Marie

30 posts
Mittwoch, 4. Juli 2007 - 13:52
Hallo,
wir sind mit unserem Latein am Ende und wissen nicht mehr weiter. Meine Mutter, jetzt 81, war immer eine aktive und lebenslustige Frau von - mit Ausnahme einiger "Zipperlein" - robuster Gesundheit. Ende April dann der Schock: Darmkrebs. Sie hatte schon seit Februar Blut im Stuhl und permanenten Durchfall gehabt, dies aber erst erzählt und sich von uns ins Krankenhaus bringen lassen, nachdem auch noch hohes Fieber und eine Darmentzündung hinzugekommen waren. Das Krankenhaus (leider wurde durch den RTW das nächstgelegene angefahren) war schrecklich!!! Unmotiviertes, unfreundliches Pflegepersonal, am Wochenede keine Ärzte auf den Stationen und unbeschreibliche Hygienemängel (Bettstühle wurden z.T. erst nach 36 Stunden geleert; mit dem Feudel wurde erst der Boden, anschließend die Nachttische gewischt). Weil mehrfach Infektionen ausbrachen und Quarantäne auf der Station angeordnet wurde, wurde sie erst nach drei Wochen genauer untersucht und operiert. Der Tumor (im Sigma) hatte die Darmwand durchbrochen und war mit der Gebärmutter verwachsen, die mit entfernt werden mußte. 12 Lymphknoten (von 34) waren befallen. Ob Fremdmetastasen vorhanden sind, konnte nicht gesagt werden. Weil im entfernten Material ein Keim (MRSA) festgestellt wurde, wurde meine Mutter wieder unter Quarantäne gestellt, wobei ungemachte Betten früherer Mitpatientinnen im Zimmer verblieben (5 Tage lang!) und sie daher kaum Bewegungsmöglichkeit hatte. Nach ihrer Entlassung Anfang Juni hofften wir, dass sie sich - vor allem auch für die geplante Chemo - halbwegs erholen würde. Das war aber leider ein Trugschluss. Am Anfang bereitete ihr das Ileostoma große Probleme, weil sie dauernd den Beutel leeren mußte und deshalb kaum noch essen und trinken wollte. Dann kamen Herz-/Kreislaufprobleme dazu. Ihr Puls raste, während der Blutdruck in den Keller ging. Unser Internist hat ihr schließlich Betablocker verschrieben, was aber den Blutdruck nochmals senkte, so dass sie sich noch schlapper fühlte. Letzte Woche dann der Schock: Als kurz niemand zuhause war, ist sie bewußtlos geworden und gestürzt, wobei sie so unglücklich gefallen ist, dass sie sich das Mittelgesicht (rechts) zertrümmert hat. Nach 5 Std. in der Notaufnahme des wiederum gleichen Krankenhauses wurde sie in eine Spezialklinik verlegt und inzwischen dort nochmals operiert. Ich weiß nicht mehr, wie ich ihr Mut machen soll... Ich habe erstmals das Gefühl, dass sie aufgibt, zumal sie große Angst vor der Chemo hat. Diese Woche hätte sie einen Termin beim Onkologen gehabt, in den wir große Hoffnung gesetzt hatten. Mir fällt kaum noch etwas ein, wie wir sie physisch, vor allem aber auch psychisch wieder auf die Beine bringen könnten. Der Gedanke, ein Pflegefall zu werden, macht sie vollkommen fertig.
So, dass mußte mal raus! Wenn jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder einen Rat hat, wäre ich wirklich dankbar. Auch - das Stoma soll irgendwann zurückverlegt werden - für einen Hinweis auf eine gute Klinik in Hamburg, die sich mit so etwas auskennt, da sie sich in dem bisherigen Krankenhaus in Hamburg nicht mehr freiwillig aufnehmen lassen wird (sie ist aber leider "nur" Kassenpatientin).
Liebe Grüße, Marie

Marie

30 posts
Mittwoch, 4. Juli 2007 - 21:18
Liebe Birgit,
Deine Antwort hat mir wirklich sehr gut getan! Dafür vorab meinen herzlichen Dank!!!!
Ich war gerade im KH und habe den Eindruck, dass die Ärzte und das Pflegepersonal sich dort wirklich gut um meine Mutter kümmern, was schon etwas seelischen Balast von uns nimmt. Gleichwohl hat meine Mutter abermals in subtiler Form angekündigt, dass sie sich das Leben nehmen wolle, wenn sie weiter so "hinfällig" wie nach der Darm-OP und vor ihrem Sturz sein solle. Es ist schwer, das zu verkraften, zumal wir bislang der (ja heutzutage nicht mehr obligatorische) typische Mehrgenerationen-Haushalt waren. Meine Mutter, die mich nach ihrer Scheidung allein großgemacht hat, hat sich um das Essen für das Kind und kleinere Hausarbeiten gekümmert, während wir tagsüber arbeiten gingen. Für unseren Sohn, der sehr an ihr hängt, ist das alles besonders schrecklich, zumal er (gerade 13 Jahre alt) sie nach dem Sturz in ihrem Blut liegend gefunden hat. Für Mutter stellt sich das Problem, dass sie das Gefühl hat, nicht mehr gebraucht zu werden (So ein Quatsch!!!).
Das mit dem Stoma sah und sehe ich ähnlich wie Du! Auch ich war und bin skeptisch, was eine weitere OP angeht, hatte nur das Gefühl, dass Mutter seelisch damit (Stoma) nur schwer umgehen kann. Vielleicht hilft ihr die Quenn Mum-Geschichte, die wir bis dato nicht kannten :-)
Die MRSA-Geschichte war ohnehin der "Hit". Unbeschreiblich! Ich kam irgendwann in das KH, sah, dass wieder Quarantäne angeordnet war (grüner Kittel etc; Du kennst das wahrscheinlich) und fand meine Mutter in Tränen aufgelöst, weil eine Schwester das Zimmer betreten und gesagt hatte, sie habe "etwas ähnliches wie die Pest", deshalb die Quarantäne. Mutter nahm das natürlich prompt wörtlich und rechnete mit ihrem baldigen Ableben. Das war etwa vier Tage nach der OP. Auf meine Nachfrage erklärten mir die Schwestern, sie habe einen "hochansteckenden, aber vollkommen harmlosen" Keim, der allenfalls "leichte Beschwerden" und eine "etwas verzögerte Heilung" bewirken könne. MRSA sagte mir bis dato nichts, aber ich bin dann nach Recherche im Internet schnell hellhörig geworden. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe mir am nächsten Tag die Ärzte gegriffen und sie gefragt, wie sie das zu behandeln beabsichtigen. Schließlich kam sogar der Chefarzt, der meinte, sie habe "ja bislang keine Probleme". Im Endeffekt bekam sie "um mich zu beruhigen" (O-Ton Chefarzt) Vancomycin(?) und noch etwas anderes, wogegen der Keim nicht resistent war. Die späteren Abstriche waren negativ; ob jemals Blut und Urin untersucht wurden, weiß ich allerdings nicht. Fieber hat sie jedenfalls bis zu ihrem Sturz nicht gehabt, wobei ich nicht weiß, ob das entzündliche Prozesse ausschließt.
Ich habe mir schon überlegt, bezüglich der Hygiene und des Personals das KH "anzuschwärzen", habe aber befürchtet, dass meine Mutter dort noch einmal hin- und das "ausbaden" muss. Insoweit bin ich doch unsicher, wenngleich mich vieles geärgert hat und ich immer noch überzeugt bin, dass sie sich den MRSA-Keim während der Darmspiegelung (10 Tage vor der OP unter ständiger Gabe von Beta-Lactam-Antibiotika) geholt hat (das streiten die Ärzte natürlich ab!). Du glaubst es kaum: Nach der Quarantäne wegen MRSA wurde sie nicht einmal mehr untersucht, und zwar nicht einmal zur Entlassung. Der Arzt rief lediglich durch die Tür, ob es ihr gut gehe, und sagte, dann könne man sie auch entlassen, "den MRSA-Keim habe sie mitgebracht und könne ihn auch wieder mitnehmen". Nur einmal hat sich noch (auf ihre direkte Bitte) eine Ärztin zumindest die Bauchnarbe angesehen. Anscheinend war denen der Aufwand mit der "Verkleidung" (die die Schwestern nie angezogen haben)zu groß.
Ich hoffe Dir geht es gut! Unsere Probleme sind wahrscheinlich nichts gegen Deine. Gleichwohl neigt man dazu zu verzweifeln, vor allem, weil man selbst immer stark sein und funktionieren muss.
Noch einmal einen lieben Dank an Dich und herzliche Grüße
Marie
P.S. Das mit dem anderen Forum mag angehen *gg*. Irgendwie finde ich es schwer, aus der Anonymität herauszutreten. Schwierigkeiten, insbesondere psychischer Natur, sind eben (leider) noch immer ein gesellschaftliches Tabu.

