Übergewicht ist die Folge von dauerhafter Überernährung und mangelnder körperlicher Aktivität. Übergewicht gilt als ein wesentlicher Faktor, der das Auftreten verschiedener Krankheiten und Krebsarten begünstigt. Auffallend häufiger erkranken Übergewichtige zum Beispiel an Nieren-, Gallen- und Prostatakrebs, Brust- oder Darmkrebs. Eine kanadische Studie, bei der 90.000 Frauen beobachtet wurden, zeigte ein doppelt so hohes Darmkrebsrisiko für die übergewichtigen Teilnehmerinnen. In Tierversuchen hatte ein vermindertes Energieangebot in der Nahrung weniger Darmkrebserkrankungen zur Folge.
Fettgewebe beinflusst Hormonhaushalt
Wissenschaftler führen den Zusammenhang zwischen Übergewicht und Darmkrebs u.a. auf die hormonelle Aktivität des Fettgewebes zurück: Das Fettgewebe ist am Stoffwechsel der weiblichen Hormone (Östrogene) beteiligt und fördert deren Produktion. Man weiß zum Beispiel, dass übergewichtige Mädchen früher in die Pubertät kommen als ihre normalgewichtigen Altersgenossen; übergewichtige Frauen treten verhältnismäßig spät in die Wechseljahre ein. Und auch dicke Männerweisen aufgrund ihres erhöhten Körperfettgehaltes Störungen der Geschlechtshormone auf.
Daneben bildet das Fettgewebe eine Vielzahl von Faktoren, die das Zellwachstum und die Gefäßneubildung stimulieren, was die Entstehung und das Wachstum eines Tumors fördern kann.
Bei Übergewicht wird auch viel mehr Insulin produziert, ein wichtiges Hormon zur Regelung des Blutzuckers. Auch erhöhte Insulinspiegel im Körper könnten an der Darmkrebsentstehung beteiligt sein: An der Darmschleimhaut wird dadurch möglicherweise die Bildung von Darmpolypen begünstigt, und Darmpolypen gelten als Vorstufe von Darmkrebs.
Body Mass Index (BMI)
Nur wenn unsere tägliche Kalorienaufnahme langfristig den Energieverbrauch nicht übersteigt, ist die Energiebilanz ausgeglichen und wir können unser Gewicht halten. Liegt die Energiezufuhr über dem, was wir verbrauchen, nimmt man an Gewicht zu und es entsteht Übergewicht. Doch was ist eigentlich "normal" und ab wann ist man über- oder untergewichtig?
Um das persönliche Normalgewicht zu ermitteln, wird üblicherweise der so genannte Body-Mass-Index verwendet. Er berücksichtigt auch den individuell unterschiedlichen Körperbau der Menschen.
BMI = Körpergewicht (kg) : Körpergröße² (m²)
Ein Beispiel: Ein 1,80 Meter großer, 85 Kilogramm schwerer Mann hat einen BMI von:85 kg geteilt durch (1,8 x 1,8) = 85 : 3,24 = BMI von 26,2.
Man definiert Normalgewicht bei einem BMI zwischen 18,5 und 24,9. Ein BMI von 25 und darüber bedeutet Übergewicht, bei einem BMI von 30 oder mehr liegt eine Adipositas (starkes Übergewicht) vor. Als untergewicht gilt ein BMI von weniger als 18,5.
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