Gast
Donnerstag, 19. April 2007 - 14:33
Bei meiner Mutter wurde Anfang Januar durch eine Darmspiegelung Darmkrebs diagnostiziert. Die sofortige Operation verlief erfolgreich. Ein Stück des Darmes wurde entfernt. Zum Glück lag keine Streuung vor, so dass keine
Chemotherapie, lt. den Ärzten, vorerst nötig ist. Die anschließende Reha in Bad Gandersheim war auch erfolgreich.
Da ich mich zwangsläufig mit dem Thema Darmkrebs befasst habe, sehe ich die Vorsorge als ungemein wichtig an.
Habe deshalb Kontakt mit meinem Hausarzt aufgenommen wegen einer Vorsorgeuntersuchung(Darmspiegelung). Er hat mir geraten das Institut für Humangenetik zu kontaktieren. Habe ich auch gemacht. Ergebnis: In meinem Familienstammbaum ist ausser meiner Mutter und Ihrer Schwester niemand an Darmkrebs erkrankt und somit ist ein erhöhtes Risiko für mich nicht gegeben. Auf Nachfrage bei meiner Krankenkasse
wurde ich auf die Richtlinien der Vorsorge ab 50 Jahre bzw ab 55 Jahre verwiesen.
Ich bin 44 Jahre alt und möchte eine Darmspiegelung durchführen lassen. Wer kann mir Tips und Verhaltensregeln gegenüber dem Hausarzt und der Krankenkasse(BEK) auf Übernahme der Kosten einer Darmspiegelung geben?
Gast
Donnerstag, 19. April 2007 - 16:53
Hallo Udo,
bin in einer ähnlichen Situation wie du. Allerdings habe ich schon immer irgendwie darmprobleme und als ich meinem Hausarzt gesagt habe, dass meine Mutter an Darmkrebs erkrankt ist, hat es gesagt, wir werden in nächster Zukunft mal eine Darmspiegelung machen. Ich weiß zwar nicht wie du zu deinem Hausarzt stehst aber das mit der Vorsorgeuntersuchung ist eh so eine Sache. Ich habe schon von vielen gehört, dass sie einfach übertrieben haben - unerklärliche Schmerzen usw. Dann haben sie auch eine Überweisung zur Darmspiegelung bekommen.
Rede doch noch mal mit deinem Hausarzt und erklär ihm die Problematik.
LG
Constanze
Gast
Donnerstag, 19. April 2007 - 16:59
Hallo Udo,
wie alt ist deine Mutter?
Warum schickt dich der Hausarzt ins Institut für Humangenetik???
Ich bin der Meinung die Kosten bei einer Untersuchung im Institut sind in etwa die einer Darmspiegelung.
Du hättest dich von deinem Hausarzt zu einem Internisten überweisen sollen, dann wäre dir besser geholfen worden. Wenn dieser eine Darmspiegelung für medizinisch Notwendig hält, übernimmt deine Kasse auch die Kosten. Wie gesagt, er muss eine medizinische Begründung rausschreiben. In diesem Fall die erbliche Vorbelastung. Aber dazu musst du auch das Alter deiner Mutter bedenken.
Der Hausarzt führt keine Darmspiegelungen durch, dazu musst du zu einem Internisten gehen, der darauf speziallisiert ist oder du lässt dich gleich in eine Klinik von deinem Hausarzt einweisen.
Also mal ganz ehrlich, einen Test in diesem Institut halte ich für rausgeschmissenes Geld - hat das denn die Kasse überhaupt übernommen???? Eine Darmspiegelung kostet in etwa 200 € und der Arzt kann auch sofort vorhandene Polypen beseitigen. Nun, jeder denkt im Winter an Winterreifen aber wenn es um die eigene Gesundheit geht möchte man am liebsten nichts bezahlen, ich hoffe du verstehst mich nicht falsch - 200 € sind eine Menge Geld!!! Man hat aber nur eine Gesundheit!
Nur, nochmal deinen Hausarzt zu erwähnen, ich verstehe ihn nicht, dich nicht gleich zum Internisten zu überweisen!!!