Marie

30 posts
Mittwoch, 4. Juli 2007 - 22:14
Liebe Birgit,
Du bist echt toll (ernst gemeint!!!!)
Ob die das mit dsem MRSA wissen, weiß ich nicht genau. Es ist der gleiche Klinik-Träger und sie ist von dem "alten" KH dorthin überwiesen worden, so dass ich davon ausging. Ich selbst habe nichts gesagt, weil ich Angst hatte, sie würden meine Mutter wieder isolieren und nicht untersuchen (schwere Entscheidung, oder?).
Mein Mann (der gute Fels in der Brandung) hat heute mit den Ärzten der neuen Klinik telefoniert, bevor ich dort war. Sie wollen ein "internistisches Konsil" machen, bevor sie meine Mutter entlassen. Ich habe insoweit Hoffung, was Herz und EKG angeht.
Unser Sohn hat es wirklich schwer. Er hat sich schreckliche Vorwürfe gemacht, weil Oma ihm aufmachen wollte, als sie gestürzt ist (er hatte den Schlüssel vergessen, es "klatschen" gehört und meine Mutter durch den Briefschlitz der Haustür gesehen; dann ist er erst zu Nachbarn gerannt - niemand war da - und hat sie schließlich dazu gebracht, den Türgriff zu drücken). Ich habe ihn nie so fertig und in Tränen aufgelöst erlebt. Der Arme... bisher von allen umsorgt, muß er jetzt oft allein klarkommen (er macht das sehr gut und souverän; manchmal wundere ich mich, woher er so viel Kraft hat... von Oma??
Ich danke Dir noch einmal herzlichst!!! Wie lange hat es gebraucht, bis Du wieder auf den Beinen warst????
Beste Grüße, Marie

Marie

30 posts
Mittwoch, 4. Juli 2007 - 22:16
P.S. Wie hast Du denen nachweisen können, dass die Dir den MRSA verpasst haben? Das würde mich echt interessieren.
LG, Marie

Marie

30 posts
Donnerstag, 5. Juli 2007 - 15:34
Liebe Birgit,
Du hast mir - und Muttern - wirklich schon gut weiter geholfen. Ich habe ihr heute morgen am Telefon erzählt, dass Du, obwohl ja viel jünger als sie, auch Deine Zeit gebraucht hast bis Du wieder halbwegs fit warst, was sie offensichtlich etwas beruhigt hat. Momentan checken die Internisten sie im KH durch, es sieht aber so aus, als wollten sie sie am Wochenende schon wieder entlassen (mmmmh; da kriegen wir natürlich schon wieder "Schiss"). Alle meinen, es liege am niedrigen Blutdruck, aber warum der so niedrig ist, weiß derzeit wohl keiner. Gestern hat eine Schwester zu ihr gesagt, sie müsse sich nun mal damit abfinden zum Pflegefall zu werden. Zum Glück hat ihr eine andere Schwester heute schon wieder Mut gemacht.
Was anderes: Wie läuft das eigentlich mit so einer Reha? Ich kenne mich da gar nicht aus, dachte immer, dass müsse vor einer Entlassung durch das KH angeleiert werden und sei hinterher nicht mehr möglich. Kann man da an die Kasse herantreten???
Unser Sohn hat sich zum Glück jetzt schon wieder berappelt. Da meine Mutter vorher ja mit keiner Silbe auch nur angedeutet hatte, dass es ihr an dem Tag nicht gut ging, hätte selbst ich sie vermutlich nicht einmal auffangen können, wenn ich direkt neben ihr gestanden hätte.
Dir erneut tausend Dank und herzliche Grüße
Marie
P.S. Mensch, bist Du abends lange wach :-). So lange halte ich - etwas jünger als Du - schon seit zehn Jahren nicht mehr durch.

Marie

30 posts
Donnerstag, 5. Juli 2007 - 22:13
Hi Birgit,
danke für Deine prompte Antwort, die ich leider jetzt erst beantworten kann (Job, Kind, Hund etc.). Das war echt informativ und ich werde mal sehen, ob ich mich morgen schlau machen kann. Oma ist etwas "sperrig", was Reha angeht ("Ich will nicht basteln") und nach der Darm-OP hat im ersten KH niemand das Thema auch nur angerissen... Ich fühle mich aber mit der Gesamtsituation - insbesondere der ewigen Sorge und Verantwortung, um alles und jeden - doch allmählich ziemlich überfordert (zumal ich ja sonst nichts zu tun habe -*gg*- und es sonst keine Angehörigen gibt, die mich unterstützen könnten). Weißt Du... manchmal kommt einem (der doch vielleicht zu böse) Verdacht, das meine Mutter ihre Krankheit auch als Machtposition ausnutzt, zumal sie sich beharrrlich weigert mitzumachen (Stichwort: trinken!). Früher kümmerte sie sich um die Familie, jetzt - wo wir allein klarkommen (müssen), aber eben auch können - bestimmt ihr Stoma das Leben. Wir müssen das nicht vertiefen.....
Beste Grüße, Marie

Marie

30 posts
Freitag, 6. Juli 2007 - 17:18
Liebe Birgit,
Du warst aber echt lange auf gestern. Schläfst Du tagsüber? Anderenfalls bist Du wirklich anerkennenswert fit :-): Alle Achtung!
Ich war gestern total platt und bin gleich nach meiner Antwort an Dich schlafen gegangen. Meine Mutter hatte mich echt geschafft. Ich hatte sie nicht besuchen können (von meiner Arbeitsstelle dorthin und danach nach Hause kostet mich allein die Fahrtzeit 2 Stunden; irgendwann ist unser Sohn ja auch mal dran - und arbeiten muss ich ja auch noch gelegentlich)und hatte sie - wie am Vortag auch angekündigt - "nur" angerufen. Sie war total kurz angebunden und zickig, hat mir nur in kurzen Worten mitgeteilt, dass sie mit einer Schwester über den Flur gegangen sei (auf meine Frage, wie oft und welche Strecke, war sie noch grantiger), dass sie noch nicht wisse, wann sie entlassen werde und dass ihr Sturz aus Sicht der Internisten "am Blutdruck" gelegen hätte (Ach was, *gg*, da wäre ich ja nie drauf gekommen; Menno: Und was ist der Grund dafür???).
Heute morgen dann das nächste "Drama". Sie rief an, leidend im Ton, und sagte, ich bräuchte nicht zu kommen, sie "dürfe" (O-Ton) bis morgen früh bleiben und dann könne ich sie ja abholen (okay, gern). Auf meine Frage, was die Internisten denn nun festgestellt hätten, sagte sie, es läge eben "am Blutdruck", Betablocker werde sie nie mehr nehmen, nachgefragt habe sie nicht. Als das Thema Flüssigkeitsmangel zur Sprache kam, blockte sie total ab, wurde komplett unfreundlich und knallte schließlich nach einem kurzen Wortgeplänkel den Hörer auf. Toll!
Mein Mann, mit dem ich gestern noch lange gesprochen hatte, hat sich also heute mit dem KH in Verbindung gesetzt, um mit den Ärzten und dem Sozialdienst über die Ursachen ihres Blutdruckabfalls und die Frage einer ambulanten Pflege zu erkundigen. Man glaubt es kaum: Internistisch ist tatsächlich nichts festzustellen, sondern auch das KH geht davon aus, dass die Dehydratation dazu geführt hat, dass ihr Blutdruck so aus dem Ruder gelaufen ist und der Betablocker sie dann "umgehauen" habe. Mutter sei für ihr Alter in einer "bombigen" Verfassung. Ihre Blutdruckschwankungen seien per se nicht auffällig, die internistischen Untersuchungen hätten nichts krankhaftes ergeben, sie müsse es nur vermeiden , z.B. plötzlich aufzuspringen. Da reagiere jeder Kreislauf. Unser Hausarzt solle sie medikamentös neu einstellen. Eine ambulante oder stationäre Pflege brauche sie definitiv nicht.
Jetzt stehen wir also wieder vor dem Problem. Wie bringen wir Mutter dazu, hinreichend zu trinken und langsam wieder in Bewegung zu kommen, damit sie wieder Kondition bekommt??? Anders als bei Deiner Mutter gibt es bei ihr keinen wirklichen Grund, nicht ordentlich zu Essen und zu trinken. Inkontinent war und ist sie nicht. Sie hält es nur für überflüssig, da "alles sofort in den Beutel läuft" und sie ihn dann leeren muss. Sie meint, in ihrem Körper bleibt von der Flüssigkeit eh nichts drin, die Beutel-Ausleererei nervt sie überdies. Gestern abend hatte mich auch noch meine Tante (Mutters Schwester) angerufen und mir erzählt, dass sie auch schon mit Mutter das Thema bis zum Exzess durchgekaut hat. Ihr gegenüber hat meine Mutter erzählt, dass sie immer ihren Beutel leeren, dafür aber kaum noch Wasser lassen müsse.... Spinnt die? Ich stand ihren Altersmacken und ihrer sich immer deutlicher entwickelnden Halsstarrigkeit bisher immer noch recht milde und gelassen gegenüber, aber das macht mich echt wütend! Sie ist nämlich normalerweise gar nicht so dumm, wie sie immer tut, aber ihre jetzige Einstellung wird sie noch umbringen. Dass sie auf mich nicht hört, kann ich ja sogar noch verstehen, da ich a) ihre Tochter (immer schwierig) und b) keine Medizinerin bin. Aber zumindest von seiten der Ärzte muss doch mal was zu ihr durchdringen. Hinzu kommt, dass sie mich vor ihrem Sturz in Bezug auf das Wasserlassen angelogen hat ("alles bestens"). Gegenüber meiner Tante hat sie angekündigt, notfalls Tabletten nehmen zu wollen, sie habe genug davon gesammelt (*ggg* Ätsch; jetzt nicht mehr; die habe ich heute früh nämlich alle zusammengesucht und in der Apotheke meines Vertrauens abgegeben; *ggg* ich war gründlicher als die Polizei).
Ich bin echt mit meinem Latein am Ende und momentan einfach nur noch stinksauer. Mein Mann, der ja jeden Tag mitbekommt, dass ich inzwischen nur noch auf dem Zahnfleisch gehe und nervlich inzwischen echt am Ende bin, versucht nun mich zu überreden, mit in den (lange gebuchten) Urlaub zu fahren. Ich wollte / will eigentlich wegen meiner Mutter nicht weg, aber komme jetzt doch ins überlegen. Vielleicht kriege ich ja meine Tante dazu, dass sie solange einspringt. Ich dachte bis gestern immer, sie habe meine Mutter nach deren erster KH-Entlassung nicht besuchen wollen, nur mit ihr telefoniert und Ausreden erfunden, um sich davor zu drücken, Muttern zu besuchen. Aber auch da hatte Muttern (aus welchem Grund auch immer; evtl. weil ich Tantchen mitunter ziemlich nervig finde) mich angelogen. In Wahrheit wollte meine Tante mehrfach kommen, was meine Mutter aber abgelehnt hatte.
Ich bewundere Deine Geduld. Hauskrankenpflege könnte ich wohl kaum (wenngleich meine Mutter zu Dritten auch immer sehr herzig und liebreizend ist).
Deiner Mutter wünsche ich von Herzen alles Gute und dass sie blad wieder auf die Beine kommt. Grüße auch Deinen recht herzlich von mir!!!
Liebe Grüße
Marie

