Markus

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Donnerstag, 15. November 2007 - 18:48
Hallo,
ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen und meinen Krankheitsverlauf beschreiben. Mein Name ist Markus und ich bin 39 Jahre alt. Von Februar 2007 bis Juni 2007 wurde ich nach Blut im Stuhl auf Hämorrhoiden behandelt. Nach erfolgloser Behandlung riet mir der Proktologe zu einer Darmspiegelung. Anfang Juli 2007 wurde dann ein Rektum-Karzinom ca. 15 cm vom Ausgang festgestellt. Die Diagnose hat mich natürlich erst mal umgehauen. Irgendwann hab ich mir dann gesagt, "du mußt dagegen ankämpfen, der Krebs wird dich nicht besiegen!". Es folgte dann eine neoadjuvante Radio-/Chemotherapie mit 27maliger Bestrahlung und 2 Zyklen Chemo mit 5-FU. Die Therapie hatte ich anfangs ziemlich gut vertragen. Allerdings zum Ende hin plagten mich dann erhebliche Durchfallprobleme durch die entzündete Darmschleimhaut. Nach Abschluß der Therapie erfolgte dann eine 6-wöchige Erholungsphase. Ich bin dann erstmal mit meiner Frau 2 Wochen in Urlaub geflogen (kann ich nur jedem raten, hat mir sehr sehr viel gebracht!). Am 27.09.2007 erfolgte dann die Darm-OP, wo mir ca. 35 cm Dickdarm entnommen wurden. Ich hatte ziemliches Glück und brauchte kein Stoma. Die Histo ergab eine komplette Rezession des Karzinoms, keinerlei Metastasen und auch keinen Lymphknotenbefall (Grad 4, T0, N0, L0, V0, R0). Seit der OP plagen mich aber erhebliche Stuhlgangprobleme, die die letzte Chemo vor 3 Wochen noch verstärkte (insgesamt bekomme ich noch 4 Zyklen Chemo mit 5-FU). Die Stuhlgangprobleme äußern sich durch ständigen Stuhldrang. Teilweise gehe ich 35 mal am Tag aufs Klo. Mein After ist dann extrem entzunden und tut höllisch weh. Dann gibts auch wieder mal ein zwei Tage, wo es erträglich ist. Der Stuhl ansich ist eher breiig, also kein richtiger Durchfall, der total flüssig ist.
Heute war ich nochmal bei meinem Chirurgen, der sagte ich solle es mal mit Immodium versuchen. Das hab ich mir dann auch in der Apotheke geholt.
Kann mir jemand Tipps geben, welche Medikamente evtl. helfen. Essenstechnisch verzichte ich auf Milchprodukte, Vollkornprodukte, frisches Obst und Gemüse, Kaffee.
Hat jemand hier irgendwelche Erfahrungen, was man bei der Ernährung noch beachten sollte?
Für Eure Tipps und Ratschläge wäre ich unendlich dankbar.
Viele Grüße aus Bayern (Oberpfalz)
Markus

Mümmelchen

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Donnerstag, 15. November 2007 - 23:12
Hallo Markus,
ich selbst bin am 21.09.07 operiert worden und mir wurden ca. 70 cm Dünndarm entfernt. Am Anfang hatte ich auch noch Probleme mit dem Stuhlgang und auch mit extremen Blähungen. Das hat sich dann aber mit der Zeit gelegt.
Ernährungstechnisch beachte ich gar nicht so wirklich viel. Ich esse keine Vollkornprodukte, genau wie Du, nvihts blähendes wie z.B. Kidney Bohnen, rohe Zwiebeln o.ä. Milchprodukte dagegen machen mir gar keine Probleme. Trinke sogar ca. 1 Liter Vollmilch am Tag da ich durch die OP sehr viel gewicht verloren habe und für meine kurz bevorstehende Chemo (ebenfalls 5FU) zunehmen möchte.
Bei meiner letzen Chemo im april 06 habe ich auch mit Durchfall zu kämpfen gehabt, allerdings nicht so heftig wie Du es beschreibst. Mir hat Immodium sehr geholfen. Bekommst Du in Deinem Fall auf vom Onkologen auf Kassenrezept, so das Du es nicht selbst zahlen mußt.
Bleib so wie Du bist und laß Dich nicht unterkriegen. Deinen Kampfgeist finde ich prima, den habe ich nämlich auch. Wir sind zu jung (ich bin 34) und haben noch viel vor uns. Da lohnt es sich bis aufs letze zu Kämpfen.
Drücke Dir ganz fest die Daumen.
Gruß
Monika

