Monika
27 posts
Mittwoch, 19. März 2008 - 10:53
Im August 2003, im 55. Lebensjahr, wurde bei mir fortgeschrittener Darmkrebs (und knapp vor dem Darmverschluss) mit mehreren Metastasen in beiden Leberlappen (inoperabel) festgestellt (Stadieneinteilung. pT4 N2 M1 V1 GII). Prognose nach der Papierform: eher lausig.
Mir wurden mit einem laparoskopischen Eingriff 30 cm Darm und die Lymphe entfernt und gegen Ende September begann eine Kombinationstherapie aus Zytostaika - 5-FU. Leukovorin, Oxaliplatin - und (im Rahmen einer Studie) Cetuximab (nach Zulassung Erbitux genannt). Die Kombinationsbehandlung dauerte bis Ende Juni 2004 (wöchentlich), dann wurde aus Gründen der Schonung nur mehr der Antikörper gegeben (bis august 2004).
Während der Chemotherapie kam es zu einem massiven Rückgang der Metastasen, allerdings hatte ich in den ersten zwei Monaten starke Durchfälle und bei einer Größe von 170 cm nur mehr 44 Kilo (vorher 53-54). Nach Reduktion der Zytostatika auf 75% waren die Durchfälle weg.
Was ziemlich schmerzhaft war - an mehreren Fingern und Zehen wuchs im Nagelbereich wildes Fleisch, die Haut hat gelitten, und noch heute (4 Jahre nach der Chemotherapie) habe ich Gefühlsstörungen in Händen und Füßen. Das war aber alles relativ gut auszuhalten, vor allem, da ich nie unter Übelkeit litt.
Eine witzige Nebenwirkung gab es auch. Meine Wimpern sind ganz schwarz geworden und bis zu 2,5 cm lang, sodass ich sie tw. mit der Nagelschere schneiden musste.
Im August 2004 stellte sich heraus, dass eine einzige Metastase noch tätig war. Da man mir aus Toxizitätsgründen keine Chemotherapie mehr geben konnte, wurde die Metastase von einem Radiologen am Krankenhaus mit Radiofrequenzablation "verkocht" (in Lokalanästhesie).
Danach hatte ich völlige Ruhe bis August 2007, als sich im CT zwei kleine Herde auf der Leber zeigten. Dieses Mal wurde an Leberresektion gedacht, vor der ich große Angst hatte. Mein Radiologe hat mit aber angeboten, die RFA gemeinsam mit einem Chirurgen durchzuführen. Der Eingriff (auch hier laparoskopisch) dauerte 8 Stunden, da eine Metastase sehr nahe an der Cava war, die andere von Artierien umgeben, man also sehr vorsichtig vorgehen musste. Der Chirurg hat alles freipräpariert und der Radiologe verkocht. Das Verfahren nennt sich "Liver packing" und wird meines Wissens nur in Innsbruck gemacht.
Ich habe nach einer Woche das Krankenhaus verlassen, bin sehr gut beisammen und habe gerade vergangene Woche auf dem Befund "komplette Remission" gelesen.
Ich habe diese Zeilen geschrieben, weil auch ich - vor fast 5 Jahren - nie gedacht hätte, dass sich mein Krankheitsverlauf so entwickelt. Ich bin jetzt 59, voll berufstätig und es geht mir physisch und psychisch sehr gut. Es ist also viel möglich, selbst bei anfänglich schlechten Prognosen. Ganz wichtig für mich war, dass die medizinische Versorgung exzellent war, und dass meine Familie, meine Freunde, aber auch mein Arbeitgeber mich sehr unterstützt haben.
Falls jemand Tipps von mir möchte, ich gebe gerne Auskünfte.