Marie

30 posts
Freitag, 6. Juli 2007 - 17:24
Liebe Birgit,
tsts: Der Tippfehlerteufel hat wieder in Grammatik und Rechtsschreibung gewütet: Zum gröbsten Fehler: Den Lebensgefährten sollst Du natürlich grüßen. Wo ist nur mein Kopf???
LG, Marie

Marie

30 posts
Dienstag, 10. Juli 2007 - 19:15
Liebe Birgit,
war das eine ehrliche Frage? Dann hier die ehrliche Antwort: Besch.....!
Meine Mutter ist seit Samstag wieder zu Hause; anders als nach ihrer Darm-OP nicht bei uns, sondern in ihrer eigenen Wohnung, da sie dort keine Stufen überwinden muss, um auf das "Örtchen" zu gelangen. Während im KH ihr Kreislauf halbwegs stabil war, haben wir jetzt wieder die "alte Situation", d.h. Puls 140, Blutdruck zwischen 70 und 80. Sie beharrt allerdings darauf, dass man ihr im KH angeblich gesagt habe, 2 Liter Flüssigkeit am Tag reichten, wobei sie unterschlägt, dass sie dort immer noch einen Tropf (500 ml. Natrium-Lösung) intravenös bekommen und der Arzt sich in meinem Beisein durchaus anders geäußert hat. Ich weiß echt nicht mehr weiter (wenn ich mich leise kritisch äußere, verbietet sie mir den Mund). Ihr Hausarzt hat ihr entsprechend dem Entlassungsbericht gestern einen ß-Blocker verordnet, weiß sich aber auch nicht so richtig zu helfen. Mit Stoma-Trägern hat er augenscheinlich wenig Erfahrung, aber wer hat das schon.... Heute hat er sie morgens besucht und Blut abgenommen. Die Ergebnisse stehen noch aus. Das soll ich (!!!) am Donnerstag telefonisch abfragen. Montag haben wir einen Termin beim Onkologen, in den ich sehr viel Hoffnung setze.
Ich bin echt ziemlich am Boden! Natürlich ist sie krank, aber das alles geht doch auch uns als Familie an die Substanz und ich muß mich doch auch um meinen Sohn kümmern und ihn aufrichten und kann nicht nur für sie da sein (in der Arbeit gucken sie mich schon schief an; schließlich werde ich für eine Vollzeitstelle bezahlt). Nebenbei wird noch unser Nachbarhaus (an unseres angebaut!) abgerissen, was täglichen Ärger mit sich bringt.
Last not least: Heute früh kam die Nachricht, daß der Lieblingsonkel meines Mannes gestorben ist, so daß ich auch für meinen Mann (der sich sehr zusammenreißt) da sein sollte. Der Onkel war 54 Jahre alt. Lungenkrebs mit Metastasen im Gehirn! Eine wirkliche Ironie des Schicksals, weil er - anders als wir - nie geraucht und immer auf seine Gesundheit geachtet hat. Das tut wirklich weh. Der Krebs ist wirklich ungerecht!!!
Ich frage mich, ob es wirklich jemals wieder besser wird.
Liebe Grüße, auch an Deinen Lebensgefährten!
Marie
P.S. Ich danke Dir und bewundere Deine Kraft und Deinen Mut. Du scheinst viel stärker zu sein als ich.

Marie

30 posts
Freitag, 20. Juli 2007 - 20:07
Liebe Birgit,
es tut gut, in dieser Zeit mal aus der Ferne gedrückt zu werden. Noch besser ist es zu wissen, dass Du mitunter mit Deiner Mutter ähnlich redest wie ich, da mich bei jedem harten Wort doch stets hinterher arg mein schlechtes Gewissen packt.
Hier reiht sich weiterhin eine Katastrophe an die nächste. Dass mein Rasenmäher letzten Samstag abend in Rauch aufgegangen ist, war fast schon wieder komisch (eine echte Pechsträhne eben *gg*). Weniger komisch ist leider der Rest...
Montag waren wir beim Onkologen, der uns in Anbetracht von Mutters schlechtem Allgemeinzustand von einer adjuvanten Chemo abgeraten hat, da er meinte, die Nebenwirkungen würden sie zu stark belasten. Ohnehin sei es für eine Chemo dieser Form schon zu spät, da eine solche nur bis zu sechs Wochen nach der OP wirklich Sinn mache. Na toll!!! Meinst Du, das hätte uns jemand im KH oder später gesagt???
Meine Mutter hatte sich in der vergangenen Woche wirklich sehr bemüht, ausreichend und elektrolytreich zu trinken. Drei Liter hat sie sich jeden Tag reingezwängt und konnte kaum noch etwas essen. Gleichwohl "spuckte" das Stoma alles immer sofort wieder aus, so dass sie nach dem Termin beim Onkologen kaum noch die Treppe zu ihrer Wohnung raufkam. Und dann das.... Der Onkologe hat im übrigen auch drei Tage lang versucht, einen der Chirurgen, die Mutters Darm-OP gemacht haben, an die Strippe zu kriegen, um wenigstens herauszubekommen, wie viel Darm entfernt wurde. Fehlanzeige!!! Ab 16.00 Uhr ist keiner mehr zu erreichen. Die übrige Zeit werden Rückrufe zugesagt, die aber nie erfolgen.
Vorgestern dann der nächste Schock. Mutters Fäden am Auge (von der zweiten OP) sollten gezogen werden. Als sie ihrem Hausarzt geöffnet hat, ist sie ihm gleich in die Arme gefallen, weil ihr Kreislauf nicht mehr mitgemacht hat. Eigentlich sollte sie heute zum Kardiologen, aber Hausarzt und Onkologe waren sich einig, dass sie besser sofort wieder ins KH sollte, zumal ihre Nierenwerte wegen der Dehydratation sehr schlecht waren. Da wir uns konsequent dagegen gewehrt haben, dass sie wieder in diese vom Hamburger Senat an einen privaten Träger verkaufte "Drecksbude" (sorry für die Wortwahl, aber so ist es nun mal)in Hamburgs Osten kommt, ist sie mit Hilfe der Ärzte in ein auf Darmerkrankungen spezialisiertes kleines Krankenhaus in Hamburg gekommen, das wir uns für eine eventuelle Rückverlegung des Stomas bereits ausgeguckt hatten. Sie war fix und alle. Ich dachte, sie gibt jetzt auf und stirbt.
Zum Glück ist dieses KH das totale Gegenteil von dem ersten Missgriff. Sowohl Ärzte als auch Pflegepersonal machen einen kompetenten Eindruck. Alle sind darüber hinaus nett und bemüht. Nach etlichen Tröpfen ging es ihr gestern schon etwas besser. Heute hat man ihr einen Port gelegt und auch ihr Darm wird gründlich untersucht, um zu gucken, ob man das Stoma später zurückverlegen kann, woran derzeit wegen ihrer schlechten Verfassung leider nicht zu denken ist. Das Beste: In diesem KH sind - obwohl es nur eine kleine Klinik ist - tatsächlich auch am Wochenende für Notfälle Ärzte *ggg*.
Ich schöpfe wieder etwas Hoffnung und sie auch. Leider hat mir der Onkolge am Mittwoch am Telefon noch gesagt, dass der Tumormarker deutlich angezeigt hat (angestiegen ist?). Der Krebs scheint also wieder da zu sein, was mir große Angst macht. Ich habe es meiner Mutter noch nicht erzählt und auch die Ärzte gebeten, es ihr vorerst nicht zu sagen. Ich habe nicht gedacht, dass der Krebs in ihrem Alter noch so schnell sein kann.
Ich habe jetzt drei Wochen frei und werde versuchen, die Zeit intensiv mit ihr zu verbringen. Übermorgen fliegen meine Männer für zwei Wochen in die Sonne, so dass ich mich zwar um Hund und Haushalt kümmern muss, aber sonst keine Verpflichtungen habe. Eigentlich hatte ich mir ein großes Programm vorgenommen (putzen, entrümpeln, Fenster streichen), aber ich denke, sie ist im Momant wichtiger.
Ich hoffe, Dir und Deiner Mutter geht es gut. Grüße Deinen Lebensgefährten recht herzlich und sei von hier aus fest umarmt.
Liebe Grüße, Marie
P.S. Wenn alles vorbei ist, schicke ich dem ersten KH das Gesundheitsamt auf den Hals :-)

