Rauchen und Alkoholkonsum sind Faktoren in unserem Leben, die wir weitgehend selbst beeinflussen können. Jedem ist klar, dass Alkohol und Zigarettenrauch schwerwiegende Erkrankungen verursachen können. Mittlerweile gilt als gesichert, dass auch die Entstehung von Darmkrebs durch beide Lebensstilfaktoren begünstigt wird.

Rauchen

Rauchen begünstigt eine Vielzahl von Krankheiten, neben dem Herzinfarkt und Schlaganfall auch mehrere Krebserkrankungen wie Lungenkrebs, Kehlkopfkrebs und auch Darmkrebs. In einer großen amerikanischen Studie fanden Wissenschaftler heraus, dass bei Rauchern bösartige Gewebeneubildungen im Dickdarm mehr als doppelt so häufig auftreten als bei Nichtrauchern. Wie genau die Inhaltsstoffe aus dem Tabakrauch die Entstehung von Darmkrebs beeinflusst, ist allerdings noch nicht geklärt. Möglicherweise sind es polyzyklische Kohlenwasserstoffe, die die Erbsubstanz von Zellen schädigen und Krebs auslösen können.

Das Darmkrebsrisiko scheint mit der Menge der täglich gerauchten Zigaretten und der Dauer des Rauchens zu steigen. Auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich Darmpolypen, also noch gutartige Schleimhautwucherungen, später in bösartigen Darmkrebs umwandeln, hängt eng mit der konsumierten Zigarettenmenge zusammen.

Versuchen Sie mit allen Mitteln – lieber heute als morgen – mit dem Rauchen aufzuhören. Die Mühe lohnt sich: Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, scheint mit jedem rauchfreien Jahr nach und nach wieder zu sinken.

Alkohol

Eine Vielzahl von Studien belegt, dass Alkoholkonsum das Risiko für Darmkrebs erhöht. Schon bei relativ kleinen Mengen von 10 bis 40 Gramm Alkohol pro Tag steigt das Risiko für eine Darmkrebserkrankung – zum Vergleich: ein Glas Wein enthält rund 20 Gramm, ein halber Liter Bier rund 25 Gramm Alkohol. Neben dem Alkohol selbst scheint auch eines seiner Abbauprodukte, das Acetaldehyd, eine zellschädigende Wirkung zu entfalten. Alkohol behindert darüber hinaus die Wirkungsweise der Folsäure, die einen schützenden Effekt auf die Erbsubstanz der Zellen hat.

Bei Alkoholmengen muss man beachten, dass Frauen und Männer Alkohol unterschiedlich gut vertragen: Genetisch bedingt verarbeiten Frauen Alkohol langsamer als Männer, weshalb Frauen bereits bei geringeren Mengen negative Folgen davontragen als Männer. Für einen vernünftigen, gesunden Lebensstil sollten

  • Männer nicht mehr als 20 Gramm Alkohol pro Tag zu sich nehmen; das entspricht in 0,4 Liter Bier, 0,25 Liter Wein oder 6cl Cognac.
  • Frauen nicht mehr als 10 Gramm Alkohol am Tag zu sich nehmen; das entspricht in etwa 0,1 Liter Wein oder 0,2 Liter Bier.

Und besser noch: Bestellen Sie sich beim nächsten Mal statt eines Bieres einfach einmal eine Johannisbeer- oder Traubensaftschorle. Das wäre doch eine gesunde und leckere Abwechslung.