Liebe Grüße und viel Glück anderen Betroffenen
Monika
Mir wurden mit einem laparoskopischen Eingriff 30 cm Darm und die Lymphe entfernt und gegen Ende September begann eine Kombinationstherapie aus Zytostaika - 5-FU. Leukovorin, Oxaliplatin - und (im Rahmen einer Studie) Cetuximab (nach Zulassung Erbitux genannt). Die Kombinationsbehandlung dauerte bis Ende Juni 2004 (wöchentlich), dann wurde aus Gründen der Schonung nur mehr der Antikörper gegeben (bis august 2004).
Während der Chemotherapie kam es zu einem massiven Rückgang der Metastasen, allerdings hatte ich in den ersten zwei Monaten starke Durchfälle und bei einer Größe von 170 cm nur mehr 44 Kilo (vorher 53-54). Nach Reduktion der Zytostatika auf 75% waren die Durchfälle weg.
Was ziemlich schmerzhaft war - an mehreren Fingern und Zehen wuchs im Nagelbereich wildes Fleisch, die Haut hat gelitten, und noch heute (4 Jahre nach der Chemotherapie) habe ich Gefühlsstörungen in Händen und Füßen. Das war aber alles relativ gut auszuhalten, vor allem, da ich nie unter Übelkeit litt.
Eine witzige Nebenwirkung gab es auch. Meine Wimpern sind ganz schwarz geworden und bis zu 2,5 cm lang, sodass ich sie tw. mit der Nagelschere schneiden musste.
Im August 2004 stellte sich heraus, dass eine einzige Metastase noch tätig war. Da man mir aus Toxizitätsgründen keine Chemotherapie mehr geben konnte, wurde die Metastase von einem Radiologen am Krankenhaus mit Radiofrequenzablation "verkocht" (in Lokalanästhesie).
Danach hatte ich völlige Ruhe bis August 2007, als sich im CT zwei kleine Herde auf der Leber zeigten. Dieses Mal wurde an Leberresektion gedacht, vor der ich große Angst hatte. Mein Radiologe hat mit aber angeboten, die RFA gemeinsam mit einem Chirurgen durchzuführen. Der Eingriff (auch hier laparoskopisch) dauerte 8 Stunden, da eine Metastase sehr nahe an der Cava war, die andere von Artierien umgeben, man also sehr vorsichtig vorgehen musste. Der Chirurg hat alles freipräpariert und der Radiologe verkocht. Das Verfahren nennt sich "Liver packing" und wird meines Wissens nur in Innsbruck gemacht.
Ich habe nach einer Woche das Krankenhaus verlassen, bin sehr gut beisammen und habe gerade vergangene Woche auf dem Befund "komplette Remission" gelesen.
Ich habe diese Zeilen geschrieben, weil auch ich - vor fast 5 Jahren - nie gedacht hätte, dass sich mein Krankheitsverlauf so entwickelt. Ich bin jetzt 59, voll berufstätig und es geht mir physisch und psychisch sehr gut. Es ist also viel möglich, selbst bei anfänglich schlechten Prognosen. Ganz wichtig für mich war, dass die medizinische Versorgung exzellent war, und dass meine Familie, meine Freunde, aber auch mein Arbeitgeber mich sehr unterstützt haben.
Falls jemand Tipps von mir möchte, ich gebe gerne Auskünfte.
Liebe Grüße und viel Glück anderen Betroffenen
Monika
voller Begeisterung habe ich Deine Zeilen gelesen. Meine Mutter hat fast exakt die gleiche Leidensgeschichte nur mit dem Haken, dass sie erst seit Januar 2008 Erbitux bekommt. Da ich eben aus der Onkologie komme und mir auf der Rückfahrt so einiges durch den Kopf ging, fand ich Deine Schilderungen sehr aufbauend. Nun ist es ja bei Dir schon einige Zeit her und für mich zeigt es, dass man nie aufgeben darf. In welchem Krankenhaus warst Du und hat sich bei Dir Erbitux auch mit dem schrecklichen Akneausschlag bemerkbar gemacht? Ab welchem Zeitabschnitt sagte man Dir, dass die Metastasen rückgängig waren?
So, das wären erst mal meine Fragen an Dich und ich würde mich freuen, wenn Du sie beantworten könntest.
