Marienkäfer

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Freitag, 26. Oktober 2007 - 16:54
Hallo,
ich bin momentan echt verunsichert. Bei meiner Mutter wurde ein Rektumkarzinom festgestellt. Sie bekam vor der OP Chemotherapie in Tablettenform und Bestrahlung.Die Chemo lief täglich Zuhause über 14 Tage, dann gab es zwei Wochen Pause und ging dann wieder über 14 Tage.
Nun ist sie operiert. Die Ärzte im Krankenhaus haben ihr gesagt, daß sie alles wegbekommen haben. Sie hat jetzt einen künstlichen Ausgang und es scheint als würde es ihr jetzt besser gehen. Vorgestern kam der Arzt plötzlich in ihr Zimmer und wollte ihr einen Port für die Chemo legen. Meine Eltern haben sich dagegen entschieden, weil die Ärzte, die die Chemo vorher durchgeführt haben (anderes Krankenhaus) vor der OP gesagt haben, daß Sie nach der OP wieder die gleiche Chemo ambulant bekommt. Daraufhin wurde sie heute entlassen und hat für 2.11.07 einen AHB Termin.
Irgendwie habe ich das Gefühl, daß da auch keine weiteren Untersuchungen auf Metastasen gemacht wurden (wie z.B. Tomografie oder so...). Wie ist das mit den Metastasen einzuordnen? Ihre eine Metastase war im Lymphknoten. Können wir davon ausgehen, daß sonst nirgendwo was sitzt?
Mein Vater wollte den Bericht dann auch lesen und ich habe gemerkt, daß er genauso unsicher wie ich war. Meine Mama hat den Bericht nicht gelesen. Sie geht aufgrund der ärztlichen Aussage ganz positiv an die weiteren Behandlungen. Habe auch die ganze Zeit das Gefühl gehabt, daß sie nichts wissen will und Angst hat sie könnte was Negatives erfahren. Sie würde die Ärzte nicht von sich aus irgendetwas fragen.
Wäre die Chemo per Tropf wirkungsvoller als die in Tablettenform? Wenn ihr Tumor bei der OP schon kleiner war als vor der Chemo, dann muß sie doch anschlagen, oder? Sie soll jetzt wohl auch keine Bestrahlung bekommen, sondern auschließlich wieder Chemo.
Kann mir jemand weiterhelfen?

Neugierig wie ich bin, habe ich den Entlassungsbericht aufgemacht. Es stand darin, daß der Tumor bereits kleiner geworden war. Allerdings steht als Stadium T3N1RO drin. Von 27 entnommenen Lymphknoten war in einem eine Metastase. Außerdem steht noch darin, daß meine Mutter trotz des fortgeschrittenen Krankheitsstadiums den Port für die Chemo abgelehnt hat. Stimmt irgendwie ja auch nicht, da es nur darum ging, daß wir darin keinen Sinn gesehen haben, wenn die Chemo sowieso in Tablettenform erfolgt. Jetzt soll sie zunächst die AHB über 3 Wochen machen und danach mit der Chemo in Tablettenform beginnen.
Gast
Sonntag, 28. Oktober 2007 - 18:14
@busymouse:
das glas ist nicht halbleer, sondern halbvoll !!!!!!
die formulierung "keine tolle prognose" sollte ohne genaueste kenntnisse der patientin so nicht stehenbleiben.
Gast
Sonntag, 28. Oktober 2007 - 19:56
gut geschrieben ,birgit!
kann dir nur beipflichten, diese blöden kommentare überall hier von ´anonym ´ sind einfach nur ätzend!!!
Gast
Sonntag, 28. Oktober 2007 - 21:48
speziell für dich, liebe birgit, zitiere ich theodor heuss: der einzige mist, auf dem nichts wächst, ist der pessimist.

Jimbo

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Montag, 29. Oktober 2007 - 13:03
Hallo,
zum einen ist es verwunderlich, dass offenbar (?!) weder ein MRT des Bauchraums, noch eine Ultraschall (sonographie) gemacht wurde. Auch zumindest eine Röntgenaufnahme der Lunge wäre angesagt. Sind diese wirklich nicht durchgeführt worden?
Der Port könnte Sinn machen, wenn es eine Kombinations-Chemotherapie geben sollte und nicht die reine Tablettenform. Darüber sollte aber der Onkologe entscheiden.
Leider kann man nicht direkt vom Lymphdrüsenbefall auf Fernmetastasen ja/nein schliessen. Es gibt - wie immer - nur eine statistische Aussage über das AUftreten von Fernmetastasen. Die sind nunmal leider bei N1 schlechter als bei N0 aber noch besser als bei N2. Allerings kenne ich aus den Foren auch Betroffene, die mit einem T2N0 dennoch Fernmetastasen hatten und umgekehrt welche mit T3/4N2 die keine haben.
Wichtig wäre aber schon nochmals die bisherigen Untersuchungen zu hinterfragen.
Gruss
Jimbo