Marie

30 posts
Mittwoch, 25. Juli 2007 - 18:13
Hallo Birgit,
wie schön von Dir zu hören (lesen) :-)
Mit dem KH lagst Du goldrichtig! Mutter ist jetzt im Israelitischen und dort absolut gut aufgehoben.
Hier überschlagen sich schon wieder die Ereignisse, wobei es Erfreuliches und Ärgerliches zu berichten gibt.
1) Grund zur Freude: Mutter geht es wieder richtig gut. Die haben im Israelitischen das Problem der Entwässerung mit Medikamenten und Kostumstellung toll in den Griff bekommen. Seit gestern braucht sie keinen Tropf mehr und auch der Blutdruck ist wieder im Lot. Auch hat man ihr gesagt, dass sie noch genug Darm hat, um das Stoma zurückzuverlegen.
2) Grund, wirklich wütend zu werden:
Bei einem neuen CT haben sie jetzt festgestellt, dass im ersten KH ein fast drei Zentimeter großer Tumor im Darm vergessen worden ist. Wie mir die Ärztin sagte, sei der Tumor zu groß für ein Rezidiv und wurde im ersten KH nur für eine Entzündung gehalten. Jetzt muss Mutter vermutlich wieder operiert werden...
Das faßt man doch kaum, oder??? Sie hat doch nun wirklich genug gelitten... Erstaunlicherweise ist sie gelassener als ich. Sie fühlt sich so gut aufgehoben, dass ihre Hoffnung größer ist als ihre Angst.
Mutter ist übrigens MRSA negativ. Die Ärztin meinte, vermutlich sei das Testergebnis nach der ersten OP falsch gewesen. Das komme vor. Sie könne sich kaum vorstellen, dass der Keim in Mutters Abszeß gesessen haben soll, wenn Mutter sonst kein MRSA habe und schon damals alle Abstriche negativ gewesen seien.
Sei herzlich umarmt!
Marie
P.S. Würde Dir privat mailen. Leider frißt Alice immer meine Mails, so dass ich Dir besser im Forum antworte.
P.P.S. Meine Hunde-Schermaschine ist jetzt auch noch kaputt gegangen *ggg*
P.P.S. Ich drücke Dir Jobmäßig den linken Daumen (der rechte bringt - glaube ich - kein Glück).

Marie

30 posts
Dienstag, 31. Juli 2007 - 11:37
Liebe Birgit,
sorry, dass ich erst jetzt wieder schreibe, aber ich habe fast eine Woche lang das Haus geputzt (stöhn!!!).
Morgen steigt die OP und ich habe - glaube ich - mehr Angst als meine Mutter. Drei Stunden soll "der Spaß" dauern. Danach soll sie über den Port ernährt werden. Voraussichtlich in 2 bis 3 Wochen soll dann in einer zweiten OP das (wohl etwas exotisch anmutende und für die Ärzte vom (Darm-) Verlauf her nur schwer nachvollziehbare) Stoma zurückverlegt werden.
Was im ersten KH richtig gemacht wurde, fragst Du? Grübel..., da fällt mir spontan nichts mehr ein. Nicht umsonst hat das KH im Ranking der TKK für Hamburg den letzten Platz belegt (das wußten wir aber leider erst danach).
Das mit Alice kann ich auch nicht so recht nachvollziehen. Ankommen tut alles, aber mit dem absenden hapert es, vor allem, wenn der Empfänger eine längere e-mail-Adresse hat. Ich weiß auch nicht, woran es liegt. Eventuell bin ich ja nur zu bräsig, wenngleich ich im Büro mit Mails noch nie Probleme hatte.
Wie geht es Deiner Mutter? Besser? Ich werde meine heute nachmittag noch mal besuchen. Leider soll morgen bei mir der Maler kommen, so dass ich Probleme haben werde, nach der OP (war ganz ursprünglich für Vorgestern oder Gestern geplant, mußte aber wegen Notfällen verschoben werden) hinzufahren. Schlechtes timing!!! Vermutlich schmeiße ich die Handwerker einfach um 17.00 Uhr raus und fahre dann abends hin. Eventuell scheitert die Malerei (Fenster) ohnehin am Wetter. Hallo... 15 Grad und Dauerregen im Hochsommer??? Geht´s noch? Oder liegt das auch am Gesetz der Serie (vgl. Rasenmäher, Schermaschine etc.*ggg*)?
Ich umarme Dich von hier aus ganz herzlich. Viele liebe Grüße auch an den LAB.
Marie

Marie

30 posts
Mittwoch, 1. August 2007 - 11:42
Hallo,
bin fix und fertig und kann nicht mehr aufhören zu weinen. Das ist alles nur ein einziger Albtraum!
Vor einer halben Stunde rief mich die Chirurgin an. Sie haben den Tumor nicht entfernt, sondern meine Mutter "wieder zu gemacht", nachdem sie festgestellt haben, dass der gesamte Bauchraum mit Metastasen befallen ist. Genauere Einzelheiten des Telefonates kann ich nicht wiedergeben, da ich vor lauter Schock wie in Watte gepackt war. Das Stoma haben sie gelassen und nur eine verwachsene Dünndarmschlinge entfernt.
Heute nachmittag werde ich meine Mutter auf der Intensivstation besuchen und komme schon jetzt fast um vor Angst. Sie war so voller Hoffnung und hat sich so sehr gewünscht das Stoma endlich loszuwerden. Wie soll ich ihr jetzt diese Hiobsbotschaft beibringen und ihr Mut machen, wo ich selbst im Moment keinen mehr habe? Zwei ihrer Brüder sind qualvoll an Krebs gestorben und ich weiß, dass sie große Angst davor hat, ähnlich große Schmerzen zu haben wie diese und am Ende nur noch dahinzusiechen. Das wollte und will sie nicht für sich!
Die Ärzte wollen jetzt mit Bestrahlung und Chemo versuchen, zumindest das Tumorwachstum zu stopppen, aber ob das wirklich Erfolg verspricht??? Fakt ist wohl, dass sie - so die Ärztin - in absehbarer Zeit am Krebs sterben wird, zumal sie ein starkes Herz hat und für ihr Alter bis zu dieser Krankheit in sehr guter Verfassung war, was angeblich das Tumorwachstum noch beschleunigt.
Ich weiß noch garnicht, wie ich mich unserem Sohn gegenüber verhalten soll.... Ich habe kurz mit meinem Mann telefoniert und anschließend unserem Sohn lediglich am Telefon gesagt, dass seine Oma die OP gut überstanden hat. Mein Mann wollte sofort mit unserem Sohn aus dem Urlaub zurückkommen, aber das will ich nicht. Gerade "der Kleine" soll doch noch ein paar schöne Tage haben und Sonntag kommen beide ohnehin schon wieder.
Ich weiß echt nicht mehr weiter... Das alles geht einfach viel zu schnell.... Wir brauchen sie doch noch! Ich bin total verzweifelt! Hinzu kommt, dass ich mir schreckliche Vorwürfe mache, weil wir uns - aus Unkenntnis - nicht rechtzeitig um die Chemo gekümmert haben. Hätte die eventuell etwas geändert??? Ich weiß es nicht... in meinem Kopf herrscht ein totales Durcheinander!
Marie

rowena graalmann

20 posts
Donnerstag, 2. August 2007 - 00:24
Hallo Marie,
dieser Gang ins Krankenhaus kostet eine Riesenkraft. Wie soll man sich verhalten?.
Ich habe es selber mit erlebt. Meine Mutter hatte auch Bauchfellmetastasen, von denen sie aber (soweit ich weiss) nie etwas erfahren hat.
Irgendwann haben wir die Chemo abgebrochen, weil diese ihr zu sehr zusetzte. Mama aß bald nichts mehr und ihr war ständig übel- vom Durchfall ganz zu schweigen.
Sie hat dann ohne Chemo noch ein Jahr gelebt- in der Zeit sieben kilo zugenommen und sich eigendlich blendend erholt. Ende Oktober ist sie noch in Urlaub gefahren- am 12.12. gestorben.
Was ich damit sagen will ist- solltest Du Deiner Mutter eine Chemo zumuten- wobei es ihr vielleicht schlecht geht?
Aber auf der anderen Seite kann es ihr ja gut dabei gehen, bloß wenn es nicht so ist, sollte man von einer Chemo absehen.
Es ist immer schwierig, so etwas zu entscheiden.
Die Chemo oder Bestrahlung sollen in Eurem Falle eine Lebensverlängerung bringen.
Ich kann genau nachvolziehen, wie Du Dich jetzt fühlst.
Da ist immer wieder diese Frage-Warum?????????????
Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommenden Tage.
Liebe Grüße
Rowena

