Gast
Montag, 28. Januar 2008 - 22:03
Im Krankenhaus wurde mir heute mitgeteilt, dass es für meine Mutter keine Hoffnung mehr gibt.
Der Darmkrebs hat sich massiv ausgebreitet (Leber, Bauchfell usw.).
Der Bauch ist auch schon voller Wasser.
Der Arzt meinte "Ihre Mutter stirbt. Wir wissen nur noch nicht wann.".
Ich überlege jetzt schon den ganzen Tag ob ich meine Mutter zum Sterben nach Hause holen soll ?
Da ich voll Berufstätig bin, stellt sich mir die Frage ob das überhaupt sinnvoll ist.
Ich bin dankbar für jede Meinung.
Mittwoch, 30. Januar 2008 - 09:29
Es ist sehr gut nachvollziehbar, dass Sie Ihre Mutter jetzt gerne nach Hause holen möchten, aber nicht immer kann dem Wunsch entsprochen werden. Letztendlich ist die entscheidende Frage auch nicht, wo ein Mensch stirbt, sondern wie er stirbt. Zu Hause bedeutet nicht unbedingt Räumlichkeiten, sondern symbolisiert Geborgenheit, Umsorgtsein und die Nähe vertrauter Menschen.
Ihre Mutter ist schwer krank und sie sollte doch die Möglichkeit haben, im Bedarfsfall Schmerzmittel zu erhalten. Diese dürfen aber nur von erfahrenem Pflegepersonal verabreicht werden.
Sie braucht jetzt rund um die Uhr Betreuung und die Frage die Sie sich stellen müssen ist: können Sie das leisten? Haben Sie entsprechende Pflegekräfte um sich herum, die mit Ihnen gemeinsam diesen Weg gehen würden? Haben Sie ggf. ein Bett zur Verfügung, in dem Ihre Mutter nicht so leicht wund liegt? Am besten wäre jetzt, Sie setzten sich mit einem Hospiz oder einem ambulanten Hospiz-Dienst in Ihrer Nähe in Verbindung und besprechen Ihre Situation. Und bitte bedenken Sie: So schmerzhaft der Abschied eines nahen Menschen ist, so ist doch gleichzeitig ein größerer Raum denn je für die Liebe geöffnet.
Ihrer Mutter, Ihnen und Ihrer Familie wünsche ich das Beste und alle Kraft in dieser Zeit.
Stephanie Hennekemper
Felix Burda Stiftung