blabla

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Donnerstag, 29. Mai 2008 - 16:05
Hallo an alle,
bei meiner Frau, 45 Jahre alt, wurde heute ein "großer Tumor" ca. sieben Zentimeter vom Darmausgang (After) entfernt festgestellt. Der Tumor konnte nicht mit der Schlinge umfaßt werden laut Arzt. Der Arzt geht davon aus, daß es sich um einen bösartigen Tumor (Stufe II) handelt, genaueres bringt erst die histologische Gewebeuntersuchung.
Meine Frau und ich befinden uns momentan im Schockzustand. Meine erste Frage an die Menschen hier im Forum wäre: weiß jemand eine sehr gute Empfehlung einer Klinik für die Operation, von der scheinbar eine Menge abhängt?
Wir wohnen im Raum Heilbronn 40 km nördlich von Stuttgart.
Für Tipps wäre ich sehr dankbar,
Grüsse, Don
Gast
Donnerstag, 29. Mai 2008 - 18:19
Hallo Suse,
herzlichen Dank für Deine schnelle Antwort. Deine Worte machen etwas Hoffnung. Der Arzt meinte, er hätte auch in der Leber nachgesehen (???) und dort nichts gefunden, was ich momentan versuche, als positives Zeichen zu deuten.
Ich dachte während des ganzen Gesprächs, "Hilfe, laß mich doch aufwachen aus diesem schlechten Traun..."
Naja, ich hoffe, bis Ende nächster Woche haben wir eine gute Klinik gefunden. Die Menschen, die man liebt, möchte man halt in besten Händen wissen, Du verstehst?
Danke und Dir alles Gute,
Don

claudia happel

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Donnerstag, 29. Mai 2008 - 23:22
Hallo Don, Kopf hoch, das kann meist gut behandelt werden. Bei mir (40) wurde letztes Jahr ein Rektumcarcinom 6cm ab ano festgestellt.Heute bin ich gesund, arbeite wieder und habe sehr gute Prognosen.Ich habe an einer Studie am Klinikum Marburg teilgenommen, die gesamte Behandlung erfolgte dort.Vor der OP bekam ich eine Radiochemotherapie, nach der OP noch 4 Zyklen ambulante Chemotherapie mit 5-FU. Durch die vorgeschaltete Bestrahlung und Chemo verkleinerte sich der Tumor von 3x5 cm auf 2mm (mm!). Die Betreuung und Behandlung war gut, kann ich wirklich empfehlen. Die Studie mit 5-FU wird sicher auch an anderen Kliniken durchgeführt.
Wünsche euch alles Gute und drücke Euch die Daumen

flasil

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Freitag, 30. Mai 2008 - 00:15
Auch ich hatte letztes Jahr mit 40 Jahre einen Analkarzinom von 5 cm Größe.
Wurde mit 6 Wochen Radio/Chemo Therapie behandelt.Und siehe da, der Tumor ist erst einmal weg, Und hoffentlich für immer. Kann dir ein paar gute Kliniken nenen auch für OP`s. Bin nach der Diagnose Stellung quer durch Deutschland gefahren.
Zum einen ist da die Uni Klinik in Erlangen, zum Anderen die Frankenklinik in Kronach. Auch in Heidelberg sollen viele Spezis sitzen, so wie im Charite in Berlin.
Aber bestimmt gibt es auch noch viele andere gute Kliniken.
Ich denke bei so einer schweren Krankheitsoll ein kein Weg zu weit sein.