Ansonsten wünsche ich Dir alles, alles Gute und weiterhin so tolle Erfolge.
Liebe Grüße
Helene
Monika
27 postses stimmt 100%ig, man darf nie aufgeben. Wie eine Therapie anspricht und wie der Krankheitsverlauf ist, ist so individuell. Ich war zwar immer eine Kämpferin und habe bei der Diagnosemitteilung weniger mit Verzweiflung als mit Wut reagiert, aber am Anfang hat es schon Zeiten gegeben, da wollte ich mir nichts mehr kaufen, weil ich dachte, es würde sich nicht mehr rentieren.
Zu Deinen Fragen: Ich war an der Universitätsklinik Innsbruck und auch bei mir hat sich Erbitux mit einem starken Aussschlag bemerkbar gemacht. Ich habe im Gesicht ausgesehen wie eine Pubertierende und am Rücken hatte ich die Pusteln in Form eines Dreiecktuchs. Man hatte mir auch gesagt, dass das ein gutes Zeichen sei, wenn der Körper so reagiert. Nach einiger Zeit ist der Ausschlag verschwunden.
Ich habe die Chemotherapie stationär gemacht, denn mit der ambulanten Variante bin ich schlecht zurechtgekommen. Ich wollte die 24h-Infusion und damit die Krankheit nicht mit nach Hause nehmen.
Dass die Metastasen rückläufig waren, wusste ich bereits einen Monat nach Beginn der Chemo (in dieser Zeit war schon eine Abnahme des Tumorvolumens um ca. 60%; ich habe gerade nochmals in meinen Befunden nachgesehen).
Ich wünsche Deiner Mutter, aber natürlich auch Dir alles Gute und viel Kraft!
silvi
7 postsLaTina
84 postses tut gut, Deinen Bericht zu lesen, trotz des bitteren Beigeschmackes einer langen, unangenehmen Behandlung natürlich. Du klingst so zuversichtlich und lebenslustig, dass es schon sehr viel Mut macht. Danke für Deinen Beitrag!
Ich habe vor etwa einer Woche erfahren, dass meine Mutter (61), die wichtigste Person in meinem Leben, an einem Rektum-Karzinom leidet. Die Diagnose: T3, N1, M0. Immerhin keine Metastasen in den Organen, aber ein Lymphknoten ist befallen. Morgen wird sie in das Israelitische Krankenhaus in Hamburg gehen und vermutlich schon am Montag operiert werden, sollte keine Strahlungstherapie vorher gemacht werden. Der Tumor sitzt im oberen Drittel des Rektums, im Übergang zum Sigma.
Ich habe jetzt schon so viele Informationen im Internet gelesen, dass ich mittlerweile von Verzweiflung bis Optimismus alles dabei hatte. Leider drucksten die Ärzte, die den Tumor entdeckt haben, sehr herum, so dass mich dieses Verhalten eher irritiert hat als mich zu beruhigen. Meiner Mutter geht es dabei natürlich noch viel schlechter, sie hat Angst vor dem Weg, den sie jetzt gehen muß. Sie ist fast wie gelähmt vor Angst, weshalb ich versuche, ihr so viel wie möglich abzunehmen bzw. alles in die Wege zu leiten.
Danke für Deinen ermutigenden Bericht und weiterhin alles erdenklich Gute für Deine Zukunft!
auch wir teilen leider das gleiche Schicksal! Mein Vater, im gleichen Alter wie Du bei Deiner Diagnose, hat exakt die gleiche Klassifizierung und bekommt im Moment noch auch die gleiche Chemo-Kombination (Diagnose im Herbst 07). Auch er ist in einer Studie drin. Ich möchte Dir auf diesem Weg nur einfach von ganzem Herzen für Deinen Bericht danken! Das ist es, was wir hier brauchen!! Du schenkst den Betroffenen Mut, den sie so unglaublich brauchen! Herzlichen Dank und Dir alles, alles erdenklich Gute und Liebe für Deinen weiteren Weg!
