ina

9 posts
Mittwoch, 23. Mai 2007 - 09:39
Hallo an Alle Forumsteilnehmer,
ich stelle dieses Thema ein da ich sehr verunsichert bin.
Bei meiner Mutter wurde Darmkrebs T3,N2,M1 diagnostiziert.Metastasen in der Leber, die Hälte der entfernten Lymphknoten warten mit Metastasen befallen. Die Darm-OP wurde am 11.05.2005 in einem Unfallkrankenhaus in Halle durchgeführt Ergebnis R0.
Meine Mutter ist nach der OP immer noch ganz schön schlapp der Hämoglobienwert ist schlecht so dass man von einem Entzündungsherd ausgeht, welcher aber noch nicht genau gefunden wurde. Dazu verliert meine Mutter immernoch zuviel Wundflüssigkeit ca. 700ml am Tag. Die Ärzte docktern herum und sind schwer damit beschäftigt meine Mutter aufzupeppeln, dadurch verschiebt sich der Beginn der Chemo immer mehr. In der Klinik gibt es keine Onkologische Abteilung überhaupt fühlen wir uns in den letzten Tagen nur sehr schwammig informiert.
Die Klinik will meine Mutter zur ambulanten Chemo in eine Fachpraxis Behrens und Stendel in Halle überweisen, was wir grundsätzlich begrüßen. Nur was ist mal bei Schwierigkeiten während der Chemo. Könnte die Chemo nicht vielleicht schon stationär in einem Tumorzentrum beginnen?
In Halle/Saale gibt es ein Tumorzentrum in der Uniklinik. Ich weiß nicht was ich machen soll. Sollte man auf eine Verlegung in die Unklinik drängen. Bisher waren wir eigentlich sehr zufrieden und meine Mutter fühlt sich in dem Krankenhaus auch sehr wohl, weil es sehr schön und modern ist und nicht so starker Durchgangsverkehr wie in einer Uniklinik.
Ich brauche dringend Rat.
Vielen Dank
Ina

Nicole

38 posts
Mittwoch, 23. Mai 2007 - 10:10
Liebe Ina,
als sich der Zustand meines Mannes nach der OP nicht besserte, haben sie ihn nach einer Woche nochmal wieder aufgemacht. Sie haben dann ein kleines Loch in der Darmwand gefunden, dass wahrscheinlich alles verursacht hat. Jedenfalls erholte sich mein Mann danach ziemlich rasch. Er lag damals drei Wochen auf Intensiv! Wir haben hier auch nur ein kleines Krankenhaus, der Tumor wurde damals mit genau dem gleichen Ergebnis entfernt. Sie sagten uns damals alle, dass die Chemo erst nach 4 - 6 Wochen beginnen sollte, da diese ja sehr agressiv ist und auch den frisch operierten Darm angreifen kann. Das ist dann gefährlich! Natürlich sieht man als Laie immer nur die Zeit, die verloren geht.
Zum Thema Uni-Klinik. Natürlich, da sind die Spezialisten. Allerdings würde ich sagen, besprech das Für und Wider mit Deiner Mutter. Sie fühlt sich da wohl und das ist ganz wichtig für ihre Seele. In einer Uni-Klinik bist Du nicht mehr der Mensch, wie in einem kleinen Krankenhaus. Allerdings haben sie auch mehr Möglichkeiten.
Also raten kann ich Dir weder dafür noch dagegen. Wenn allerdings der Hauptgrund der Chemobeginn ist, dann lass es vorerst. Deine Mutter wird in dem Zustand garnicht die Kraft für eine Chemo haben. Bezieh sie unbedingt mit ein, denn IHR Wille ist so wichtig! Darum sollte sie sich wohl fühlen und in guten Händen und das scheint ja im Moment zu sein.
Ich weiß, ich konnte nicht viel helfen, kann Dir aber viele gute Gedanken und ganz viel Kraft schicken, für das was noch kommt.
Alles Liebe
Nicole

ina

9 posts
Mittwoch, 23. Mai 2007 - 10:45
Hallo Nicole,
vielen lieben Dank für Deine Antwort.
Ich werde auf jeden Fall mit meiner Mutter darüber sprechen, ich würde Sie nie übergehen. Habt Ihr einen Onkologen oder Spezialisten außerhalb des Krankenhauses mit dem Ihr Eure Fragen besprechen könnt? Das Krankenhaus in dem meine Mutter liegt, hat ja keine Fachabteilung und darf auch die Chemo nicht durchführen. Dadurch bleiben so viele Fragen offen, was die Weiterbehandlung betrifft. Auch hängt meine Mutter irgendwie immer zwischen zwei Abteilungen, der Inneren und der Chirugie die sich auch nur einmal die Woche zusammensetzen. Dem Abschließenden Befund bin ich bis gestern hinterhergerannt. Was sehr nervenaufreibend ist, da ich in Köln lebe und meine Eltern in Halle.
Ich hoffe Deinem Mann geht es gut soweit.
Auf jeden Fall auch alles Gute für Euch.
Liebe Grüße
Ina
Mittwoch, 23. Mai 2007 - 12:07
Hallo Ina,
Bitte wenden Sie sich an die Sächsisch-Anhaltsche Krebsgesellschaft,und zwar direkt an Frau Mücke - sie ist Psychoonkologin und kann Ihnen und Ihrer Mutter sicher weiterhelfen. Sie ist allerdings erst ab nächster Woche wieder erreichbar.
Alles alles Gute für Ihre Mutter und auch für Sie
Stephanie Hennekemper
Felix Burda Stiftung

