Gast
Montag, 11. Februar 2008 - 23:37
Hallo, ich schreibe zum erstenmal in einem Forum,wollte mich eigentlich nie in das Thema (mein Krebs) reinsteigern. Aber die Nebenwirkungen meiner Chemo und des Antikörpers schaffen mich immer mehr. Meine Haut um den Augen wird immer schlimmer.Sie ist so rot und entzündet ich schaffe es kaum mit kühlen und cremen, es brennt fürchterlich. Auch habe ich seit 4 Tagen starke Schmerzen und Blut beim Stuhlgang. Ich weiß nicht ob das normal ist, weil ja alle Schleimhäute angegriffen sind (auch im Mundbereich).Mich würde interessieren ob andere auch solche Beschwerden haben, dann weiß ich jedenfalls dass es vielleicht normal ist und dann muss ich es eben ertragen.
Gast
Dienstag, 12. Februar 2008 - 08:43
Hallo Anett,
bitte melde Dich bei Deinem Onkologen und erzähle von Deinen Nebenwirkungen. Welche Antikörper bekommst Du und seit wann?
Meine Mutter bekommt Ebitux und hat auch Nebenwirkungen wie, rote pickelige Haut etc. sie hat von ihrer Onkologin eine cortisonhaltige Creme bekommen und von mir noch eine stark feuchtigkeitsreiche Creme.
Keine Panik aber alles andere kann Dir nur Dein Onkologe sagen, da Nebenwirkungen immer sehr individuell sind und nur er/sie Dir sagen kann, was Du tun sollst/kannst!
Meine Bitte an Dich noch einmal, wende Dich direkt und umgehend ( Zeit ist immer sehr kostbar!) an Deinen Onkologen.
Alles Liebe
Helene
Dienstag, 12. Februar 2008 - 10:31
Hallo,
welche Nebenwirkungen tatsächlich auftreten, das ist von Mensch zu Mensch oft unterschiedlich. Je zügiger der Körper nämlich ein Medikament abbaut, umso geringer sind die Nebenwirkungen. Und dieser Stoffwechsel läuft bei Menschen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit.
Jeder Patient reagiert anders auf ein Zytostatikum, so dass es für den behandelnden Arzt besonders wichtig ist, dass Sie ihm als Patient über Ihre besonderen Beschwerden berichten. Es kann auch innerhalb der laufenden Therapie passieren, dass sich von einem auf den nächsten Zyklus die Nebenwirkungen verringern oder neue hinzutreten. Manche Patienten spüren nur wenige Beeinträchtigungen, während andere hingegen die Therapie wegen starker Nebenwirkungen unterbrechen oder gar ganz beenden müssen. Ihr Arzt wird – wenn möglich – den Chemotherapieplan entsprechend Verträglichkeit und Ihrer Situation anpassen. Oder er hilft mit gezielten Behandlungen, die Folgen der Nebenwirkungen zu lindern.
Eine seltene Nebenwirkung der Chemotherapie mit 5-FU/FA ist die Bindehautentzündung der Augen. Ihr Arzt kann Ihnen dagegen spezielle Augentropfen verordnen.
Schwitzen und vermehrte Speichel- oder Tränenproduktion beobachtet man insbesondere bei einer Chemotherapie mit Irinotecan. Zusätzlich können Magenkrämpfe auftreten. Sie sollten Ihren Arzt informieren, so dass er Ihnen beim nächsten Zyklus entsprechende Medikamente geben kann, die diese Beschwerden lindern.
Ein juckender Hautausschlag am Körper kann bei einer Behandlung mit Raltitrexed auftreten; seltener ist dies bei Gabe von 5-Fluorouracil oder Irinotecan. Auch hier hat Ihr Arzt Medikamente zur Linderung bereit.
Eine seltene Nebenwirkung ist die Mundtrockenheit. Sprays mit künstlichem Mundspeichel stehen zur Verfügung, mit denen man die Mundschleimhaut besprühen kann.
Die bräunliche Verfärbung der oberflächlichen Venen ist eine seltene und harmlose Begleiterscheinung bei der Infusion mit 5-Fluorouracil während der Chemotherapie.
Wir wünschen Ihnen sehr, dass Ihr beandelnder Onkologe das richtige für Sie findet, damit Sie Erleichterung finden.