Marie

30 posts
Donnerstag, 2. August 2007 - 10:44
Liebe Rowena,
danke für Deine liebe Antwort. Gut, dass jemand das alles nachvollziehen und nachfühlen kann. Das können wohl wirklich nur Betroffene...
Ich weiß inzwischen auch nicht mehr, was der richtige Weg sein wird, klammere mich aber immer noch an die Hoffnung, dass meiner Mutter - sofern sie die Chemo überhaupt machen will und diese verträgt - noch etwas Zeit verbleiben wird. Das Schlimmste war gestern ohnehin, dass wir auf das Ergebnis der OP in dieser Form überhaupt nicht innerlich vorbereitet, sondern voller Hoffnung waren, die plötzlich mit einem Schlag zerstört war.
Ich habe gestern vor meinem Besuch im KH noch am Telefon mit einer Ärztin der Intensivstation geredet, die mich gebeten hat, weder zu weinen noch meiner Mutter im Moment die Wahrheit zu sagen. Es war einer der schwersten Gänge meines Lebens! Ihr zu sagen, dass ich stolz auf sie bin, dass sie auch diese OP so tapfer überstanden hat, und ihre Entäuschung über die Nicht-Rückverlegung des Stomas zu erleben, war schon hart.
Nach dem Besuch (ich hatte mich enorm zusammengerissen und tatsächlich eine zuversichtliche Miene aufsetzen können) bin ich der jungen Ärztin begegnet, auf deren Station Mutter zunächst wegen ihrer Stoma-Probleme lag. Als diese nach meiner Mutter fragte, bin ich derart zusammengebrochen und habe so heftig weinen müssen, dass sie mich spontan in den Arm genommen hat. Das tat sehr gut. Diese Ärztin war (ist) ohnehin großartig. Als ich ihr auf Nachfrage erzählt habe, dass meine Familie noch im Urlaub ist und ich momentan (mit Ausnahme des trostspendenden Hundes) ganz allein bin, hat sie mir sogar ihre Telefonnummer gegeben und mir gesagt, dass ich sie ruhig in der Nachtschicht anrufen könne, wenn es mir schlecht gehe. Ich habe davon keinen Gebrauch gemacht und später vor Rührung noch mehr geweint, bin aber froh, dass es noch solche Menschen gibt.
Heute fahre ich wieder zu meiner Mama und werde versuchen, wieder gute Miene zum bösen Spiel zu machen, damit sie nicht aufgibt und weiter kämpft. Schlimm finde ich, dass dieser miese Sommer vielleicht ihr letzter war und sie selbst davon kaum etwas mitbekommen durfte, weil sie fast immer im KH war und es ihr die übrige Zeit so schlecht ging, dass sie nicht raus konnte. Meinen letzten Rest Glauben, den ich an Gott hatte, habe ich verloren. Auch das ist - wie das auch von Dir beschriebene "Warum"??? - schrecklich.
Ich danke Dir recht herzlich! Viele liebe Grüße zurück
Marie
Gast
Sonntag, 5. August 2007 - 10:11
Liebe Marie,
mit vollem Mitgefühl habe ich soeben deine Beiträge gelesen.
Und wie so oft in letzter Zeit, hatte ich das Gefühl, als ob ich einen Beitrag über meine momentanen Gefühle lesen würde.
Es zeigt mir, dass wir Angehörige einfach wirklich das Gleiche durchmachen. Wie schön zu lesen, das mitfühlende Betroffene wie Rowena und Busymouse dich hier in diesem Forum begleiten.
Ich wünsche dir von ganzen Herzen, dass du weiterhin die Kraft hast, so weiterzumachen.
Nach einem Tief kommt auch wieder ein Hoch.
Ich versuche auch für mich jetzt ersteinmal ein paar Tage seelisch "aufzutanken" um dan wieder in den "Ring" zu steigen.
Alle Liebe für dich, marion
liebevoll

Marie

30 posts
Sonntag, 5. August 2007 - 10:31
Liebe Birgit, liebe Rowena,
zunächst einmal Danke für die kraftspendenden Worte und Dir Birgit für die wohltuenden Umarmungen aus der Ferne. Rowena wünsche ich verspätet alles Liebe zu ihrem Geburtstag.
Der Donnerstag war schlimm. Die Ärzin hatte Mama am Morgen aufgeklärt und als ich kam, war sie fix und fertig. Augenscheinlich dachte sie, dass ich nichts wüßte und machte sich große Sorgen darüber, wie ich die Situation verkraften würde. Als sie merkte, dass ich Bescheid wußte, war sie etwas ruhiger. Die Verzweiflung über ihren Zustand war ihr dennoch anzumerken, wenngleich sie mit mir nicht darüber spricht und sich sehr darum bemüht, vor mir nicht zu weinen (das war schon immer so zwischen und; wir schaffen es nur schwer, einander unsere Gefühle zu zeigen). Der größere Tumor ist mit der Blase verwachsen. Die Metastasen sitzen im Bauchfell. Da Mama (nach leidvoller Erfahrungen vor mehr als 35 Jahren) niemals mehr eine OP an der Blase wollte, war sie in gewisser Hinsicht froh, dass die OP abgebrochen wurde. Andererseits scheint sie jetzt aufzugeben und meint, sie komme nicht mehr auf die Beine. Sie trinkt wieder zu wenig und hat diesmal große Schmerzen bei jeder Bewegung (vertikaler Bauchschnitt). Der Freitag war insofern fast noch belastender. Irgendwie waren wir komplett sprachlos und wußten nicht, worüber wir reden sollten. Ich war froh als ich gehen konnte und dankbar, dass mich abends eine sehr gute, langjährige Freundin (mit einer guten Flasche Rotwein *gg*) besucht hat. Die Ablenkung tat gut, zumal ich auch die letzten zwei Wochen nichts für mich getan habe, sondern stattdessen nur geputzt und mich um den Hund gekümmert habe (Jahresurlaub nennt sich so etwas :-().
Tja Birgit... der Perfektionismus! Leider steckt er so in mir, dass ich sofort ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich "das Muß" mal gegen ein "Ich will" ersetze. Irgendwie bin ich so erzogen, immer zu funktionieren und erst dann an mich zu denken, wenn alles perfekt ist. Ich bin mit Mama allein aufgewachsen. Keine Geschwister, keine Familie und oft kein Geld. Da (60er Jahre) uns viele Vorurteile entgegen schlugen (alleinerziehend = kein guter Umgang) und ich früh Verantwortung tragen musste (Mama mußte arbeiten und wollte, dass es mir mal besser geht), habe ich den Perfektionismus sozusagen verinnerlicht, um es "allen zu zeigen". Ich habe mein Abi gemacht, studiert und schon mit 25 Examen gemacht. 6 Wochen später hatte ich einen Job, in dem vor allem auch Perfektion zählt und in dem ich mir weder Schwächen noch Fehler erlauben darf. Jetzt arbeite ich seit 18 Jahren und warte allmählich auf den nächsten Aufstieg. Da ist es sehr, sehr schwer, jetzt plötzlich aus der Perfektion auszubrechen und an sich zu denken (wenngleich mir das Gerackere im Job jetzt manchmal doch sehr sinnbefreit erscheint und ich spüre, dass andere Dinge viel wichtiger sind: Gleichwohl ist es schwer aus festen Mustern auszubrechen; außerdem muss ja auh die Hypothek bezahlt werden). Ein Hauptproblem ist wohl, dass ich immer stark und hart erscheine und meine Fassade aufrechterhalte. Meine Schwächen kennen nur wenige und das ist in gewisser Hinsicht gut so, weil ich in einem "Haifischbecken" , in dem einige der "lieben Kollegen" nur darauf warten, "zuzuschlagen".
Ich düse jetzt gleich los zum Flughafen, um meine Männer abzuholen. Die größte Sorge macht mir momentan, dass ich immer noch nicht weis, was ich "dem Kleinen" sagen soll. Einerseits ist er alt genug (13), um ihn nicht zu belügen. Andererseits soll er sich nicht zu sehr sorgen und noch einige schöne Monate mit seiner geliebten Oma verbringen dürfen. Gleichwohl: Kann er nicht besser Abschied nehmen, wenn er weiß, was los ist??? Noch ist er voller Hoffnung und meint, die OP sei gut gelaufen (ich wollte ihm seine Ferien auf Mallorca nicht verderben).
Viele liebe Grüße
Marie

Marie

30 posts
Sonntag, 5. August 2007 - 10:35
Liebe Marion,
unsere Beiträge haben sich überschnitten. Auch Dir vielen, vielen Dank und dass Du ebenfalls viel Kraft haben mögest!!!
Ich muss jetzt leider los, melde mich aber wieder - insbesondere falls es jemals wieder ein Hoch geben sollte, woran ich inzwischen wirklich zweifele.
Alles Liebe
Marie

