Michaela

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Samstag, 23. Juni 2007 - 14:29
Hallo,
wir wissen seit gestern das mein Opa(85) an Darmkrebs erkrankt ist. Es ist ein Karzinom gefunden worden, das laut dem behandelnden Arzt im näheren Umfeld wohl schon "gestreut" hat. Am Montag muß er ins Krankenhaus und soll recht schnell operiert werden. Wie lange dauert im Durchschnitt eine solche Operation? Meine Mutter fragt ob man als Angehöriger evtl. Darm spenden kann? Ich glaube das nicht aber wir fangen ja auch gerade erst an uns mit diesem Thema zu beschäftigen. Wer kann uns Auskunft geben? Wir würden uns freuen hier Antworten zu erhalten. Vielleicht können uns diese Antworten schon etwas die Angst nehmen unseren Opa und Vater zu verlieren...
Gast
Samstag, 23. Juni 2007 - 16:49
Hallo Michaela,
also Darm kann man nicht Spenden. Ist auch nicht nötig da der Darm eh lang ist. Wünshce Euch alles Gute besonders deinem Opa.
Gruß Viola

Michaela

11 posts
Samstag, 23. Juni 2007 - 23:22
Hallo Anonym,
vielen Dank für deine Antwort. Ich habe mir das auch schon gedacht, aber meine Mutter kommt im Moment auf die abenteuerlichsten Ideen. Sie weiß nicht wie sie mit der Diagnose umgehen soll. Nun ja ich denke Ende nächster Woche wissen wir mehr.
Bis dahin
LG Michaela

Constanze

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Montag, 25. Juni 2007 - 12:47
Hallo Michaela,
also bei meiner Mutter wurde einfach ein Stück darm heraus genommen - das geht und ist auch sehr gut verheilt. Die OP hat 5 Stunden gedauert - aber es ist bei jedem anders. Wisst ihr denn ob es bereits metastasen gibt?
LG
Constanze

Michaela

11 posts
Dienstag, 26. Juni 2007 - 11:15
Hallo Constanze,
danke erst mal für deine Antwort.
Seit gestern ist mein Opa nun im Krankenhaus. Das EKG war in Ordnung die Blutwerte dagegen waren es nicht. Die OP ist für Freitag angesetzt. Er bekommt nun erst mal Blutkonserven. Meine Mutter hat mit dem Arzt gesprochen der wohl meinte es sähe nicht gut aus. Nun ist meine Mutter föllig am Ende. Heute sollen verschiedene Untersuchungen gemacht werden die dann auch Aufschluß darüber geben ob es Metastasen gibt.
LG
Michaela

Michaela

11 posts
Mittwoch, 27. Juni 2007 - 03:35
Hallo an alle,
heute gehe ich Opa zum ersten mal auf der "Krebsstaion" besuchen. Da ich drei kleine Kinder habe geht es leider erst heute. Außerdem habe ich Angst vor dem was mich dort erwartet. Wie soll ich mich meinem Opa gegenüber verhalten? Wie immer oder darf ich auch über meine Angst sprechen Ihn zu verlieren? Ich habe Angst ihn damit zu belasten wir müssen doch positiv denken! Am Telefon hab ich ihm gesagt er muß ganz schnell wieder gesund werden damit wir unsere jüngste Tochter taufen lassen können. Heute werden auch die anderen Organe untersucht. Hoffentlich hat er keine Metastasen. Ich weiß das es hier viele Leute gibt, die viel schlimmer dran sind als mein Opa und es macht mir Mut zu lesen mit wieviel Kraft diese Menschen ihr Schicksal ertragen. Wir schaffen das hoffentlich auch...
LG
Michaela