Markus

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Freitag, 16. November 2007 - 10:16
Hallo Monika,
vielen Dank für Deine Antwort. Imodium hab ich gestern auf Rezept bekommen. Muß jetzt mal testen, wie es funktioniert. Gestern hatte ich einen absoluten Tiefpunkt, war psychisch ziemlich angeschlagen. Heute gehts mir wieder gut. Vielen herzlichen Dank für Deine Worte und Du hast völlig recht; Wir sind noch jung und haben noch so viel vor uns. Drum kämpfen wir weiter!!! Ich wünsch auch Dir alles gute und drück dir gaaaaaz feste die Daumen.
Lieben Gruß
Markus

Mümmelchen

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Freitag, 16. November 2007 - 12:10
Hallo Markus,
freut mich, das es Dir heute wieder besser geht.
Ich kenne das. Trotz aller positiven Einstellung und Kampfgeistes hat man zwischendurch auch mal Tiefpunkte. Bei mir ist es so, das ich noch nicht mal genau sagen kann, warum es dann so ist. Es ist auf einmal plötzlich da. Zum Glück geht es bei mir aber auch immer genauso schnell wieder vorbei wie es gekommen ist. Solnage man nicht im Tief stecken bleibt, finde ich das auch vollkommen legitim.
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, das Dir das Imodium hilft. Werde mich mal kundig machen, was es da sonst noch für Präperate, evtl. auch pflanzlich gibt. Meine Hausärztin hat mir diesbezüglich mal was geraten, aber da ich nicht so starke Durchfälle hatte, habe ich das wieder vergessen wie es heißt.
Nimmst Du jetzt während der Chemo denn aich was zur Stärkung des Immunsystems? Das haben mir meine Onkologen nämlich damals auch nicht gesagt. Das hat alles meine Hausärztin, die die Chefin meiner Mama ist, für mich rausgefunden. Und mir hat das sehr viel geholfen.
Herzliche Grüße
Monika
Gast
Freitag, 16. November 2007 - 14:11
Hallo Markus,
Ich bin im August 2006 ebenfalls am Enddarm operiert worden. Auch bei mir saß das Karzinom(invasiv) etwa 15 cm vom Anus entfernt. Also ich hatte wohl den gleichen Verlauf wie du. Nach der OP Bestrahlung und 2 Zyklen Chemo FU 5.
Der Durchfall, den ich teils nicht mehr kontrollieren konnte, setzte nach dem Ende der Bestrahlung ein.
Mir hat den Loperamid und als das nur noch wenig half Opiumtinktur geholfen. Begleitend habe ich noch Flohsamen genommen(gibt es in der Apotheke und hat nichts mit den Tierchen zu tun).
Der Stuhlgang hat sich dann weitgehend wieder reguliert. Trotzdem nuss ich auch heute noch bis zu 6 mal am Tag zur Toilette. Aber jetzt kann ich es kontrollieren und der Stuhlgang ist auch wieder geformt.
Also Kopf hoch es wird auch bei dir bestimmt wieder.
Alles Gute
Bernd

Markus

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Freitag, 16. November 2007 - 22:16
Hallo Monika,
heute hatte ich einen wirklich guten Tag. Hab heute abend auch Sport gemacht und bin in die Sauna gegangen. Das hat mir echt gut getan. Während der Chemo hab ich bisher keine Präparate genommen. Allerdings hab ich gelesen, dass man hier einiges an Aufbaumitteln nehmen kann. Vitamin C und E, Selen und auch Zink glaub ich. Das muß ich noch mit meinem Onkologen abklären. Nächste Woche hab ich wieder Termin zur Blutkontrolle. Mal sehen, was er sagt.
Viele Grüße
Markus

