Gast
Montag, 21. Mai 2007 - 20:23
Hallo Forum,
im "alten" Forum hatte ich bereits einige Beiträge zu meiner Erkrankung bzw. Vorgeschichte geschrieben (Thema: Analkarzinom). Leider war bei meinem Analkarzinom die Chemo & Bestrahlung zwar erfolgreich aber nicht 100%ig so dass eine OP nicht verhindert werden konnte. Nachdem ich nun seit rund 2 Wochen wieder aus dem Bethesda Krankenhaus in Mönchengladbach raus bin, muss ich sagen, dass es sich auch ohne Mastdarm und Schliessmuskel (sowie After) mit einem endständigen Stoma leben lässt. Die OP und die Tage danach waren wirklich nicht spassig aber ich denke die Zeit arbeitet für mich. Nach nun doch recht anstrengenden 6 Monaten blicke ich zuversichtlich in die Zukunft und bin guter Dinge. Einzig das sitzen bereitet mir doch noch eine Menge Probleme (wie lange dauert das noch ? Würde gerne spätestens im Juli wieder arbeiten gehen und mal wieder eine Runde mit meinem Motorrad drehen).
Gruß
Ulrich
Dienstag, 22. Mai 2007 - 10:51
Hallo Ulrich,
das klingt sehr zuversichtlich, achtsam und sehr tapfer, wie Sie mit sich umgehen. Danke für den konstruktiven Beitrag.
Sie wissen, denke ich, dass Sie sich bei allen Fragen zu Stoma am besten an die Deutsche Ilco wenden können?
www.ilco.de
Alles Gute für Sie
und beste Grüße
Stephanie Hennekemper
Felix Burda Stiftung

Dorette

9 posts
Donnerstag, 24. Mai 2007 - 19:10
Lieber Ulrich,
es ist gut für mich deinen Bericht zu lesen, denn meinem Mann steht jetzt nach fast 8 Wochen Bestrahlung und Chemo die Operation bevor (gleich nach Pfingsten). Auch er hat CA am Enddarm. Nach Auskunft der Ärzte hat sich der Tumor gut zurück gebildet, doch wahrscheinlich muss er auch ein Stoma bekommen. Ein bißchen Angst habe ich davor, wie er damit zurecht kommen wird.
Folgende Fragen habe ich noch: Mein Mann hat nach der Chemo nie richtigen Appetit, war dass bei Ihnen auch so?
Er sagt, dass alles wie Pappe schmeckt. Ich rede wie ein Buch, dass er ordentlich essen muss, denn er hat sehr viel abgenommen (er wiegt jetzt 50 kg bei einer Körpergröße von 1.68). Außerdem leidet er noch immer sehr unter Durchfall, ich vermute daher, dass er aus Angst vor diesem möglichst wenig essen möchte. Was kann ich ihm zu Essen machen, dass auch gut vertragen wird?

Dorette

9 posts
Freitag, 25. Mai 2007 - 14:11
Vielen Dank, ich habe mir diese Seite gleich ausgedruckt, um sie in Ruhe lesen zu können.
Gast
Freitag, 25. Mai 2007 - 16:36
Hallo Dorette,
unter Appetittlosigkeit habe ich eigentlich (auch während der Chemo) nicht gelitten. Einen etwas "merkwürdigen" Geschmack hatte ich allerdings auch des öfteren in dieser Zeit. Seit Sommer letzten Jahres habe ich ca. 8-10 kg abgenommen was aber bei meiner Größe (183 cm) und meinem jetzigen Gewicht von ca. 87 kg nicht schlimm ist.
Gruß
Ulrich

Dorette

9 posts
Montag, 25. Juni 2007 - 17:36
Ich bin froh hier auch mal etwas Gutes berichten zu können.
Mein Mann ist seit 14.06.07 nach einer schweren OP wieder zu Hause. Es geht ihm jetzt schon wesentlich besser und ich bin so froh, dass er guter Laune ist und keine Depressionen zeigt, denn es ist ja doch ein ganz schöner Einschnitt in sein Leben. Auch für die gesamte Familie wird sich Einiges verändern, denn wir müssen uns ja ebenfalls auf die neue Situation einstellen.
Da der Tumor sehr weit unten im Rektalbereich saß, musste bei meinem Mann ein Teil vom Enddarm und der gesamten Schließmuskel entfernt werden. Das bedeutet, dass er den Stoma bis an sein Lebensende behalten muss. Der Gedanke daran war zunächst komisch, doch es ist alles halb so schlimm (er kommt jedenfalls sehr gut damit zurecht). Appetit hat er auch wieder.
Zum Glück benötigt mein Mann keine weitere Strahlen/Chemo-Nachbehandlung, da die entnommenen Gewebeproben alle negativ waren. Vorher waren ja schon glücklicherweise keine Metastasen festzustellen. Es sieht so aus, als hätte er es somit Gott sei Dank gut überstanden. Jetzt im Anschluss soll er für ca. drei Wochen in eine Reha-Klinik. Was dort alles mit ihm gemacht wird, weiß ich nicht. Sicherlich behinhaltet diese Kur auch ein Aufbauprogramm usw.
Ich bin so glücklich und hoffe mit der ganzen Familie, dass der Krebs nicht mehr zurück kommt.