Gast
Montag, 21. Januar 2008 - 15:09
Hallo,
nachdem meine Mutter sechs Wochen Chemopause hatte, traf es uns heute wie ein Schlag, wie sich diese Pause negativ auswirkte. Längere Zeit klagte sie schon über Bauchschmerzen und ihre Onkologin sagte ihr, es wären nur Verwachsungen. Heute, nachdem meine Mutter selber ins Krankenhaus fuhr, da sie es vor Schmerzen nicht mehr aushielt, die Tatsache, ihre Bauchfellmetastasen sind gewachsen und haben sich mit dem Darm etwas verwachsen, die Lebermetas sind auch gewachsen. Nachdem ich mit der Onkologin telefonierte sagte sie mir, dass meine Mutter nun eine neue Therapie bekommt. Erbitux, d. h. sie bekommt nun eine Antikörpertherapie. Hat hier im Forum jemand Erfahrung mit dieser Therapie gemacht? Mich macht diese ganze Entwicklung sehr traurig und ohnmächtig. Allein schon der Gedanke, dass in sechs Wochen Chemopause der Krebs so massiv voranschreitet ist unglaublich.
Vielen Dank und einen schönen Tag
Helene
nachdem meine Mutter sechs Wochen Chemopause hatte, traf es uns heute wie ein Schlag, wie sich diese Pause negativ auswirkte. Längere Zeit klagte sie schon über Bauchschmerzen und ihre Onkologin sagte ihr, es wären nur Verwachsungen. Heute, nachdem meine Mutter selber ins Krankenhaus fuhr, da sie es vor Schmerzen nicht mehr aushielt, die Tatsache, ihre Bauchfellmetastasen sind gewachsen und haben sich mit dem Darm etwas verwachsen, die Lebermetas sind auch gewachsen. Nachdem ich mit der Onkologin telefonierte sagte sie mir, dass meine Mutter nun eine neue Therapie bekommt. Erbitux, d. h. sie bekommt nun eine Antikörpertherapie. Hat hier im Forum jemand Erfahrung mit dieser Therapie gemacht? Mich macht diese ganze Entwicklung sehr traurig und ohnmächtig. Allein schon der Gedanke, dass in sechs Wochen Chemopause der Krebs so massiv voranschreitet ist unglaublich.
Vielen Dank und einen schönen Tag
Helene
rowena graalmann
20 postswarum wurden oder konnten die Bauchfellmetastasen nicht entfernt werden? Darüber würde ich mal mit der Onkologin reden, wenn möglich. Und wie es ohne diese Entfernung weiter laufen könnte oder wird.
Bei meiner Mama wurden sie auch nicht weggenommen.
Bei einer Bekannten, die in einer Spezialklinik (aber sie hatte Unterleibskrebs)) wurden sie entfernt.
Vielleicht weiß man dann schon etwas mehr.
Viele Grüße
Rowena
Bauchfellmetastasen kann man in einigen Fällen entfernen. Bei meiner Mutter würde das den sicheren Tod bedeuten. Das habe ich schon vor einem Jahr mit der Onkologin besprochen. Ich fragte sie nach Herrn Dr.Müller, der solche Operationen wagt und ihre Antwort war so nachvollziehbar - nur in ganz wenigen Fällen wäre diese OP machbar. Bei meiner Mutter müsste die gesamte Bauchdenke entfernt werden.
Trotzdem danke ich Dir!
Es ist definitiv nicht möglich - meine Mutter wird in einem Darmkrebszentrum( in der dazugehörigen Onkologie) versorgt, dass an Heidelberg angeschlossen ist.
Liebe Grüße
Helene
gestern bekam meine Mutter ihre erste Therapie mit Erbitux. Sie hatte unwahrscheinliche Angst und ich war bei ihr und baute sie ununterbrochen auf. Es war sehr schwer für mich zu sehen, wie sehr sie unter der gesamten Prozedur leidet. All das bestärkt mich im Kampf gegen den Krebs nicht aufzugeben. Man kann sich gar nicht vorstellen wie viel Kräfte in einem stecken. Wir geben niemals auf und ich sehe ja heute, wie es ihr geht. Sie hat zwar keinen großen Appetit aber sie ist sehr gut drauf und da sieht man mal wieder, wie wichtig es ist unterstützt zu werden. Meine Mutter ist ein toller Mensch und wir sehen positiv in die Zukunft. Die Onkologin sagte mir außerdem, sie haben im Krankenhaus schon sehr gute Erfahrungen mit Erbitux gemacht und sie meinte damit, dass dadurch Patienten Lebensjahre geschenkt wurden.