Arwed

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Freitag, 30. Mai 2008 - 09:19
Hallo Don,
ich werde nächste Woche, nachdem die 5-FU Chemo so gut funktioniert hat, im Klinikum Großhadern in München operiert.
Aufgrund der sehr hohen Anzahl an Patienten, etwa 30 amulante Chemopatienten pro Tag, und der Erfahrungsaustausch mit anderen Kliniken in der Welt und mit Kollegen im eigenen Umfeld liegt eine große Menge an praktischer Erfahrung von, von neueren OP- Methoden bis zum Umgang mit Komplikationen. Daher vertraue ich voll auf eine erfolgreiche OP.
Ich habe aber schlechte Erfahrung mit Ultraschallgeräte zur Leberdiagnose gemacht: 2 unterschiedliche Geräte, eines beim Hausarzt und ein anderes bei einem Radiologenzentrum, konnten keine Bilder aus dem Inneren der Leber darstellen. Erst ein Doppelultraschallgerät im Krankenhaus konnte Bilder darstellen.
Ich drücke für dich die Daumen für eine gelungenen OP.
Viele Grüße Arwed
Gast
Freitag, 30. Mai 2008 - 13:41
Hallo,
herzlichen Dank für die ganzen Beiträge!
Verstehe ich das richtig, daß vor der Operation erst mal eine Art Radio-Chemotherapie ansteht? Darüber hat uns jetzt der Gastroenterologe nichts erzählt, es ging nur ums Thema Operation. Nächsten Donnerstag soll der histologische Befund da sein, und bis dann sollten wir wissen, in welcher Klinik meine Frau operiert werden soll, sagte er.
Muß ich da jetzt in Richtung preoperative Chemo selbständig aktiv werden und wie?
Besten Dank, allen gute Besserung und Gruß, Don

flasil

89 posts
Samstag, 31. Mai 2008 - 00:36
Soviel ich weiß ist das unterschiedlich wie ein Darkrebs behandelt wird. Kommt wohl daraum an wo der Tumor sitzt und um welche Art es sich handelt.
Gast
Samstag, 31. Mai 2008 - 08:09
Und wer entscheidet über die Behandlung? Die Klinik, an der die OP vorgenommen werden soll? Oder muß ich da vorher erst eine onkologische Praxis einschalten?
Danke und Gruß, Don
Gast
Samstag, 31. Mai 2008 - 10:43
in den meisten kliniken gibt es nach der diagnose eine tumorkonferenz, an der alle zukünftig behandelnden ärzte (radiologen, gastroenterologen und onkologen ) beteiligt sind. auch um die anstehenden termine braucht man sich dann nicht persönlich bemühen.

suse

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Samstag, 31. Mai 2008 - 12:00
Hallo Don,
ob eine Strahlen-oder Chemo Therapie erfolgt,entschied sich
bei mir nach der Op ,den es besteht ja die Möglichkeit das
mit der Entfernung des Tumor auch schon alles erledigt ist,
ergeben sich nach Größe und Lage des Tumor Bedenken wie bei mir und ist nicht sicher ob der Tumor in die Darmwand eingedrungen ist, wird eine Probe für den Patologen erfolgen erst nach diesem Ergebnis entscheidet der Arzt zwischen
adjuvanter Strahlen -und Chemo Therapie oder zu einer direkten Therapie um alle Heilungsmöglichkeiten zu nutzen.
So war es jedenfalls bei mir
LG Suse
Gast
Samstag, 31. Mai 2008 - 20:36
Hallo Suse,
eine Gewebeprobe des Tumors wurde bei meiner Frau bei der kürzlich erfolgten Darmspiegelung ja schon genommen. Der genaue Befund soll gegen Ende nächster Woche vorliegen.
Heißt das, in der (OP-)Klinik wiederholt sich das nochmal? Und in der OP-Klinik (voraussichtlich Katharinenhospital Stuttgart) wird dann auch über die komplette Behandlung entschieden, einschießlich einer eventuellen vor-operativen (= neoadjuvanten) Strahlen-/Chemotherapie?
Bis jetzt waren wir halt nur beim Gastroenterologen zwecks Darmspiegelung.
Herzlichen Dank und Gruß, Don

