Gast
Dienstag, 4. Dezember 2007 - 13:35
Hallo an Alle,
hier überschlagen sich gerade die Ereignisse: Meine Mutter hat vor 3 Tagen die Diagnose Darmkrebs erhalten, kommt diese Woche noch ins Krankenhaus zur Abprüfung wegen Lebermetastasen und wird nächste Woche schon operiert.
Nun habe ich mich also wohl oder über mit dem Thema Darmkrebs auseinandersetzen müssen. Meine Frage:
Gibt es irgendwo Informationen in welchem Stadium des Krebses mit welchen Symptomen zu rechnen ist? Bei meiner Mutter ist es kein(!) Zufallsbefund. Sie hat Durchfall, keinen Apetit und nimmt "grundlos" ab. Wie lange das so geht weiss ich nicht, da ich auswörts wohne und meine Eltern mir am telefon immer versichert haben alles sei bestens *grummel* Wenn ich das recht interpretiere, dann ist die Gewichtsabnahme seit ca. 3-4 Wochen, der Durchfall länger. Die Appetitlosigkeit...?
Bei welchem Stadium treten diese Symptome üblicherweise auf?
Danke für Euer Feedback im Voraus.
Eowyn

Mümmelchen

54 posts
Dienstag, 4. Dezember 2007 - 14:38
Hallo Eowyn,
aus meiner Erfahrung her kann ich Dir sagen, das es nicht unbedingt was mit dem Stadium zu tun hat, ob man Beschwerden hat oder nicht.
Als im März 2006 bei mir der Dünndarmkrebs festgestellt wurde, hatte ich gar keine Probleme. Es war wie man so schön sagt, eine Zufdallsdiagnose. Es stellte sich aber heraus, das bei mir der Krebs bereits im Stadium T4 war, was bedeutet fortgeschritten.
Du siehst also das die Beschwerden nicht unbedingt etwas mit dem Stadium zu tun haben. Ob es auch etwas damit zu tun haben kann, in welcher Darmregion der Krebs ist weiß ich leider nicht. Da müßtest Du Dich vielleicht mal bei dem Arzt Deiner Mutter erkundigen.
Wie geht Deine Mutter denn mit der Diagnose um?
Ich habe die ersten 3 Tage mehr oder weniger durchgeheult und dann dem Krebs den Kampf angesagt. Was mir bis jetzt auch ganz gut gelungen ist.
Ich wünsche Dir und Deiner Mutter viel Kraft und positives Denken. Drücke Euch ganz fest die Daumen.
Liebe Grüße
Monika
Gast
Dienstag, 4. Dezember 2007 - 15:18
hallo eowyn,
ich kann mich monika nur anschliessen.
ich hatte keine beschwerden, dann plötzlich schmerzen am after und nach ca 1 woche die diagnose 3. stadium. eine mitpatientin im krankenhaus hatte seit etwa einem halben jahr sämtliche symptome, war aus scham lange nicht zum arzt gegangen. die diagnose :1. stadium.
Gast
Dienstag, 4. Dezember 2007 - 18:36
Hallo Monika und "Anonym",
danke für eure Antworten.
Monika, du fragst wie meine Mutter mit der Diagnose umgeht? Ich weiss es nicht. Meine Mutter entspringt der Generation "Zeige bloß keine Gefühle, es könnte sie jemand bemerken." Wenn ich mit ihr telefoniere, dann spielt sie locker, flockig ... ist ja alles halb so schlimm und wenn das Ende da ist, dann ist halt Zeit zum gehen... das ganze gepaart mit "mach dir keine Sorgen, ihr habt genug um die Ohren, da müsst ihr euch nicht noch mit mir belasten...".
Kurzum - wie sie hier auftritt stimmt natürlich so nicht. Wie es aber wirklich in ihr aussieht habe ich dadurch aber leider keine Ahnung. Vielleicht nimmt sie es gefaßter als ich denke, vielleicht ist aber auch das Gegenteil der Fall. Ich finde es so nur sehr schlimm, denn sie bringt sich damit darum mit jemanden darüber zu reden, Ängste zu teilen oder sich auch Zuspruch und Mut zu holen frown(((
Mein Bruder fährt diese Woche noch zu ihr. Da er keine 600 km pro Strecke zurücklegen muss, ist es für ihn einfacher als für mich. Vielleicht kann er mehr berichten. Selbst fühlt man sich hier momentan ein wenig hilflos frown(
Aber realistisch betrachtet ist das weniger "schlimm" als selbst betroffen zu sein. Ich bewundere euren Mut und Willenskraft und wünsche euch auf jeden Fall schon jetzt alles Gute auf dem Weg der Genesung - auch wenn wir vermutlich noch mehr von einanander lesen werden.
Bis dahin liebe Grüsse,
Eowyn

Mümmelchen

54 posts
Donnerstag, 6. Dezember 2007 - 11:53
Hallo Eowyn,
ich denke mal Angehöriger zu sein, ist ebenso schlimm, wie selbst betroffen zu sein. Ich kann immer noch für mich selbst entscheiden und ich habe mich entschieden zu kämpfen und zu gewinnen. Ich bin 34 Jahe und habe einen kleinen Sohn. Da kann und will ich mich nicht einfach so von dieser Welt verabschieden.
Als Angehöriger ist es jedoch so, Du kannst ja nur das akzeptieren was Deine Mutter machen möchte. Sollte sie sich z.B. entschließen nicht zu kämpfen kannst Du nur versuchen sie umzustimmen. Versteh das nicht falsch aber ich bewundere die Angehörigen die das alles mit durchstehen genauso wie die Betroffenen selbst.
Das was Du von dem Verhalten Deiner Mutter berichtest hört es sich für mich so an als ob sie es selbst versucht zu verdränger oder Dich wirklich versucht zu schonen. Ich drücke ganz fest die Daumen das sie einen Weg findet ihre Gefühle zu äußern und zu verarbeiten.
Würde mich freuen wieder von Dir zu hören.
Herzlichst Monika