Gast
Mittwoch, 11. Juli 2007 - 16:45
Liebe Forumteilnehmen,
heute kam die schreckliche Nachricht, dass meine Mutter nun auch Lebermetastasen hat. Vor ein paar Wochen noch sah es für sie so gut aus. Die Tumormarker waren so stark gesunken, dass die Onkologin davon sprach, die Chemo in größeren Abständen zu geben. Von einer Woche auf die andere veränderten sich die Werte um fast auf das Doppelte. Ich hab schon einmal davon berichtet, auch sie war in großer Sorge. Heute bekam meine Mutter wieder ihre Chemo und wurde anschließend untersucht, dabei stellten die Ärzte fest, das es "etwas" auf der Leber gibt! Ich bin fassungslos - wie kann das nur sein - wie kann eine erfolgreiche Therapie ins Gegenteil umschlagen? DRückt bitte alle meiner Mutter die Daumen, dass sie auch dies wieder schafft und sich nicht aufgibt.
Mit traurigem Herzen
Helene
Gast
Mittwoch, 11. Juli 2007 - 17:26
Hallo Helene,
das ist eine sehr traurige und deprimierende Nachricht, zumal es so aussah, dass bei deiner Mutter es bergauf ging.
Wie so was sein kann kann ich dir leider auch nicht sagen, es ist diese beschi...Krankheit die einem keine Ruhe mehr gönnt, ein auf und ab.
Ich drücke Deiner Mutter ganz besonders die Daumen und wünsche vor allem das auch dieser schwere Rückschlag in den Griff zu bekommen ist.
Ganz, ganz viel Kraft für dich, lass den Kopf nciht hängen und liebe Grüsse, lass die herzlichst umarmen, Susanne

Neesie

43 posts
Mittwoch, 11. Juli 2007 - 17:38

Hallo Helene ,
die Krankheit bleibt einfach immer tückisch . Bei meinen Vater hat gar keine Chemo angeschlagen :-((( Bei ihn geht es jetzt nur noch um Linderung der Schmerzen etc.
Alles Gute !
Anja

Marion

64 posts
Donnerstag, 12. Juli 2007 - 07:19
Liebe Helene,
ich hatte mich so für euere Therapieerfolge gefreut. - Und nun diese schlechte Nachricht! - Wie du sicherlich gelesen hast, vermuten die Ärzte auch bei meiner Mama Metas, allerdings in der Lunge....
Ich kann deine Gefühle so gut nachempfinden....
kaum glaubt man es geht bergauf, kommt evtl. schon wieder die nächste Hiobsbotschaft.....- Über gute Nachrichten "traue" ich mich manchmal gar nicht richtig zu freuen, da ich nie weiss, ob es nicht in ein paar Tagen wieder ganz anders aussieht.
Ich wünsche dir von ganzen Herzen, dass es vielleicht auch einmal umgekehrt ist, und du die nächste Zeit nur gute Nachrichten bekommst.
Wünsche dir und deiner Mutter weiterhin viel viel Kraft. Ich drücke und umarme dich ganz dolle.....
Marion
Gast
Donnerstag, 12. Juli 2007 - 20:30
Liebe Susanne, Anja und Marion,
danke für eure so lieben Worte. Heute habe ich mit der Onkologin telefoniert und sie sagte mir, es sieht nicht optimistisch aus, dennoch ist meine Mutter sehr stabil und das ist das Wichtigste. Die Therapie wird sie Momentan noch weiterführen und sie nach Bedarf ändern. Meine Mutter hat 6 Metastasen in der Leber, die aber noch sehr klein sind. Eventuell kann man diese, wenn sie auf die Chemo nicht ansprechen weglasern. Nun, das alles macht mir trotzdem Hoffnung. Heute habe ich mir den Stern gekauft, obwohl ich von diesem Heft nicht sehr viel halte. Es wird über einen Darmkrebspatienten berichtet und dieser Bericht baute mich auch wieder auf.
Was ich aber an diesem Schock schwer verkrafte ist ein Erlebnis, dass ich gestern hatte. Als ich telefonisch erfuhr, dass meine Mutter noch weitere Metas hat, war ich völlig alleine und in meiner Not rief ich eine lange Freundin an, die mir immer wieder sagte: "wenn du mich brauchst, ich bin immer für dich da, ruf mich jeder Zeit an!" - das machte ich auch und sie sagte mir, sie wäre im Moment bei einer Freundin und ruft mich gleich zurück - es blieb dabei und ich bin wirklich sehr traurig!
Alles Liebe
Helene