sprudelsuse
88 postsDanke und liebe Grüße sprudelsuse
Arwed
650 postsbei der OP sollten auch erloschene Tumore entfernt werden, da sich nicht sichtbare Krebsstammzellen dort aufhalten könnten, aus denen sich wieder neue Krebsgewebe- und neue Krebstammzellen entwickeln könnten. Bei meiner OP in den nächsten Tagen wird dies auch so durchgeführt, Darm sowie Entfernung des halben Leberlappens und der erloschenen Metastasen. Ich bin in ähnlicher Lage wie Monika, auch bei mir wird außerdem verkocht.
Liebe Grüße auch an andere Betroffenen
Arwed
Monika
27 postsdarf ich Dir einen Tipp aus eigener Erfahrung geben? Ich habe sehr bald aufgehört, mir Überlebensstatistiken im Internet anzuschauen. Vielleicht hilft es, wenn ich Dir sage, dass ich mich statistisch bereits überlebt habe. Es werden im August 5 Jahre, dass die Krankheit in einem sehr fortgeschrittenen Stadium bei mir entdeckt wurde, und heute ist es so (ich hatte vor zwei Tagen Kontrolle), dass im Befund "Totalremission" steht.
Alles Gute!
Monika
LaTina
84 postsja, recherchieren bringt wirklich mehr Angst als Hilfe, das mußte ich auch schon feststellen.
Für Deinen Befund freue ich mich sehr! Du hast es geschafft! :o)
Dir weiterhin alles Gute!
Tina
vielen lieben Dank für deinen Beitrag! Der baut wirklich richtig auf!! Und deine Geschichte stimmt mit unserer auch überein!
Mein Dad kam letzte Woche mit heftigen Koliken ins Krankenhaus. 2x Darmspiegelung gemacht und beide Male musste nach ca. 40 cm abgebrochen werden, weil der Durchgang zu eng war. Nach etlichen anderen Untersuchungen, u.a. auch CT und MRT wurden dann vorgestern Metastasen in der Leber gefunden. Angeblich so viele, dass die Ärzte nicht operieren können...
Das Ding ist jetzt, dass man den Herd nicht finden konnte. Alle Vermutungen liegen bei Darmkrebs. Die Ärzte denken, dass hinter dieser Darmverengung der Tumor liegt. Allerdings konnten sie es nicht 100% sagen. Nächste Woche soll operiert werden, die Enge soll herausgenommen werden (das hätte so oder so gemacht werden müssen, ob nun Krebsdiagnose oder nicht...) und dann werden wir, denke ich mal, Klarheit haben.
Ich habe solche Angst. Mein Paps ist erst 52!!
Liebe Grüße!
Arwed
650 postsauch ich hatte Okt07 9 Lebermetastasen, weit fortgeschritten, nicht mehr zu retten, nur noch lebensverlängernde Maßnahmen, ein paar Monate wird es schon noch gehen...
Heute, erfolgreiche Chemo, OP, laut Ärzte gute Prognose auf Heilung!!! Bin Papa, 55 Jahre alt und habe auch eine ganz liebe Tochter, die mich tatkräftig unterstützt.
Mit lieben Grüßen
Arwed
Ich schreibe nur sehr selten im Forum, habe aber gestern Deinen Beitrag gelesen und dachte, dass ich Dir mit einer Nachricht vielleicht weiterhelfen kann.
Es tut mir wirklich wahnsinnig Leid, dass Dein Papi auch an Krebs erkrankt ist!!
