rotdornweg13

1 posts
Sonntag, 27. Januar 2008 - 11:05
Hallo zusammen,
meine Mutter(78)hat ein Rektum CA und die Blase ist befallen.
Zuerst wurde sich für eine Chemo-Strahlentherapie entschieden, um den Tumor zu verkleinern.Zwei Chemoblöcke von jeweils 5 Tagen liegen hinter uns und nun folgen noch 7 Bestrahlungen von insgs.30. Seit ein paar Tagen klagt meine Mam über wehenartige Stiche in den Beinen.Die Morphindosis wurde erhöht und sie schreit vor Schmerz.Wer kann uns helfen?Die Ärzte sagen, dass wir die Therapie weiter machen sollen.Wie geht das weiter und wann wird es endlich erträglicher für meine Mutter? Sie kann seit Anfang Dez. nur noch liegen; wird auch liegend zum Strahleninstitut transportiert.So langsam gehen alle auf dem Zahnfleisch.Es ist schwer für mich, meine Mam so leiden zu sehen.
Liebe Grüße
Dagmar
Montag, 28. Januar 2008 - 16:37
Liebe Dagmar,
bitte suchen Sie unbedingt das Gespräch mit dem behandelnden Arzt. Machen Sie sich vorher eine Checkliste mit allen Fragen, die Sie an ihn haben, damit Sie nichts vergessen. Zum anderen würden wir Ihnen bzw. Ihrer Mutter sehr empfehlen, sich eine Zweitmeinung einzuholen, d. h. einen anderen Onkologen zu befragen.
In den USA beispielsweise ist es absolut üblich, sich eine zweite Meinung eines anderen Arztes einzuholen. Immer mehr setzt sich dies auch in Deutschland durch und hat mit der Komplexität der Krebsbehandlung zu tun: Jede Tumortherapie überschreitet inzwischen die Grenzen einer einzelnen Fachdisziplin. Das macht die enge medizinischen Zusammenarbeit unter verschiedenen Ärzten und Spezialisten nötig.
Kein vernünftiger Arzt wird Ihnen das Interesse an Ihrer eigenen Therapieplanung übel nehmen. Sie brauchen also gar keine Angst Ihrem Arzt gegenüber zu haben. Sprechen Sie offen mit ihm darüber, wie erfreut Sie sind über sein Engagement und dass Sie mit der zweiten Meinung keinen Behandlungsabbruch bezwecken. Auch Ihr Arzt weiss, dass er bei den Fortschritten in der Krebsdiagnostik und Therapie nicht immer den perfekten Überblick haben kann. Ein Arzt, der seinen Patienten eine bestmögliche Behandlung zukommen lassen möchte, wird Ihren Wunsch nach einer Zweitmeinung auch als Gelegenheit ansehen, seinen eigenen Wissensstand zu überprüfen.
In den so genannten Tumorzentren arbeiten Ärzte verschiedener Disziplinen eng zusammen und legen Diagnose und Therapieschema fest. Auch Patienten und Ärzte außerhalb der Zentren können von diesem geballten Know-how profitieren, indem sie sich dort eine Zweitmeinung zu ihrem Fall einholen. Für Sie als Patient bedeutet das, sich über die Darmkrebserkrankung gut zu informieren, um die verschiedenen Meinungen verstehen zu können, sie mit ihrem behandelnden Arzt zu besprechen und sich gemeinsam das für Sie richtige Vorgehen zu entscheiden.
Dieser Link führt Sie zu den deutschen Tumorzentren: www.tumorzentren.de
Sie brauchen jetzt viel Kraft und ich kann sehr gut nachvollziehen, wie schwer es ist, Ihre Mutter so leiden zu sehen. Daher wäre es sehr ratsam so schnell wie möglich einen Termin mit dem Arzt zu machen.
Für Ihre Mutter das Allerbeste und auch für Sie alles Gute und allen Erfolg, dass Ihre Mutter in die besten Hände kommt und baldmöglichst von ihren Schmerzen befreit wird.
Viele Grüße
Stephanie Hennekemper
Felix Burda Stiftung