Gast
Montag, 23. Juni 2008 - 23:16
Hallo,
ich hoffe mir kann jemand von euch meine Ängste bzgl. meiner Mutter nehmen.
Der Frauenarzt hat bei ihr vor ein paar Wochen etwas Blut im Stuhl gefunden. Daraufhin ist sie zur Darmspiegelung gegangen - dort wurde auch etwas kleines direkt am After gefunden. Da es aber komisch gewachsen ist, konnte man es vor Ort nicht entfernen. Der Bericht vom Pathologen war auch nicht eindeutig.
Seit letzter Woche ist sie nun im Krankenhaus. Bei der Voruntersuchung meinte der Arzt wohl, dass das Ding am After nicht größer sei, als sein eigener Fingernagel.
Das Polyp oder Tumor oder sonst was wurde dann am Freitag entfernt. Gott sei dank, konnte man das direkt am After operieren und musste nicht durch den Bauch gehen. So wie ich den Arzt in meiner Aufregung verstanden habe, scheinen Zellen(???) nicht befallen gewesen zu sein. Der Bereich wurde zusätzlich mit gesundem Gewebe herausgeschnitten.
Natürlich hat sie jetzt noch Schmerzen, aber morgen darf sie mit leichter Kost anfangen - immerhin geht es dann bergauf.
Was ist aber, wenn der Befund sagt, dass es bösartig war?
Das macht mir etwas Angst.
Der Arzt meint, sie kann froh sein, dass es so früh bemerkt worden ist.
Wäre es dann mit der einen Operation getan? Kommt da noch was auf sie zu?
Ich hoffe wirklich, mich kann hier jemand aufklären.
Viele Grüße
ein extrem besorgter Thomas

Arwed

650 posts
Dienstag, 24. Juni 2008 - 08:50
Hallo Thomas,
so wie es aussieht, scheint alles verdächtiges Gewebe entfernt zu sein. Auch wenn es Krebs gewesen sein sollte, ist die Gefahr gebannt. Auch eine Chemo kommt, weil keine Lymphknoten im Spiel waren, nicht in Frage. Sieht also gut aus! Am besten regelmäßig zur Sicherheit untersuchen lassen.
Mit lieben Grüßen
Arwed
Gast
Donnerstag, 26. Juni 2008 - 21:30
Hallo,
heute kam der Befund meiner Mutter.
Es war leider doch bösartig.
Der Arzt meinte, es hätte noch nicht gestreut und bei der OP hat er alles großflächig herausgeschnitten, inkl. dem gesunden Gewebe.
Nun soll sie aber dennoch eine Chemo bekommen.
Wozu dient die Chemo in diesem Fall? Einfach nur um Vorzubeugen, da eventuell noch ein paar Zellen in der Schleimhaut befallen sein könnten?
Er sagte auch, dass man den Darm komplett entfernen müsste, um 100%ig sicher zu gehen.
Lieben Gruß
Thomas
Gast
Freitag, 27. Juni 2008 - 10:01
Hallo Thomas! Ein bischen merkwürdig lesen sich Deine Ifos schon! Wieso soll einerseits alles bösartige raus sein aber auf der anderen Seite der Darm ganz entfernt? Habe ich jetzt da was falsch verstanden? Wenn allses raus ist, dann ist doch in der Regel gut, oder!? Die Chemo soll dazu dienen, um kleinste, nicht erkennbare Krebszellen zu vernichten. Bei meinem Mann war das auch so, dass der Krebs Zellen in die Darmwand abgesondert hat, also Lymphe befallen sind. Deshalb hat er auch 1/2 Jahr so eine Chemo bekommen. Der Arzt scheint ein wenig übervorsichtig zu sein oder Eurer Angst mit einer gewissen Arroganz entgegen zu treten. 100% ig kann der Krebs nicht ausgeschlossen werden. aber ich denke, dass Deine Mama da noch mächtig Glück gehabt hat. Liebe Grüße an Euch alle!
Conny!
Gast
Freitag, 27. Juni 2008 - 10:24
die betonung liegt auf "müsste" ! es ist eben nicht sicher, dass mit der entfernung des tumors alle krebszellen weg sind. genausogut hätte der arzt sagen können, dass alle krebspatienten sich in salzsäure auflösen könnten, um absolut alle bösartigen zellen zu vernichten. und da eben nicht ausgeschlossen ist, dass der krebs weiter aktiv ist, wird vorbeugend eine chemotherapie gemacht. wir kennen hier nicht die genaue diagnose, eine chemo dürfte aber durchaus gerechtfertigt sein und trägt dazu bei, dass die patientin sich ein wenig mehr auf der sicheren seite wähnen darf.

