Eine Tumorerkrankung erschüttert nicht nur den Patienten in seinem seelischen Gleichgewicht, sondern die ganze Familie. Alle Aufmerksamkeit gilt eine lange Zeit hauptsächlich dem Erkrankten. Die Familie des Patienten steht vor einer Doppelbelastung: Sie gibt dem Erkrankten Hilfe und emotionalen Halt und muss mit ihren eigenen Belastungen häufig alleine fertig werden. Leider wird das in der medizinischen und sozialen Versorgung oft nicht angemessen berücksichtigt.

Für ein erkranktes Elternteil sind Kinder eine wichtige emotionale Stütze, sie verdeutlichen den unmittelbaren Sinn und Zweck ihres Weiterlebens. Wird ein Elternteil krank, ändert sich zu Hause die tägliche Routine. Viele Eltern möchten ihre Kinder vor der Wahrheit schützen und wenden viel Kraft dafür auf, ihre Probleme vor den Kindern zu verbergen. Letztlich bekommen aber selbst Kleinkinder unterschwellig mit, dass "etwas nicht stimmt".