Gast
Dienstag, 23. Oktober 2007 - 19:15
Liebe Forumleser
Ich habe heute erfahren, dass meine Mutter vier Monate nach einer Leber-OP erneut Metastasen in der Leber hat.
Es wurden im Sommer alle Metastasen erfolgreich entfernt und sie hat gleich anschliessend mit einer Chemo begonnen. Wie kann es sein, dass trotz Chemo und einer super erfolgreichen Operation wieder Metastasen da sind?
Meine Mutter ist noch sehr jung (51) und es geht ihr seit Januar (seit dann wissen wir von der Krankheit) sehr gut, das ist doch einfach so ungerecht und komisch...
Der Onkologe wird jetzt nochmals die erste Chemo ansetzen, mit dieser Chemo wurde vor der OP immerhin erreicht, dass man überhaupt operieren konnte. Die Metastasen sind mit der Chemo geschrufpft und man konnte 2/3 der befallenen Leber entfernen.
Kann mir jemand sagen, ob eine Chemo immer wieder den gleichen Erfolg erzielt oder ob es auch sein kann, dass sie jetzt nicht mehr hilft? Falls gar nichts mehr hilft, wie lange kann man dann mit einer von Metastasen befallenen Leber leben?
Wir waren uns schon bewusst, dass nach der Operation nicht alles ausgestanden ist, aber ich habe mir so gewünscht, dass es ganz lange geht, bis wieder Metastasen kommen...
ich würde mich wirklich sehr über eine Rückmeldung von jemandem freuen, der diese Situation vielleicht besser einschätzen kann als ich!
Ganz liebe Grüsse und vielen Dank fürs Lesen!
Diana

sprudelsuse

88 posts
Mittwoch, 31. Oktober 2007 - 14:40
Hallo Diana, ich hab Deinen Beitrag gefunden. Das scheint tatsächlich das gleiche Problem wie bei meiner Ma zu sein.
Also Dr. Birth sagte auch, ohne MRT mit Kontrastmittel (wenn ich alles richtig verstanden habe) und Bilder aus vorherigen Untersuchungen kann man die Metas nicht ohne weiteres feststellen. Meist sind es die Schatten aus vorangegangener Verschmorung. hoffen wir das Beste für unsere Mamas.
Liebe Grüße sprudelsuse
Gast
Donnerstag, 1. November 2007 - 15:33
Liebe Sprudelsuse
Vielen Dank für Deine Nachricht. Ich weiss leider unterdessen, dass es bei meiner Mutter wirklich neue Metastasen sind...
Sie hat bereits nach 4 Monaten 7 neue Metastasen, eine davon ist sogar 3 cm gross. Ich kann es einfach nicht verstehen, dass meine Mami trotz R0 Operation und sofortiger anschliessender Chemo bereits wieder so viele Rezidive hat.
Es geht ich nämlich eigentlich wirklich gut. Ich habe vor einem Monat geheiratet und sie war wirklich topfit! Keiner der Gäste hätte gedacht, dass die Chemotherapie nicht wirkt.
Die Krankheit macht mich wirklich so traurig und ich verstehe einfach nicht, warum man nichts dagegen tun kann.
Meine Mutter hat wahrscheinlich "Pech", dass sie so jung ist, der Krebs ist dann einfach viel schneller am wachsen.
Naja, ich habe jetzt noch die Hoffnung, dass die Chemo hilft und meine Mutter wenigstens für ein paar Monate nochmals "gesund" sein darf. Ich habe solche Angst, dass man schon bald nichts mehr tun kann...Ich hoffe ganz fest, dass es bei Deiner Mutter nur "falscher Alarm" ist und dass sie ganz lange gesund bleibt!
Viele liebe Grüsse aus Basel, Diana

sprudelsuse

88 posts
Donnerstag, 1. November 2007 - 19:20
Liebe Diana,
das macht mich echt betroffen. wurde denn ein MRT gemacht oder wie wurden die Metas festgestellt? Das ist ja wirklich ein rasantes Wachstum. will sich Deine Ma nicht nochmal operieren lassen? Dr. Birth sagte mir nämlich, dass eine weitere Op (falls notwendig) kein Problem darstellt. Mich würde auch mal interessiern, ob hier im Forum Betroffene ähnliche Erfahrungen mit dem Wachstum der Metas nach erfolgreicher OP haben?
Ich wünsche Euch alles Gute.
Liebe Grüße sprudelsuse