Meine Mutter ist auch erst 52 und wir wissen seit Januar 2007 von ihrer Krankheit. Sie war bis zu diesem Zeitpunkt immer total fit, hat Tennis gespielt, viel gearbeitet und es wäre niemals jemand auf die Idee gekommen, dass sie Krebs hat....Auf jeden Fall hat sie auch ganz viele Lebermetastasen gehabt und man konnte anfangs nicht operieren. Nach einer Chemo, welche sehr erfolgreich war, konnte man im Sommer 2007 eine Leber OP machen und wir hofften, dass die Metastasen eine möglichst lange Zeit nicht mehr erscheinen und wachsen. Leider war es bei meiner Mami nicht so und bereits im Oktober letzten Jahres gab es wieder neue Metastasen. Eine neue Chemo hat die Metas wieder schrumpfen lassen und es sah wieder viel besser aus, obwohl wir natürlich sehr enttäuscht waren, wir hatten wirklich an einen Stillstand der Krankheit geglaubt und alles lief gut...
Letzte Woche haben wir dann erfahren, dass es wieder neue Metastasen gibt, der Onkologe hat drei Monate zuvor die Chemo eingeschränkt, da man ja nicht unzählige Male diese starken Medikamente einnehmen kann. Naja, jetzt gibts wieder eine neue Chemo und ich wünsche mir so sehr, dass sie hilft und wir so nochmals eine Chance bekommen.
Eigentlich wollte ich Dir aber vor allem schreiben, dass es wirklich so tolle Möglichkeiten gibt, die bei Deinem Papi ganz sicher helfen werden. Unsere Geschichte ist bis anhin nicht so schön wie die von Monika und ich möchte Dir damit auch sicher keine Angst machen, im Gegenteil!!! Auch wenn es anfangs heisst, man kann nicht operieren, so kann man dies später häufig doch noch tun, weil die Chemos die Metastasen sehr stark bekämpfen. Ausserdem sind die Chemos einigermassen gut zu ertragen, meine Mami hat wirklich immer ohne Einschränkung leben können, sie hat sogar weiterhin als Krankenschwester gearbeitet:-)
Wenn ich Dir irgendwie helfen kann und Du vielleicht Fragen zu den Behandlungsmethoden hast, kannst Du mir jederzeit schreiben und ich hoffe, Dir dann mit meinen bisherigen Erfahrungen helfen zu können!
Ich wünsche Dir und Deinem Vater von Herzen, dass Ihr die Krankheit ganz rasch in den Griff bekommt und ich wünsche ihm für die OP nächste Woche alles Gute und Dir wünsche ich viel Kraft und Zuversicht!!!
Ganz liebe Grüsse aus der Schweiz!
Diana
Welche Klinik in Deutschland bzw. wo finde ich qualifizierte Therapeuten? Was könnten sie empfehlen
Mit herzlichen Grüßen aus Maribor –Slowenien!
ich kann das Großhadener Krankenhaus in München empfehlen. Das viele Krebspatienten und somit viel Erfahrung, sogar Ölscheichs und Politiker sind dort anzutreffen!
Mit lieben Grüßen
Arwed
Herzlichen Dank für deine Nachricht!
Wir konnten meinen Paps wenigstens schon so weit "belabern", dass er sich in Hamburg operieren lässt. Er ist nun heute mit uns hergefahren und ich bringe ihn morgen in die Klinik nach Barmbek. Ich hoffe wirklich, dass sie die Krankheit, wenn nicht heilen, dann wenigstens stoppen können, dass mein Daddy trotzdem - auch wenn mit Einschränkungen - gut weiterleben kann!
Er tut mir so unendlich leid, wir haben schon so viel zusammen geheult! Auch meine Mama ist am Boden zerstört!
Vielleicht kannst du mir was von den anderen Behandlungsmethoden schreiben, ich habe wirklich keine Ahnung. Bis Mittwoch wusste ich nicht mal genau, was diese Sch*** Krankheit überhaupt ist!
Traurige Grüße, Caro
Entschuldige bitte viel mal, dass ich mich erst jetzt melde. Ich hatte so viel zu tun die letzten Tage und habs kaum an den PC geschafft:-( Wie geht es Euch??? Wurde Dein Papi schon operiert?
