Weit Weg

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Freitag, 11. Januar 2008 - 01:55
Hey Leute,
ich musste vor ein paar Tagen aufgrund von kleinere Beschwerden zur Darmspiegelung. Mir war von vornherein klar, dass ich von der Spiegelung so wenig wie möglich mitbekommen wollte, auch wenn das Zuschauen villeicht interessant gewesen wäre. Natürlich war ich vorher recht aufgeregt, und hatte sowohl vorm Abführen als auch vor der Spiegelung großen Respekt. Dies war allerdings total unbegründet. Die ganze Sache war der relaxte und lockerste Arztbesuch den ich je hatte, Blutabnehmen oder ein Zahnarztbesuch sind viel schlimmer.
Nun zu meinen Tips, damit es bei euch genauso easy wird.
1. Sucht euch einen guten Arzt mit viel Erfahrung. Ich habe darauf geachtet einen Arzt auszuwählen, der auf Gastroenterologie / Proktologie spezialisiert ist, und täglich Spiegelungen durchführt. Generell ist es natürlich immer kompliziert die Erfahrung des Arztes vorher genau zu ermitteln, eine professionelle Homepage und ein aussagekräftieger Lebenslauf des Arztes sind in meinem Fall ein gutes Indiz gewesen. Falls ihr in NRW wohnt kann ich euch gerne meinen Arzt per PN empfehlen.
2. Lasst euch als Abfürhmittel Fleet verschreiben. Das Zeug ist viel besser als dieses Clean-Prep. Zwar schmeckt Fleet auch zum kotzen, aber es sind nur 2 x 45 ml die ihr trinken müsst, und keine 2 bis 4 Litter. Für die Toilettengänge sind Babyöltücher sehr zu empfehlen, dann wird der Hintern nicht so wund.
3. Und nun kommt der super Tip. Klärt rechtzeitig VORHER mit dem Arzt ab, dass ihr eine Kurznakose mit Propofol wollt. (Natürlich nur, wenn ihr wirklich NIX von der ganzen Sachen mitebekommen wollt)
Oftmals wird "nur" Dormicum verwendet, was einen zwar in der Regel wegtreten läßt, bei dem es jedoch passieren kann, dass man wieder aufwacht, etc. Damit wird man "nur" Sediert, und ist nicht wirklich in Kurznakose, was zu unangenhemen Aufwacherlebnissen führen kann.
Propofol hingegen heut einen KOMPLETT weg. Man ist kein Stück mehr bei Bewusstsein und wacht auch nicht einfach so auf. Auch ist das Einschlafen und Aufwachen ist sehr angenehem. Bei mir lief es so:
"Hallo Herr X. Öffnen sie doch bitte ihren Gürtel und Reisverschluss (musste nichtmal die Hose runter oder ausziehen) und setzen sich dort auf den Stuhl."
Dann kam der Arzt mit der Sprite auf mich zu. Ich bekam gerade noch mit, wie er Anfing mit das weiße Zeug zu injezieren, plötzlich hatte ich ein total angenehmes Kribbeln im ganzen Körper, und keine 5 Sekunden nach dem Ansetzen der Nadel war ich komplett weg. Ca. 1 Stunde später wache ich immernoch (wohl eher wieder) komplett angezogen auf einer Liege sehr entspannt auf. Beim Aufstehen waren meine Knie noch etwas wackelig, aber nach ca. 3 Minuten fühlte ich mich wieder Top Fit.
Das ist noch ein weiterer Vorteil von Propofol. Die Halbwertzeit im Blut ist sehr gering, so dass man sich sehr schnell wieder fit fühlt (Autofahren ist aber trotzdem 24h VERBOTEN).
Ich muss hier allerdings noch anmerken, dass es sich bei Propofol schon um ein "echtes" Narkosemittel und nicht nur um eine Sedierung handelt. Daher muss immer ein zweiter Intensivmedizinsch geschulter Arzt anwesend sein, man bekommt reinen Sauerstoff in die Nase und die Vitalfunktionen werden ständig überwacht. Auch wenn Propofol sehr gut erprobt und sicher ist, ist es schon eine Nummer härter als Dormicum.
Nach dem ich wieder auf den Beinen war wurde ich von einer Schwester in ein hübsch eingerichtetes Nebenzimmer geführt, wo ich erstmal zwei leckere Brötchen mit Käse und Marmelade bekommen habe. Das war das perfekte Ausklang dieses Stressfreien Arztbesuches.
Viele Grüße
Dienstag, 15. Januar 2008 - 09:07
Hallo,
haben Sie vielen Dank für Ihren konstruktiven Beitrag!
Beste Grüße
Stephanie Hennekemper
Felix Burda Stiftung