Gast
Dienstag, 2. Oktober 2007 - 15:02
Hallo Zusammen,
mein Bruder hat heute um 17.30 h einen Termin zur Nachsorge- es steht mal wieder eine Darmspiegelung an.
Außerdem sind die CEA-Werte wieder leicht angesteigen - aber nicht über dem Grenzwert.
Er ist vor gut 3 Jahren operiert worden - T4 mit Metastasen in der Leber im letzten Jahr. Nun haben wir natürlich wieder Angst vor dem Ergebnis hoffentlich ist alles im grünen Bereich...
Wem geht es ähnlich - wie geht man mit der dauernden Angst um?
Bitte um Eure Nachrichten- danke.
Gast
Mittwoch, 3. Oktober 2007 - 14:24
hallo nici,
ich bin selber betroffene und habe die diagnose noch sehr locker aufgenommen. alle ärzte, mit denen ich zu tun hatte und habe, sprachen sehr offen mit mir über die erkrankung und die auf mich zukommende schwere zeit. mir wurde mut gemacht, trost gespendet und realistisch dargestellt, was ich zu erwarten habe. aber das war mir nicht genug, ich fing an, mich im internet zu informieren und bin so auch auf dieses forum gestossen. ab da fiel ich in ein jammertal, aus dem ich lange zeit nicht mehr herauskam. ich las hier so viel schreckliches, dass ich es nicht mehr verkraften konnte und schliesslich in schwere depressionen verfiel. diese habe ich inzwischen mit antidepressiva und einer begleitenden psychotherapie gut im griff. auch die beziehung zu all meinen angehörigen, meiner familie, wurde auf eine harte probe gestellt. jedes gespräch beinhaltete meine krankheit, ich bekam gut gemeinte ratschläge und durchhalteparolen wie " du musst positiv denken", zu hören. manchmal meinte ich auch, leise vorwürfe zu hören, wie "hast du dich denn nicht richtig ernährt" oder "hast du denn gar nichts gemerkt, es muss doch erste anzeichen gegeben haben" usw.
was ich mit meinem beispiel sagen will: das leben besteht nicht nur aus der krankheit, sie darf nicht den alltag bestimmen. auch verlaüft sie bei allen menschen ganz unterschiedlich. mich lassen die schiksale anderer menschen nicht kalt, aber ich lasse das nicht mehr so nah an mich ran, weil es mir schadet. ich hole mir aus verschiedenen foren allenfalls praktische tipps, wie wundbehandlung nach der bestrahlung. in allen anderen dingen vertraue ich eher meinen ärzten.
ich wünsche ihnen und ihrem bruder, dass sie mehr gelassenheit finden und ihre ängste zumindest abmildern können.
gruss, klarabella
Gast
Donnerstag, 4. Oktober 2007 - 11:31
Hallo Klarabella,
vielen Dank für Ihre Antwort - hoffetnlich kann ich Ihre Worte beherzigen.
Die Darmspiegelung ist übrigens ohne Befund gewesen - ein Schritt weiter in die richtige Richtung.
Danke nochmals.
Grüße Nici