Ich wünsche Dir und Deiner Familie von ganzem Herzen, dass Ihr die Krankheit aufhalten könnt und ich kann Dir vielleicht damit helfen, dass es meiner Mami auch meistens sehr gut ging trotz Chemo und dass sie eigentlich ganz "normal" weiter lebt. Klar-die Chemos sind nicht zu unterschätzen....Ein paar Tage nach den Infusionen ist meine Mutter immer total müde und kann auch kaum was essen ohne gleich auf die Toilette zu springen:-( Aber die andern Tage durch geht es ihr wirklich gut, sie kann sogar arbeiten, Gäste einladen, in den Urlaub fahren etc. Und dies obwohl bei Ihr der Krebs, wie bei Deinem Vater, sehr aggressiv zu sein scheint.
Man kann natürlich nie von jemandem auf andere Personen schliessen (weder bei guten noch bei schlechten Beispielen), aber ich glaube fest daran, dass auch bei Deinem Vater irgendeine Behandlungsmethode anschlägt!
Ich kann mir gut vorstellen wie schlimm das Ganze auch für Deine Mutter ist..-Ich selbst finde die Belastung noch viel schlimmer, weil ich sehe wie sehr mein Vater leidet und Angst hat (er ist auch noch Arzt und weiss halt genau, wie schlimm diese Krankheit ist). Aber trotz allem: wir dürfen nie aufgeben und müssen daran glauben, dass alles wieder gut wird oder wir mindestens noch eine wunderschöne Zeit zusammen verbringen können. Ich habe die Einstellung gewonnen, dass ich jeden Tag extrem geniesse, das sollte man ja sowieso immer tun, auch wenn man gesund ist.
Ich gehe Ende Woche für zwei Wochen weg und kann dann leider nicht schreiben, ich werde vor meiner Abreise aber sicherlich nochmals nachschauen, ob Du geschrieben hast!
Alles Gute und ich hoffe sehr, dass es Dir und Deinem Papi besser geht!!
Liebe Grüsse, Diana
wegen des "spät meldens" - kein Problem. Ich schaue ja auch nicht jeden Tag rein, dafür fehlt mir auch die Zeit.
Bei meinem Daddy wurde lette Woche noch eine Koloskopie probiert und die Barmbeker sind auch durchgekommen, die haben wohl spezielle Geräte dafür. Die Engstelle beträgt wohl ca. 4 cm. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, kann ich nicht sagen. Letzten Freitag wurde dann der Port "eingepflanzt" und Samstag wurde er dann noch für ein paar Tage entlassen. Heute früh ist er dann wieder rein in die Klinik und morgen früh ist die OP. Es soll 40-50 cm Darm entfernt werden, der Tumor, die Lymphknoten und die Blutgefäße drumherum. Dann wird an der "offenen" Leber ein Ultraschall gemacht, und punktiert. Bis jetzt war unklar, ob beide Leberhälften befallen sind oder nicht. Dass eine Seite mit Metastasen befallen ist, ist schon sicher, unklar war bis jetzt nur die andere Hälfe. Jetzt sind wir natürlich am Beten, Hoffen und Daumen drücken, denn wenn die andere Seite gesund ist, wäre die Leber somit operabel! Und das ist schon mal ne gute Heilungsvorraussetzung! Falls nicht, weiß ich auch nicht weiter... Bekommt man Metastasen denn auch anders weg??? Gehen die Dinger mit Chemo oder Antikörpertherapie, Bestrahlung etc. weg??? Oder werden die "nur" zum Stillstand gebracht, bzw. verkleinert???
Ja, mit meiner Mama ist das schon echt nicht schön anzusehen. Für Kinder sind doch Eltern immer die Personen, die stark sind und beschützen! Und nun habe ich das Gefühl, das es andersrum ist! Und sie tun mir beide so unendlich leid! Wenn wir aus dem Krankenhaus nach Hause fahren und mein Paps steht am Fenster, weint meine Mam spätestens im Auto! Sie reißt sich die ganze Zeit über zusammen, wenn wir bei ihm sind und dann gehts aber los!
