Gast
Samstag, 21. April 2007 - 11:38
Hallo,
meine Mutter (54) bekam vor etwa 3 Jahren die Diagnose Darmkrebs. Der Tumor im Darm wurde entfernt. Allerdings gibt es inoperable Lebermetastasen und betroffene Lymphknoten.
Die Lebermetastasen haben sich inzwischen stark vergrößert. Ein CT wird von den Ärzten nicht mehr gemacht, weil dies den Körper zusehr belasten würde. Der Arzt schrieb schon vor mehreren Wochen von einem sehr schlechten Allgemeinzustand. Sie hat stark abgenommen.
Sie hat regelmäßig „Infekte“, die vielleicht doch keine Infekte sind. Jedenfalls bekommt sie dann hohes Fieber (um die 39), Schüttelfrost, teilweise Durchfall und Übelkeit.
Während der Kur vor ein paar Tagen bekam sie wieder einen Infekt. Die Kur hat ihr demnach rein gar nichts gebracht. Sie wurde Termingerecht entlassen, weil die Ärzte dort keine Fortschritte sahen. Sie hat leider auch dort nicht weiter zugenommen – auf der Wage vielleicht schon, was aber an den geschwollenen Beinen liegt. Sie bekommt deswegen 2x/Woche Lymphdrainage. Ihr Oberarm hat einen Durchmesser wie mein Handgelenk und ich bin schon sehr schlank. Sie besteht nur noch aus Haut und Knochen. Sie kann auch kaum noch etwas essen. Ein halbes Brötchen zum Frühstück, eine viertel Pizza zum Mittag…
Nun langsam zu meiner eigentlichen Frage…
Sie lebt alleine in einer Wohnung im 1. OG. Die Treppen hinauf schafft sie noch knapp. Eigentlich fühlt sich in ihrer Wohnung wohl, befürchtet aber auch, dass sie nicht „bis zum Schluss“ dort bleiben kann. Ich bin die einzige, die sich um sie kümmert, aber ich wohne 50km entfernt. Im Grunde habe ich die Zeit mich um sie zu kümmern, aber ich erkenne, dass sie bald einer täglichen Pflege bedarf.
Nun habe ich eine kleine Wohnung in meinem Wohnort gefunden. Ebenerdig und Rollstuhlgeeignet. Ich habe sie damit eigentlich etwas überrumpelt und war zunächst sehr überzeugt von meiner Idee. Nun allerdings bekomme ich Zweifel, ob es so alles richtig ist.
Jetzt stehe ich vor der Entscheidung, ob es sinnvoll ist, sie jetzt umzuquartieren?
Für sie und auch mich ist das Stress. Sie macht es mir noch unnötig schwer, in dem sie Sonderwünsche äußert. Sie denkt ja auch, dass sie noch 2-3 Jahre leben wird. Das sehe ich nicht so. Leider verraten mir die Ärzte nichts und ich stehe mit der Entscheidung alleine da. Meine Psychologin (von der ich mittlerweile etwas Abstand nehme) hat im März von 2 Monaten geredet. Daran glaube ich zwar auch nicht, aber ihre Schätzung halte ich für realistischer…
Bei einem Umzug müsste ich ihr all ihre Sonderwünsche erfüllen… Sie will noch Möbel anschaffen und diese selbst aussuchen. Kann ich ja verstehen, aber ein Shoppingtag in einem Möbelhaus ist Stress für alle. Ich habe auch Angst, dass sich ihr Zustand während des Umzugs verschlechtert.
Was würdet ihr machen?
Gruß
Tanja
meine Mutter (54) bekam vor etwa 3 Jahren die Diagnose Darmkrebs. Der Tumor im Darm wurde entfernt. Allerdings gibt es inoperable Lebermetastasen und betroffene Lymphknoten.
Die Lebermetastasen haben sich inzwischen stark vergrößert. Ein CT wird von den Ärzten nicht mehr gemacht, weil dies den Körper zusehr belasten würde. Der Arzt schrieb schon vor mehreren Wochen von einem sehr schlechten Allgemeinzustand. Sie hat stark abgenommen.
Sie hat regelmäßig „Infekte“, die vielleicht doch keine Infekte sind. Jedenfalls bekommt sie dann hohes Fieber (um die 39), Schüttelfrost, teilweise Durchfall und Übelkeit.