conny

78 posts
Freitag, 27. Juni 2008 - 10:38
Na eben, sicher kann man sich nie sein. War auch nicht böse gemeint, was ich da geschrieben habe. Aber ich finde es ein wenig unpassend, wenn ein Arzt noch sagt, da müßte der ganze Darm entfernt werden, wenn die OP so gut verlaufen ist. Der Arzt sollte doch Mut machen. Die Leute haben da schon Angdst genug, wir unter anderem auch!
Conny!
Gast
Freitag, 27. Juni 2008 - 11:08
conny,
ich habe deinen beitrag ja nicht als böse aufgfasst.
klar, der arzt soll mut machen, aber wichtig ist es auch, die wahrheit zu erfahren. mir als betroffene war es jedenfalls wichtig. ich hätte jedes vertrauen in den arzt verloren, hätte er etwas beschönigt, was sich im nachhinein als beruhigungspille herausgestellt hätte. mit der knallharten wahrheit konnte ich mich besser auf meinen überlebenskampf einstellen. klar, es gibt ausnahmen, da hilft ein verschweigen mehr als schonungslose aufklärung. das hängt einfach von verschiedenen umständen ab und muss abgewogen werden.
Gast
Freitag, 27. Juni 2008 - 11:32
Hi, hast ja recht! Ich fand es damals auch viel besser, dass uns der Arzt auf den Kopf hin zusesagt hat, was los ist, aber auf der anderen Seite macht er immer Mut und versucht abzulenken. Finde ich nun wieder eine gute Mischung. Ich finde es trotzdem nicht so toll, wenn jemand den Leuten sagt, das der Darm ganz raus muß. Da fängt man doch nur wieder an zu grübeln, wie es gemeint war. Und so schätzte ich den armen Thomas ein.
Liebe Grüße! wer ist eigentlich der Administrator? Hat er einen Namen?
Gast
Freitag, 27. Juni 2008 - 11:53
Hallo ihr beiden,
Entschuldigung, wenn ich mich etwas missverständlich ausgedrückt habe.
Leider war ich bei den Gesprächen nicht dabei, sondern kann nur das wiedergeben, wie ich es erzählt bekommen habe.
Es ist nicht so, dass der Darm entfernt werden muss. Seine Aussage war wohl so gemeint, dass man dies machen müsste, wenn man wirklich absolut sicher sein will, dass dort nichts mehr auftreten kann.
So wie ich das mittlerweile verstehe wird diese leichte Chemo gemacht, damit eventuell noch vorhandene Zellen in der Schleimhaut abgetötet werden. Ich deute das als reine Vorsichtsmaßnahme.
Sie soll nach der abgeschlossenen Chemo nur immer regelmäßig zur Kontrolle erscheinen(ich nehme an zur Darmspiegelung)
Nach etwas Abstand und einer doch ruhigen Nacht für mich, denke ich schon, dass das sie Glück gehabt hat und das doch relativ früh erkannt wurde. Vielleicht wird sie mit ein bisschen Glück nichts mehr damit zu tun haben?!
LG
Thomas
Gast
Montag, 30. Juni 2008 - 12:01
Hallo Thomas! Wir haben nur etwas diskutiert. Diese vorbeugende Chemo hat mein Mann auch durch. Mal sehen, was da jetzt draus wird.
Deine Mama hat wirklich riesiges Glück gehabt. Ich denke, sie wird auch die Chemo gut hinter sich bringen. Mein Mann hatte nicht einmal Haarausfall. Und gegen die Übelkeit gibt es heute ganz viele Mittel. Die helfen auch super. Ich denke, dass die OP das schlimmste war. Liebe Grüße Conny
Gast
Donnerstag, 10. Juli 2008 - 17:49
Hallo,
ich habe wieder einiges zu berichten.
Am letzten Krankenhaus-Tag meiner Mutter kam der Professor persönlich vorbei, um mit ihr zu reden.
In dem Gespräch hat er sie darum gebeten, sich ein Stoma für 3 Monate legen zu lassen. Ihr wurde gesagt, dass sie damit auf der sicheren Seite wäre.
Laut seiner Aussage bringt sie besten Voraussetzungen für die OP und die Heilung mit.
Er sagte ihr, dass sie diese einmalige Chance nicht einfach so wegwerfen dürfe.
Nun, am Dienstag lässt sie sich, trotz großer Angst, das Stoma legen. Nach 3 Monaten soll die Rückverlegung dann stattfinden.
Was haltet ihr davon? Ist das eine gute Entscheidung von ihr?
Hat sie nach der Rückverlegung dann gute Chancen wirklich nichts mehr damit zu tun zu haben?
Sie scheint mittlerweile ganz zuversichtlich zu sein. Aber je mehr ich über das ganze Thema nachdenke, desto mehr fang ich auch an zu grübeln.
LG
Thomas

heike_mike

26 posts
Donnerstag, 10. Juli 2008 - 20:12
Hallo Thomas,
ich denke schon das sie das machen sollte, Lese doch mal in dem Bericht der Stomapatienten hier. Klingt eigentlich meißt ganz gut.
Mein Onkel selbst hatte es auch und es ist alles super verlaufen.
Viel Glück
LG Heike
Gast
Freitag, 11. Juli 2008 - 08:10
Hallo Thomas! Mein Mann hat auch ein vorübergehendes Stoma gelegt bekommen. Demnächst ist auch die Rückverlegung geplant. So kann der operierte Teil des Darms ohne dass Darmbakterien eindringen, in Ruhe abheilen. Ist zwar nicht das schönste, aber wirklich sinnvoll. Insbesondere wenn man im Hinterkopf hat, dass das Teil wieder weg kommt. Allerdings halte ich die 3 Monate ein bischen kurz. Aber jeder hat ja schliesslich seine eigene Behandlung. Schön, dass es wieder ganz gut aussieht bei Euch! Conny!