Einen schönen Tag
Helene
Gibt es denn niemanden hier, der mir über Erbitux berrichten kann???
Gruß
Helene
Gruss
eva
danke für deine Info. Meine Mutter hat auch schon "Akne". Ihre Onkologin meint, das wäre ein sehr gutes Zeichen und dadurch sieht sie, dass die Therapie anschlägt.
Trotzdem bin ich sehr traurig, dass der Krebs sich innerhalb von sechs Wochen Chemopause so extrem ausbreiten konnte, wo er doch vorher so stabil war.
Liebe Grüße
Helene
Neesie
43 postsGerne hätte ich hier im Forum über Erfahrungen mit Erbitux gelesen. Schade, dass bis jetzt niemand geschrieben hat!
Gibt es denn niemanden hier, der mir über Erbitux berrichten kann.
Bei meinem Vater hat es nicht angeschlagen - trotz vorhandenen Rezeptoren und viel Akne.
das tut mir leid. Trotzdem hätte ich gerne auch positive Erfahrungen gelesen.
Gibt es hier im Forum jemanden, der positiv davon profitiert hat?
Ja, ich weiß, man zieht an jedem Strohhalm, trotzdem möchte ich gerne auch positive Reaktionen lesen, denn mehrerer Onkologen mit den ich sprach berichteten mir von guten Langzeiterfolgen, auch bei fortgeschrittenem Darmkrebs. Erst Gestern war ich wieder auf einer Infoveranstaltung der Lebenshilfe und die Onkologen mit den ich sprach berichteten mir von guten Erfolgen wie auch die Onkologin meiner Mutter. Kann mir hier jemand schreiben, der das auch so erlebt hat????
Danke
Helene
lies mal im alten Forum bei Inge aus dem Norden nach, ihr hatte Erbitux geholfen, wenn leider auch nur für eine Weile.
Ales Gute für Deine Mutter
danke, ich kenne die Berichte von Inge. Eigentlich möchte ich sie auch nicht mehr lesen, da sie sehr bewegend sind und mich noch weiter runterziehen.
Die Onkologin meiner Mutter sprach von guten Erfolgen beim metastasiertem Darmkrebs . Deshalb frage ich hier im Forum, ob es jemanden gibt, der positive Erfahrungen gemacht hat!
Vielen Dank
Helene
Stephanie Hennekemper
102 postshier ein recht aufschlussreiches Interview mit Professor Köhne, der Experte auf dem gebiet Cetuximab ist:
Darmkrebs zielgerichtet behandeln - Interview mit Prof. Dr. Claus-Henning Köhne
Was unterscheidet Darmkrebs von anderen Krebserkrankungen?
Prof. Dr. Köhne: Ein wichtiger Unterschied ist, dass man beim Darmkrebs durch konsequente Vorsorge eine echte Chance hat, die Sterblichkeit zu reduzieren. Das Potential liegt bei einer Reduktion der Sterblichkeit um 80 bis 90 Prozent. Allerdings nur, wenn die Bevölkerung auch annimmt, was die gesetzlichen Krankenkassen empfehlen: Ab 55 Jahren zur ersten Darmspiegelung. Entsprechend den Ergebnissen zur Prävention, sollte dies sogar schon ab dem 50. Lebensjahr erfolgen.
Warum ist Darmkrebs so gefährlich?
Prof. Dr. Köhne: Darmkrebs kommt einfach häufig vor! Das Risiko, im Laufe des Lebens an Darmkrebs zu erkranken, liegt bei immerhin sechs Prozent! Hinzu kommt, dass die Krankheit meist erst spät erkannt wird. Die Prognose hängt hauptsächlich davon ab, wie weit der Krebs schon fortgeschritten ist. Ist der Krebs auf die Darmschleimhaut beschränkt, liegen die Heilungsraten bei 80 bis 90 Prozent. Wenn er nur im Darm weiter fortgeschritten ist, kann etwa die Hälfte der Patienten geheilt werden. Bei jedem fünften Patienten haben sich allerdings bereits Metastasen gebildet, und dann ist die Heilungsrate nur noch sehr gering.
Was hat sich in den letzten Jahren in der Darmkrebstherapie verändert?