Ich hoffe, ich konnte dir ewas helfen!
Viel Glück und Gesundheit
Helene

Constanze

83 posts
Donnerstag, 19. April 2007 - 17:06
Übrigens gibt es doch auch hier bei Darmkrebs.de eine Stammbaumanalyse - vielleich schaust du dort mal rein.
Gast
Freitag, 20. April 2007 - 08:06
was hat das bitte bei erblicher vorbelastung mit dem alter zu tun?
ab zum hausarzt und nicht eher weggehen, bis er die überweisung ausgestellt hat.
wieso eigentlich internist ? hatte meine unzähligen kolos,rektos,endos bei nem gastroenterologen.
also: brust raus, kopf hoch und ab zum hausdoc überwesiung holen und nicht abspeisen lassen. erst recht nicht mit den worten: wir machen mal demnächst ! dann mus als aw kommen: nix demnächst: JETZT !!!!!!!
Gast
Freitag, 20. April 2007 - 08:30
Lieber Anonym,
natürlich spielt das Alter eine entscheidene Rolle. Von erblicher Vorbelastung spricht man nicht mehr wenn der Patient älter als 60 Jahre ist. Deshalb ist das Alter auch ein Anhaltspunkt! Gerne beantworte ich auch die weitere Frage: Gastroenterologie ( natürlich auch geeignet!) ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin - deshalb ist der Facharzt für Innere Medizin ( umgangssprachlich Internist) der richtige Ansprechpartner. Zu welchem Arzt der Patient geht ist Vertrauenssache!
Es ist ja sehr schön, wenn Sie sich über den letzten Beitrag mokieren, aber ich denke Panik zu verbreiten ist nicht die richtige Antwort!
Schade, dass Sie vergessen haben mit Namen zu unterzeichen.
Vielen Dank auch für Ihre konstruktiven Hinweise.
Vielleicht haben sie ja Udo damit geholfen.
Helene
Gast
Freitag, 20. April 2007 - 11:44
Hallo Udo,
ich habe vor einem Jahr eine Darmspiegelung machen lassen, da mein Vater an Darmkrebs verstorben ist. Ich bin erst 36 und mein Hausarzt hat mir nicht davon abgeraten (obwohl er schon der Meinung war, es sei etwas übertrieben früh...).
Zur Kostenübernahme reicht definitiv der Hinweis auf "familiäre Vorbelastung" aus, zumindest gab es bei mir keinerlei Probleme.
Seltsam das Ergebnis der Humangenetiker. Laut meinem Gastroenterologen (der die Entscheidung absolut richtig fand !) sind Polypen in direkter Linie hochgradig erblich und meistens entsteht Darmkrebs nun einmal aus Polypen ! Bitte setze Dich daher unbedingt noch einmal mit Deinem Arzt zusammen und lass die Spiegelung auf jeden Fall durchführen. Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, daß Du erst anschließend wieder einen freien Kopf haben wirst. Und da aufgrund unseres erhöhten Risikos ohnehin mindestens alle 5 Jahre eine Spiegelung fällig sein wird, kann man nicht früh genug auf der sicheren Seite sein.
Alles Gute, Gudrun
Gast
Freitag, 20. April 2007 - 13:16
sorry helen.
habe mich nicht brüskiertund für das anonym.
ich mag nur kurz ein paar beispiele aufführen,weshalb man auch gegenüber ärzten und kk`s etwas bestimmter evtl.gegenübertreten muss.
- 59 jähriger bekam aw von kk: keine übernahme ahb, da zu alt.
62-jähriger bekam gleiche aw bzgl. neuer künstl.hüfte
- schau dir mal das alter von einigen darmkrebspatienten hier oder in anderen foren an. das reicht dann dir evtl. auch als aw.
lg
Gast
Freitag, 20. April 2007 - 15:13
Hallo Stefan,
ja, du hast absolut Recht. Nur einige Menschen sind nur nicht so taff!
Auch ich bin deiner Meinung, dass man seine Rechte stärker durchsetzen sollte.