Marion

64 posts
Samstag, 14. Juli 2007 - 09:16
Hallo Helene,
sei nicht traurig wegen deiner Freundin.
Ich kenn das auch...
Auch meine "beste" Freundin interessiert sich momentan nicht sonderlich für mein Gefühlsleben. Ich denke, dass sie einfach emotional "überfordert" ist. Das ist auch für "gewisse Zeit" ok so. - Nur auf Dauer denke ich, sollte eine gute Freundin einem wirklich zuhören können und einfach nur "da" sein. - Und das ist bei meiner Freundin nicht der Fall.
Ich persönlich finde hier im Forum mehr "Gehör".
Wenn du aber mal mit einem "Gleichgesinnten" reden möchtest, dann maile mich doch mal an, gebe dir dann meine Nummer und wir können uns dann mal so richtig austauschen....
Alles Liebe, marion
Gast
Montag, 16. Juli 2007 - 10:20
Hallo Marion,
danke du hast Recht. Ja, genau das denke ich auch. Umso trauriger macht es mich aber, dass ich das Gefühl habe momentan keinen Platz bei meiner Freundin zu haben. Natürlich rede ich nicht pausenlos über das Schicksal meiner Mutter und über meine Gefühle - das mach ich hier im Forum - dennoch denke ich braucht man auch Freunde in nicht so sonnigen Tagen.
Danke auch für deine "Einladung", ich komme gerne darauf zurück.
Aber - wie geht es deiner Mutter - ich lese hier im Forum nicht so optimistische Zeilen!?
Ich wünsche euch viel Kraft und auch viel Erfolg bei den nächsten Schritten, die ihr bewältigen müsst. Auch da bin ich in Gedanken und mit drückenden Daumen bei euch.
Alles Liebe und einen nicht so heissen Tag ( wird mit Sicherheit nicht erfüllt!)
Helene

Holger

7 posts
Montag, 16. Juli 2007 - 22:26
Liebe Helene,
ich bin sehr traurig über die schlechten Nachrichten bezüglich Deiner Mutter. Du, liebe Helene, hast mir oft so viel Kraft gegeben und hattest viele liebe Worte für mich übrig. Und jetzt dieser herbe Rückschlag für Dich und Deine Mutter.
Ich habe aber viel Hoffnung für Deine Mutter. Die Chemo hatte ja schon mal so gut angeschlagen. Wahrscheinlich müssen nur die Medikamente geändert werden und es wird wieder mit Deiner Mutter bergauf gehen. So, wie ich Dich in diesem Forum kennengelernt habe, schaffst Du es bestimmt, Deine Mutter genügend Mut zu geben.
Liebe Helene, ich drücke Euch die Daumen und sende Euch ganz viel Kraft!
Liebe Grüße,
Holger