suse

32 posts
Sonntag, 1. Juni 2008 - 09:37
Hallo Don,
mir wurde nach der Damspiegelung sofort mitgeteilt,wie groß
der Tumor ist wo er sitzt und das er schnellstens operiert werden muß,ich habe die Darmspiegelung im dem Krankenhaus gemacht in dem ich auch operiet worden bin,nach der Darm-
spiegelung habe ich sofort den Termin für die Voruntersuchungen zur OP wie Ct zur genauen Lage Bestimmung
usw.bekommen ,die Darmspiegelung war Donnerstag die Op am darauffolgenden Mittwoch.Die Gewebeprobe ist dann bei der OP
gemacht worden und am 9 Tag nach der Op wurde mir mitgeteilt das ich einen Termin im Darmzentrum des Knappschafts-
krankenhaus Dortmund habe um eine Adjuvante Stahlen und Chemotherapie zu beginnen.
LG Suse

bine

77 posts
Montag, 2. Juni 2008 - 07:48
Hallo Don.Mein Name ist Sabine ich bin 43 jahre jung und bin vor drei Wochen an einem Rektumkarzinom erkrank.Vor der operation am 09.05.2008 sah alles noch sehr gut aus. der Tumor konnte entfernt werden.Der histologische Befund sprach jedoch eine andere Sprache.Es ist Krebs. Ich verstehe dass ihr beide zuerst einmal in einem Schockzustand seit, aber mit guten Ärzten, Psychologischer Unterstützung werdet auch ihr beide dies schaffen.jetzt wartet beide erst einmal den befund ab, und dann geht es gen´meinsam an. Vielleicht ist ja allesnoch zum richtigen zeitpunkt entfernt worden, und es ist vielleicht T1 und Grading 2. Ich wünsche euch beiden viel kraft und alles erdenklich gute. Kopf hoch.

Yosie

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Montag, 2. Juni 2008 - 08:53
Hallo Don,
bei 7 cm Entfernung vom After kann man vermutlich von einem Rektum-Karzinom ausgehen. In vielen Fällen wird dann erst mal eine neoadjuvante Radio-Chemotherapie vor der Op durchgeführt um den Tumor zu verkleinern, da man ihn dann leichter operieren kann. Auch um eventuell einen künstlichen Darmausgang zu vermeiden. Ob die notwendig ist hängt aber letztlich vom Einzelfall ab. Meist erfolgen nach der Darmspiegelung und der histologischen Untersuchung erst einmal weitere Untersuchungen um Lage und Eindringtiefe des Tumors genauer einzugrenzen und die weitere Vorgehensweise zu planen.
Gast
Montag, 2. Juni 2008 - 09:29
Nochmals herzlichen Dank für die Beiträge, es tut mir sehr gut, mich hier austauschen zu können. Leider hat mein DSL-Router am Samstag abend urplötzlich den Geist aufgegeben, sodaß ich seitdem nicht mehr ins Internet konnte. Muß heute einen neuen besorgen (bin gerade auf Arbeit).
Am kommenden Donnerstag sollen wir den histologischen Befund erfahren, wobei aber stark davon auszugehen ist, daß der "bösartig" ausfällt.
Dann soll meine Frau "der Klinik vorgestellt werden" (Katharinenhospital Stuttgart - hat auch bezgl. Darm-OPs etc. den besten Ruf hier in der weiteren Gegend) und dann gehts wohl weiter mit OP, oder zunächst mit neoadjuvanter Radio-Chemotherapie und dann OP.
Was mir halt gerade schwerfällt ist, den Optimismus nicht zu verlieren, was ich meine Frau nicht spüren lasse, aber stellenweise bin ich wie gelähmt.
Aber ich will hier nicht rumjammern - ihr habt alle selbst schwere Sorgen und ich wünsche allen nur das Beste.
Grüsse, DontYP