Constanze

83 posts
Mittwoch, 23. Mai 2007 - 13:44
Hallo Ina,
bei meiner mutter war es ähnlich. Wir dachten damals, der darm sei undicht aber beim Ct stellte sich heraus, das sich der wundkanal infiziert hatte.
Wegen der Chemo würde ich mich nicht verrückt machen. meine Mutter ist nach der OP ersteinmal 3 Wochen in eine Kur zur erholung. Eine chemo kann sehr hart werden ( allerdings steht uns das alles noch bevor). auch wenn sie anfangs große angst hatte ist sie jetzt sehr froh es gemacht zu haben. ich werde meine Mutter nächste Woche nach Stralsund zu einem leberspezialisten bringen. Der operiert sie wahrscheinlich. Ist eine sehr große op, da die halbe leber entfernt wird. Sie hat sehr viele metastasen und die Ärtze hier im krankenhaus haben sie aufgegeben.
Versucht immer eine zweite merinung eizuholen.
Wir haben uns im KH vor und nach der eigentlichen op sehr unwohl gefühlt, da niemand ( auch bis heute nicht) mit uns gesprochen hat.
Ein patentrezept gibt es nicht. Ich wollte damals auch, das alles so schnell wie möglich passiert. Aber drängeln kann ich als Tochter meine Mutter nicht.
Ich wünsche euch ganz viel glück.
Liebe Grüße
Constanze

ina

9 posts
Mittwoch, 23. Mai 2007 - 15:25
Hallo Constanze und Frau Hennekemper,
Danke für die Antworten. Es hilft mir wirklich sehr! Mein Puls hat auch wieder einen halbwegs normalen Puls erreicht. Bin ein bisschen in Panik geraten.
Danke für die Ansprechpartnerin Frau Mücke sojemand fehlt mir sehr und ich hoffe, dass meine Mutter und mein Vater diese Möglichkeit auch nutzen werden.
Danke nochmal. Viel Glück für Deine Mutter und alles Gute für Euch!
Ina

Nicole

38 posts
Donnerstag, 24. Mai 2007 - 09:41
Liebe Ina,
wir haben hier in unserer Klinik auch keine Onkologie. Allerdings hat ein sehr engagierter Arzt den Onkologischen Arbeitskreis gegründet mit einer Tagesklinik, in der die Chemos verabreicht werden. Er hält den Kontakt etwas zu unserer Klinik und seine Psychologen fangen die Leute mit solchen Befunden schon im Krankenhaus für erste Gespräche ab. Das ist sehr schön. Aus onkologischen Sachen hält sich unsere Klinik aber auch raus. Dafür ist hier die MHH in Hannover zuständig. Da wird man dann untersucht und die legen den Chemo-Plan fest, der dann hier in der Tagesklinik verabreicht wird.
Mein Mann hat sich in unserer kleinen Klinik sehr wohl gefühlt und er wäre wirklich nur mit größtem Protest in die Fachklinik gegangen. Mit seinen Lebermetastasen hat er einen berühmten Arzt in Hamburg/Eppendorf aufgesucht. Wenn Interesse besteht, such ich den Namen raus, denn der ist führend in Deutschland mit seinen Lebertransplantationen und wagt sich dann schon mal an schwierige Fälle. Leider war mein Mann ein zu schwieriger Fall. Ich habe ihn vor sechs Monaten verloren.
Das soll Euch aber trotzdem Hoffnung geben! Kämpft! Mein Mann hatte den Nachteil, dass er eben noch sehr jung war und die Zellteilung viel schneller geht bei Jüngeren. Somit haben sich die Metastasen bei einem längeren KH-Aufenthalt (in dem natürlich die Chemo aussetzen musste) stark vermehrt.
In der kurzen Krankheitszeit habe ich gemerkt, wie wichtig es war, wenn mein Mann sich in Kliniken wohl gefühlt und zu Ärzten vertrauen hatte. Es ging ihm dann wirklich gut. In die MHH ist er mit grausen hingefahren, obwohl er da nie stationär war, aber irgendwann beschloss er, die sehen ihn da nicht wieder. Dann waren wir im Uni-Klinikum Lübeck. Da fühlte er sich wieder wohl und man konnte es ihm sofort ansehen!
Liebe Ina, ich wünsche Dir und Deiner Mutter alles, alles Gute und wenn Du magst, schreib mir. Ich sehe aber auch regelmäßig hier auf diese Seite!
Nicole