Constanze
83 posts
Sonntag, 22. April 2007 - 16:49
Hallo Ihr lieben,
habe jetzt endlich den histologischen befund meiner Mutter. Kann aber nicht mit allem etwas anfangen. Also da steht: pT3, pN2(11/20), pM1, pL1, pV0, R2; Staduim 4 und Grading G". Weiter steht da, dass nach der Sono 2 Metastasenverdächtige Rundherde im Bereich des 6. und /. Lebersegmentes zu erkennen waren. Bei der OP zeigten sich dann aber diffuse lebermetastasen.
So mit N2 (11/20), L1 und V0 kann ich leider nichts anfangen. Könnt ihr mir da helfen? Und was bitteschön sind diffuse Metas??
wäre schön wenn ihr mir weiter helfen könnt.
Liebe Grüße
Constanze
habe jetzt endlich den histologischen befund meiner Mutter. Kann aber nicht mit allem etwas anfangen. Also da steht: pT3, pN2(11/20), pM1, pL1, pV0, R2; Staduim 4 und Grading G". Weiter steht da, dass nach der Sono 2 Metastasenverdächtige Rundherde im Bereich des 6. und /. Lebersegmentes zu erkennen waren. Bei der OP zeigten sich dann aber diffuse lebermetastasen.
So mit N2 (11/20), L1 und V0 kann ich leider nichts anfangen. Könnt ihr mir da helfen? Und was bitteschön sind diffuse Metas??
wäre schön wenn ihr mir weiter helfen könnt.
Liebe Grüße
Constanze
Hilfen zur Klassifizierung finden Sie hier (einfach den Link kopieren und in der Adresszeile des Browsers einfügen):
http://www.kolo-proktologie.de/Krankheiten/Darmkrebs/Tumorklassifikation/tumorklassifikation.html
Eine diffuse Metastasierung bedeutet, dass sich in allen Abschniten der Leber Metastasen befanden.
Dr. J. Sauer
Constanze
83 postsdanke für die Antwort ( auch wenn Sie mir natürlich nicht gefällt). Können Sie mir evtl. noch sagen, was 11/20 beim lymphknotenbefall zu sagen hat?
Liebe Grüße
Constanze
Neesie
43 postsHallo Constanze ,
11/20 bedeutet das von 20 entnommenen Lymphknoten leider 11 von Krebs
befallen sind .
VG , Anja
Constanze
83 postsdanke für die Antwort - aber meine Hoffnung wird immer geringer. Wenn jetzt 20 entnommen wurden, heißt das aber nicht, dass jetzt alle befallenen weg sind, oder?
Liebe Grüße
Constanze
Constanze
83 postsich bin kein Arzt und habe in meinem familiaeren Umfeld nur Erfahrung mit Bauchspeicheldruesenkrebs (PankreasCa) gemacht.
Ich will nicht um den heissen Brei herumreden: Soweit ich es verstehe, ist die Prognose fuer Deine Mutter tatsaechlich schlecht. Das Stadium scheint weit fortgeschritten.
Bei meinem Verwandten wurde PankreasCa sehr spaet diagnostiziert (weil er definitiv nie zum Arzt gehen wollte, und erst ging als er musste...). Die Diagnose hatte er nur 4 Monate ueberlebt, aber PankreasCa ist meist wesentlich aggressiver als Darmkrebs.
Die zahlreichen diffusen Lebermetastasen bei meinem Verwandten waren auch schlimm. Das Ansammeln von Billirubin im Blut (-> Gelbsucht) sorgte allerdings dafuer, dass er zunehmend mueder wurde und - das ist das Positive in dieser Situation - von seinem Leid nicht mehr viel mitbekam. Er ist schliesslich friedlich eingeschlafen - das Herz blieb einfach stehen.
Auch sind bei meinem Verwandten spaeter Metastasen in Bauchfell und Lunge aufgetreten. Beim Bauchfell besteht die Gefahr, dass ein Tumor durch die Bauchdecke durchbricht, auch wenn dies nicht zwangslaeufig geschehen muss.
Ich persoenlich finde es in einer solchen Situation wichtig, dass man offen miteinander reden kann. Wenn man Heiterkeit heuchelt, entsteht ein furchtbares Klima. Das ist auf Dauer fuer keinen zu ertragen. Aber auch staendige Trauer muss nicht angesagt sein.
Dabei ist zweierlei zu beachten. Einerseits ist es fuer die Angehoerigen wichtig, sich auch mit dem Kranken aussprechen zu koennen - auch fuer sie ist das eine Belastung! Andererseits will der Kranke nicht staendig auf das Thema Krebs angesprochen werden.
Dieses Spannungsfeld ist nicht leicht zu bewaeltigen, und ihr seid sicherlich nicht die einzigen in einer solchen Situation.