Möller

39 posts
Montag, 2. Juni 2008 - 13:01
Hallo Don,
hab Mut dir unterschiedliche Kliniken anzusehen, recherchiere im Netz nach Spezialisten. Jede(r) Betroffene(r) hat andere Erfahrungen.Ich kenne einige Leute die gute Referenzen über Dr. Birth (Hanseklinikum Stralsund Chefarzt der Chirurgie)berichten können. Außerdem ist es dort ein menschliches,angenehmes Klima zwischen Arzt und Patient. Für die beste Versorgung lohnt sich der weiteste Weg....Viel Kraft und die für Euch richtige Wahl für diese nicht leichte Entscheidung.
Gast
Montag, 2. Juni 2008 - 15:38
Hallo Don,
lass den Kopf nicht hängen, ich weiß, was du jetzt durchmachst, versuche die nächste Zeit in Etappen zu denken, damit du nicht durchdrehst, denn deine Frau btaucht jetzt deine Stärke, die nächste Zeit.
Bei meinem Fraund wurde vor zwei Jahren auch ein Adenokarzinom festgestellt,
danach ist ein adjuvant, dass heißt vorbeugende Chemo gemacht worden,
dass wird die nächste Zeit anstrengend für euch, der Schock, dann das lange Durchhhalten danach, falls Chemo gemacht wird und erst später, wenn ihr alles hinter euch habt, wirst du erst so richtig mit deinen Ängsten konfrontiert.
Bei meinem Fraund ist alles ok jetzt, es sieht sehr gut aus und ich bin fest überzeugt, dass er die Krankheit besiegt hat und sie nie wieder kommt, wir haben unser Leben umgestllt aber das kommt bei euch alles später, jetzt heißt es erst mal Zähne zusammen beißen!!!!
Mach nicht den Fehler zu lange zu warten, bevor du dir Hilfe suchst, ich bin erst zum Psychologen als ich nach der Chemo total zusammen gebrochen bin - das ist normal!!! Das sind so typische Phasen die man durchmacht und es wird für dich einfacher und auch für deine Frau, wenn ihr beide versteht in welchen Phasen ihr euch befindet.
Aber das nur so nebenbei - hab Hoffnung und denk daran, deine Frau ist noch jung und wird das besser verkraften, als vielleicht jemand, der 70 ist - lass dich nicht von den Horrorgeschichten erschrecken, ich spreche aus Erfahrung, denk nicht an Statistiken und Lebenserwartung - jeder Mensch ist anders - das wird schon!!!!!

Kopf hoch!!!
Gast
Montag, 2. Juni 2008 - 15:49
ach so noch zum Thema Statistik - mein Freund war bei der Diagnose 34 Jahre alt, war noch nie übergewichtig, sondern ist eher zu dünn, er ist sportlich, ernährt sich einigermaßen gesund, keine erbliche Vorbelastung, noch nicht mal andere Krebsarten in der familiären Vorgeschichte - theorethisch ist das also so gut wie unmöglich - soviel zum Thema Statistik - nützt einem auch wenig, wenn man zu den 0,1 % gehört,
ABER genauso funktioniert das auch anders herum!!! Deswegen sollte man auf sowas nicht soviel geben, man macht sich nur verrückt - das macht wiederrum Stress - und der schwächt das Immunsystem - also am besten nicht nach links und nach rechts schauen!!!!
das wollt ich nur nochmal gesagt haben
Gast
Montag, 2. Juni 2008 - 19:30
Hallo,
nur ganz kurz, bin nämlich in Reha und das Internet ist teuer.
Das Katharinenhospital in Stuttgart hat einen sehr guten Ruf!
Herzliche Grüsse und alles Gute
Spatz