Marion

64 posts
Dienstag, 17. Juli 2007 - 07:53
Hallo Helene,
dein Gefühl "keinen Platz bei Freunden zu haben" - kenne ich derzeit auch sehr gut. - Nun, ich habe aber momentan wieder einmal feststellen können, dass eine liebevolle Umarmung, oder ein liebevolles Wort oft nicht von den Menschen kommen von denen wir glauben, es seien unsere "Freunde", - sondern von Menschen, von denen ich es gar nicht erwartet und geglaubt hätte. So traurig oft solche Erfahrungen auch sind, ich habe dadurch meine "Freundschaften neu überdenken können", und ich glaube, dass war schon sehr lange "fällig". -
Was meine Mutter betrifft, sitzen wir derzeit wie schon beschrieben in einer "Warteschlange". Habe durch den Not-Op im Februar - verständlicherweise - ziemliche starke Verlustängste entwickelt. - Versuche trotzdem positiv zu bleiben und hoffe natürlich, das Mama überhaupt operiert werden kann und dieser OP dann auch gut verlaufen wird....
Werden dann eben auch erfahren, ob Mama Lungenmetas hat.....
Ich wünsche und hoffe natürlich, dass das was auf der Lunge gesehen wurde, "Flecken von den mehreren kleinen
Lungenimbolien sind, das wäre echt einmal ne wahnsinnig gute Nachricht!.... - Aber du weißt ja, wie schwer es einem so manchmal fällt, an das positive zu glauben.
Man (ich) neige derzeit einfach immer wieder dazu zu glauben, dass sich dieser sch.... Krebs, jetzt in der für uns so langen "Wartezeit" einfach so schnell weiterfrisst,
das wir uns alle einfach wohl wirklich mit dem Gedanken abfinden müssen, dass für Mama alles nur noch begrenzt sein wird. - Und trotzdem kämpfen wir alle mutig weiter.
Was sollten wir denn auch sonst tun. Kapitulieren und einfach alles "Laufen" lassen? - Nein, niemals.
Werde heute in die Kirche gehen und "dem da oben" mal versuchen klar zu machen, dass er Mama noch ein wenig hier bei uns lässt.....Noch zwei Wochen, dann sehen wir weiter....Wünsche dir und deiner Mama jedenfalls von ganzen Herzen ganz ganz viel Kraft und Liebe fürs "positive Weiterkämpfen" - Ich denke an euch, l g marion
Gast
Dienstag, 17. Juli 2007 - 11:11
Lieber Holger, liebe Marion,
es ist wie ein nicht mehr endender Albtraum. Wann werde ich wach und es sagt mir jemand - du hast nur schlecht geträumt. Das Fatale an dieser Situation ist, meine Mutter sieht nicht krank aus und man merkt es ihr fast nicht an. Ist das nicht zynisch? Die Diagnose ist grauenhaft und die Tatsachen kann man nicht beiseite schieben - sie kommen wie ein Bumerang zurück!
Lieber Holger, deine Worte trösten mich sehr und geben mir sehr viel Kraft. Warst du es doch, der hier im Forum gezeigt hat, wie man mit so einem schrecklichen Schicksal umgehen kann. Du warst es auch, der mir nier die Hoffnung nahm. Wie geht es dir?
Liebe Marion, euer Schicksal ist ein noch viel bewegenderes. Wie du das alles meisterst, Hut ab. Ja, auch ich bete für deine Mutter. Verzweifle nicht hier im Forum helfen wir alle zusammen. Es ist so, wie du schilderst, Umarmungen bekam ich von Menschen, an die ich nicht dachte, sie würden so mitfühlen. Trotzdem ist es für mich schmerzlich, kenne ich meine Freundin doch schon fast 18 Jahre. Nun, Gedanken mach ich mir jedenfalls schon und ich werde dennoch eine so lange Freundschaft nicht brechen. Es wird wohl so werden, dass ich mich schrittweise zurückziehe und diese Freundschaft oberflächlich pflegen werde.
Lieber Holger und liebe Marion - ganz feste denke ich an euch und wünsche euch so viel Kraft und Liebe. Danke.
Helene
Dienstag, 17. Juli 2007 - 15:15
Liebe Helene,
das mit Ihrer Freundin ist eine schmerzliche Erfahrung, die aber letzlich auch ihr Gutes hat. Jetzt wissen Sie, auf welche Freunde Sie sich in der Not wirklich verlassen können. Eine Lebenskrise verhilft oft auch zu neuen Blickwinkeln und neuer Sensibilität, mit deren Hilfe Sie neue Menschen kennen und wertschätzen lernen können.
Achten Sie prinzipiell darauf, dass sich Ihr Aktionsradius nicht zu sehr verengt. Ziehen Sie sich nicht enttäuscht zurück, sondern gehen Sie auch weiterhin aktiv auf andere zu.
Alles Gute und alle Kraft für Ihre Mutter und für Sie
Stephanie Hennekemper
Felix Burda Stiftung