Markus

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Freitag, 16. November 2007 - 22:20
Hallo Bernd,
vielen Dank für Deine Antwort. Also den Flohsamen (Mukofalk) nehm ich mittlerweile auch schon. Es ist halt immer schwierig, weil der Stuhlgang noch so "dünnflüssig" ist. Aber ich bin zuversichtlich, dass es "bald" besser wird.
Hast Du denn während der Chemo Aufbaupräparate genommen?
Viele Grüße
Markus
Gast
Samstag, 17. November 2007 - 13:00
Hallo Markus,
ich habe keine Aufbaupräparate genommen. Vielleicht hätte ich es tun sollen. Aber auch in der Reha hat kein Arzt diese Präparate erwähnt.
Gast
Samstag, 17. November 2007 - 13:28
kaum ein arzt weist auf aufbaupräparate hin, weil diese mittelchen nur eines bewirken: klingende kassen bei herstellern und apotheken.
sollte der körper an irgendeinem mangel leiden, wird der arzt dieses anhand des blutbildes feststellen und gezielt helfende wirkstoffe verschreiben.
ausgewogene und gesunde ernährung reichen völlig aus, um das gleichgewicht im darm wieder herzustellen. allgemeingültige rezepte gibt es nicht. durch ausprobieren wird man schlau, was dem einen schadet, nützt dem anderen.
mir hilft loperamid, wobei ich bei dosierung experimentieren musste.

Mümmelchen

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Sonntag, 18. November 2007 - 20:04
Hallo Anonym,
für die Herstellung des Darmes reicht eine gesunde Ernährung vielleicht aus. Aber hier geht es um hochdosierte Chemo Therapie. Ob das einzig und allein eine gesunde Ernährung ausreicht, wage ich zu bezweifeln.
Vielleicht solltest Du Dich auch erst mal erkundigen, von welchen "Mittelchen" ich spreche bevor Du nur von "klingelden Kassen" sprichst.
Es geht hier vor allem um Selen, dessen Wirkung mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesen wurde. Natürlich ist die kein Wundermitel und heilt einen auch nicht vom Krebs. Aber es wirkt der Zellteilung nachweislich entgegen. Mir hat es geholfen, sowie auch die anderen Mittel die ich zur Stärkung des Immunsystems während der Chemo Therapie genommen habe. Weil das Immunsystem wird ja bekanntlich während der Chemo erheblich runter gefahren.
Gruß
Monika

Mümmelchen

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Sonntag, 18. November 2007 - 20:24
Hallo Markus,
freut mich das Du am Freitag einen guten Tag hattest. Hoffe das hat auch übers Wochenende angedauert.
Wegen der Präperate, ich will Dir nichts aufzwängen. Aber mir hat es während der Chemo echt gut geholfen. Meine Hausärztin ist wie eine Freundin der Familie für uns, und hat weder der Apotheke noch der Pharma Indistrie "klingelde Kassen" beschert, da ich Ärztemuster der Präperate bekommen habe.
Ich habe Selen, Zink, und eine Kombipräperat aus B Vitaminen genommen. Werde ich auch während dieser Chemo wieder nehmen.
Wie gesagt es muß jeder selber wissen, ob und was er an Ergänzungspräperaten nimmt. Wollte Dir nur meine positive Erfahrung weitergeben.
Ich hoffe Dir geht es sonst gut. Nicht vergessen, es lohnt sich....
einen schönen Abend wünscht Dir
Monika
Gast
Sonntag, 18. November 2007 - 20:29
hallo mümmelchen,
googel mal : selen wikipedia ! dort steht was interressantes unter dem absatz "nahrungsergänzung".
ich gehe kein risiko ein, esse lieber knoblauch und tue mir damit gutes. auch ich hatte eine hochdosierte chemo und hatte mein immunsystem lange nicht im gleichgewicht. aber das ist kein grund, mit weiteren giften dagegen anzugehen.
gruss, anonym

