Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 haben gegenüber der Normalbevölkerung ein etwa dreifach höheres Risiko für Darmkrebs. Das Darmkrebsrisiko der Patienten mit Typ 2-Diabetes liegt damit auf etwa gleicher Höhe wie das von Personen mit familiär gehäuftem Darmkrebs. Kommt zu einem Typ 2-Diabetes zusätzlich noch eine familiäre Darmkrebsbelastung hinzu, steigt das Darmkrebsrisiko weiter an. Auch zeigte sich, dass die Rate der tödlichen Krankheitsverläufe bei Darmkrebs in der Personengruppe mit Diabetes mellitus höher ist.
Hohe Insulinspiegel begünstigen Darmkrebs
Ein wichtiges Merkmal des Typ 2-Diabetes sind erhöhte Insulinspiegel im Blut, die im frühen Stadium der Erkrankung auftreten. Grund dafür ist die so genannte Insulinresistenz, also einer verminderte Ansprechbarkeit des Gewebes auf Insulin, weshalb das Insulin nicht genügend wirken kann. Der verminderten Insulinwirkung begegnet die Bauchspeicheldrüse, in dem sie mehr und mehr Insulin ausschüttet. Die Folge: Eine ständige Überkonzentration von Insulin im Blut. Müssen Patienten mit Typ 2-Diabetes mit Insulin behandelt werden, sind dazu – wegen der Insulinresistenz – häufig erhöhte Insulindosen nötig.
Neben seiner Wirkung, den Blutzucker zu senken, besitzt Insulin Wachstum fördernde Eigenschaften. Unter Insulineinfluss beschleunigt sich das Wachstum und die Vermehrung von Zellen – auch von Tumorzellen. Dies begünstigt die Entstehung von Darmkrebs und lässt diesen aggressiver wachsen und schneller Rezidive (Rückfälle) bilden.
Wie können Typ 2-Diabetiker vorsorgen?
Fehlernährung, mangelnde Bewegung und Übergewicht sind häufige Ursachen von Insulinresistenz und Typ 2-Diabetes. Ein gesunder Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung und gesunder Ernährung kann vorhandenes Übergewicht reduzieren und somit auch den gestörten Stoffwechsel normalisieren.
Zur Darmkrebsvorsorge bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 empfehlen Experten eine rechtzeitige Vorsorgedarmspiegelung, und zwar vor dem Beginn einer Insulintherapie, und dann regelmäßig im Abstand von 3 bis 5 Jahren.