Marie

30 posts
Dienstag, 7. August 2007 - 11:55
Liebe Birgit,
mit "dem Kleinen" habe ich noch nicht über die Situation gesprochen. Wir waren Sonntag nachmittag noch bei meiner Mutter und er war so froh, dass es ihr (äußerlich gesehen) ganz gut ging, dass ich es nicht über das Herz gebracht habe, ihn über ihren wahren Zustand aufzuklären.
Mit meinem Mann habe ich irgendwie nicht reden können. Die Situation zwischen uns ist sehr angespannt, da ich mich von ihm ziemlich im Stich gelassen fühle. Ein Beispiel: Ich "durfte" am Sonntag und gestern die vier Maschinen Urlaubswäsche waschen (er kann das angeblich nicht) und alles wegbügeln. Er hatte gestern seinen ersten Arbeitstag und als er ggen 18.00 Uhr nach Hause kam, habe ich - in einer Bügelpause - den Rasen gemäht. Er hat gesehen, dass ich noch einen Berg Wäsche hatte, aber nicht einmal gefragt, ob er das übernehmen solle. Stattdessen hat er sich hingesetzt, etwas Papierkram gemacht (meine Sachen liegen seit sechs Wochen, obwohl alle wichtigen Verträge und Mutters Kram bei mir mitlaufen)und gegessen, um danach fernzusehen. Als ich ihn bat, wenigstens mit dem Hund noch eine Runde zu drehen, wurde er grantig und ist einmal die Strasse hoch und runter gegangen. Toll... er hatte drei Wochen Urlaub und ich habe nur geschuftet (von der nervlichen Belastung mit Mama ganz abgesehen). Sieht er nicht, wie fertig ich bin (6 Kilo habe ich schon runter)? Sind Männer so???
Ich habe das Gefühl, jetzt für vier Leute und das Tier allein verantwortlich zu sein. Sein Leben, das vorrangig aus seiner Arbeit besteht, läuft normal weiter und der gesamte andere Kram (Haushalt, kochen, Wäsche etc.) bleibt an mir hängen. Nur "der Lütte" nimmt mir bereitwillig das eine oder andere ab, zumal ihm der ewige Streit über die Arbeitsteilung auf die Nerven geht. Wenn die Schule wieder losgeht, kann er das aber auch nicht mehr (das will ich auch nicht, da er schon genug Verantwortung übernehmen muss,eit Mama krank ist). So geht es doch nicht weiter.... Bei dem Stress schaffe ich natürlich auch meine Arbeit nicht.... Das sieht mein Mann aber nicht. Von allein tut er nichts und auf Bitte auch nur widerwillig und mit großen zeitlichen Verzögerungen das eine oder andere. Samstags geht er einkaufen und tut jedesmal so, als sei das eine großartige Leistung (als wenn das naturgegeben Frauensache sei und er allein für mich einkaufe; *kopfschüttel*). Das macht mich echt ratlos, zumal mich meine ewige Meckerei ja selbst stört und belastet. Wenn das so weiter geht, streike ich einfach mal. Keine Wäsche, keine warmen Mahlzeiten (außer für Sohni natürlich *ggg*)...
Ich will nicht lamentieren, aber in der derzeitigen Situation hätte ich mir mehr denn je etwas FREIWILLIGE Hilfe von ihm erwartet. Wenn das so weiter geht, wird über die Krankheit meiner Mutter auch meine Ehe zerbrechen.
Ich knuddle Dich zurück (gehe jetzt mit dem Hund, koche etwas für Sohni und besuche dann Mama)
Marie
Gast
Dienstag, 7. August 2007 - 15:20
Hallo Marie,
mein Papa hatte Darmkrebs. Ich habe in dieser Zeit auch keine Unterstützung von meinem Mann erwarten können. Ich habe halbtags gearbeitet, mein Kind vom Kindergarten abgeholt, mich auch um unseren Hund gekümmert, versucht abends ein schmackhaftes Essen auf den Tisch zu bringen und ihm das Kind vom Hals gehalten, weil er ja ach so gestresst von seiner Arbeit war. Ich habe meine Mama ins Krankenhaus gefahren und später meinen Vater zur Chemo und zur Bestrahlung, während sich meine Mutter um meine Tochter gekümmert hat. Meinem Mann waren seine Hobbys wichtiger und er warf mir vor, dass erst meine Familie kommt, dann "unsere" Tochter, dann ganz, ganz lange nichts und dann vielleicht er. Ich habe mich dann gefragt, was ich wohl von ihm zu erwarten habe, wenn es mir mal wirklich schlecht geht? Nichts, dass habe ich schon bei kleinen Zipperleins zu spühren bekommen. Er hat sich nicht einmal um das Kind gekümmert oder mal gefragt wie es mir geht. Mit einer Lungenentzündung musste ich mit meiner Tochter zu meinen Eltern ziehen...! Das mit meinem Papa war 2003. Ich habe gehandelt: seit Ende 2004 bin ich geschieden. Einen Fehler habe ich gemacht: ich habe ihm keine Chance eingeräumt, habe nicht mit ihm geredet. Sag deinem Mann, was sein Verhalten für Gefühle in dir auslöst und das es dir wichtig ist, für deine Mutter da zu sein und das du Angst um das Fortbestehen deiner Ehe hast! Wenn er dir zuhört und die Fehler nicht nur bei dir sucht, ist das der beste Weg.
Liebe Grüße und Kopf hoch, Michaela

Marie

30 posts
Dienstag, 7. August 2007 - 19:17
Liebe Michaela,
Deine Worte in Gottes Gehörgang, oder wie sagt man? Bei uns ist die Schuld klar verteilt. ICH BIN IMMER SCHULD!!! Das Problem ist, dass jede (zugegebenermaßen inzwischen oft sehr zickige) Kritik meinerseits SOFORT in Gegenvorwürfen mündet. ICH erkenne SEINE Leistungen nicht an. Das Problem liegt definitiv in seiner Erziehung durch meine Schwiegermutter. Ich bin überzeugt, dass er sich nicht einmal darüber bewußt ist, wenn er alles instinktiv für Frauenarbeit hält und sich ganz großartig fühlt, wenn er (allerdings generell nur nach mehrfacher - für mich zermürbender - Aufforderung) Dinge erledigt, die normalerweise "Hausfrauen" (sorry an alle Hausfrauen, deren Leistung ich voll anerkenne!!!) im Alltag bewerkstelligen. Das steckt irgendwie in ihm drin. Auch dass er seinen Job für wichtiger als meinen hält, ist nicht aus ihm rauszukriegen, wahrscheinlich weil ich schneller arbeite als er und mir vieles leichter von der Hand geht (Anm. Wir haben uns damals als Kollegen kennengelernt). Im Gegensatz zu Deinem Prachtexemplar ist er allerdings ein guter, verantwortungsbewußter und liebevoller Vater. Wahrscheinlich, weil wir und früh unsere Erziehungsarbeit geteilt haben (ich mußte aus finanziellen Gründen schon nach 10 Wochen wieder Vollzeit arbeiten und wir haben uns auch die Nächte damals geteilt). Irgendwie tut er von Jahr zu Jahr aber weniger, vermutlich weil meine Mutter viel übernommen und ihn immer sehr bestärkt hat ("Der Arme muss ja soviel arbeiten und hat einen sooo stressigen Job"). Manchmal denke ich, er hat einfach die Nase von mir voll und bemüht sich deshalb nicht mehr.... Mal gucken. Ein Gespräch steht jedenfalls dringend an! Ich brauche nämlich gerade jetzt einen Partner und Mann an meiner Seite und niemanden, für den ich zusätzlich die Last tragen "darf".
P.S. Mit Mama war ich heute schon im Garten. Das war sehr schön, wenngleich ich mir immer noch Sorgen mache, dass sie wieder zu wenig trinkt.
Viele liebe Grüße
Marie
Gast
Mittwoch, 8. August 2007 - 09:13
Guten Morgen Marie,
man könnte meinen du bis mit meinem Ex verheiratet. Ich hoffe es ist nicht zu spät die Grenzen und Aufgaben neu abzustecken! Aber es ist extrem wichtig. Ich hatte damals auch das Gefühl, dass meiner kein Interesse mehr an mir und unserer Ehe hatte. Als ich ging wurde mir klar gemacht, dass das nicht so war - aber da war es zu spät! Und nur, weil ich nicht mehr geredet habe. Zuvor wollte er nicht zuhören und ich habe kapituliert. Aber ich hoffe, dass dein Mann einsichtiger ist, dir zuhört und den Ernst der Lage kapiert.
Deinen Sohn solltest du -was deine Mama betrifft- einweihen. Meine Tochter ist 8, war damals als mein lieber Papa erkrankte 5. Sie ist mit der Krankheit aufgewachsen, hat ein wahnsinniges Verständnis für ihren Opa und seine Beschwerden und weiß um die Gefährlichkeit dieser eimtückischen Krankheit. Wenn dein Sohn zu spät vor vollendete Tatsachen gestellt wird, wird er sicherlich enttäuscht sein. Er kann die "guten Tage" mit seiner Oma auch mit dem Wissen genießen - vielleicht sogar noch bewußter und intensiver. Er wird dankbar und stolz sein, mit seinen 13 Jahren wie ein Großer behandelt worden zu sein. DENKE ICH, du kennst ihn natürlich besser!
Ich wünsche dir für diesen neuen Tag und die kommenden viel Mut und Kraft!
Liebe Grüße, Michaela

