sprudelsuse

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Donnerstag, 27. November 2008 - 22:02
Ihr Lieben,
wie Ihr vielleicht noch wißt, hat der nette Dr. meiner Ma Anfang September noch 4 Monate max. gegeben. Sie bekommt ihre Chemos nun im 6 Wochen Rhythmus. Normalerweise muss sie am 1.12. wieder ins Kh, aber sie ist unheimlich schwach. Das macht uns richtig Sorgen. Es wird nicht schlechter, letztens lag sie komplett eine Woche, aber es ist gleichbleibend schlecht.Sie hat keinen Appetit uund daher auch keine Kraft. Mama hat von meiner Schwägerin (OP-Schwester) nun Sondennahrung mit Appetitanregung bekommen. Bekommen wir nicht in der Apo, sondern über die Schwester,welche Leiterin eines Pflegeheimes ist.Ganz schön kompliziert das Ganze. Habe meinem Pa gesagt, er soll im KH anrufen und nachfragen wegen der Chemo. Nicht das Mama hingekarrt wird und doch nicht drankommt. Ich habe den Eindruck, dass sie diese Chemo so gar nicht verträgt. Wie schon berichtet liegt unsere gesamte Hoffnung sowieso auf der alternativen Basis. Es ist so furchtbar, dass man so gar nichts machen kann- und ich bin so weit weg. Ist es denn normal, das man gar nicht mehr zu Kräften kommt?
Ich grüße Euch und musste einfach mal wieder meine Sorgen los werden. sprudelsuse
Gast
Freitag, 28. November 2008 - 20:09

Hallo Sprudelsuse ,
es tut mir sehr leid ....
Ich möchte Dir aber bitte ans Herz legen : Hinterfragt wirklich kritisch , ob die Chemotherapien überhaupt noch ein höheres Nutzen - als Nebenwirkungen haben .
Du weißt selber das es nicht besonders gut aussieht. Bei meinem Vater war der Verlauf sehr ähnlich und der Onkologe hätte ihn am liebsten noch in der Endphase des Lebens weiter Chemotherapie verpasst..obwohl der Krebs schon die Macht übernommen hat und es völlig aussichtslos war !!! Alles andere wäre noch eine zusätzliche Qual gewesen , ohne auch nur anseitsweise den Krebs aufhalten zu können .
Mein Vater hat für sich dann entscheiden : KEINE Chemotherapien mehr.

Darum hinterfagt die Chemotherapie und nehmt nicht alles so hin , was die Arzte sagen . Für die ist Mama nur einer von ihren Patienten - mehr nicht.
Alternativen sind immer gut ! Das ist immer ein Versuch wert .
Und zu Deiner Frage , ob es normal sei nicht zu Kräften zu kommen . Die Erkrankung zerrt den Menschen aus.
Du kennst sicher die Werbung mit der Sonnenmilch ( ich glaube Nivea ) , wo das Gummimännchen langsam in sich zusammensackt.
So haben uns die Palliativ-Schwestern gesagt , können wir uns vorstellen , was diese Krankheit aus einem Menschen macht ..
Ich schicke Dir ganz viel Kraft !
LG, Anja

sprudelsuse

88 posts
Samstag, 29. November 2008 - 01:15
Hallo Anja,
Du hast sicher Recht. Mein Pa hat gestern auch mit dem KH telefoniert und nachgefragt. Wir sind der Meinung, dass die Chemo Mama wirklich nur noch mehr kaputt macht. Der Arzt war auch gleich mit dem Aussetzen der Chemo einverstanden.Irgendwie haben wir noch immer Hoffnung, dass sich meine Ma wieder erholt. Innerlich bin ich manchmal einfach nur total stumpf, kann gar nicht mehr weinen.Verdränge es nur und bin auf das allabendliche Telefonat gespannt, in der Hoffnung, die Situation hat sich nicht verschlechtert. Es ist so tagesabhängig.Wahrscheinlich werde ich meine Eltern auch erst Heiligabend sehen, ich hoffe so sehr, dass wir das Fest zusammen verbringen können.Meine Tochetr hat im Dezember auch noch Geburtstag.Es ist zum Verrücktwerden. Jeder Tag zählt und ich kann meine Mama noch nicht aufgeben. s wäre für mich auch interessant, ob evtl. jemand im Forum ähnliche Erfahrungen gemacht hat, allerdings mit positivem Ausgang?
Euch allen ein schönes Wochenende, genießt es und pflegt Euch.
L.G. sprudelsuse

landtechniker

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Samstag, 29. November 2008 - 15:59
Hallo Sprudelsuse,
ich kann nur bestätigen, was Anja schon gesagt hat. Ich habe das vor mehr als zehn Jahren bei meiner Schwiegermutter miterlebt, und für mich beschlossen, dass ich eine weitere Chemo nicht mitmachen werde - die erste war schlimm genug, obwohl ich sie einigermaßen gut vertragen habe.
Auch wenn diese Entscheidung schwer ist, vielleicht gibt sie die Kraftreserven frei, die Deine Mutter zum Überleben braucht.
Alles Gute und trotzdem einem besinnlichen ersten Advent.
Ludwig
Gast
Montag, 1. Dezember 2008 - 00:16
Hallo,
meine Mama hat ihre erste Chemo (Xeloda) super vertragen, aber sie half nicht gegen die Metastasen. Februar 2004 bekam sie dann eine andere Chemo, die sie überhaupt nicht vertrug. Nach einem Krankenhausaufendhalt bekam sie eine weitere Chemo- gut verträglich aber sonst wirkungslos. Die vierte Chemo (im Dez.04) brachte sie wieder mit massiven Durchfall, Appetitlosigkeit etc. ins Krankenhaus. Dann entschied sie selber, das sie keine Chemo mehr haben wollte (von den Bauchfellmetastasen wußte sie nichts). Der Zeitraum von Dezember 04 bis Dezember 05 war für sie sehr positiv. Sie erholte sich sehr schnell und nahm sieben Kilo zu. Mama ist dann am 12.12.05 gestorben, aber im letzten Jahr ist es ihr wirklich relativ gut gegangen, sie war zweimal in Urlaub und hat nur die letzten drei Wochen vor ihrem Tod etwas mehr gelegen- und das fast ohne Schmerzen.
Mein Fazit sieht also so aus: Wenn durch eine Chemo keine Heilung mehr möglich ist, sollte man sich oder den Angehörigen wohln nicht mehr als nötig quälen.
Liebe Grüße
Rowena

sprudelsuse

88 posts
Mittwoch, 3. Dezember 2008 - 20:38
Hallo, und vielen Dank für Eure Antworten. Tja, die Tage vergehen und es ist mal so und mal so mit meiner Ma. Gestern ging es ihr gar nicht gut, da sie sich in der Nacht verschluckt hat und einen Hustenanfall hatte. Heute ging es aber schon wieder besser.Bis auf den Bauch, der tut ihr weh. Sie hatte einen sehr großen Narbenbruch und im Mai wurde ihr ein Netz eingesetzt. Aber irgendwie ist schon wieder ein kleiner Bruch da. Ansonsten gehts ihr den Umständen entsprechend. Chemo ist ,wie gesagt, ausgesetzt. Und das war wirklich eine gute Entscheidung. Papa meint, sonst hätte sie Weihnachten wohl nicht erlebt. Hoffen wir, dass es ein ruhiges, besinnliches Fest wird.
Euch allen einen schönen Abend.
L.G. sprudelsuse