Ihnen dass allerbeste und viele Grüße
Stephanie Hennekemper
Felix Burda Stiftung
Gast
Dienstag, 12. Februar 2008 - 21:25
Danke, dass Ihr auf mein Problem reagiert habt. War heute bei meinem Onkologen, hätte eigentlich heute wieder den Antikörper bekommen. Wurde aber auf Grund der starken Rötung und Schwellungen im Augenbereich ausgesetzt. wegen den Schmerzen und dem Blut beim Stuhlgang wusste er sich auch keinen Rat. Er meinte, es wäre eigentlich untypisch und er hätte noch keinen Patienten gehabt, der diese Probleme hatte. er meinte, dass ich sowieso sehr auf die Nebenwirkungen anspreche und die Schleimhäute alle sehr angegriffen sind.Da ich diese Woche nun aussetze hofft er auf Beserung. Zur Linderung konnte er mir nichts verschreiben.Wegen meinem Gesicht hat will ich mal Melkfett hollen, habe diese Info aus einem Forum.Noch zur Info: ich bekomme Folfox-4 plus Cetuximab. MeinUrsprungsdiagnose lautete:Kolonkarzinom HNPCC (Erblich)-pT3c,pN1 (1/29LK),pMO,L1,VO,RO,G2. Vielen Dank für eure Hinweise, es hilft mir doch mit jemanden zu sprechen der sich etwas auskennt. Meine Familie ist mit der Situation und mir zur Zeit etwas überfordert. Danke!!!

AndreaLowitzki

15 posts
Mittwoch, 13. Februar 2008 - 10:08
Hallo Anett!
Ich bin noch nicht sehr lange hier in diesem Forum...ich habe meinen Krebs bisher immer sehr gut verdrängt.
Als ich deinen Beitrag gelesen habe, musste ich dir aber spontan antworten. Ich möchte dir nur sagen, daß du absolut nicht alleine bist. Es wird dich nicht trösten, aber vielleicht doch etwas helfen dir die Angst zu nehmen.
Ich habe bei der Chemo bisher auch alle Nebenwirkungen mitgenommen, die so aufgetreten sind. Ich kam mir schon manchmal echt doof vor, wenn ich den Ärzten mal wieder so mein Leid geklagt habe. Aber ich war dann doch froh, wenn sie mir geholfen haben. Für mich war und ist das Vertrauensverhältnis zu meinen Ärzten sehr wichtig. So fühle ich mich gut behandelt und Ernst genommen. Insgesamt bekomme ich 36 Chemos, 24 habe ich bisher hinter mir. Es wurde 2 mal gewechselt. Und die letzten 12 werde ich nur noch mit 5Fu machen. Meine Diagnose ist die gleiche wie deine, außer daß meine Lymphknoten absolut frei waren. Bisher sieht es so aus, daß ich wieder ganz geheilt werde. Ich habe keine Metastasen und auch keinen neuen Tumor gebildet. Das hält einen doch ungemein aufrecht.
Und genau wie bei dir, ist auch meine Familie mit mir teilweise völlig überfordert. Es ist halt etwas anderes sich mit "Gleichgesinnten" zu unterhalten. Aber sieh es auch mal so, sie machen sich furchtbare Sorgen und stehen dem eigentlich völlig hilflos gegenüber. Sie bräuchten genauso viel Hilfe wie wir, denn unsere Familien wollen und können doch nicht wirklich helfen. Ich bin einfach nur froh, wenn sie da sind. Mehr brauche ich nicht.
Liebe Anett, ich wünsche dir von Herzen, daß deine Nebenwirkungen weniger werden und daß es dir bald besser geht.
Liebe Grüße
Andrea
Gast
Mittwoch, 13. Februar 2008 - 23:23
Hallo Andrea, danke für deine Zeilen.Ich freue mich für Dich, dass es bei dir so gut aussieht. Es ist ebend auch schon als sehr positiv zu sehen, dass bei die keine Lympfknoten befallen waren, da hat man gute Chancen.Bei mir war einer von 29 befallen.Heute geht es mir auch wieder bessser als in den letzten Tagen, da kommt man gleich wieder besser mit Allem zurecht.Mir geht es auch wie dir.Ich habe meine Krankheit irgendwie verdrängt oder vielleicht auch akzeptiert!?Ich setze mich nicht ständig mit dem Krebs auseinander, außerdem machen mich die Nebenwirkungen der Chemo zur Zeit mehr zu schaffen.Ich plane und denke nicht an der Zukunft und lebe den Tag der gerade ist. Wenn es mir zwischen den Cemos mal ein paar Tage gut geht,genieße ich es einfach Zeit für mich zu haben, mal ein Buch zu lesen oder einfach mal auszuschlafen wenn man müde ist.Als ich gesund war, hatte ich kaum Zeit für mich, wegen ständigem Streß und Überstunden auf Arbeit.
Man muss auchmal was positiv sehen.
Liebe Andrea,Du hast recht, es ist schon angenehm sich mit ´wie Du so schön beschreibst "Gleichgesinnten" auszutauschen.