Vera

11 posts
Donnerstag, 1. November 2007 - 20:32
Liebe Diana, liebe Sprudelsuse,
leider ist es bei meiner Mama (75) ganz ganauso gelaufen. Sie ist im Juli in Essen an der Leber operiert worden und diese Woche haben wir erfahren, nachdem der Tumormarker auf über 900!! gestiegen ist, daß sie wieder Metas auf der Leber hat. Sie hat aber nach der OP kene Chemo gehabt, da sie gleich danach in Reha war. Jetzt erfahren wir morgen, ob noch eine Chemo Sinn hat. ICH HABE FÜRCHTERLICHE ANGST!!!! Meine Mama hat innerhalb der letzten Woche so abgebaut, es ist erschreckend. Ich glaube sie gibt sich langsam auf.
Liebe Grüße und alles Gute für eure Mütter
Vera

Diana

23 posts
Freitag, 2. November 2007 - 09:06
Liebe Sprudelsuse
Ich weiss nicht genau, welche Untersuchungen bei meiner Mutter alle durchgeführt wurden, ich weiss einfach, dass wir in Basel sehr gute Geräte haben und sie die Bilder leider richtig gedeutet haben. Es ist ein neues Gerät, bei dem verschiedene "Röntgenmethoden" gleichzeitig gemacht werden.
Du fragst, ob sie sich nicht nochmals operieren lassen möchte: meines Wissens nach macht dies keinen grossen Sinn, da sich in der Leber bereits viele Mikrometastasen befinden und diese mit dem Auge oder auf den Bildern anfangs nicht sichtbar sind. Man kann sie also bei einer OP nicht entfernen. Es sieht so aus, als wären diese Mikrometastasen bei meiner Mami genug stark gewesen, trotz der Chemo zu wachsen. Würde man erneut operieren, wäre es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis wieder neue Metastasen da wären.
Bei Ihr ist momentan glaube ich eher das Ziel, durch die Chemo, die bei Ihr bereits vor der Leber-OP angewendet wurde, ein Stopp oder ein Schrumpfen der Metastasen zu bewirken und danach evlt. eine Methode mit radioakiven Medikamenten zu versuchen. Dazu muss die Chemo aber erst anschlagen, da momentan zu viele Metastasen vorhanden sind.
Hat Euch denn der Arzt gesagt, dass eine weitere OP der Leber eine erneute Chance ist, die Krankheit für längere Zeit zu stopen?
Ich habe solche Angst, dass die Chemo nicht mehr hilft, da die Krebszellen bereits resistent dagegen sind...Mindestens eine positive Nachricht möchte ich erhalten...
Ganz liebe Grüsse
Diana

Diana

23 posts
Freitag, 2. November 2007 - 09:21
Liebe Vera
Ich habe in der Nachricht an Sprudelsuse geschrieben, was ich zum Wachstum der Metastasen weiss, vielleicht magst Du die Nachricht auch gerne lesen.
Es tut mir sehr Leid, dass Deine Mutter nicht mehr so viel Kraft hat-vielleicht schafft Ihr es ja, sie nochmals zu motivieren?
Ich könnte mir vorstellen, dass im Alter Deiner Mutter die Metastasen nicht so schnell wachsen wie bei meiner Mami, sie ist erst 52. In diesem Punkt ist nämlich ein höheres Alter mal von Vorteil...
Ich hoffe, Du verstehst das jetzt richtig: Deine Mutter ist immerhin schon 75 Jahre alt und hat sicherlich ein schönes Leben gehabt und viel erlebt.Vielleicht kannst Du Dich ja ein wenig damit trösten, dass es Ihr bis jetzt immer gut gegangen ist? Ich habe bei meiner Mutter leider grosse Mühe, das so zu sehen, sie ist einfach wirklich noch so jung und hat noch so viele Pläne mit meinem Vater zusammen. Ich wünsche mir so sehr, dass Sie noch Oma werden kann...
Bitte bitte nicht falsch verstehen, ich möchte Dir damit nur was positives sagen! Ich wünsche Euch wirklich sehr, dass es Ihr bald wieder besser geht!
Ganz liebe Grüsse, Diana

