Gast
Donnerstag, 27. März 2008 - 21:30
Hallo,auch ich war oder bin leider ein Betroffener.
Bin 47 Jahre alt.2005 wurde bei mir eine bösartige Neubildung des Rektums festgestellt.Hatte seit mehreren Tagen Blut im Stuhl,bei einer Darmspiegelung durfte ich dann mit ansehen was ich da Schlimmes in mir trug.Ich muss sagen es war schon ein Schock für mich.Der Tumor befand sich ca.15 cm vom Ausgang.Im April05 wurde ich nach mehreren Voruntersuchungen schliesslich operiert.Es wurden dabei 30cm Darm entfernt. geku1960@web.de
Gast
Freitag, 28. März 2008 - 21:10
Betr.Eintrag vom 28.3.08.Wollte mich eigentlich mit jemandem austauschen der wie ich nach Chemo,Strahlentherapie und Anschlussheilbeh.wieder ein fast normales Leben führen kann-wenn nicht die ständige Angst vor einem Rückfall wäre... geku1960@web.de
Gast
Montag, 31. März 2008 - 12:19
An geku1960@web.de, die Angst vor einem Rückfall der Krebs- Erkrankung ist und bleibt immer! Allerdings läßt sich das Risiko dafür in etwa abschätzen in Abhängigkeit vom Stadium der Ausbreitung bei der Op. Das Risiko ist - und damit der Angstfaktor als eher gering anzusetzen, wenn der Primärtumor lediglich obere Darmwandschichten bis in die Wandmuskulatur betroffen hat und wichtig: keine lokale Lymphknoten-Metastasen vorhanden waren; auch bei Einwachsen in das umgebende Fettgewebe, aber wiederum ohne Befall der örtlichen Lymphknoten ist mit einer ganz hohen Heilungsrate von über 90% zu rechnen! Vor allem auch nach der heutigen modernen zusätzlichen Radiochemotherapie. Allerdings ist jeder Fall anders gelagert und sehr individuell,so daß nicht immer auch bei günstiger Ausgangsposition Komplikationen (Rückfall, Lebermetastasen)ausgeschlossen sind. Umgekehrt gilt diese Feststelung auch für ungünstige Stadien wie z.B. Tumorwachstum durch alle Wandschichten hindurch ins Fettgewebe + Metastasen in örtliche LK oder noch üngünstiger bereits primär Fernmetastasen in Leber/Lunge; auch in diesen Fällen gibt es stark individuelle Verläufe unter der heutigen Therapie mit 5 Jahresheilungen von 70-75%, evtl. auch noch länger. In diesen ungünstigen Stadien ist leider in hohem Maße mit einer Tumor-Ausbreitung innerhalb der ersten 3 Jahre zu rechnen (bei günstigen Stadien gilt: je länger die Op zurückliegt, desto weniger braucht man einen Rückfall zu fürchten!)Bei Metastasen in Leber oder anderen Organen sollte - wenn die Möglichkeit besteht und es machbar ist -
operiert werden oder mit anderen Verfahren (Radiofrequenz,Laser) der Tumor entfernt werden. Hier muß man sich mit dem behandelnden Arzt zusammensetzen und die Möglichkeiten ausloten. So erhält man einen Aufschub, allerdings die Angst bleibt hoch bei jeder Kontrolluntersuchung; davon kann ich mich als selbst von metastastasiertem Rectum-Ca betroffener Arzt nicht freimachen. Hier gilt aber alles mit Haltung, Fassung, Anstand und Würde durchzustehen und dem Unabänderliche auch möglichst gelassen ins Auge zu sehen. Mir haben Kollegen gesagt nach CT oder Ultraschall "alles in Ordnung" mach Dir keine Gedanken; bei der endgültigen Besprechung kam dann heraus, daß die Lymphknoten entlang der Bauchschlagader befallen waren oder ein neuer Leberherd aufgetreten ist. Das neuste jetzt: Metastase im Lendewirbelkörper! Diesen Befunden muß man sich stellen und Therapieoptionen suchen. Insgesamt bin ich nunmehr 6x operiert worden und habe seit 1.Op 6 Jahre und 4 Monate überlebtmit alles in allem bei guter bis sehr guter Lebensqualität über längere Zeiträume; 2 OPs erfolgten wegen Lebermetastase bzw. einem Tumor, der sich später als zweites primär in der Leber entstandenes Ca herausstellte (ansich schon mit schlehter Prognose behaftet);jetzt habe ich nur noch den kleineren linken Leberlappen, der sich nach einem 3/4 Jahr wieder deutlich vergrößert hat und wohl jetzt einer 1/2 Leber entspricht, aber leider zentral eine neue ca. 2,3 cm große Metastase enthält. Eine weitere Op ist nicht möglich, so daß eine Radofrequenzablation demnächst erfolgen wird, bei der eine "Elektroverkochung" des Tumors ansteht. 3 Op erfolgten im Rahmen einer sonst nicht üblichen "retroperitonealen Lymphadenektomie" innerhalb von 8 Wochen Krankenkausaufenthalt, allerdings mit erheblichen Komplikationen, die ich als "Vorhölle" empfand und die mich (und meine Familie) an körperliche und seelische Grenzen ge-
bracht haben; ein 1/2 Jahr danach geht es mir gottseidank wieder recht gut, so daß ich die nächste Baustelle angehen kann: die Behandlung der Wirbelkörpermetastase mit drohender Querschnittslähmung. Zurzeit erfolgt eine Bestrahlung, nach Beendigung wird die Möglichkeit einer lokalen, durch die Haut erfolgende Auffüllung des Metastasenhohlraumes mit Flüssigzement, der an Ort und Stelle aushärtet, erwogen. Dadurch soll der Knochen stabilisiert und vor einer Fraktur geschützt werden.Parell erfolgt schon jetzt die i.v. Gabe von knochenschützenden Substanzen sog. Biphosphonate, die möglichst auch neue Knochen-Metastasen verhindern sollen, aber leider nicht frei sind von Nebenwirkungen. Was kommt als nächstes? Lungenmetastasen oder final Hirnetastasen? Die Angst bleibt, aber auch immer die Hoffnung!
Zusammengefaßt: In Ihrer Situation kommt es auf die Ausbreitung des Tumors an, ob Sie "Angst" haben müssen. Günstig sind T1,N0,M0 (Stadium I); T2,N0,M0 (auch Stadium I);noch günstig: T3,N0,M0 (StadiumII); weniger günstig: T4 = einwachsen in umgebende Organe) und jedes Stadium mit N1/N2 und/oder M1 (Stadium III bzw. IV). Der Grad der Tumordifferenzierung geht ebenfalls in Prognose ein: ungünstig G3 u. G4.
Mein Stadium war: T3, N2 (viele LK-Metastasen)M0 (nach mehr als 6 Jahren hat mir der Chirurg obwohl ich Kollege bin verraten, daß es eigentlich M1 war, da auch weiter entfernte Lymphknoten befallen waren). Es ist müßig zu fragen, ob dann die primäre Therapie anders (besser?) gewesen wäre. Differenzierungsgrad: 2-3.
Soviel zum Thema Angst; anonym
Gast
Samstag, 12. Juni 2010 - 14:15