Während der Kur vor ein paar Tagen bekam sie wieder einen Infekt. Die Kur hat ihr demnach rein gar nichts gebracht. Sie wurde Termingerecht entlassen, weil die Ärzte dort keine Fortschritte sahen. Sie hat leider auch dort nicht weiter zugenommen – auf der Wage vielleicht schon, was aber an den geschwollenen Beinen liegt. Sie bekommt deswegen 2x/Woche Lymphdrainage. Ihr Oberarm hat einen Durchmesser wie mein Handgelenk und ich bin schon sehr schlank. Sie besteht nur noch aus Haut und Knochen. Sie kann auch kaum noch etwas essen. Ein halbes Brötchen zum Frühstück, eine viertel Pizza zum Mittag…
Nun langsam zu meiner eigentlichen Frage…
Sie lebt alleine in einer Wohnung im 1. OG. Die Treppen hinauf schafft sie noch knapp. Eigentlich fühlt sich in ihrer Wohnung wohl, befürchtet aber auch, dass sie nicht „bis zum Schluss“ dort bleiben kann. Ich bin die einzige, die sich um sie kümmert, aber ich wohne 50km entfernt. Im Grunde habe ich die Zeit mich um sie zu kümmern, aber ich erkenne, dass sie bald einer täglichen Pflege bedarf.
Nun habe ich eine kleine Wohnung in meinem Wohnort gefunden. Ebenerdig und Rollstuhlgeeignet. Ich habe sie damit eigentlich etwas überrumpelt und war zunächst sehr überzeugt von meiner Idee. Nun allerdings bekomme ich Zweifel, ob es so alles richtig ist.
Jetzt stehe ich vor der Entscheidung, ob es sinnvoll ist, sie jetzt umzuquartieren?
Für sie und auch mich ist das Stress. Sie macht es mir noch unnötig schwer, in dem sie Sonderwünsche äußert. Sie denkt ja auch, dass sie noch 2-3 Jahre leben wird. Das sehe ich nicht so. Leider verraten mir die Ärzte nichts und ich stehe mit der Entscheidung alleine da. Meine Psychologin (von der ich mittlerweile etwas Abstand nehme) hat im März von 2 Monaten geredet. Daran glaube ich zwar auch nicht, aber ihre Schätzung halte ich für realistischer…
Bei einem Umzug müsste ich ihr all ihre Sonderwünsche erfüllen… Sie will noch Möbel anschaffen und diese selbst aussuchen. Kann ich ja verstehen, aber ein Shoppingtag in einem Möbelhaus ist Stress für alle. Ich habe auch Angst, dass sich ihr Zustand während des Umzugs verschlechtert.
Was würdet ihr machen?
Gruß
Tanja
ich würde ihr alle Wünsche erfüllen, und lass sie in ihrer Hoffnung, so lange sie noch Hoffnung hat. Meine Mutter hatte Hoffnung noch einen Tag bevor sie starb (vor 3 Wochen) da plante sie noch, mit ihrer Familie an Ostern essen zu gehen. Und wenn sie gerne shoppen geht (Möbel etc.) und sie es noch eingermaßen kann, dann mach es mit ihr. Ich würde ihr alle Wünsche erfüllen, die sie noch hat. Später bist Du froh darüber. Ich wünsche Dir und Deiner Mutter alles Gute und viel Kraft.
Anke
Zu allererst würde ich mich von den Ärzten nicht verrückt machen lasse,was die Prognose betrifft, wielange ein Mensch noch zu leben hat.
Da haben sich viele schon geirrt.Oft sind diese Menschen,wenn sie ein festes Ziel vor Augen haben,kämpferischer und zäher als man denkt.Es werden noch einmal richtig Kräfte mobilisiert.
Mit dem Umzug...tja, schwer zu sagen.Allerdings bin ich auch der Meinung,alle Wünsche zu erfüllen.
Hat meine Mutter letztes Jahr ebenfalls gemacht.
Sie wollte aif biegen u. brechen zu meinem Bruder nach Bayern,obwohl sie schon voll Wasser war,die Fahrt sechs Std. dauerte mit dem Auto.
Egal,sie fuhr.Drei Wochen später war sie tot.
Hatte aber ihre Enkel und ihren Sohn nochmal sehen können.
Ich weiß es nicht,ob es sinnvoll wäre,sie einem Umzug auszusetzen.
Wie wäre es denn mit einer Pflegerin?Könnte man da nichts machen?
Es ist keine leichte Entscheidung.
Alles Gute, G.N.
Tja, ich glaube, meine Mutter weiß selbst nicht so genau, was sie will. Sie will auf jeden Fall, dass ich bei ihr bin und sie will eigentlich auch in ihrer Wohnung bleiben. Sie sieht allerdings selbst ein Problem, wie das auf Dauer funktionieren soll... Sie will mir nicht zumuten, zu pendeln. Ich selbst bin von dieser Idee auch nicht wirklich begeistert - das muss ich zugeben. Ich hätte sie gerne vor Ort.
Allerdings klingt mir jetzt ihre Bemerkung nach, als sie gesagt hat, dass sie mit dem Mietvertrag ihr Todesurteil unterschreibt. Das meinte sie nicht so, aber da steckt einiges dahinter.