Vera

11 posts
Freitag, 2. November 2007 - 09:39
Liebe Diana,
es ist schon sehr tragisch, daß deine Mutter noch so jung ist. Ich bin dir auch nicht böse, denn du hast ja recht. Aber die eigene Mutter zu verlieren ist, unabhängig vom Alter, immer gleich schlimm. Egal ob 60 oder 80. Ich hoffe, ich kann sie nochmals davon überzeugen eine Chemo zu machen.
Welche Arten von Chemo hat deine Mutter denn schon bekommen? Wenn die eine nicht anschlägt, hat der Onkologe doch mehrere Möglichkeiten die Chemo zu verändern um so vielleicht eine bessere Wirkung zu erzielen.
Ich wünsche euch sehr, das es eine Möglichkeit gibt, deiner Mutter noch sehr viel Zeit zu schenken um noch Oma zu werden.
Es wäre schön, wenn wir uns hier weiterhin austauschen könnten.
Liebe Grüße
Vera

Diana

23 posts
Sonntag, 4. November 2007 - 13:54
Liebe Vera
Ich bin froh, dass Du mich richtig verstanden hast...:-)Natürlich ist es immer ganz schlimm, wenn jemand aus der Familie stirbt, da Hilft ein höheres Alter auch nicht über die Trauer hinweg.
Meine Mutter hat vor der Leberoperation eine Chemo mit zwei verschiedenen Medikamenten bekommen, eines davon war Xeloda. Die Chemo hat auch sehr gut geholfen, sie musste 5 Durchgänge à 2 Wochen machen, dazwischen jeweils eine Woche Pause. Die Metastasen sind so geschrupft, dass man die Leber operieren konnte. Danach hat sie eine andere Chemo bekommen, mit der man die Mikrometastasen bekämpfen wollte, diese Chemo hat dann aber anscheinend nichts gebracht.
Jetzt möchte der Arzt nochmals die erste Chemo mit Xeloda machen, da diese ja sehr gut geholfen hat. Man weiss ja glaube ich einfach nicht, ob die Krebszellen bereits resistent geworden sind und die Chemo vielleicht nicht mehr so hilft wie vorher. Ich hoffe einfach so, dass sie nochmals so gut wirkt, vielleicht kann man dann nämlich noch eine nächste Methode anwenden (radioaktiv) um so die Leber möglichst lange metastasenfrei zu halten.
Würde bei Deiner Mutter eine neue Chemo angewendet werden oder eine bereits "bekannte"? Ich habe von einem Arzt gehört, dass machmal die Chemos wirklich Wunder bewirken können und die Metastasen praktisch ganz zurückgebildet werden. Natürlich ist dies schon nur zeitlich eingeschränkt, aber immerhin...Alles Gute und ich freue mich, bald wieder von Dir zu hören.
Ganz liebe Grüse, Diana

Vera

11 posts
Montag, 5. November 2007 - 13:34
Hallo Diana,
Ich hoffe sehr für euch, daß die Chemo bei Deiner Mutter erneut eine gute Wirkung erzielt. Vielleicht wird euch so ja noch viel Zeit miteinander geschenkt.
Ich habe mich sehr über deinen Bericht gefreut, denn er schenkt mir wieder ein ganz kleines bisschen Hoffnung auf ein wenig Zeit mit meiner Mama. Sie soll nämlich ab Mittwoch auch Xeloda bekommen. Erstmal 14 Tage Tabletteneinnahme, dann Blutkontrolle und 1 Woche Pause. Hoffentlich verträgt sie diese gut und die Metas können noch mal zurück gedrängt werden. Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert. Ansonsten hat meine Mutter, glaube ich, alle gängigen Chemos schon bekommen.
Ich wünsche Euch alles Gute und freue mich wieder von dir zu hören
Liebe Grüße Vera

Vera

11 posts
Donnerstag, 29. November 2007 - 12:23
Hallo liebe Forumleser,
hallo liebe Diana,
jetzt hat meine geliebte Mama alles überstanden. Sie ist am Montag friedlich eingeschlafen. Es ging am Ende alles sehr schnell und sie hat nicht mehr viel leiden müssen. Das sollte uns ein kleiner Trost sein. Ich liebe sie unendlich und sie fehlt mir jetzt schon soooo sehr!!!!
Ich wünsche allen hier im Forum allen Betroffenen und Angehörigen viel Kraft und gebt niemals auf.......
Dir, liebe Diana wünsche ich, daß alle Eure Wünsche in Erfüllung gehen.....
Alles Liebe
Vera