Das ist ein Beitrag von einem Arzt der selbst betroffen ist.

glückskind

294 posts
Montag, 14. Juni 2010 - 21:03
und??????
Bist Du, Anonym, der Anonym, der das geschrieben hat (steht auch im Text, dass er Arzt ist) oder was willst Du sagen?

LG
glückskind
Gast
Montag, 14. Juni 2010 - 21:17
Hallo Anonym,
ich habe mal gelesen, das die meisten, die eine Chemotherapie für sich selbst ablehnen - Ärzte sind....
Aber das nur so nebenbei....Über den nachsatz bin ich auch gestolpert..aber ich dachte das du das beim vielen schreiben miterwähnt hast und dann vergessen....
ich bin im Moment so vergeßlich, das ich den Schlüssel, den mein Nachbar mir zur Katzenfütterung gegeben hat einfach nicht wiederfinde....Allerdings ist das eine Draußenkatze und da kann ich zur Fütterung von mir über den Zaun zu meinem Nachbarn Klettern...Ja Klettern übern zaun auf den Kompost mit Kürbispflanze und dann sprung nach drüben...
So ein mist...ich such und such....wehe es wird jetzt gelacht.....lächel....ist echt so....
Lieben Gruß
Steffi
Gast
Montag, 14. Juni 2010 - 21:20
An geku...bla bla,
Also du solltest nicht immer mit der angst leben, macht das schöne überleben kaputt und hilft dir weder weiter, noch bessert es was....genieß lieber....schlechte Gedanken mußt du beiseite drängen...wenn es zurückkommt kommt es sowieso, ob du angst hast oder nicht....man versaut sich damit nur die Freude an schönen dingen und es macht so zukunftslos...
Gruß
Steffi
Gast
Montag, 14. Juni 2010 - 21:22
Also an geku1960@web.de....wollte nicht unhöflich klingen und darum bin ich nochmal zum Beitrag hoch und habe jetzt verbessert.......
Gast
Montag, 14. Juni 2010 - 21:24
Jetzt seh ich erst das geku1960 seinen Beitrag vor 2 Jahren geschrieben hat...na so ein blödsinn....
Falls du trotzdem mal reinguckst....Wie geht es dir denn...,
Lieben Gruß
Steffi

glückskind

294 posts
Montag, 14. Juni 2010 - 21:35
ja, liebe Steffi, der beitrag ist schon älter, aber die letzte Anmerkung ist neu...
Deshalb hab ich ja auch nachgefragt, was das nun soll???

Hoffe, Dir geht es gut,
LG
glückskind

Schietbütel

148 posts
Montag, 14. Juni 2010 - 22:21
Hallo zusammen,
ich dachte schon ich wäre die einzige,die das nicht verstanden hat. [smiley:crazy]
LG
Sybille