Das Wort Akupunktur kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Nadelstiche ("acus" = Nadel, "pungere" = stechen). Die chinesische Bezeichnung ist Zhen Jiu, wobei "zhen" Nadel und "jiu" erwärmen bedeutet. Bennant wird damit eine Heilmethode aus der Traditionellen Chinesischen Medizin.
Die Akupunktur eignet sich nicht zur Behandlung von Tumoren. Doch scheint sie gut gegen Übelkeit und Erbrechen, häufige Nebenwirkungen der Chemotherapie, zu wirken. Dies bestätigten Ende 2017 die aktuellen Empfehlungen von CAM-Cancer, die von der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie ins Deutsche übersetzt wurden. Eindeutig wissenschaftlich bewiesen ist diese Wirkung bisher jedoch noch nicht.
Energiefluss regulieren
Der Akupunkteur sticht mit Gold-, Silber- oder Stahlnadeln in ganz bestimmte Punkte der Haut. Diese mehr als 400 Akupunkturpunkte sind nach der traditionellen chinesischen Vorstellung durch so genannte Meridiane (Energiebahnen) verbunden, die durch den Körper führen. Eine Krankheit beruht nach der Lehre der Traditionellen Chinesischen Medizin auf einer Störung des Energieflusses "Qi". Je nach Art des Stechens soll die Akupunktur zuviel Energie ableiten oder den Körper anregen, einen Energiemangel auszugleichen. Man nimmt an, dass die Wirkung der Akupunktur verstärkt wird, wenn man die Punkte erwärmt. Als Hitzequelle dient das angezündete Trockenkraut der Gewürz- und Heilpflanze Beifuss.
Akupunktur bei Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen
In Deutschland wird die Akupunktur in vielen Kliniken zur unterstützenden Schmerztherapie angeboten, vor allem in Schmerzambulanzen und an Tumorzentren.
Wird die Akupunktur von einem erfahrenen und kompetenten Arzt durchgeführt, ist sie fast nebenwirkungsfrei. Die Anwendung erfolgt in der Regel zwei Mal pro Woche, in Serien von zehn bis zwölf Behandlungen. Dann folgt eine Pause von zwei bis drei Wochen. Gesetzliche Krankenkassen in Deutschland übernehmen die Kosten für eine Akupunktur nicht.