Sie ist auch total "negativ" eingestellt! Sie sagt zu mir, dass sie es Papa nicht sagen würde, aber sie hat ein nicht so gutes Gefühl bei der Sache... Sie achtet auch voll auf die Kleinigkeiten! Wenn ein Arzt sich die Akte ansieht und nur mal kurz die Stirn runzelt, denkt meine Ma schon: So, jetzt is alles vorbei... (Krass gesagt...) Und das, wo sie eigentlich die Optimistin in der Familie ist! ...
Naja, vielleicht liest du das ja noch. Ich melde mich dann mal wieder, wenn alles erstmal soweit überstanden ist morgen. Dann kann man sowieso schon mal mehr sagen, wenn Untersuchungsergebnisse vorliegen.
Ich wünsch dir ne gute zeit!
Viele Grüße, Caro
Habe Deine Nachricht sogar noch gelesen vor den Ferien:-) Wie geht es Deinem Vater??Ist alles gut gegangen bei der OP? Ich wünsche Euch so sehr, dass die Leber gleich zu Beginn operiert werden kann, wäre wirklich toll. Aber auch wenn das nicht gleich gehen sollte dürft ihr nicht verzweifeln! Bei Mami konnte man die Leber anfangs auch nicht operieren, da die Metastasen ungünstig verteilt waren. Erst durch die Chemo wurde die Operation ermöglicht (bei ihr folgten kurze Zeit später ja leider neue Metastasen). Ist ist aber wie Du sagst sehr häufig eine realistische Chance auf Heilung oder mindestens auf viel Zeit!!! Auch ohne Operation können die Metastasen bekämpft werden, je nach Therapie können sie sogar ganz entfernt werden (z.B. mit RFA, hierzu findest Du im Internet Infos). Am besten wäre aber sicher eine Operation.
Es tut mir so Leid, dass es auch für Deine Mutter so schlimm ist. Ich kann mir so gut vorstellen wir es für Dich sein muss, diese Situation mitzuerleben...
Ich bemühe mich zwar immer sehr, positiv zu sein und das beste zu hoffen, aber leider klappt das halt nicht immer:-(
Ich wünsche von Herzen, dass es Deinem Vater bald besser geht und dass ihr einen guten Bericht bekommen habt!!!
Ich melde mich dann nach meinem Urlaub wieder!
Ganz liebe Grüsse, Diana
Caro
1 postsDie OP am Freitag hat mein Daddy sehr gut überstanden! Sie hat 4 Std gedauert und der Chirurg meinte, es war wohl schon ein Hammerteil!! Gut, dass sie alles am Darm rausbekommen haben! Der Tumor drückte bereits auf Wirbelsäule und Blase. Der Ultraschall hat ergeben, dass tatsächlich nur eine Leberhälfte befallen ist. Die andere ist gesund.
Nun ist wohl erstmal die Chemotherapie dran und danach evtl. noch eine Leberoperation.
Alles in allem sind wir aber nun wieder viel besser eingestellt, weil es irgendwie doch "gute Nachrichten" sind, dass nur eine Leberhälfte befallen ist, dass sie den kompletten Krebsherd am Darm entfernen konnten u.s.w.
Und, wie gesagt, die OP ist richtig guit gelaufen.
Gegen 17 Uhr war ich mit meiner Ma im Krankenhaus und um 18.30 Uhr ist Daddy aufgewacht und seine ersten Worte waren: "Ich will Eisbein und Hefeweizen!"
Naja, da hab ich dann gewußt: Alles is jut!
Schönen Urlaub dir, Diana!
Liebe Grüße, Caro
deine Schilderung ist wirklich sehr aufbauend, kann ich gebrauchen, habe auch, der Papierform nach so eine Diagnose.
Die Therapie läuft sehr gut, "kleine" Nebenwirkungen, guter Rückgang der Metas.Meine Frage ist: Wohnst du in Österreich oder wie bist du an das Krankenhaus gekommen?
Gespräche uber den weiteren Verlauf stehen jetzt an und ich sammle so viel Infos wie ich kann. Es gibt sicherlich noch einiges das man anwenden kann doch diese Behandlung hört sich vielversprechend an.