Sie hat ihn zwar unterschrieben, aber ich habe den Vertrag noch nicht abgegeben. Die Maklerin habe ich auf Montag vertröstet...
Eine Prognose bekam ich von keinem Arzt gesagt. Nur die Psychologin hat sich geäußert, was ich wiederum daneben finde... Daher bleibt eine Prognoe mir ganz allein überlassen. Sie hat mir aber auch erzählt, dass viele Patienten ihre eigene Prognose nicht richtig einschätzen können. Leider äußert sie gar keine Wünsche, dass sie noch mal nach xy will oder so...
Gruß
Tanja
Ich würde Dir raten (aus eigener Erfahrung) pflege Deine Mutter in ihrer gewohnten Umgebung. Wie Du schreibst, ist es Dir möglich. Mein Mann starb vor 8 Wochen. Wir, unsere Kinder und ich, haben ihn ( er war 57 ) zu Hause gepflegt. Er schlief ganz friedlich ein, er hatte keinen Todeskampf.
Er starb am frühen Nachmittag. Als er tod war, kamen unsere Freunde und jeder konnte sich in Ruhe von ihm verabschieden.
Wir hatten unser Schlafzimmer mit Blumen und Kerzen
geschmückt.
Erst gegen 22 Uhr wurde er abgeholt. Ich war und bin so froh, dass ich mich dieser schweren Aufgabe des Pflegens und Abschiednehmens gestellt habe. Ich bin mit dieser Zeit versöhnt. Das Leben das vor mir liegt, ein Leben ohne ihn das ist ein anderes Thema und das tut weh. Aber ich habe wenigstens das Gefühl alles für ihn getan zu haben und das bruhigt.
Liebe Grüße Nene
Ich war gerade im Krebskompass und habe Deine Postings wegen Deiner Mutter gelesen.
Nun stelle ich mir die Frage,da Du Dein problem dort schon ausführlich mit den dortigen Usern erötert hast,wieso Du hier ebenfalls dies Problem vorträgst.
Die Entscheidung,was tun, was nicht tun, kann Dir niemand abnehmen.
Die musst Du und Deine Mutter, bzw. Ihr beide fällen.
Und da Du erst 24 Jahre alt bist,kann ich mir vorstellen,das es nicht einfach für Dich ist.
Egal,in wievielen Foren Du fragst, unter dem Strich liegt es an Dir.
Bedenke, egal wie Du Dich entscheidest,vielleicht wirst Du Dir später Vorwürfe machen.
Und...man hat nur eine Mutter.
Nun möchte ich mich nochmal, nachdem ich dein Alter weiß, ganz kurz melden. Anonym hat Recht, du hast nur eine Mutter und die Entscheidung kann dir keiner abnehmen. Aber deshalb melde ich mich nicht, denn das hat Anonaym ja schon geschrieben. Aber vielleicht kann ich dir doch ein wenig helfen. Nämlich, meine Kinder sind in Deinem Alter. Sie halfen mir ihren Vater zu pflegen und haben zeitweise sehr viel dafür aufgegeben. Aber!!! sie können heute ein unbeschwertes, von Vorwürfen freies Leben führen. Das ich ihnen auch von ganzem Herzen gönne, denn sie haben Nächte
bei ihm geschlafen, ihn gewaschen und umsorgt. Unsere älteste Tochter hat seine Urne zu Grabe getragen.
Ich wünsch Dir von Herzen sei mutig, Du wirst belohnt!
Herzlichst Nene
Marion
64 postshabe deinen Beitrag gelesen. Auch meine Mutter ist jetzt pflegebedürftig. Sie kommt jetzt nach der Reha in eine Kurzzeitpflege, da ich voll berufstätig und ca 100 km entfernt wohne. Da meine Mutter nicht mehr alleine leben kann, hat meine Schwester sich kurzerhand entschlossen umzuziehen, damit sie dann meine Mutter zu sich holen kann (Sie ist nicht berufstätig und wohnt im selben Ort). - Meine Mutter möchte das auch so. Ich denke, das nur "der da oben" genau weiß wann für einen die Zeit abgelaufen ist. Ich glaube auch, dass KEIN Arzt eine genaue Zeitangabe machen KANN und SOLLTE. - Für meine Familie zählt im Moment nur der Wunsch unserer Mutter. Und soweit man diese erfüllen kann, werden wir das auch tun.
Besteht denn keine Möglichkeit deine Mutter zu dir zu holen? - Wünsche dir, das du bald eine gute Entscheidung treffen kannst, l g marion
Binweg
596 postsDiese englischen Antworten sind jetzt in jedem Thread weiteroben. Ich kam mich des eindrucks nicht erwehren, als ob das unser Spamer [smiley:smiley-yell]ist? Oder irre ich. Wäre interessant, wenn der oder diejenige sich mal zu erkennen gäbe.
Jetzt ist das forum sauber, und nun?.....