Prof. Dr. Köhne: Was sich sehr verändert hat, ist vor allem die Therapie des fortgeschrittenen Darmkrebs. Vor zehn Jahren stand uns nur ein wirksames Medikament zur Verfügung, das eine mittlere Verlängerung der Überlebenszeit von wenigen Monaten bewirkte. Heute haben wir eine ganze Serie an Medikamenten. Auf der einen Seite verschiedene Chemotherapeutika, auch in Tablettenform, die in Kombination miteinander eingesetzt werden können.
Auf der anderen Seite wurden neue, so genannte zielgerichtete Therapien entwickelt. Diese werden meist in Kombination mit einer Chemotherapie gegeben. Diese Behandlungsvielfalt hat zu einer erheblichen Verlängerung der mittleren Überlebenszeit geführt, die jetzt durchschnittlich bei mehr als zwei Jahren liegt. Das könnte der Beginn einer Entwicklung sein, die den metastasierten Darmkrebs zu einer chronischen Krankheit macht, mit der man viele Jahre leben kann.
Falls eine Chemotherapie nicht mehr wirkt, macht dann eine andere noch Sinn?
Prof. Dr. Köhne: Wir haben in den letzten Jahren gelernt, dass insbesondere der sequentielle Einsatz der zur Verfügung stehenden Medikamente wichtig ist. Patienten die eine sogenannte Zweitlinien- oder sogar Drittlinien- Behandlung bekommen, haben eine deutlich bessere Prognose. Außerdem können so häufige tumorbedingte Symptome, wie Schmerzen oder Gewichtsverlust, gebessert werden.
Bedeuten Metastasen immer gleich Unheilbarkeit?
Prof. Dr. Köhne: Nein, auf keinen Fall. Eine der bedeutsamsten Verbesserungen ist die Erkenntnis, dass bei einigen Patienten nach einer erfolgreichen Chemotherapie eine vollständige chirurgische Entfernung des Tumors möglich ist. Auf diese Weise können etwa 30 bis 40% der Patienten, die operiert werden konnten, geheilt werden. Je wirksamer die Chemotherapie ist, umso mehr ist eine Heilung möglich.
Was unterscheidet eine zielgerichtete Darmkrebstherapie von den herkömmlichen Therapien?
Prof. Dr. Köhne: Die Chemotherapie greift alle Körperzellen an, die sich teilen – daher auch die möglichen Nebenwirkungen wie Haarausfall und Übelkeit. Aber auch hier gibt es heute besser verträgliche Chemotherapeutika. Das Entscheidende an den neuen Therapien ist, dass sie zielgerichtet gegen das Tumorwachstum vorgehen. Man versucht dabei, spezifische, hauptsächlich in der Tumorzelle vorkommende Strukturen zu beeinflussen, so dass nur der Tumor auf die Behandlung reagiert. Der Antikörper Cetuximab beispielsweise besetzt einen Wachstumsrezeptor auf der Tumoroberfläche und blockiert die Signalübertragung und damit den Wachstumsimpuls ins Zellinnere. Das Wachstum des Tumors wird gehemmt.
Wann wird diese Antikörpertherapie eingesetzt?
Prof. Dr. Köhne: Unter Experten herrscht Einigkeit, dass alle Patienten mit Darmkrebs im Verlauf ihrer Erkrankung mit allen wirksamen Chemotherapeutika und den etablierten Antikörpern behandelt werden sollten. Alleine die Reihenfolge, in der die unterschiedlichen Medikamente verabreicht werden, wird derzeit noch untersucht.
Zielgerichtete Therapien, wie z.B. Cetuximab, haben die therapeutischen Möglichkeiten beim metastasiertem Darmkrebs stark bereichert und die Prognose der Patienten deutlich verbessert. Seit fast drei Jahren hat Cetuximab einen festen Platz in der Therapie des metastasierten Darmkrebs bei den mit Irinotecan vorbehandelten Patienten. Damit ist der Antikörper zu einem wesentlichen Baustein in der Behandlung von vorbehandelten Patienten geworden.
Es zeigt sich, dass der Antikörper eine gute Tumorrückbildung und damit eine Verbesserung der Lebenserwartung ermöglicht. Aber auch in einem früheren Stadium scheint Cetuximab wirksam zu sein. So war beispielsweise eine große Studie zum Einsatz des Antikörpers in der Erstbehandlung von Darmkrebs mit Metastasen sehr erfolgreich.
Der Einsatz der bestmöglichen Therapie zu Beginn der Metastasierung ist deshalb so wichtig, weil von der Wirksamkeit dieser Therapie abhängt, ob die komplette Entfernung der Metastasen erreicht und damit die Chance auf Heilung erhöht werden kann.