Du musst auch davon ausgehen, dass es auch immer auf die jeweiligen Kostenübernahme der jeweilige KK ankommt. Nicht jede KK übernimmt das, was eine andere in ihrem Leistungspaket beinhaltet. Nun, da ich mich aber nur mit Privatversicherungen auskenne und KK nur duch meine Mutter oder befreundete Ärzte kenne, kann ich dir auch nur das sagen, was ich über meinen Mann weiß ( er ist Direktor zweier Konzerne!). Natürlich sieht es für manche Menschen so aus, als würde der z.B 62-jährige bevorzugt werden - kennst du seine Leistungen. Natürlich gibt es auch sehr schwache Ärzte, die keine gescheiten Arztbriefe an KK schreiben können oder andere Gründe haben ( meine pers. Meinung ist ihnen Gegenüber nicht die beste!). Allerdings wiederhole ich mich gerne und unterstütze es, dass Mund aufmachen viel bringt - mehr als man denkt.
Das Alter vieler Darmkrebspatienten erschrickt mich sehr! Meine Mutter ist 63 und aller Voraussicht nach schon vor 15 Jahren daran erkrankt. Der Tumor war entsetzlich groß und sie hat unwahrscheinliches "Glück", dass sie es so lange ausgehalten hat! Es ist absoluter Blödsinn, die Vorsorge in so einem späten Alter zu bewilligen. Das hat ja bekanntlich andere Gründe! Tatsache ist aber, dass jeder Mensch für seine Gesundheit selber verantwortlich ist und das bisherige System dazu geführt hat, dass die Menschen immer noch im Hinterkopf haben, diese Verantwortung trägt der Staat bzw. die KK!
Jeder kann sich bei einem Internisten/Gastroenterologen erkundigen, was eine Vorsorgeuntersuchung kostet! Was du damit denke ich sagen möchtest verstehe ich, ich möchte ja nur darauf hinweisen! Auch meine Mutter hat nie eine Vorsorgeuntersuchung gemacht - kein Arzt hat es ihr jemals angeboten! Verstehst du?????
Liebe Güsse
Helene
Gast
Samstag, 21. April 2007 - 09:43
Selbst betroffen von einer Darm-OP im Febr.,kann ich vielleicht etwas über die Kostenübernahme sagen. Nach Rücksprache mit meinem Onkologen wird die Untersuchung meiner Kinder (33J.)anstandslos über die KK. abgerechnet, weil erblich vorbelastet, Bauchschmerzen o. Stuhlunregelmäßigkeiten vorhanden sind - sein könnten. Wer will das besser kontrollieren als der Onkologe? Die KK. kann uns nicht vorschreiben, welche Beschwerden wir in welchem Alter haben oder haben dürfen. Also, Rücksprache mit dem Onkol. - wo es einen Willen gibt, gibt es einen Weg!
Grüße Hella
Gast
Sonntag, 22. April 2007 - 10:48
und wer eier in der hose hat, der bekommt die kolo auch
( armer fcb bzw. uns olli ).

Marion

64 posts
Sonntag, 22. April 2007 - 10:58
Hallo Helene,
ich denke du hast mit deinem Beitrag "voll ins schwarze" getroffen.
Auch ich kann immer wieder feststellen, wenn man den Mund richtig aufmacht und die Ärzte noch die richtigen Formulierungen finden kann man wesentlich mehr Erfolge verbuchen. - Jeder von uns sollte sich daher mehr zutrauen und lernen eigenverantwortlicher zu handeln und eben bei Bedarf notfalls auch zu "fighten".
Grüsse an alle, marion
Gast
Sonntag, 22. April 2007 - 17:50
Möchte nochmals was sagen: Habe mir auch keine Überweisung vom Hausarzt geholt, sondern gleich mit der Karte und 10 Euro zum Onkologen gegangen. Habe dann beim H.A. nochmals bezahlt und mir somit die dumme Vorab-Fragerei erspart. Hatte wirklich keine Probleme - habe natürlich auch einen Super-Onkol. erwischt!
Grüße Hella