Mümmelchen

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Montag, 19. November 2007 - 09:54
Hallo Anonym,
hierzu sage ich nur, jeder nach seiner Fasson.
Wenn Dir das so hilft und was bringt, dann freut mich das sehr für Dich.
Ich fände es nur klasse, wenn Du es dann auch tolerieren würdest, wenn nicht alle den gleichen Weg wählen wie Du. Denn mir hat die "Gift" Variante sehr geholfen.
Gruß
Monika
Gast
Montag, 19. November 2007 - 12:31
Hallo !
Wer sich für diese Zusatzmittel interessiert kann sich über die Biologische Krebsabwehr in Heidelberg informieren.
Es ist ein seriöses Institut und wir waren IMMER der Meinung , dass die Hinweise von ihnen uns noch die vielen Jahre ,trotz fortgeschrittener Diagnose, brachten.
Warum lieber ANONYM kannst Du es einfach nicht tollerieren wenn andere Betroffene auch andere Wege zusätzlich zur Chemo gehen, die ja leider auch kein Allheilmittel ist, wie wir alle wissen. Und es gibt Onkologen, die sagen man kann es einnehmen, aber bewiesen ist eben deren Hilfe nicht.
Das heisst nur, dass keine direkten Studien dazu liefen, weil sich keiner die Mühe macht dort Geld reinzustecken.
Ich kenne einige aus unserem Umfeld, denen es in der Chemozeit besser mit der Einnahme von diesen Präparaten ging. Mann kann sie auch kostengünstig erwerben.
Viele Grüsse
ANGELIKA

Mümmelchen

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Montag, 19. November 2007 - 13:06
Hallo Angelika,
Du sprichst mir aus dem Herzen!
Habe Deine Geschichte verfolgt und finde es ganz toll, wie Du Dich trotz Deines eigenen Schicksales immer wieder für andere einsetzt.
Weiterhin ganz viel Kraft und bleib so wie Du bist.
Herzlichst
Monika

Markus

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Samstag, 24. November 2007 - 09:51
Hallo hier nochmal an alle,
vielen Dank für Euro Informationen. Ich denke, ich werde dann auch mal die Präparate ausprobieren. Schaden kann es ja im Grunde nicht. Ab Montag bekomm ich wieder eine Chemo "verpasst". Seit dem ich Imodium nehem (2 Stück täglich), geht es mit bedeutend besser.
Ich wünsch allen hier alles Gute. Ich kann nur sagen, der Kampf lohnt sich!
Liebe Grüße aus Bayern
Markus
Gast
Samstag, 24. November 2007 - 11:01
Hallo Monika,
danke für die lieben Zeilen, habe sie tatsächlich erst heute gesehen! Bin im Moment in einem ziehmlich tiefen Loch.Gerade kam Post für meinen Mann von der Pflegekasse, sie haben ihm endlich eine Pflegestufe zugeordnet und wollen, dass er ihnen mitteilt ob er vom Pflegedienst oder durch eine Privatperson gepflegt werden will.Das sind Momente wo man wieder schlucken muss.
Du kommst aus dem Rhein-Siegkreis, ich aus dem Oberbergischem Kreis!
Viele Grüsse
ANGELIKA

Mümmelchen

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Samstag, 24. November 2007 - 21:00
Hallo Angelika,
habe gerade Deine Zeilen gelesen und mußte gleich mal mit Schlucken. Auch wenn ich Dich nicht kenne und wir erst seit kurzem in Kontakt stehen, bin ich sehr berührt.
Mein Mann ist Medizin-und Reha Techniker und hat mir schon oft von Patienten erzählt, denen es leider ähnlich ging wie Dir. Da bekam man dann endlich die Pflegestufe und dann ist es zu spät.
Ich weiß nicht ob ich es überlesen habe aber ist Dein Mann bei Dir zu Hause auf die letze Reise gegangen oder in der Klinik.
Das Du mein posting erst heute gelesen hast macht übrehaupt nichts. Ich finde es sowieso bewundernswert das Du hier im Forum zur Zeit so aktiv bist. Weiß nicht ob ich das könnte. Aber jeder geht ja mit der Verarbeitung anders um. Finde es auf jeden Fall toll wie Du das alles Meisterst.
Sende Dir ein ganz großes Kraftpaket.
Liebe Grüsse Monika