flasil

89 posts
Dienstag, 3. Juni 2008 - 00:00
Wenn ich richtig gleesen habe dann habt ihr noch nicht das Ergebnis der Biopsi von der Darmspiegellung.
Dann würde ich erst einmal darauf warten.
Danach würde ich dann entscheiden wie es weiter gehen soll.
Ich habe meine Darmspiegellung in einer Praxis gemacht.
Am Tag der Darmspiegellung sagte man mir es wäre Alles in Ordnung. Drei Tage später erhielt ich dann einen Anruf das bei der Spiegellung Proben entnommen wurden und das ich einen Tumor habe, leider bösartig, Krebs. Ich solle dringend zum Gespräch kommen.
Beim Gespräch am selben Tag sagte der Onkologe mir, er hätte mit einem Krankenhaus gesprochen und für mich schon einen Termin ausgemacht. Er sagte, ich würde ein OP bekommen mit künstlichen Darmausgang für immer.
Ich ließ mir alle Unterlagen von der Biopsi geben und suchte mir ein anderes Krankenhaus, die Asklepios Klinik. Dort wurde übrigens keine neue Spiegellung mehr gemacht. Nur Sonographie, MRT, Blutwerte und ein Blick in den Enddarm. Die Klinik die ich ausgesucht hatte setzte sich bei einer Konferenz mit der Uniklinik Hamburg zusammen. Es kam raus das ich eine Radio/Chemo machen soll mit Erhalt des Schließmuskels ohne künstlichen Darmausgang. Nach der Therapie mußte ich ein paar Wochen warten und wurde dann neu Untersuchcht. Es wurde nach gesehen und Proben entnommen. Ein Resttumor war noch vorhanden. Die in der Asklepios Klinik wollten da gleich sofort einen OP machen mit künstlichen Darrmausgang, damit es sich nicht noch im Körper ausbreitet sagten sie. Die von der Uniklinik, die die Bestrahlung durchgeführt hatten rieten noch einmal zu warten, da diese Art Tumor sich langsamm zurück bildet. Du kanst dir vorstellen, was ich für eine Angst bei der Entscheidung hatte. Ich wollte nicht das es sich ausbreitet. Aber ich wollte auch keinen künstlichen Darmausgang. Ich entschied mich dazu zu warten. Über Weihnachten und Silvester. Für mich und meine Familie die schlimmsten Feiertage unseres Lebens. Aber was soll ich dir schreiben. Bei den nächstern Untersuchungen Ende Januar was alles weg. Keine bösartige Zelle mehr.Jetzt gehe ich laufend zu Nachuntersuchungen. Bis jetzt Alles in Ordnung.
Viele liebe Grüße Flasil (Silke)
Du siehst man muß Entscheidungen treffen und es ist oft nicht einfach.Ich hoffe auch ihr werdet die richtigen Entscheidungen treffen.
Gast
Mittwoch, 4. Juni 2008 - 08:37
Ja, Silke, ich glaube ich kann mir gut vorstellen, was Du durchgemacht hast.
Meine Hoffnung ist, daß das Katharinenhospital Stuttgart, auf das meine Frau sich festgelegt hat, uns auch gut beraten und aufklären wird über die Behandlungsweise. Sollte man dort gleich operieren wollen (womögl. mit Prognose bleibendem künstlichen Darmausgang) werde ich mit Sicherheit das Thema neoadjuvante Radio-/Chemotherapie ins Spiel bringen und, abhängig von den Antworten, entscheiden, wie wir weitermachen oder doch noch andere Meinungen einholen.
Vielen Dank und alles Gute, Don (Ralf)
Gast
Freitag, 6. Juni 2008 - 04:55
So, der histologische Befund fiel aus wie erwartet (bösartig). Anscheinend kann man daraus auch ersehen, daß die Entstehung des Tumors rein erbliche (genetische) Gründe hat, weshalb uns auch dringend geraten wurde, unseren Sohn/Tochter in ein Vorsorgeprogramm aufnehmen zu lassen.
Ich fragte den Gastroenterologen nach dem Risiko eines bleibenden künstlichen Darmausgangs (Stoma) - momentan eine Horrorvision für meine Frau - und er meinte, daß dieses Risiko in unserem Fall schon ziemlich wahrscheinlich sei.
Er riet uns wieder zur baldigen OP, räumte aber ein, daß man - Stichwort neoadjuvante Kombi-Therapie - davon ausgehen müsse, daß "ein Chirurg natürlich erstmal schneiden" wolle.
Danach gingen wir in eine Onkologische Praxis in Heilbronn, die uns netterweise trotz momentaner Überlastung (zwei von drei Ärzten auf Kongress) für heute einen Beratungstermin gaben.
Dort lassen wir uns noch ausführlich beraten (auch bzgl. neoadjuvanter Kombitherapie) und müssen dann entscheiden, ob wir erstmal dort die vor-operative Therapie beginnen mit der Hoffnung, dadurch den Schließmuskel evtl. retten zu können, oder doch gleich ins Katharinenhospital Stuttgart zu gehen, wo man möglicherweise sofort operieren will.
Ich werde weiter berichten.
Herzliche Grüsse und alles Gute, Don