Constanze

83 posts
Mittwoch, 27. Juni 2007 - 09:13
Hallo Michaela,
es ist eine schwierige Situation. Wir haben damals meine Mutter nicht mit unseren Ängsten belastet. Wir haben sie am Leben teilhaben lassen - ihr von ganz normalen Dingen erzählt und ich habeimmer zu ihr gesagt, wenn wir in 2 jahren heiraten muss sie dabei sein und unsere Enkel muss sie auch noch im Kinderwagen umherschieben. Wir haben ihr sozusagen ein Ziel gegeben.
Sie hat immer gesagt, dass es ihr leid tut, das sie uns so zur last fällt. Aber wir waren ja gerne bei ihr. Geweint habe ich immer nur danach im Stillen um es ihr nicht noch schwerer zu machen.
Ich drücke euch die daumen.
LG
Constanze
Mittwoch, 27. Juni 2007 - 15:01
Liebe Michaela,
In unserer erfolgsorientierten Gesellschaft wird der Tod oft verdrängt und verleugnet. Die Themen Krankheit, Altern und Sterben bezeichnen aber wichtige Lebensabschnitte für jeden. Eine möglichst frühe und ehrliche Auseinandersetzung damit hilft einem, seine Ängste zu tolerieren und die Überlebenschancen auch bei schweren Krankheiten richtig einzuschätzen.
Die meisten Menschen trifft die Konfrontation mit dem Thema Tod relativ unvorbereitet. Ist der Zeitpunkt jedoch tatsächlich gekommen, kann ein stufenweiser Abschied für alle Beteiligten eine seelische Bereicherung sein. Letzte Wünsche sollten unbedingt angesprochen werden.
Häufig benötigen die Angehörigen mehr Zeit, um den nahenden Tod eines Familienmitglieds zu akzeptieren, als die Betroffenen selbst.
Das Problem des Abschieds vom Leben existiert in vielen Familien mit sehr spät diagnostiziertem Darmkrebs. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass sich der Zustand des Kranken plötzlich und unvorhergesehen verschlechtert. Die Ereignisse nehmen dann ein Tempo an, das die meisten erschrickt und überfordert. Viele halten diese Situation nur aus, weil sie sich an die Hoffnung auf Genesung klammern. Rückt dann aber der Tod immer näher, kann der Schock sehr groß sein und zu Sprachlosigkeit führen. Diese Sprachlosigkeit entsteht nicht, weil man sich nichts mehr zu sagen hat, sondern aus Zuneigung. Handlungen und Gesten können dann mehr ausdrücken als Worte und den Weg aus der Sprachlosigkeit ebnen.
Ich möchte Ihnen hiermit Mut machen, sich auch mit diesem Thema auseinanderzusetzen - seien Sie offen und ehrlich, für alle Gefühle die jetzt auftauchen werden.
Ihrem Großvater und Ihnen und der ganzen Familie wünsche ich jetzt viel Kraft und Hoffnung, und dass Ihr Opa in den besten Händen ist!
Alles alles Gute!
Beste Grüße
Stephanie Hennekemper
Felix Burda Stiftung
Gast
Donnerstag, 5. Juli 2007 - 11:32
Hallo Michaela,
wie geht es deinem Opa? Eine solche Situation ist immer schwierig,für den Betroffenen und für die Angehörigen. Das wichtigste aber ist und bleibt die Hoffnung niemals aufzugeben! Bei mir hatten beide Opas Darmkrebs, der eine lebte ca 20 Jahre mit nem künstlichen Ausgang und starb im Alter von 85 an Herzversagen, der andere starb leider 16 Monate nach der Diagnose Darmkrebs.Auf die Frage hin wie man sich dem Betroffenen gegenüber verhalten soll, gibt es keine pauschale Antwort.Jeder ist verschieden und geht damit anders um. Wir haben versucht bis zum Ende hin für Opa stark zu sein, ihm hätte es das Herz gebrochen uns wegen ihm leiden zu sehen (obwohl ich weiß das er wußte wie wir alle darunter litten).Das Thema Krebs war natürlich allgegenwärtig,trotzdem haben wir versucht das ganz "normale" Leben weiter zu führen und ihn so gut es ging daran teilhaben zu lassen.
Auch wenn die Ärzte euch sagen das es nicht gut aussieht heißt das noch lange nicht das es das Ende ist.Seid stark, haltet zusammen und gebt nicht auf, denn die Hoffnung stirbt immer zuletzt!