Daher ist es wichtig, dass alle - Angehoerige und Kranke - zunaechst mit sich selber klar werden, was sie in dieser Situation wollen. Und dass sie die Situation realisieren und akzeptieren.
In der Trauer- und Schocksituation versucht man eine erste Zeit lang, die Angelegenheit zu verdraengen, nicht wahrhaben zu wollen. Es ist wichtig, diese Phase eher kurz zu halten, in eine Phase zu kommen, wo man die Situation so akzeptieren kann wie sie ist und sie zu verarbeiten.
Wahrscheinlich seid ihr nach der Diagnose recht geschock und wisst momentan weder ein noch aus. Daher mein Rat: Versucht, die voellig neue Situation planmaessig anzugehen. In den Plan gehoert auch das baldige Ableben (und dessen Vorbereitung) hinein, sowie unvorhergesehene Komplikationen. Denkt euch die Szenarien durch und schreibt sie nieder. Wenn es niedergerschrieben ist, hilft es mehr sich auf die konkrete Situation zu konzentrieren. Ansonsten geistert das alles wirr im Hirn herum und wird einem bald mal zu viel.
Sterben muessen wir alle mal. Mir persoenlich waere es angenehmer, ich kann meinen Tod einigermassen planen, ihn ins Auge fassen, und weiss, was ich in meinem Leben noch machen moechte, und wozu ich wahrscheinlich nicht mehr kommen werde. Mir waere es angenehmer, ich weiss von einem baldigen Tod und kann mich darauf vorbereiten, als wenn ich beispielsweise als Passagier im Flugzeug sitze und voellig unerwartet ins World-Trade-Center hineingeflogen werde.
Geniesst die Tage miteinander. Wenn keine Heilungschancen bestehen: Versucht moeglich frueh, palliative Massnahmen zu ergreifen, also das verbleibende Leben durch medizinische Unterstuetzung so angenehm wie moeglich zu gestalten, anstatt unter viel Leid das Leben kuenstlich zu verlaengern zu versuchen. Da kann der Wunsch bestehen, in ein Hospiz zu gehen, es kann der Wunsch bestehen, zu Hause zu bleiben.
Leider muss ich auch raten, juristisches nicht zu vernachlaessigen (Testament,...). Es ist ein gutes Gefuehl, auch fuer diese Situation vorbereitet zu sein. Um so besser, wenn sie nicht gleich eintritt. Und: "Lieber heute als morgen."
Wuensche euch viel gemeinsame Kraft
Karl
Constanze
83 postsdanke für deinen Beitrag. Ich glaube ich bin die einzige in der Familie, die begriffen hat, dass sie möglicherweise nur noch ein Jahr zu leben hat. bezüglich dem Testament: das ist schon geregelt. Sie überlegt jetzt nur, ob sie ihren Lebensgefährten nicht noch heiraten soll.
Ich wünsche mir eigentlich nur, dass sie meine Hochzeit in 2 jahren noch erleben kann.
Zu den metas:
Habe jetzt mit einem Spezialisten gesprochen, er sagte mir, dass sich die Metas auf die rechte Leberhälfte konzentrieren und er diese entfernen würde. Die metas in der anderen würde er mit Hitze behandeln. Aber dann haben wir auch nur eine wahrscheinlichkeit von 30 % das die metas nicht wieder kommen. Er sagte mir, dass der Entlassungsbrief uneindeutig ist und wir den OP Befund brauchen. Den habe ich ihm jetzt geschickt und ich hofe er meldet sich noch diese Woche, ob eine OP möglich ist. Sollte aber das bauchfell zu sehr befallen sein macht er keine OP.
Nunja wir werden sehen. Im Moment versuche ich meine Mutter zu überzeugen zu einem Onkologen zu gehen. Ihre Hausärztin will ihr allenernstes weis machen, das dies nicht nötig ist und die komplette Nachsorge im KH gemacht wird wo sie auch operiert wurde. Das kann ich mir allerdings nicht vorstellen. Habe jetzt einfach einen termin ausgemacht zu dem sie nach ihrer Kur gehen soll.
Sie sagt immer sie will ihre Zeit nicht damit verschwenden zu Ärzten zu gehen und dort ewig rumzu sitzen. Sie will noch etwas vernünftiges mit Ihrem Leben anfangen.
Ist doch ganz schön viel geworden, aber ich hoffe ihr lest er trotzdem.
Liebe Grüße
Constanze
Passionata
7 postshabe eine Frage an Sie.Sind Sie selbst Betroffener oder Angehöriger oder Therapeut? Ich habe nur festgestellt, das Sie hin und wieder antworten, aber von Ihnen selbst weiß man nichts. Würde mich interressieren in welcher Lage Sie sich befinden bzw. aus welcher Position heraus Sie antworten?L. G. Passionata