Liebe Grüße und weiterhin alles Gute
Sandra
heike_mike
26 postsdein Bericht klingt wirklich sehr herzergreifend und es freut mich so für dich!!
Leider sieht es bei uns gerade nicht so aus als ob alles gut geht.
LG Heike
Theresa
500 postsHallo Alle Miteinander,
ich bin sehr berührt und danke für den Austausch!
Selbst OP Sigmakarzinom vor fast 2 Jahren herausoperiert (T3, sonst alles Null, außer 1 Tumorsatellitenknötchen dh N1c entfernt). Bin 55 Jahre alt.
Jetzt 3 Wochen nach Darmspiegelung stieg CEA (der vor OP 8 war und nach OP auf 0,5 sank) leider auf 2. Davor Darmentzündung durch nicht malignen Polypen, der entfernt ist, und Anaerobex und Ciproflexacin als starke Antibiotika erhalten. Darmentzündung ist weg, aber CEA stieg ums 4-fache innerhalb von 3 Wochen nach Antibiotika und DArmspiegelung (mit Polypentfernung und danach doch ziemlicher Kolo-Nach-Blutung).
Meine Frage: Kann CEA durch die Antibiotika und gestiegen sein, weil er kurz drauf sich erhöhte oder kann er durch die Darmspiegelung erhöht sein? Wie schnell steigt denn der CEA plötzlich ?
Hat jemand dazu Erfahrungen?
Liebe Grüße Theresa
R. Grafen
2 postsHallo Theresa
Ich bin kein Fachmann, aber CEA kann sogar bei Rauchern erhöht sein die sonst kerngesund sind.
Oder auch bei harmlosen anderen Entzündungen. Es muss nicht unbedingt was böses dahinter stecken & kann eine allgemeine Entzündungsreaktion sein.
Ich glaube nach deinen Maßnahmen insgesamt ist das fast normal, aber aufpassen, muss besser werden, öfter testen & Heilung abwarten & immer Nachsorge.
Bleib tapfer & gute Besserung
LG Mona777 (stehe vor Sigmaresesektion wg Divertikel, nichts böses bei Koloskopie)
sandra
2 postsLiebe Theresa,
ich bin auch kein Fachmann. Kann Dir aber aus Erfahrung sagen, dass Du das abklären lassen solltest.
Es kann harmlose Ursachen haben, allerdings könnte es auch ein Hinweis auf Metastasen bedeuten. Zumindest war das bei meinem Mann so der Fall.
Ein CT oder MRT könnte Aufschluss geben.
Denke an Dich und wünsche Dir alles Gute.
LG Sandra
Theresa
500 postsHallo liebe Mona 777 und liebe Sandra,
vielen Dank für Eure Anteilnahme und Informationen.
Mona, hast Du die Sigmaresektion schon hinter Dir? Alles Gute jedenfalls! Diese habe ich hinter mir, es war das Schlimmste dabei die Angst, aber die Operation ist gut verlaufen. Dauertes schon 8 Stunden bis ich aufgewacht war, also ist für den Körper anstrengend, aber heute nach vielen Monaten sieht man nicht mal mehr eine Narbe am Bauch...........a
Viel Glück ! Ich hoffe, Du gibst Bescheid, wie alles verlaufen ist und es Dir geht Mona!
LG Theresa
Theresa
500 postsLiebe Monika
ich freue mich mit Dir, Du hast so viel durchgemacht und es ging bergauf, das ist ein großes Geschenk!
Wie groß waren denn Deine Metastasen in der Leber damal? Weißt Du das noch? Hat man diese im CT oder MRT gesehen bzw. hat das der CEA vorher bei Dir angezeigt?
seit wann brauchst Du denn keine Chemo mehr?
Verzeih, wenn ich so viel frage, aber so eine Erfolgsgeschichte nach so viel Leid macht Mut,
liebe Grüße
Theresa