Marie

30 posts
Mittwoch, 8. August 2007 - 18:39
Liebe Michaela,
Männer sind eben ein endloses Thema! Ich war gestern total frustriert, zumal mein Mann mich bei der Heimkehr kaum begrüßt hat. Ich komme mir manchmal vor wie Luft. Irgendwie habe ich mich gestern fast noch einsamer gefühlt als in den letzten zwei Wochen allein. Gestern abend habe ich dann noch zu reden versucht, aber er hat total geblockt. Manchmal ist es als sprächen wir verschiedene Sprachen. Jedes meiner Worte wird umgedreht und er hat gestern tatsächlich behauptet, ich hätte ihn erst gedrängt in den Urlaub zu fahren und werfe ihm das nun vor. Nein, nein, nein! Der einzige Vorwurf war, dass er sich in der Woche vor der Abreise - während ich noch arbeitete bzw. so tat als ob - prächtig amüsiert (sei es gegönnt!), aber keinen Handschlag im Haushalt getan hat, so dass mein "Urlaub" gleich mit einem Berg Arbeit begann. Ich habe ihm einzig klarzumachen versucht, dass er - trotz Arbeit - mir zumindest in dieser letzten Urlaubswoche etwas Erholung und "Auszeit" ermöglichen könnte. Leider sind wir gestern durch ein Telefonat (Ich suche dringend - bislang ohne jeden Erfolg - eine Haushaltshilfe, die sich an zwei bis drei Tagen der Woche Mittags auch um den Hund kümmert und ihn wenigstens mal in den Garten läßt) unterbrochen worden. Mitunter verläßt er aber auch einfach das Zimmer und läßt mich stehen, wenn er keine Lust mehr hat mit mir weiter zu diskutieren, was ich jedes mal als sehr respektlos empfinde. Heute vormittag war er kurz (ca. 90 Minuten) hier, hat aber sofort gesagt, dass ich nicht schon wieder anfangen solle, als ich ihn auf seine Fehlinterpretation von gestern abend anzusprechen versuchte. Verflixt! Eine Trennung wäre für unseren Sohn eine Katastrophe, aber so bleibe ich irgendwie auf der Strecke. Ein schlechtes Vorbild geben wir ohnehin schon seit Jahren ab...
Andererseits habe ich aber das Gefühl, dass er nur die endlosen Diskussionen um die immer gleichen Themen leid hat und durchaus bereit wäre, mir zu helfen. Das Problem ist wohl einzig, dass er ohne konkreten Hinweis nie sieht, dass etwas bzw. was zu tun ist.
Mit unserem Sohn werde ich auf jeden Fall sprechen, habe aber irgendwie noch nicht den richtigen Zeitpunkt erwischt. Er hat ja noch Ferien und ich will, dass er die genießt, statt sich endlos zu sorgen. Dass meine Mutter an der Krankheit, über die ich ihn schon vor der ersten OP aufgeklärt habe, irgendwann stirbt, weiß er ohnehin. Er hat ja gesehen, wie schlecht es ihr ging, bevor sie wieder ins KH mußte. Vermutlich werde ich ihn in alle Einzelheiten einweihen, wenn sie aus dem KH entlassen wird und die Chemo/Bestrahlung ansteht. Ob ich das Gespräch mit dem Onkologen abwarten sollte???? Ich habe ja selbst momentan noch keine Ahnung, wie viel Zeit uns noch bleibt und wie es weitergehen wird!
Deine Tochter muß wirklich sehr tapfer gewesen sein! Ich wundere mich immer wieder, wie einfühlsam, belastbar und verständig Kinder gerade in Krisenzeiten sind und wie oft sie sogar versuchen, uns Erwachsenen eine Stütze zu sein. Da ist es mitunter eine Gratwanderung, sie nicht zu sehr in eigene Probleme einzubeziehen und sie Kind sein zu lassen (das ist nämlich auch meiner noch, selbst wenn er sich mit seinen 13 Lenzen schon wahnsinnig erwachsen fühlt - die liebe Pubertät *ggg*).
Liebe Grüße und vielen Dank für Deine netten Wünsche
Marie
P.S. Nicht zum Thema gehörend: War Dein Mann auch Sammler? Ich habe zwei Sammler und denke manchmal, ich muß im Müll (vorwiegend Zeitschriften etc.) ersticken, was mich zusätzlich schwer nervt, da ich nichts (wirklich nichts!) entsorgen darf und die Berge stetig wachsen.
Gast
Mittwoch, 8. August 2007 - 20:37
bei aller liebe.
ich frag mich jetzt was hat das noch mit der erkrankung ihrer mutter zu tun? ich glaubte in einem darmkrebsforum
gehts um erkrankungen und nicht um ihren privaten ehe zwist
trotzdem alles gute anonym.

rowena graalmann

20 posts
Donnerstag, 9. August 2007 - 01:02
Sind Sie herzlos? Bei all der Problematik und der psychischen Belastung ist es sehr schwer, einen Sterbenden oder Schwerkranken zu betreuen und über die weitere Therapie zu beraten, wenn man dann noch alleine davor steht und es noch andere Probleme gibt, kann es einem über den Kopf wachsen.
Nicht jeder hat einen Psychologen, zu dem er gehen kann, und man wird hier doch unterstützt.
Wenn Sie am Anfang der Berichte merken, das es Sie nicht interessiert, brauchen Sie diese ja nicht weiter zu lesen.
Aufmerksamkeit und Hilfe legen sich in solchen extremen Ausnahmezuständen wie Balsam auf die Seele. Ich hätte diese in meiner damaligen Situation gut gebrauchen können.
Lesen Sie das,was für Sie interessant ist.
MfG
rowena
P.S.: Marie-Ich kann Deine Situation verstehen- mail mir einfach mit Deiner Telefonnummer und der besten Anrufzeit ich melde mich
Gast
Donnerstag, 9. August 2007 - 09:05
Also bitte, was hat diese Sache - Ehestreitigkeiten mit dem Darmkrebsforum zu tun, bitte schreiben Sie doch diese Sachen extra oder telefonieren Sie. Dies ist hier fehl am Platze, bei allem Verständnis für Ihre Lage. Es gibt in jeder Familie öfter Streit oder Auseinandersetzungen, ich wüßte nicht, dass sich hier bisher jemand darüber ausgelassen hat. Gehen Sie zu einem Eheberater, oft ist dort eine gute Hilfe möglich und ein Zueinanderfinden mit Ihrem Mann. Probieren Sie es.
Gast
Donnerstag, 9. August 2007 - 09:09
Es ist keinesfalls herzlos, der Vorschlag von Anonym ist korrekt. Es geht hier nicht um seitenweise Problemdarstellungen einer Ehe, es geht um ein spezielles Thema, deshalb auch mein Vorschlag, sich privat darüber austauschen oder Hilfe in Anspruch nehmen. Hier kann jeder alles lesen, aber eben nicht solche Dinge, ob der Mann aufräumt oder schlecht gelaunt ist.
Gast
Donnerstag, 9. August 2007 - 11:04
Liebe Marie,
da unsere Beiträge im Forum eher auf Ablehnung stoßen, würde ich mich sehr freuen, wenn ich dich irgendwie anders erreichen könnte. Ja, mein Ex-Mann ist auch Sammler...
Liebe Grüße und bis vielleicht später,
Michaela
PS: an alle Kritiker: in einer solchen Zeit ist es extrem wichtig Unterstützung durch die eigene Familie zu erfahren.
Wo weint man sich als Tochter aus, wenn´s mit dem Mann nicht stimmt? Ja, meistens bei der Mutter - aber das wäre in der momentanen Situation wohl mehr als ungünstig. Oder soll sie ihr sagen, dass der Schwiegersohn kein Verständnis für die Lage hat und Maries´Führsorge um die Mutter nicht akzeptiert? Marie hätte ohne die doppelte psychische Belastung sicherlich mehr Kraft das Problem mit ihrem Mann anzugehen. Wegen der ERKRANKUNG ihrer Mutter hat sie diese aber nicht und genau da sind wir wieder beim Thema! Es ist sicherlich korrekt, dass es hier in erster Linie um den Krebs geht - also entschuldigt unsere Abweichung vom Thema.

Marie

30 posts
Donnerstag, 9. August 2007 - 11:17
Guten Morgen,
zunächst meine herzlichsten Entschuldigungen an alle anonymen Leser, denen ich nicht mehr nahe genug am Thema war. Ich weiß selbst, dass das stimmt und meine letzten Beiträge mit dem Forum nicht mehr viel zu tun hatten. Manchmal ist es aber eben leider so, dass es einfacher ist, sich anonym (das nutzen ja auch die anonymen User :-)) die zusätzlichen Probleme von der Seele zu schreiben, statt sich aus der Anonymität zu wagen und direkten Kontakt zu anderen Nutzern aufzunehmen, wozu mir momentan noch der Mut fehlt. Herzlichen Dank an dieser Stelle für die lieben Gesprächsangebote von Birgit und Rowena. Im Forum werde ich mich zukünftig auf das Hauptthema Darmkrebs beschränken (versprochen!) und bitte nochmals um Nachsicht. Wir sind schließlich alle nur Menschen.
Der Zustand meiner Mutter ist immer noch unverändert und weder sie noch wir wissen, wie es in der nächsten Zeit weiter gehen wird. Ihr Bauch ist nach der OP noch immer sehr stark geschwollen und aus der Wunde tritt weiter Flüssigkeit aus (Blut und Lymphe?). Ich weiß nicht, ob das normal ist, mache mir aber schon Sorgen deshalb, zumal die Wundheilung bei der ersten OP deutlich schneller vonstatten ging. Das Stoma hat am ersten Tag kaum transportiert. Jetzt muss sie es wieder ständig leeren, was nach Auskunft der Ärzte aber ein gutes Zeichen sein soll, da sie in der OP ein Stück verwachsenen Dünndarm entfernt haben und sich wohl nicht sicher waren, ob das mit dem Stoma hinterher noch so wie vorher funktionieren würde. Ich werde heute wieder ins Krankenhaus fahren, um mal nachzufragen, wie der weitere Zeitablauf sein soll und wann mit ihrer Entlassung zu rechnen ist, wenn es keine Komplikationen gibt. Mich umtreibt insofern die Angst, dass wieder zu viel Zeit ins Land geht, bevor mit der Chemo begonnen wird. Einen Termin beim Onkologen bekommen wir schließlich auch nicht von heute auf morgen.
Bis bald und liebe Grüße
Marie

Marie

30 posts
Donnerstag, 9. August 2007 - 11:33
Liebe Michaela,
wieder haben sich unsere Beiträge überschnitten und ich danke auch Dir. Mir liegt es fern, hier im Forum für Unruhe und Zwistigkeiten zu sorgen. Es ist ohnehin alles zu dem "Nebenthema" gesagt und ich will hier keinen zusätzlichen "Nebenkriegsschauplatz" aufmachen. Schließlich geht es auch mir vorrangig um meine Mutter. Dass so eine Erkrankung nahe Angehörige nicht nur zeitlich in Anspruch nimmt, sondern infolge der psychischen Belastungen dazu führt, dass Konflikte mitunter weniger leicht weggesteckt werden und zusätzliche Probleme entstehen, ist klar, gehört aber wohl nach einhelliger Meinung wirklich nicht hier her. Kismet...; ich kann es im Nachhinein nicht ändern, sondern hoffe insoweit auf Nachsicht und weiterhin gute Ratschläge.
Viele liebe Grüße
Marie
Gast
Donnerstag, 9. August 2007 - 12:30
liebe grüße und super dass du nicht sauer bist,ich verstehe dich schon,trotzdem klasse dass du dich darüber anderweitig aussprichts.