Liebe Grüße
Anett

AndreaLowitzki

15 posts
Donnerstag, 14. Februar 2008 - 10:26
Hallo Anett,
das macht unseren "Austausch" oder Plausch ja auch auch aus...wir verstehen einander eben viel besser als wenn wir alles immer einem Gesunden erklären müssen. Wir wissen wie es ist, wenn der andere sagt, er habe Bauchkrämpfe, ect.
Es freut mich, daß es dir heute etwas besser geht. Ich habe jetzt seit fast 6 Wochen schon Chemopause. Die letzten Chemos habe ich überhaupt nicht vertragen und meine Blutwerte wollen sich einfach nicht erholen. Momentan bin ich sehr oft für einige Tage im Krankenhaus, da die Ärzte es nicht verantworten wollen, mich mit so schlechten Werten rumlaufen zu lassen. Anfangs war ich sehr deprimiert, aber es wird von Tag zu Tag besser. Jetzt hoffe ich nur noch, daß ich mich endlich soweit erhole, daß die Chemos weitergehen können. Ich habe ja nur noch 12 vor mir und ich bekomme dann auch nur noch die 5FU.
Ich sehe meiner Krankheit mittlerweile auch vieles Positives ab....genau wie du lese ich gerne ein Buch und beschäftige mich nun auch mal ausschließlich mit mir. Das kam neben Arbeit und der Kindererziehung ja oftmals viel zu kurz. Aber anders als du plane ich weiterhin meine Zukunft. Nicht mehr soweit im voraus wie früher, aber ich habe noch viele Träume und Wünsche die ich realisieren möchte. Und ich weiß, daß ich mir auch den einen oder anderen Traum erfüllen werde. Einen ganz großen hoffe ich noch dieses Jahr umsetzen zu können....ich möchte mit meinem Lebensgefährten und unseren Kindern in Urlaub fahren. Wenigstens eine Woche irgendwo hin, egal wo, hauptsache mit den Kindern fliegen und ihnen das Meer zeigen. Planen können wir ja nicht groß, bisher haben mir die Nebenwirkungen der Chemo immer einen Strich durch meine Pläne gemacht. Aber wozu gibt es Last Minute? Und wenn alle Stricke reißen, dann fliegen wir eben erst nächstes Jahr zu Ostern. Aber ich weiß, daß wir fliegen. Soviel also zu Zukunftsplänen. Viel weiter mag ich aber auch noch nicht planen, vielleicht aus Angst, daß doch wieder was dazwischen kommt?
Liebe Anett, ich hoffe, daß es dir weiterhin gut geht und du die schlimmsten Nebenwirkungen erst einmal hinter dir hast. Ich schicke dir ganz viel Kraft mit.
Liebe Grüße
Andrea
Gast
Dienstag, 19. Februar 2008 - 21:30
Hallo Andrea,
mir ging es die letzten Tage,nachdem ich keinen Antikörper bekommen habe, bedeutend besser. Meine Haut hat sich auch errholt.Hätte heute wieder meine Chemo bekommen, aber die Blutwerte waren so schlecht, dass sie ausgesetzt werden musste. Insbesondere der Wert:NEUT (Neutr.Granulozyten)=0,28
müssten wohl zwischen 1,8-7,55 liegen. Der Leukozytenwert liegt bei 1,41 und müsste wohl zwischen 3,8-9,8 liegen.Ichhabe mich bisher nicht so sehr mit diesen Werten beschäftigt. Da ich mich heute recht gut gefühlt habe wollte ich eigentlich die Chemo durchziehen. Aber die Ärztin meinte, das geht auf Grund der Blutwerte auf gar
keinen Fall.Ich habe dann eine Spritze bekommen, die (wenn ich es richtig verstanden habe) weiße Blutkörperchen im Knochenmark aktivieren soll.Donnerstag muss ich dann wieder in die Tagesklinik und dann wird entsprechend der aktuellen Blutwerte neu entschieden.
Wenn ich allerding lese, dass du schon eine 6-Wöchige Chemopause hast, kann ich nicht so recht dran glauben,dass sich meine Blutwerte so schell in zwei Tagen erholen.
Übrigens habe ich in einem anderen Forum über deine Nebenwirkungen mit den Bauchkrämpfen gelesen. Da hast du ja auch schon viel durchgemacht und hast dich immer wieder gut in Griff bekommen und gibst anderen auch immer wieder Mut und gute Hinweise.Das finde ich richtig gut.
Man muss ebend auch lernen zu akzeptieren, dass es in der Woche wo man Chemo bekommt einen immer schlecht geht, aber es geht danach auch wieder besser. Liebe Grüße Anett