conny

78 posts
Freitag, 6. Juni 2008 - 11:26
Hallo Don!
Ich habe gerade mal so Eure Geschichte verfolgt und bei mir ist auch wieder so alles hochgekommen. Wir beide, d.h. mein Mann kämpft seit November letzten Jahres mit der Problematik.
Er hat einen künstlichen Darmausgang gelegt bekommen. Der soll jetzt demnächst wieder rückverlegt werden. Wenn die Möglichkeit nicht von vorn herein ins auge gefasst wird, dann würde ich vor der OP auf jeden Fall eine Radio/Chemo zur Verkleinerung des Tumors empfehlen.
Wir wußten nicht, dass es so eine Möglichkeit gibt. Bei meinem Mann haben sie gleich operiert. Erst in der Strahlenklinik, wo die Bestrahlung durchgeführt wurde, hat ihn der Arzt so behandelt, als ob er zuvor eine Chemo gemacht hat. War irgendwie ganz lustig die Untersuchung: Mein Mann ganz nackig rein ins Behandlungszimmer mit Stoma und großer Narbe am Bauch und der Arzt erzählte was von einer OP. Der Arzt hat das wohl irgendwie nicht mitbekommen, dass die Op schon stattfand. Als Folge der Op ist noch eine Serilisation dazu gekommen, weil beim Mann alles so dicht zusammen liegt. Aber ihm geht es gut. Die Radio/Chemotherapie wurde nach einem sog. "Erlanger Modell" durchgeführt. D.h., dass die Bestrahlung täglich für 1-2 Monate je nach Bedarf des Einzelnen durchgeführt wird. Dies wird in der Strahlenklinik genau berechnet usw. In der 2.Woche nach Beginn wird man in die Strahlenklinik eingewiesen und zur Bestahlung kommt eine Woche eine Chemo. Da hat mein Mann einen Port gesetzt bekommen, der zum Herzen führt, damit die Venen an den Armen nicht so geschädigt werden. Der bleibt auch noch eine Weile drin. Bei der Chemo bekommt man so eine kleine Flasche um den Hals, so dass man frei beweglich ist. Die ist nach einer Woche leer. Dann geht es weiter mit täglicher Bestrahlung und in der 5. Woche noch mal Chemo dazu.
Dann geht es ambulant weiter mit Chemo. Mein Mann hat 4 ambulante Chemos hinter sich. Er macht gerade die letzte Runde. Die läuft so, dass eine Woche die Flasche getragen wird und 3 Wochen Pause kommen.Mein Mann hat die Chemo ganz gut vertragen und nicht mal Haarausfall bekommen. Ihm ist zwar von mal zum Mal die Sache schwerer gefallen, aber hoffentlich jetzt ein Ende absehbar. Aber wirklich wichtig ist, dass Ihr Euch Mut macht und optimistisch seid. Alle bösen Gedanken weg lassen und gar nicht an Euch ran kommen lassen. Das ist Gift für die Seele. Die erste Zeit war auch für mich sehr schrecklich und ich habe die wildesten Vorstellungen gehabt. aber als ich gesehen habe, dass mein Bernd mit seinem Stoma gut klar kommt und auch die Chemo ganz gut verträgt, wird man etwas entspannt. Es geht jetzt erst wieder los, wenn die Untersuchungen wieder anfangen.
Un das Stoma ist nicht so schlimm. Es ist nur eine Gewöhnungssache. Es kommt da immer eine Stoma-Schwester, die sich drum kümmert und auch - jedenfalls unsere - gut Optimismus verbreitet. Beschäftige Deine Frau immer mit kleinen Aufgaben.
Stehe jederzeit mit "guten" Ratschlägen zur Seite.
Liebe Grüße aus der Prignitz Conny
Gast
Mittwoch, 11. Juni 2008 - 13:51
hallo - wir haben heute niederschmetternde Nachrichten erhalten. Bei der CT wurden 3 Metastasen in der Leber meiner Frau entdeckt. Sofort danach wieder zum Onkologen, der uns mitteilte, daß in einem solchen Fall eigentlich keine Chance auf Heilung besteht. Er meinte, daß jetzt baldigst eine Chemotherapie einsetzen soll mit dem Ziel, die Lebermetastasen zu verkleinern, um sie evtl. operieren zu können. Die Tumor-OP selbst werde erstmal zurückgestellt. Ich weiß nicht mehr, wo ich noch Hoffnung hernehmen soll. Meine geliebte Frau ist 45 Jahre alt. Soeben habe ich unsere Kinder (17 und 19) informiert. Unsere Welt liegt in Trümmern.
Grüsse, Don