Marie

30 posts
Donnerstag, 9. August 2007 - 13:05
Wäre ich wegen jeder Kritik "sauer", hätte ich viel zu tun, besonders dann, wenn mich sogar die Kritik wildfremder Menschen aufregen würde. Dazu habe ich momentan echt zu viel um die Ohren. Außerdem war die Kritik im Kern ja berechtigt, wie ich bereits mehrfach zum Ausdruck zu bringen versucht habe. Aber auch das liegt jetzt glaube ich neben dem Thema "Darmkrebs" *ggg*.
Gast
Donnerstag, 9. August 2007 - 17:57
Hallo Marie,
den Termin beim Onkologen bekommt man wahrscheinlich schneller, wenn man das Krankenhaus bittet diesen Termin zu besorgen. Im Israelitischen ist m.W. auch ein Onkologe der vielleicht schon die erste Beratung übernehmen könnte.
Freundliche Grüße Karl.

Marie

30 posts
Donnerstag, 9. August 2007 - 18:54
Hallo,
Karls guter Rat kommt vermutlich leider zu spät für uns, denn hier überschlagen sich mal wieder - diesmal positiv - die Ereignisse. Gestern abend noch Mamas Auskunft, ihr gehe es seit dem letzten Besuch am Dienstag (gestern war meine Tante dort) unverändert, und heute überrascht sie mich beim Hereinkommen damit, dass sie schon morgen nach Hause könne, wenn sie wolle. Auch der Arzt hat mir gegenüber auf Nachfrage bestätigt, dass sie heim darf, wenn sie sich wohl genug fühlt. Das läßt sie sich natürlich nicht zwei Mal sagen!!!
Ich werde also morgen früh erst mal Termine mit dem Onkologen, dem Hausarzt(Rezepte für die Stoma-Versorgung) und der Stoma-Therapeutin anleiern und Mutter dann abholen.
Ich habe echten Bammel, dass sich ihr Zustand zu Hause wieder so schnell und extrem verschlechtert wie nach den anderen Entlassungen. Andererseits hoffe ich, dass wir dem Drehtür-Effekt diesmal rechtzeitig begegnen können. Sie freut sich so auf Daheim und ich kann verstehen, dass sie nicht länger als unbedingt nötig im KH bleiben mag, sondern sich in ihrem gewohnten Umfeld wohler fühlt.
Ich berichte demnächst weiter
LG
Marie

Marion

64 posts
Donnerstag, 23. August 2007 - 11:34
Hallo Marie,
habe während ich deine Beiträge nachgelesen habe nicht nur weinen müssen, sondern mich auch über die fehlende Toleranz mancher "Mitleser" gewundert.
Nichts desto trotz: Du hast dich Klasse verhalten.
Verstehe nur zu gut, dass wir Angehörige so manches mal vom Thema "Krebs" abweichen.....
Diese ständigen seelischen "Up and Downs" machen einen schon so zu schaffen.... wenn man dann noch mit Alttagsstress und Familienproblematiken konfrontiert wird, dann wissen wir ja schließlich alle nur zu gut "wie`s da in einem aussieht"... - Es hat ja auch nicht jeder immer gerade zur rechten Zeit den rechten Ansprechspartner...
Schön, das die "Anonymen" sichtlich sachlich kritisieren konnten und somit wieder alles in Ordnung ist.....
Ein privater Austausch, egal per privat mail oder per Telefon ist in jedem Fall "Balsam für die Seele"......
Alles Liebe für dich....
Marion

Marie

30 posts
Freitag, 24. August 2007 - 10:07
Liebe Marion,
danke für Deinen netten Beitrag, den ich zum Anlass nehme, mal wieder über Mamas Zustand zu schreiben. Das KH hatte tatsächlich von sich aus bereits einen Termin beim Onkologen gemacht, so dass meine Mutter dort schnell drankam. Leider war aber der Entlassungsbericht so unpräzise, dass bis heute keine Chemo begonnen werden konnte. Mama musste wieder ein CT machen lassen und soll kommende Woche wieder zum Onkologen, wo besprochen werden soll, ob sie an einer Studie teilnehmen kann. Am Telefon wollten sie ihr - trotz der dort schon vorliegenden Ergebnisse des CT - nichts dazu sagen, so dass ich befürchte, dass wieder einmal keine guten Nachrichten anstehen. Der Arzt in der Röntgenpraxis hat nämlich angedeutet, dass sie Schatten auf beiden Lungenflügeln hätte, was sie allerdings gar nicht glaubt, weil im KH die Lunge noch vollkommen okay war. Mama hält sich so tapfer!!! Zum Glück ist ihr Kreislauf nach der Entlassung stabil geblieben, seitdem sie ein Granulat einnimmt, das ihren Stuhl verdickt und so den Flüssigkeitsverlust einschränkt. Ich sehe aber, dass es ihr weiterhin nicht gut geht, auch wenn sie es uns gegenüber nicht zugibt, um uns nicht zu belasten. Sie wird immer dünner und ist nur noch ein Schatten (selbst ihre "Dritten" sitzen nicht mehr fest; die Nachbarn sprechen uns ganz erschüttert an). Sie würde so gern noch ein paar Jahre mit uns verbringen, aber immer wenn ich sie ansehe, denke ich, dass ich schon dankbar wäre, wenn wir noch einmal Weihnachten als Familie zusammen feiern könnten. Wir verbringen jetzt viel Zeit miteinander und wenn noch eine Chemo gemacht werden sollte, möchte ich, dass sie in der Zeit ganz bei uns bleibt (da bin ich nicht ganz uneigennützig; wäre sie in ihrer Wohnung, käme ich um vor Sorge).
Diese Sch...-Krankheit!!! Nach wie vor hat der Krebs uns und den Alltag der ganzen Familie fest im Griff (zeitlich, nervlich und in jeder Hinsicht), irgendwie wird aber sogar das zur Normalität und wir werden allmählich alle zu einem richtig guten, eingespielten Team. Ich denke, weil man mit der Zeit doch gelassener mit Alltagsproblemen umzugehen lernt, die gegen den Krebs und das Sterben eines geliebten Menschen alle verblassen.
Im Moment leiden Mama und ich wohl am meisten darunter, dass uns die Zeit davonzulaufen scheint. Wir haben uns noch so viele Dinge zu sagen, können aber natürlich nicht täglich darüber reden, weil wir uns auch noch etwas normalen Alltag gönnen und uns außerdem den Mut nicht gegenseitig nehmen wollen.
So... ich werde jetzt mit Mama noch einen Kaffee trinken, bevor ich - mal wieder viiiel zu spät - zur Arbeit gehe. Drückt uns am Dienstag, wenn es zum Onkologen geht, bitte die Daumen....
Liebe Grüße
Marie

Marie

30 posts
Dienstag, 28. August 2007 - 16:59
Liebe Birgit,
wie schön von Dir zu hören! Ich hoffe, es geht Dir (trotz oder auch wegen bzw. mit) der Arbeit gut.
Heute war das erste Mal seit langem wieder ein hoffnungsvoller Tag, der im Ergebnis dazu geführt hat, dass ich wieder Erkältungssymptome habe (immer, wenn der Stress nachläßt :-)). Wir waren beim Onkologen und ich weiß nicht, wer von uns mehr Angst und Befürchtungen hatte, Mama oder ich. Wir hatten uns innerlich so auf schlechte Nachrichten eingestellt, dass Mama schon fast in Tränen ausgebrochen wäre, als die Onkologin nur fragte, wie es ihr gehe. Es stellte sich dann heraus, dass Mama schon seit Tagen Schmerzen im Blasenbereich hatte, aber nichts sagen mochte. Die Untersuchung hat zum Glück ergeben, dass sie "nur" eine ganz fiese Blasenentzündung hat, die Schmerzen also nicht vom Tumor stammen. Jetzt die gute Nachricht: Mama kann - sofern ein Herz-Echo, das morgen gemacht werden soll, okay ist - an einer Studie teilnehmen, die recht vielversprechend klingt. Die Ärztin hat sich wahnsinnig viel Zeit genommen, uns sehr viel Mut gemacht und ihr (sogar glaubhaft *ggg*) gesagt, dass sie ihr Ziel, 84 Jahre alt zu werden, durchaus noch erreichen kann, wenn die Behandlung anschlägt. Es war für uns beide unheimlich schön, dass sich mal jemand wirklich Zeit genommen hat, zuzuhören und alle Fragen zu beantworten. Die eine Ärztin im KH, über die ich hier schon so positiv berichtet habe, war eigentlich die letzte Person, mit der wir reden konnten. Nach der niederschmetternden letzten OP tendierte der Informationsfluss dagegen gegen null (naja, die im KH haben eben auch immer wahnsinnig viel zu tun, so dass da vermutlich die Zeit fehlte). Wenn alles glatt läuft und die Entzündung bis dahin weg ist, soll die Chemo schon nächste Woche starten. Das Daumendrücken hat also gewirkt (Danke an alle, die gedrückt haben) und dazu geführt, dass wir momentan nicht ratlos, sondern mit einem Hauch von Hoffnung in die Zukunft blicken.
Ich knuddle Dich ganz herzlich und lieb zurück. Überanstrenge Dich nicht!
Liebe Grüße
Marie