Diana

23 posts
Donnerstag, 29. November 2007 - 15:52
Liebe Vera
Es tut mir wahnsinnig Leid, dass Deine Mutter nicht mehr bei Dir ist! Ich habe sehr gehofft, dass die Chemo hilft und ihr noch Zeit geschenkt bekommt...
Aber wie Du sagst-wenigstens musste sie nicht viel leiden und sie hat das jetzt alles überstanden.
Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du mit der Zeit mit dem Verlust Deiner lieben Mutter umgehen lernst und dass Du einfach an die vielen schönen Momente mit Ihr zurückdenken kannst!!! Das dauert sicher eine ganze Weile, aber ich denke, dass Du das ganz sicher schaffst und ich selbst glaube fest daran, dass Deine Mutter irgendwie und irgendwo für Dich da ist!
Vielen Dank für Deine lieben Wünsche, ich habe auch grosse Angst vor allem was noch auf uns zukommt und hoffe aber ganz fest, dass meine Mami noch lange leben kann und wir eine Chance gegen den Krebs haben:-(
Ich wünsche Dir alles Liebe und ich denke an Dich!
Deine Diana

sprudelsuse

88 posts
Donnerstag, 29. November 2007 - 16:30
Liebe Vera,
ich bin ganz geschockt von Deinem Beitrag und hoffe, Dir geht es den Umständen entsprechend gut.Für uns Hinterbliebene ist das immer sehr schwer.Deine Mama musste nicht leiden, Gott sei Dank. Ich habe auch solche Angst davor meine Mama zu verlieren.Schon wenn ich daran denke muss ich heulen. Ich kann Dich so gut verstehen, das sie Dir fehlt. Heute ist Mama nach ihrer 6 "vorbeugenden" Chemo (nach erfolgreicher Leberop) wieder mit einem ganz merkwürdigen Befund nach Hause gekommen.Ich muss immer dazu sagen, dass die alten CT Bilder von vor der OP nicht auffindbar sind und die Ärzte keinen Vergleich haben!Die angeblichen Metas (wir vermuten Schatten von Verschmorungen) sind lt. gestrigem CT größenregridient,d.h. haben sich verkleinert, im Vergleich zur Voruntersuchung.,das 1.CT im Sept. nach der Leberop. Und im rechten Leberlappen ist eine neue Metastase aufgetreten. Paradox! Nun soll der Fall im onkologischen Arbeitskreis besprochen werden. Ich habe den Eindruck, die Ärzte wissen selber nicht was sie tun! Vorallem wissen sie nicht, was sie mit der Psyche der Betroffenen und deren Angehörige anrichten.Nach der Visite fragte Mama den Arzt, ob es etwas Neues von ihrem gestrigen CT gibt. Lt. seiner Aussage war es noch nicht ausgewertet.Und im Entlassungsschreiben dann sowas!! Das geht doch gar nicht. Ich will das alles auch gar nicht mehr so hinnehmen. Schlimm genug, dass die Bilder verschlampt wurden und dann noch solche Verdachtsaussagen treffen.... Das MRT, welches nach 8 Wochen auf Empfehlung von Dr. Birth gemacht werden sollte, wurde auch nicht gemacht. Also alles nur Murks.
Ich hoffe, wir machen uns umsonst Sorgen und alles klärt sich zum Positiven.
Dir und Deiner Familie sowie allen Betroffenen wünsche ich ganz, ganz viel Kraft.Leider ist das leben nicht immer einfach und meistens trifft es die Falschen. Wir sind geboren um zu sterben. Man weiß nie wielange man Zeit hat.
Alles Liebe sprudelsuse
Gast
Donnerstag, 29. November 2007 - 22:23
Liebe Vera, liebe Diana,
Dir liebe Vera wünsche ich ganz viel Kraft, um über diesen unendlichen Verlust hinwegzukommen. Dir liebe Diana wünsche ich das Gleiche um Deine Mama zu motivieren und nicht aufzugeben. Auch meine Mama ist erst 58 Jahre alt und hat das gleiche Schicksal.
In Gedanken bin ich bei euch und fühle mit!
Alles alles Liebe und Gute!
Claudia