Mümmelchen

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Samstag, 24. November 2007 - 21:02
Hallo Markus,
drücke Dir die Daumen für Montag das Du alles einigermaßen gut verträgst.
Muß am Mittwoch nochmal zur Darmspiegelung und dann erfahre ich, wann es mit der Chemo bei mir weiter geht.
Halt die Ohren steiff.
Gruß
Monika
Gast
Samstag, 24. November 2007 - 23:16
Hallo Monika,
danke für Dein Kraftpaket ! Kann es echt gebrauchen!
Ja, es ist schon eine Art des Verarbeitens wenn ich hier sitze und schreibe, bzw. lese. Das Forum hier hat mir schon viele Jahre etwas gegeben, leider sind die schon gegangen, die hier viel und sehr menschlich geschrieben haben. Mit einigen Angehörigen habe ich aber noch regen privaten E-Mailkontakt. Eine kam sogar den weiten Weg von Offenbach her zr Trauerfeier. Ja, die Leere ist zur Zeit das Schlimmste. Ich war die letzten Wochen 24 Stunden um meinen Mann herum. Zu Deiner Frage, er ist zu Hause eingeschlafen.2 Wochen lag er auf einer Palliativstation, wo ich auch nachts bei ihm bleiben konnte. Dann wollte er gern nach Hause, was wir dann auch möglich machten.Man wollte mich zwar in der Klinik überreden ihn in ein Hospiz zu bringen, aber ich hatte es vor langer Zeit mal ihm und auch mir versprochen, dass er zu Hause gehen kann.
Nichts gegen Hospize, im Gegenteil, ich finde es wunderbar, dass es sie gibt und weiss wie gut die Betreuung dort ist. Aber da ich 23 Jahre beruflich pflege hat mir das rein Pflegerische nichts ausgemacht. Obwohl es immer etwas anderes ist wenn der eigene Ehemann dort liegt.5 Wochen hatten wir hier noch zu Hause bevor er einschlief.Sehr intensive, aber auch schöne Momente, die ich nie vergessen werde. Meine Kinder, sie sind beide schon erwachsen, und ich haben ihn angezogen und er blieb 30 Stunden noch bei uns.Wir hatten somit alle Zeit uns von ihm im häuslichen Bereich zu verabschieden, was mir so sehr wichtig war. Ich weiss,dass er immer in meinem Herzen sein wird, aber es ist trotzdem sehr schwer zu akzeptieren. Neben der Post von der Pflegekasse kam auch noch eine Rechnung heute über die Urnengrabstelle : Ausheben und Schliessen des Urnengrabes, obwohl er noch nicht mal beigesetzt wurde. Das fand ich fast noch makaberer als das andere Schreiben.
Viele Grüsse und einen schönen Sonntag
ANGELIKA

Mümmelchen

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Sonntag, 25. November 2007 - 20:53
Hallo Angelika,
ich will nicht schreiben ich kann mir vorstellen wie Du Dich fühlst denn ich denke, das kann nur jemand der in der gleichen Situation schon einmal war. Und zum Glück war ich in dieser Situation noch nicht. Jedoch allein schon der Gedanke daran das meinem Mann oder meinem Sohn etwas zustoßen könnte läßt mich wahnsinnig werden.
Mein Sohn (4,5 Jahre) wurde im September in einer Not OP am Darm operiert, da er einen Darmverschluß hatte. Das waren die schlimmsten Stunden meines Lebens. Ist aber alles gut gegangen und er hat sich schnell erholt.
Das die Leere schlimm ist kann ich mir vorstellen. Wüßte auch nicht ob ich eher ganz viele Fotos und Andenken um mich rum haben würde oder ob ich das nicht ertragen könnte.
Das Du Deinen mann zu Hause bis zur letzen Stunden gepflegt hast finde ich enorm bewundernwert. Kalr so etwas von Berufswegen zu machen ist eine Sache aber beim eigenen Mann etwas völlig anderes. Daher nochmal meine Hochachtung.
Zu der Sache mit der Rechnung kann ich Dir nur sagen, das Du leider nicht die einzige bist, der so etwas makaberes passiert. Der Mann meiner Nachbarin ist im März letztes Jahr zu Hause ganz plötzlich verstorben. Sie hat einen Krankenwagen gerufen, da er einen Herzinfarkt hatte. Nach einger Zeit der Wiederbelebung konnte jedoch nur noch der Tod festgestellt werden. D.h. der Krankenwagen hat ihren Mann nie mitgenommen, da er direkt vom Bestatter mitgenommen wurde. Etwas später kam dann die Rechnung der Krankenkasse für den Transport?! Hallo, was für ein Transport denn? Nach langem hin und her mußte sie die REchnung dann natürlich nicht zahlen.
Aber als ob man in diesen schweren Stunden nicht schon genug mit sich selbst zu tun hätte kommt dann auch noch so ein Sch.........
Ich umarm Dich ganz doll und sende Dir herzliche Grüsse
Monika
Gast
Montag, 26. November 2007 - 17:56
Hallo Monika,
da hast du ja mit Deinem Kleinen schon was durchgemacht!
Ich kann mir vorstellen wie schrecklich das war, welch Ängste man ausstehen musste.
Wir haben morgen nun den letzten schweren Gang, die Urnenbeisetzung ist um 11 Uhr und dann ist es wirklich ´endgültig ´.
Viele Grüsse ANGELIKA