Holger

7 posts
Dienstag, 17. Juli 2007 - 21:39
Liebe Helene,
mir geht es recht gut. Ich komme ziemlich gut mir der neuen Situation klar, denn mein Papa bleibt immer bei mir.
Meinen letzten Thread habe ich löschen lassen, da es dort immer wieder zu unnützen Auseinandersetzungen kam. Leider wurden dabei versehentlich alle meine Beiträge gelöscht.
Das mit Deiner Freundin wird sich bestimmt wieder richten. Eine so lange Freundschaft geht nicht einfach kaputt. Deine Freundlin wird sich sicherlich auch Ihre Gedanken machen und den einen oder anderen Fehler sich selbst eingestehen.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass gerade Du so eine Freundschaft nur oberflächlich weiterführst. Die Zeit wird beim "Richten" helfen.
Liebe Helene, und auch bei Deiner Mutter ist noch alles offen ... Ihr schafft das!!!
Liebe Grüße,
Holger
Gast
Dienstag, 17. Juli 2007 - 22:56
Liebe Frau Hennekemper,
ich danke ihnen, ja - so ist die Realität. Manchmal möchte man - vielleicht auch nur aus purer Gewohnheit - dass das Leben sich nicht ändert. Doch das ist nicht reell und das Leben muss sich ändern. Natürlich ist diese Erfahrung für mich nicht nachvollziehbar, gehe ich doch von mir aus und habe ihr immer in den schwierigsten Situationen geholfen und war immer für sie da ( ich sage das ohne die Dinge auf die Waagschale zu legen oder ganz und gar ihne Forderung!). Es ist eine schmerzliche Erfahrung. Auf keinen Fall zieh ich mich in ein Schneckenhaus zurück, dazu bin ich ein viel zu offener Mensch und freue mich über "neue" Menschen in meinem Leben.
Vielen Dank und liebe Grüsse
Helene
Gast
Dienstag, 17. Juli 2007 - 23:22
Lieber Holger,
schön von dir zu lesen. Auch hier bewundere ich deine Stärke.
Ja, ich weiss Bescheid - und es ist sehr Schade, aber naja, wir sind ja nicht "verlohren"!
Ach, meine Freundin, ich bin hin und her gerissen. Du weisst sicherlich, ich bin kein Mensch, der andere Menschen schnell aufgibt. Nur, ich muss ehrlich sagen, es ist mit ihr schon sehr viel Geschehen, wo andere eine Freundschaft "kündigen".
Nun, es wird sich zeigen, wie es weitergeht. Schmerzlich ist es alle mal.
Morgen muss meine Mutter wieder in die Onkologie - oder wie sie immer sagt, in die Tretmühle! Dann werden wir auch die neuen Werte der Tumormarker erfahren, drück bitte die Daumen.
Gestern hatte meine kleine Tochter ihren Auftritt. Sie spielte drei Lieder auf ihrer Geige. Mein Vater war da und es trieb ihm die Tränen in die Augen. Er liebt seine Frau so sehr. Meine Mutter konnte nicht kommen, es war ihr zu anstrengend. Vor ein paar Tagen sagte mir mein Vater, meine Mutter ist die Liebe seines Lebens. Ich liebe sie auch so sehr.
Alles Liebe
Helene

Marion

64 posts
Mittwoch, 18. Juli 2007 - 15:46
Liebe Helene,
ich drücke dir für morgen ganz fest die Daumen......
lg, marion

Holger

7 posts
Montag, 23. Juli 2007 - 21:22
Liebe Helene,
ich finde es sehr bewundernswert, wie lieb Dein Papa über Deine Mutter redet. Sicherlich trifft ihm die Krankheit seiner Frau um so mehr, aber, er wird bestimmt auch sehr liebevoll und herzlich auf Deine Mutter eingehen. Das tut ihr bestimmt sehr gut.
Wie ist der Gesundtheits- und Gemütszustand Deiner Mutter? Wie sind die neuen Werte der Tumormarker. Ich hoffe, dass das Daumendrücken der vielen Forumsteilnehmer, wie auch von Marion und mir, geholfen hat.
Ich wünsche Euch alles Liebe, viel Hoffnung und Kraft!
Holger
Gast
Montag, 23. Juli 2007 - 22:09
Lieber Holger,
ich freu mich sehr von dir zu lesen. Mein Vater hat natürlich so seine "Schwierigkeiten", aber das ist denke ich auch nachvollziehbar. Jeder geht damit anders um und es ist sehr wichtig zu versuchen sich in den anderen hineinzuverstzen um Handlungen und auch Gefühle zu verstehen. Auch mir viel es am Anfang nicht leicht die Reaktionen meines Vaters zu verstehen, lange Gespräche und tiefes Nachdenken haben mir geholfen. Wir lieben sie, jeder auf seine Art - er als Mann und Geliebter und ich als Tochter!
Dadurch, dass meine Mutter diesmal eine Woche Pause von der Chemo hat, weiss ich nicht, wie der Tumormarker aussieht. Außerdem ist die Onkologin im Urlaub. Nächste Woche werde ich hoffentlich mehr wissen - meine Mutter geht nämlich nicht jedesmal zum Gespräch! Meine Mutter ist eine unwahrscheinlich starke Frau und ich sehe sie niemals weinen oder ihre Krankheit in Frage stellend. Zur letzten Diagnose sagte sie nur trocken: " das hab ich mir schon gedacht, dass das nicht alles ist! Na, das bekomm ich auch noch hin!" - Für mich einfach bewundernswert, treiben mir doch solche Sätze jedesmal die Tränen in die Augen.
Ich freu mich jedesmal, wie ihr mich hier alle auffangt. Danke ist zuwenig - ich bin so sprachlos - alle hier sind einfach toll!
Ja, denn mit Bedauern stell ich fest, wie wenig Menschen man in dieser Zeit um sich hat. Auch meine Mutter muss das mit Bedauern feststellen. Nur, keine Angst, es ist eine reine Feststellung und sollt nicht einsam machen ( wir haben ja uns und sollten die Augen für andere Menschen öffnen!)
Holger - ich danke dir.
Alles Liebe
Helene