Gast
Dienstag, 19. Juni 2007 - 20:40
Hallo,
nun zu Deiner Frage: Man kann sagen mit jedem Tag, den man ohne Krebsdiagnose (oder besser Redizidiventwicklung bzw. Metastasenbildung) erlebt steigen die Chancen. Die ersten 2 bis 2,5 Jahre gelten als die kritischsten. Sieht man sich die typischen statistischen Überlebenskurven an stellt man fest, dass diese insbesondere in diesen Jahren stark fallen. Ein Bsp.: Wenn die 5 Jahres rezidivfreie Überlebenswahrscheinlichkeit 50% beträgt, so beträgt der Wert für 2,5 Jahre ca. 75%. Von 100 Erkrankten sind also nach 2,5 Jahren noch 75 "gesund", von diesen 75 werden 50 auch nach 5 Jahren noch "gesund" sein, d.h. die Überlebenswahrscheinlichkeit beträgt für diese dann schon 66% (50/75). Die Zahlen stimmen natürlich nicht exakt für Euren Fall, dazu müsste man mehr wissen, aber kurzum...zum wirklichen AUfatmen ist es zu früh, aber die Hoffnung kann steigen. In diesem Sinne alles Gute auch für Eure Zukunft.
Jimbo
Gast
Mittwoch, 20. Juni 2007 - 23:26
Hallo, ich will keine Angst machen, aber bei meinem Mann kamen die Metastasen nach 3,5 Jahren.
Er hatte auch T3, N1,G3.
Viele Grüsse und alles Gute!
Gast
Donnerstag, 21. Juni 2007 - 14:45
Hallo,
ja, vielen Dank. Auch wenn deine Antwort tatsächlich nicht so viel Mut macht... Aber ich wollte ja die Wahrheit hören!
Hat dein Mann es denn geschafft???
Viele Grüße...
Gast
Donnerstag, 21. Juni 2007 - 23:16
Er hat Leber-und Lungenmetastasen, bekommt palliativ Chemo , da die Metastasen inoperabel sind.
Liebe Grüsse und Euch ganz viel Glück !
Gast
Samstag, 28. Juli 2012 - 09:56
Hallo liebe Karina, vielleicht knsant du dich noch an mich erinnern. Wir hatten 2009 Kontakt wegen meines verstorben Hundes Argos und dann hast 2010 mein Zeus kennen gelernt.Ich habe in der vergangenen Zeit einiges getan und findet deine Idee fcber das Internet zu unterrichten einfach genial. Bei mir ist das Wochenende je 2 Stunden oder aber Mittwochnachmittag und Samstag gut, wenn das geht??? Denn ich arbeite wieder alleine in meinem Schreibbfcro, wie gesagt, es hat sich viel getan bei mir. Arbeitsreduzierung ist meine ne4chste Aufgabe.Es we4re schf6n von dir zu hf6ren.Alles Liebe Elke

Chicana

413 posts
Samstag, 28. Juli 2012 - 13:53

Sorry und das nennt Ihr Mut machen? Ich vertraue nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe................so!!!!

Lg. Chicana

Binweg

596 posts
Samstag, 28. Juli 2012 - 15:57

Danke Chicana für deine Worte, das sind auch die Worte meines MAnnes.

Solche Statistischen Zahlen sind sowas von undurchsichtig und lächerlich.

Haltet euch bitte nicht an sowas fest.

Diese Zahlen sind "Ergebnisse" von Studien, in denen zuwenig Menschen berücksichtigt werden, und die Menschen, die die Studien abbrechen müssen, weil sie die Chemo z.B: nicht vertragen, werden nirgendwo genannt.

Also, nur ihr allein könnt entscheiden, was mit euch geschieht.