Marienkäfer

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Dienstag, 30. Oktober 2007 - 18:49
Erstmal vielen Dank für die Antworten. Irgenwie ist das Krebsthema bei uns Zuhause etwas heikel. Meine Mama ist zur Zeit so motiviert und ich weiß momentan nicht, ob das nicht vielleicht besser so ist. Ich hab´ schon irgenwie Angst, daß es sie zu sehr runterzieht,wenn ich sie direkt darauf anspreche. Nachdem die Ärzte ihr im Krankenhaus gesagt haben es wäre alles weg, habe ich das Gefühl, daß sie denkt sie hat alles überstanden.Ich bin mir auch nicht sicher, ob sie weiß, daß da eine Metastase war. Sie wollte sich schon vor der OP nicht gerne mit der Erkrankung auseinandersetzen und hat den vorläufigen Entlassungsbericht auch nicht gelesen. Den künstlichen Ausgang hat sie mittlerweile gut akzeptiert und kommt damit super klar. Ich habe immer mal hintenrum gefragt, was die alles untersucht haben. Sie hat daraufhin gesagt, daß tatsächlich eine Röntgenaufnahme der Lunge gemacht wurde und wohl auch Ultraschall vom Bauch. Im vorläufigen Entlassungsbericht steht aber nichts davon. Habe auch versucht mit meinem Vater darüber zu reden, ob er nicht mal mit dem Arzt (der später die Chemo macht) sprechen kann, ob irgenwo noch Fernmetastasen sind. Das habe ich natürlich auch relativ vorsichtig gemacht, aber trotzdem blockt er sofort und sagt, daß die Ärzte im Krankenhaus gesagt haben es sei alles weg. Ich denke, daß er vielleicht auch etwas Angst hat, es könnte irgendetwas Negatives gesagt werden. Freitag fahren beide zusammen erstmal zur Reha. Er hat sich bei dem Chemo-Arzt telefonisch erkundigt, wann meine Ma mit der Tabletten-Chemo wieder beginnen soll. Eigentlich wurde gesagt, daß die Chemo spätestens 6 Wochen nach OP erfolgen sollte (Das wäre genau Reha-Ende). Der Arzt meinte jetzt, daß sie sich nicht verrückt machen sollten und sie ruhig erst die Woche nach der Reha beginnen kann. Nochmal ´ne kurze Frage: Der Tumor meiner Mutter war ja bereits geschrumpft und die Metastase im Lymphknoten war auch kleiner geworden (keine Ahnung wie sich das bei der Metastase feststellen läßt). Kann die Chemo alleine bewirken, daß ggf. bestehende Metastasen (von denen wir ja hoffen, daß es sie nicht gibt) vernichten? Sie hat vor der OP Chemo und Bestrahlung bekommen und jetzt soll sie nur noch Chemo bekommen.
Vielen Dank
Gast
Dienstag, 30. Oktober 2007 - 22:58
zuerst einen lieben gruss,marienkäferchen,
habe heute deine beiträge gelesen und möchte dir dazu meine erfahrungen mitteilen.
7/2004 bekam ich meine Diagnose,anschliessend begann die sog. neoadjuvante Strahlen/Chemo zur Verlkeinerung des Tumors über einen Port.
9/2004 OP mit vorläufigem Stoma (T3N1M0).
3 monate nach der OP (wg.Komplikationen)begann die Chemo nach Folfox,wiederum über Port.
mein Prof. sagte,aufgrund des Befalls eines Lymphknotens sollte man sichergehen und diese Chemo durchführen.um etwaige vorhandene Krebszellen zu vernichten!
Habe vor einem monat meine Jahreskontrolle gehabt und im 3. Jahr weiterhin ohne einen neuen Befund(Mal zu den Statistiken)
Welche Art von Nach-OP-Chemo deine Mutter anwendet,wird ihr Onkologe am besten wissen,wichtig eben nur,das sie sicherheitshalber gemacht wird.
wünsche dir und vor allem deiner Mutter alles Gute und natürlich das herausfallen aus diesen Statistiken.
pvmann

Marienkäfer

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Mittwoch, 31. Oktober 2007 - 08:30
vielen lieben Dank für Deine Antwort. Ich kann momentan auch mal was Positives gebrauchen und wünsche Dir natürlich auch weiterhin ganz viel Gesundheit.