Das allerbeste wünschen wir Ihrer Mutter und auch Ihnen.
Viele Grüße
Stephanie Hennekemper
Felix Burda Stiftung
ich danke Ihnen herzlichst für diesen Bericht. Einerseits ist er sehr aufbauend, andererseits hadere ich mit meiner Gefühlswelt.
Morgen fahre ich meine Mutter wieder in die Onkologie, es ist jedes mal eine Herausforderung. Unglaublich ist, dass meine Mutter trotz ihrer schweren Erkrankung zweimal in der Woche für ein paar Stunden arbeitet. Es tut ihr sehr gut und ich sehe, das sie das braucht und freue mich für sie.
Frau Hennekemper, Tatsache ist aber, das meine Mutter Bauchfell- und Lebermetastasen hat, die laut ihrer Onkologin inoperabel sind. Nun sehen Sie, weshalb ich teilweise sehr betrübt bin.
Auf ein Neues, zuerst ist der Mittwoch aktuell in der Onkologie mit meiner Mutter und am Donnerstag ist ja mein Tag mit "Ganzkörperspiegelung".
Viele Grüße
Helene
Stephanie Hennekemper
102 postsSie beide sind so tapfer!
Es ist wunderbar wie mutig Ihre Mutter ist und wie sehr Sie sie stützen. Es ist nicht leicht immer stark zu sein. Ich wünsche Ihnen beiden sehr, dass Ihnen immer wieder Momente für Angenehmes und Zerstreuendes gegönnt sind, um Kraft schöpfen zu können.
Haben Sie sich nochmal Gedanken zu einer Zweitmeinung gemacht?
Für die große Untersuchung am Donnerstag wünsche ich Ihnen das Beste und vor allem gute Ergebnisse!
Mit den besten Grüßen
Stephanie Hennekemper
Felix Burda Stiftung
Du hast um positive Erfahrungen mit Erbitux gebeten. Mein Mann (33) hat im letzten Herbst zwei Monate lang Erbitux in Kombination mit Oxaliplatin und Erinotecan bekommen. Im Sommer war ein Rezidiv festgestellt worden, das in die Bauchdecke hinein gewachsen war und nicht vollständig entfernt werden konnte, und eine Lebermetastase. Die Chemo war sehr hart, aber nach zwei Monaten Erbitux haben die Ärzte eine OP gewagt, denn der verbliebene Tumorrest und die Metastase waren auf operable Größe zurückgegangen und konnten tatsächlich vollständig entfernt werden. Jetzt macht er wieder eine adjuvante Chemo. Er hat eine erbliche Form von Darmkrebs, wir sind deshalb darauf eingestellt, dass der Frieden nicht lange dauern wird, aber ich denke, er hat durch diese Vorgehensweise wieder ein paar Monate, vieleicht sogar ein paar Jahre gewonnen.
Alles Gute!
Maria
ich danke Dir herzlichst für Deine Info. Ja, es ist schrecklich, dennoch gebe ich die Hoffnung nicht auf. Bewusst bin ich mir, dass meine Mutter nicht mehr gesund wird, mein Gedanke ist den Krebs eventuell zum stagnieren zu bringen, das wäre mein größter Wunsch. Dein Mann ist noch so jung umso trauriger finde ich was Du mir schreibst. Viel Zuversicht und Hoffnung möchte ich Euch senden. Sag mir, in welchem Krankenhaus wurde denn Dein Mann operiert?? Mit diesem Gedanken spiel ich auch, da eine Bauchfellmetastase meiner Mutter ja sehr gewachsen ist und die Lebermetas auch, das alles natürlich vor Erbitux. Deinem Mann und auch Dir wünsche ich viel, viel Glück.
Alles Liebe und Gute
Helene
wir haben im Herbst mehrere Meinungen eingeholt. Der in Foren häufig erwähnte Dr. Müller hat eine Chemo zur Verkleinerung des Tumors empfohlen, ohne die er nicht operieren würde. Der ebenfalls häufig erwähnte Dr. Birth hätte operiert, hat aber auch eine vorherige Chemo empfohlen, um die OP einfacher zu machen. Mein Mann war bei den ersten beiden OP und der ersten Chemo in einem Kölner Krankenhaus, weil wir in Köln leben. Seit dem Rückfall, also für die zweite und dritte Chemo und die dritte OP, ist er in der Bonner Uniklinik in Behandlung. Da er HNPCC hat, hoffen wir, dass Bonn die bessere Wahl ist.
Alles Gute
Maria