Rosti

Gast
Samstag, 28. Juli 2012 - 20:53

Hallo,
Statistiken lassen haben häufig zwei Parteien zurück, nämlich die, die versuchen, daraus etwas Sinnvolles abzleiten und die, die sie rigoros ablehnen und dabei auch massiv werden. Das ist nicht nur in diesem Forum der Fall und nicht nur im Zusammenhang mit Krebs. Aber man kann ja mal schauen, was man so weiß und was Statistiken aussagen können und was nicht.
Zunächst bestätigen sie das, was man sich auch so denken kann: Ein weit entwickelter Krebs, vielleicht schon mit Metastasen, ist schwerer zu bekämpfen als ein wenig entwickelter. Das sagen die Patientendaten, und da sind Zehntausende von Erkrankten erfasst. Recht gesichert und ebenfalls an Zigtausenden von Patienten ermittelt sind Rückfälle, lokal oder systemisch. Da weiß man für kolorektale Karzinome, dass nach ca. 3 Jahren 80% der Rückfälle diagnostiziert worden sind, man sich nach 5 Jahren ohne Rückfall schon recht sicher fühlen kann und Rückfälle nach 8-9 Jahren sehr sehr selten sind. Aber aus diesen Angaben lassen sich keine! persönlichen Risikoprofile über die
Zeit entwickeln, die über die o.a. grundsätzlichen Aussagen hinausgehen. Das kann man recht genau begründen, nämlich mit mangelndem Wissen im Detail.
Viele von uns bekommen als histologischen Befund nach der Operation z.B. das folgende Ergebnis: T3 N1 M0 (L0, Pn1).
Der Onkologe wiegt das Haupt und empfiehlt leitliniengemäß eine adjuvante Chemotherapie, also schlicht Gift, das die
Krebszellen mehr schädigen soll als uns. Die hässlichen Seiten dieser Therapien sind uns allen hinlänglich bekannt. Ob es denn was bringe, fragen wir dann natürlich nach. In der Regel bekommt man eine Zahl mit dem Hinweis,so in etwa. Was soll man auch als Arzt einem Patienten sagen, dem die Angst ins Gesicht geschrieben ist.
Innerhalb der o.a. T3-Gruppe, bei der Chemotherapie sinnvoll sein soll, gibt unterschiedliche Untergruppen. Es gibt diejenigen, die schon durch die Operation endgültig geheilt sind. Es gibt diejenigen, deren Chancen auf endgültige Heilung durch die Chemotherapie verbessert werden. Es gibt diejenigen, bei denen die Chemotherapie die Chancen auf endgültige Heilung nicht verbessert, und es wird wahrscheinlich diejenigen geben, bei denen die Chemotherapie die Zeit bis zu einem Rückfall verlängert. Der histologische Befund, wie er oben angeführt ist, sagt dazu nichts. Deshalb bemüht sich die medizinische Forschung seit Jahren, histologische und molekulare Kennzeichen zu finden, um die o.a. Untergruppen auch zu erfassen. Wenn man einem Patienten sagen könnte, die OP hat es vollständig gebracht, Chemotherapie ist völlig überflüssig, wäre das ein Gewinn. Die Forschung findet zwar unterschiedliche Risikofaktoren, aber wirklich belastbare Modelle zur individuellen Verlaufsprognose einer Darmkrebserkrankung gibt es noch nicht. Bis dahin hofft man, der Sache über Datenauswertungen und Studien näher zu kommen - ein schwieriger Weg.
Zwischen 1990 und 2000 verbreitete sich die TME, eine im Jahrzehnt zuvor entwickeltes neues OP-Verfahren zur Therapie des Rektumkarzinoms. Datenauswertungen haben gezeigt, dass dieses neue OP-Verfahren der Zahl der Lokalrezidive erheblich verringern konnte. Zwar gab es durchaus gute Argumente für das OP-Verfahren, aber erst die Sicht auf die therapierten Patienten zeigte den Fortschritt. Auf diese Erkenntnisse will man nicht verzichten. Häufig tritt man aber auch in der Forschung im Resultat auf der Stelle.
Und nur am Rande der Rechnung wegen: Wenn 75% Rückfälle in 2,5 Jahren zu vermelden sind und insgesamt die Hälfte aller Patienten einen Rückfall erleidet, dann trifft es "nur" noch jeden 5. Patienten, nicht mehr jeden 2. Patienten (conditional relapse free survival heißt das wohl). Die anderen sind noch gesund oder haben schon Rückfälle erlitten. Wen diese Rechnung beruhigt, und wenn er deshalb vielleicht nur eine Nacht besser schläft, dann ist das doch in Ordnung - Statistik hin oder her.
Alles Gute
vantast