sterntaler

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Mittwoch, 2. Januar 2008 - 22:56
hallo sterntaler,
ich habe gerade deinen beitrag gelesen... ich bin selbst ziemlich neu in diesen forum... aber ich versuche dir mal zu antworten...
bei meinen vater wurde der darmkrebs im feb 06 operiert es waren schon lyphknoten befallen, er machte daraufhin eine chemo und strahlentherapie, wobei er sich die ganze zeit super gefühlt hat und keine nebenwirkungen hatte. im oktober 06 sollte dann sein künstlicher darmausgang zurückverlegt werden, bei den untersuchungen stellte man heraus, dass mein vater leber und- lungenmetastasen hat. die ärzte entliesen ihn ohne weitere therapien... und die prognose war 3 monate. mein vater kam nach hause und anstatt dass es bergab geht, so wie die ärzte es sagten, erholte sich mein vater sehr gut, nahm wöchentlich zu, es ging ihm richtig gut... man hätte als aussenstehender nie gedacht dass dieser mensch krebs hat. ein jahr ging alles gut, bis zum oktober 07, wo mein vater plötzlich sprachstörungen bekam, im krankenhaus stellte man fest, dass er drei gehirnmetastasen hat. er wurde bestrahlt und bekommt cortison. es geht ihm jetzt nicht so gut. mein vater liegt in einem hospitz. während seinen ganzen krankenhausaufenthalten hatte er immer mal wieder fieberschübe, die ärzte wussten auch ncht woher dass kam. dieses fieber hat ihn immer seh schlapp gemacht. aber immer wenn er zu hause war, hatte er kein fieber.
ich möchte die sagen, dass du nie die hoffnung aufgeben sollst... geniesse die zeit mit deiner mutter... für mich war es ein schönes jahr mit meinem vater (fast ohne krankheit) bis zu den gehirnmetastaen. die ärzte hatten ihm nur drei monate gegeben...
ich wünsche die und deiner familie alles gute
lg andela

sterntaler

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Freitag, 4. Januar 2008 - 22:28
Hallo Andela,
vielen Dank für die aufbauenden Worte.
Du hast Recht, man darf die Hoffnung nie verlieren.Ich klammere mich auch an den Gedanken, dass wir von allen Fristen, die man uns genannt hat, die längste erwischen werden. Und - so gesehen - sind die drei Monate seit der OP ja mittlerweile rum...und meine Mami ist immer noch da! Wenn auch die meiste Zeit sehr k.o., ist sie mitunter quietschfidel. Mit dem Fieber haben wir seit zwei Tagen Glück.Der Hausarzt hat ihre Medikamente angepasst. Sie bekommt Novalgintropfen, die sollte sie bisher nur im Notfall einsetzen, jetzt aber dreimal täglich. Bisher ist kein neuer Fieberschub aufgetreten.Drücken wir die Daumen...
Ich glaube, am meisten tue ich mich schwer mit der Tatsache, dass absolut nichts mehr gemacht werden kann.Die meisten im Forum berichten von Chemotherapie und Bestrahlungen, soweit ist es bei meiner Mutter gar nicht gekommen.Gleich vom OP auf die Palliativstation - das war ein harter Schlag!Aber vielleicht hätte ich auch zuviel Hoffnung in eine Therapie jeder Art gesetzt...funktioniert ja schliesslich nicht immer.Die Ärzte sagen, es handelt sich bei meiner mutter um eine ganz besonders agressive Form von Darmkrebs, dazu ist sie noch herzbedingt vorbelastet. Das wäre wohl alles zu anstrengend für sie geworden.
Ich werde, wie Du sagst, soviel Zeit wie möglich mit ihr verbringen.Auch wenn mir das ganz schön angst macht, was du mit deinem papa durchmachen musstest.Lungenmetastasen, Gehirnmetastasen...vielleicht kommt das auch auf sie noch zu. Trotzdem: nicht verzagen und weiter hoffen!
Alles liebe an dich und deine Familie
sterntaler

sprudelsuse

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Freitag, 4. Januar 2008 - 23:32
Hallo Sterntaler,
habe gerade mal wieder etwas im Forum gelesen und Deinen Beitrag gefunden. Meine Mama wohnt auch ca. 280 km entfernt und ich kann Dich gut verstehen. trotzallem gib nicht auf!
Auch bei meiner Ma wurden lebermetas gefunden. Ca. 12-13 Stück, die inoperabel waren. Aber wir haben die CT Bilder an Dr. Birth nach Stralsund geschickt und er HAT sie operiert.Gut, Mama mußte nochma am 12.12. operiert werden, weil 3 neue Metas da waren aber das kommt vor und wir hoffen, nun ist es ausgestanden. Das Wichtigste war die erste OP, die niemend machen wollte.Traut Euch, versucht Alles! Ich wünsche Euch viel Glück. Falls Du Interesse hast, kann ich gerne die email von Dr. Birth schicken. Ein Versuch ist es wert.
Liebe Grüße sprudelsuse

sterntaler

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Montag, 7. Januar 2008 - 23:20
Hallo Sprudelsuse,
vielen Dank für den Tipp. Schon unglaublich, welche Unterschiede es bei Ärzten gibt. Die einen wagen sich, die anderen sagen gleich, dass nichts mehr zu machen ist. Ich freue mich, dass es bei Deiner Ma zu einem Erfolg geführt hat. Was meine Mutter betrifft, bin ich da leider eher skeptisch. In den letzten Gesprächen mit ihr höre ich immer stärker heraus, dass sie sich keiner Untersuchung mehr unterziehen will. Habe immer mehr den Eindruck, sie fügt sich in ihr Schicksal und will nicht mehr kämpfen. Sie wird zur Zeit ausschliesslich von einem ambulanten Hospiz und ihrem Hausarzt zu Hause betreut, es ist mittlerweile ein medizinisches Bett für sie eingetroffen. Als ich neulich vorgeschlagen habe, einen neuen Termin beim Onkologen zu machen, ist sie richtig wütend geworden. Was soll ich machen? Ich kann sie ja nicht zwingen.
Es kommt noch dazu, dass meine Familie im Saarland wohnt (ich selbst wohne in Nordfrankreich), und von da ist Stralsund verdammt weit weg. Ich kann sie noch nicht mal dazu bewegen, sich eine zweite Meinung an der hiesigen Uniklinik einzuholen. Wenn ich ihr jetzt von Stralsund erzähle, wird sie mich wohl ganz entgeistert anstarren...Würde es hier um mich gehen, würde ich nicht zögern...aber es geht nicht um mich. Trotzdem lieben Dank für die Empfehlung.
Es fällt mir manchmal schwer zu unterscheiden, was durch die (körperliche) Tumorerkrankung verursacht wird, und was durch depressive Verstimmung und die damit einhergehende Hoffnungslosigkeit. Geht es Euch genauso?
Alles Gute für Dich und Deine Ma
Sterntaler