Mümmelchen

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Montag, 26. November 2007 - 21:35
Hallo Angelika,
bin morgen in Gedanken bei Dir und werde eine Kerze für Deinen Mann anzünden.
Man sagt immer so es sei der letzte Gang und irgendwie ist es das ja auch. Meine Meinung ist aber-soweit ich mir dazu ein Urteil erlauben kann, da ich selbst ja noch nicht in dieser Situation war- das der verstorbene nur dann Tod ist, wenn er nicht mehr im Herzen ist. Dein Mann wird immer in Deinem Herzen sein, auch wenn der Schmerz mit der Zeit verblaßt. Die Erinnerung an die Jahre die du mit Deinem Mann hattest, werden immer bleiben. Und solange Du Dich an ihn erinnerst, lebt er in Deinem Herzen weiter!
Wenn Du aus dem Oberbergischen kommst, kennst Du vielleicht das Lied von Trude Herr "niemals geht man so ganz". Ist was wahres dran.
Angelika ich schicke Dir ein ganz dickes Kraft Paket für morgen.
In Gedanken bei Dir
Monika
Gast
Montag, 26. November 2007 - 22:09
Liebe Angelika,
ich werde morgen auch ganz fest an Dich und Deine Familie denken!
Liebe Grüße und viel Kraft!
Gabi

Markus

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Dienstag, 4. Dezember 2007 - 10:52
Hallo Monika,
nun ist meine Chemo-Woche vorbei blush)(hat sich um eine Woche verschoben, da die Blutwerte nicht ganz passten)
So gut wie dieses Mal hab ich sie noch nie vertragen. Im Grunde hatte ich überhaupt keine Probleme. Mein Stuhlgang hat sich mittlerweile ziemlich gut eingependelt. Ich hab jetzt teilweise 4-6 Tage, wo ich nahezu keine Probleme hab. Am Wochenende war ich sogar mal chinesisch Essen. Hab alles vertragen. Bin jetzt echt zuversichtlich, dass es bergauf geht. Ich nehm jetzt 1 mal täglich Imodium. Ob es daran liegt weiß ich nicht. Ich werd vielleicht die nächsten Tage mal versuchen, es komplett wegzulassen.
Ich hoffe, deine Darmspiegelung hat nichts negatives ergeben und es geht dir gut!
Ich möchte mich bei allen hier mal bedanken. Es tut echt gut, sich mit jemanden austauschen zu können, die ähnliche Probleme haben.
Vielen Dank an alle!!!

Mümmelchen

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Dienstag, 4. Dezember 2007 - 14:42
Hallo Markus,
mensch das freut mich das es Dir so gut geht. Hört sich doch echt prima an. Kann ja sein, das Dein Körper sich jetzt auch auf das Imodium eingestellt hat und der Durchfall sich daher normalisiert hat.
Hmm chinesisch essen hört sich lecker an. Mag ich auch sehr gerne. Sind am kommenden Samstag auch da, wurden eingeladen. Freue ich mich schon drauf.
Habe morgen früh den Besprechungstermin von der Darmspiegelung, da sie auch Proben entnommen hatten. Bin mal gespannt. Werde dann berichten. Denke mal das ich dann auch morgen erfahre, wie es nun weiter geht auch bzgl. der Chemo.
Gruß
Monika