chirurg, ein Facharzt für Gastroenterologie (Magen-Darm-Spezialist) oder ein niedergelassener Onkologe (Krebsspezialist) sein. Auch die deutschen Tumorzentren bieten gute und aktuelle Informationen zur modernen Krebstherapie an; hier der Link zu den deutschen Tumorzentren.