argeeh

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Sonntag, 5. August 2007 - 16:24
Hallo,
ich brauche qualifizierten Rat wegen meinem Vater, 67.
Er hatte vor ca. 2 Monaten eine Blinddarmentzündung, wollte diese aber nicht wahrhaben und ist erst relativ spät ins Krankenhaus. Da war es schon ein Durchbruch und er wurde operiert, mein Vater nach paar Tagen wieder entlassen. Bei der Gewebeuntersuchung wurden Krebszellen im Blinddarm festgestellt. Er kam wieder ins Krankenhaus und wurde operiert, ca. 30 cm vom Dickdarm entfernt.
Die anschliessende Gewebeuntersuchung ergab zum Glück dass die Lymphknoten nicht befallen sind, die genaue Diagnose war
T3 NO G2.
Da er in einem Kreiskrankenhaus behandelt wurde und mehrere Ärzte in der Umgebung meinten er brauche keine Chemo frage ich mich ob das stimmt.
Meine Frage ist: gibt es nur eine Art Standardtherapie, so wie meinen Eltern mitgeteilt wurde, mit relativ starken Nebenwirkungen? Diese müsste mein Vater ca. 5 Jahre lang machen ( in Tablettenform möglich). Deswegen lehnen meine Eltern das ab und sind der Ansicht er ist eh noch im Frühstadium.
Oder gibt es verschiedene Stärken an Chemotherapie bei Dickdarmkrebs.
Mir wäre es eigentlich recht wenn er in eine Uniklinik gehen würde, Ulm oder Tübingen würden sich anbieten. Die Ärzte bei denen sie waren meinten aber das wäre nicht nötig. Ich würde
den Arzten an den Unikliniken aber ein qualifizierteres Urteil zutrauen, Ulm hat ein Darmkrebszentrum.
Andererseits will ich mich aber auch nicht zu sehr einmischen in die Entscheidung meiner Eltern und "ihren" Ärzten.

Jimbo

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Montag, 6. August 2007 - 14:59
Hallo,
natürlich ist jeder Fall individuell zu betrachten. Wir kennen hier nicht die genauen Details der Gewebeuntersuchung. Aber: In aller Regel und den Studien bzw. Veröffentlichungen, die ich bisher so gefunden habe, wird bei der angegeben Diagnose (sofern natürlich auch keine Fernmetastasen vorliegen, d.h. M=0) keine adjuvante Chemotherapie durchgeführt, da sie keinen statistisch messbaren Effekt auf die Überlebensrate bringt. Allenfalls bei einem T4N0M0 wird offenbar diskutiert diese doch durchzuführen.
Eine zweite Meinung kann nie schaden. Allerdings kenne ich keine Standardtherapie, die über 5 Jahre laufen sollte ?!? In Tablettenform könnte es sich um "Campto" handeln, ein sogenanntes Pre-Drug, dass den eigentlichen Wirkstoff erst im Körper bildet.
Gruß
Jimbo
Gast
Montag, 6. August 2007 - 18:24
Hallo argeeh,
ich würde mir auch verschiedene Meinungen einholen frag auch mal beim Krebsinformationsdienst KID nach.
Bei der Chemo in Tablettenform handelt es sich um Xeloda, aber 5 Jahre, da habt Ihr Euch verhört!
Eine adjuvante Chemo läuft meist 1/2 Jahr.
Wünsche Euch alles Gute
ANGELIKA

Jimbo

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Dienstag, 7. August 2007 - 10:21
Hallo,
Angelika hat Recht. Es ist Xeloda, nicht Campto (hatte ich aus dem Stehgreif verwechselt). Nur das hier keine Verwirrung aufkommt...
Sorry
Jimbo