Gast
Freitag, 13. Juli 2007 - 13:02
Hallo, vielleicht kann mir hier jemand helfen.Eine Bekannte hat wohl Krebs(schätzungsweise Darmkrebs), genaueres wissen wir noch nicht,nur das ihre Leberwerte sehr schlecht sind und das sie wohl Krebs hat.Nächste Woche soll sie zur Kernspinn und dann wissen wir mehr.Sie ist jetzt 82, sehr abgemagert hat aber einen dicken Bauch und der ganze Körper ist gelb(einschließlich der Augen).Desweiteren hat sie wohl Wasser.Die Sache ist das sie erst jetzt den Arzt zu sich hat kommen lassen,weil sie der Meinung war das sie eh sterbe und sie dafür nicht die Meinung des Arztes benötige.Auf unser Drängen hin kam nun doch der Arzt der meinte sie sei sehr krank und es gebe wenig Hoffnung.Nun zu meiner Frage:Sie verträgt kaum noch Essen und Trinken, das meiste kommt sofort wieder raus.Sie trinkt nur noch Apfelschorle was wohl das einzige ist was noch drinnen bleibt und ißt nur noch sehr wenig.Vielleicht kennt jemand ja Lebensmittel die in solch einer Situation noch einigermaßen verträglich sind.Haben ihr jetzt schon Astronautennahrung aus der Apotheke geholt,mal sehen.
Mein Opa ist an Darmkrebs gestorben und uns kommt das alles so bekannt vor, schrecklich, irgentwie wiederholt sich das alles.
So, vielen Dank schon mal im Vorraus
Dienstag, 17. Juli 2007 - 15:25
Das Problem des Abschieds vom Leben existiert in vielen Familien und auch Freundschaften mit sehr spät diagnostiziertem Darmkrebs. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass sich der Zustand des Kranken plötzlich und unvorhergesehen verschlechtert. Die Ereignisse nehmen dann ein Tempo an, das die meisten erschrickt und überfordert. Viele halten diese Situation nur aus, weil sie sich an die Hoffnung auf Genesung klammern. Rückt dann aber der Tod immer näher, kann der Schock sehr groß sein und zu Sprachlosigkeit führen. Diese Sprachlosigkeit entsteht nicht, weil man sich nichts mehr zu sagen hat, sondern aus Zuneigung. Handlungen und Gesten können dann mehr ausdrücken als Worte und den Weg aus der Sprachlosigkeit ebnen.
Nehmen Sie Ihre Bekannte ernst, und sagen Sie ihr bitte, sie solle Sie nicht so lange warten, bis ihre Angehörigen die richtigen Worte finden und sich endlich zu einem Gespräch über ihrenAbschied zusammenfinden.
Sagen Sie ihr bitte, sie solle sich die Situation erleichtern, indem sie sich einer vertrauten Person mitteilt. Sie kann ihre Gedanken aber vielleicht auch noch schriftlich festhalten und ansonsten kann sie auch ihren Hausarzt, einen Psychologen oder einen Seelsorger um Unterstützung bitten.
Was die Ernährung betrifft, so sollte sie das mit den Ärzten klären, sofern sie das noch kann - wenn nicht mehr, dann fragen Sie die Ärzte, wie sie in dem Fall handeln würden - ob sie ihr eine Sonde legen möchten oder nicht.
Ihrer Bekannten wünsche ich alle Kraft, allen Mut und alles Liebe!
Mit besten Grüßen
Stephanie Hennekemper
Felix Burda Stiftung