Yosie

19 posts
Mittwoch, 11. Juni 2008 - 14:50
Hallo Don,
es tut mir sehr leid, dass ihr so eine schlechte Diagnose bekommen habt. Aber keine Heilung bedeutet nicht gleich das sofortige Aus, welches einem da so durch den Kopf geht. Mit den Möglichkeiten der Medizin kann das doch durchaus noch ein lange Zeit ganz gutes Leben sein, nur ganz weg geht die Krankheit eben nicht mehr. So blöde das immer wieder klingt, wir können auch morgen überfahren werden, oder einen tödlichen Infarkt erleiden...
Ich wünsche deiner Frau und eurer ganzen Familie, dass der akute Tumor und die Metastasen sich erst einmal gut behandeln lassen und sich die Krankheit eindämmen lässt.
Gruß Yosie

blabla

4 posts
Mittwoch, 11. Juni 2008 - 22:40
Hallo Birgit, ich hab Dir eine PN geschrieben.
Gruß, Don
Gast
Donnerstag, 12. Juni 2008 - 08:29
Du hast Antwort.
Liebe Grüsse, Don

Monika

27 posts
Donnerstag, 12. Juni 2008 - 11:33
Lieber Don,
Trümmer wegräumen, nicht aufgeben!!! Ich hatte 2003 fünf Metastasen auf beiden Leberlappen - Prognose sehr schlecht. Nach 41 Wochen Chemo+Antikörper (jede Woche, ohne Pause) Radiofrequenzablation einer noch tätigen Metastase. Dann drei Jahre totale Ruhe. September 2007 Ablation von 2 Metastasen. Vor wenigen Tagen hatte ich CT mit dem Befund: keinerlei Nachweis eines Tumors im Darm, keinerlei Nachweis von Metastasen in der Leber. Die Chemo war schon belastend, aber seit Sommer 2004 lebe ich ohne Medikamente, bin auch voll berufstätig, gehe jedes Quartal zur Kontrolle, meine Leber arbeitet einwandfrei. Falls Du Fragen hast, berichte ich gerne von meinen Erfahrungen.
Ich wünsche Deiner Frau und Dir alles Gute!
Monika
Gast
Donnerstag, 12. Juni 2008 - 22:07
Hallo Monika,
Du hast PN.
Liebe Grüsse, Ralf