Wolfgang Klein

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Samstag, 26. April 2008 - 21:42
Hallo zusammen,
mein Vater ist mit 43 Jahren an Darmkrebs gestorben.
Vielleicht kann mir jemand 2 Fragen beantworten:
- In welchem zeitlichem Abstand ist eine Darmspiegelung
erforderlich?
- Machen Krankenkassen regelmäßige Untersuchung bei einem Alter von 34 Jahren überhaupt mit?
- Genetische Veranlagung wird als einer der Hauptkriterien für Darmkrebs angeführt. Gibt es medizinische Möglichkeiten herauszufinden, ob man ein erhöhtes Darmkrebsrisiko hat?
Für Antworten wäre ich sehr dankbar!
Liebe Grüße
Wolfgang

Grischdian

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Sonntag, 27. April 2008 - 00:11
Hallo Wolfgang,
bei mir wurde vor 4 wochen auch darmkrebs entdeckt, vor zwei wochen hatte ich die op und dabei tierisches glück gehabt dass der tumor noch nicht gestreut hat.
die ärzte vermuten bei mir auch einen gendefekt da ich mit 42 eigentlich noch zu jung für diese krankheit bin.
warum sprichst du nicht einfach mit deinem arzt über die sache und sagst ihm auch dass du sehr verunsichert bist und das gern abgeklärt hättest dann bekommst du bestimmt auch die darmspiegelung.
lass dich nicht zu sehr verunsichern sondern klär das ganze einfach sicher zusammen mit deinem arzt ab.
vg
christian

Arwed

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Sonntag, 27. April 2008 - 11:10
Hallo Wolfgang,
ich, 55, bin in der selben Lage, allerdings mit Metastasen in der Leber, mein Vater, mit 58, ist am Darmkrebs gestorben und mein Bruder war daran erkrankt.
Es gibt zwei verschiedene Einteilungen:
- genetisch bedingt, d.h. genetische Fehler in der DNS, kann durch Blutproben z.B. im Genetikzentrum oder Krankenhaus aber sicher nicht beim Hausarzt ermittelt werden, wird bei uns hier bei der Koloskopie gleich mitgemacht
- genetisch disponiert, wie bei mir, aber zunächst kein Gendefekt. Offensichtlich hat bei mir lt. Ärzten eine mögliche Mutation stattgefunden und trotz vorgegebenem Coloskopieintervall von 5 Jahren ist der Krebs ausgebrochen.
Zwei Konzequenzen:
- Der Coloskopieintervall ist auf 3 Jahre zu reduzieren
- Meine Tochter muß als Konsequenz bereits lt. Krankenhaus mit 25 Jahren mit dem Coloskopieintervall anfangen.
Der Hausarzt schreibt eine Überweisung ins Krankenhaus zur Koloskopie unabhängig vom Alter, das ist keine normale Vorsorge mehr.
Viele Grüße
Arwed
Gast
Sonntag, 27. April 2008 - 18:19
Hallo anderer Wolfgang.
Zumindest für die häufigsten genetisch bedingten Darmkrebse gibt es Testverfahren zur Feststellung evtl. Vorbelastungen.
Schau mal unter http://www.gfhev.de/de/beratungsstellen/beratungsstellen.php
Da kann man sich Beratungsstellen heraussuchen.
Aber auch googlen mit "FAP Darmkrebs" oder "HNPCC Darmkrebs" führt zu vielen Infos.
Ohne Vorbelastung werden Darmspiegelungen erst ab ca. 55 (alle ca. 10 Jahre) von der Krankenkasse bezahlt. Aber wenn der Arzt einen Verdacht hat ....

Viele Grüße
Wolfgang R
Gast
Montag, 28. April 2008 - 20:28
Mein Mann ist Ende 2006 mit 46 Jahren auch an Darmkrebs erkrankt und da wir drei kleine Mädchen haben waren wir jetzt zum Ersttermin bei einer humangenetischen Beratung in Bochum- die werden am entnommenen Tumor einige Tests machen um die genetische Disposition zu überprüfen.
Es gibt Zentren für familiären Darmkrebs. Ansonsten sagt man Spiegelung 5 Jahre vor Ausbruch beim Vater.
Beste Grüße
Gast
Dienstag, 29. April 2008 - 10:16
Hallo,
auch ich war in einer humangenetischen Beratung in München beraten worden, mit der Vorgabe, alle 5 Jahre eine Koloskopie durchzuführen zu lassen. Trotzdem ist bei mir innerhalb dieser Frist der Dickdarmkrebs inclusive Lebermetastasen ausgebrochen. Die Ärzte hier in Münchener Klinikum sind relativ ratlos, ob erblich oder mutiert. Es ist auch möglich, daß bei der letzten Koloskopie Adenome übersehen wurden, da Irren auch bei Ärzten menschlich ist. Flache Ademome sind schwer zu erkennen. Damit verdoppelt sich zwangsläufig die Überwachungszeit.
Die Krankenhausärzte haben für meine Tochter (14) angeordnet, ab 25. Lebensjahr mit Koloskopieuntersuchungen zu beginnen.
Bis es so weit ist, ist die Forschung gravierend weiter und es ergeben sich völlig neue Aussichten.
Liebe Grüße Arwed