LaTina

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Montag, 8. Dezember 2008 - 11:34
Hallo,
melde mich nach längerer Zeit mal wieder zu Wort. Meiner Mutter geht es inwzischen - aus medizinischer Sicht gesehen und den Umständen entsprechend - gut. Morgen bricht die vorletzte Chemo an, drei Wochen später dann die letzte. Die Pausen zwischen den letzten Sitzungen wurden aufgrund schlechter Blutwerte gestreckt, die Blutplättchen sehen ziemlich mager aus, was zu blauen Flecken hier und da führt. Die Gefahr, dass sie Blutungen (z.B. aus der Nase) bekommen könnte, wäre zu groß gewesen, daher die Streckung auf drei Wochen. Sie hängt zwar ziemlich durch, erholt sich immer weniger in den Pausen und ist daher etwas wackelig auf den Beinen, auch in den Fingern läßt das taube Gefühl gar nicht mehr nach und wird eher noch stärker, aber sie freut sich schon auf Silvester, dann wird die letzte Sitzung abgeschlossen. Ich denke, ihre Abgeschlagenheit und die depressiven Schübe lassen dann auch wieder nach, und ihre Haare, die leider auch sehr dünn geworden sind, werden dann wohl auch wieder spriessen, wobei der Haarverlust wohl das geringere Übel ist.
Jetzt zu meiner Frage: wie lange dauert es nach Absetzen der Therapie, bis diese ganzen erwähnten Nebenwirkungen nachlassen? Besonders das Kribbeln und die Taubheit in den Fingern und Füßen machen ihr Sorgen, sowie die Kälteempfindlichkeit im Gesicht (fühlt sich an, wie Spinnenweben auf der Haut).
Ich persönlich mache mir darum weniger Gedanken, weil ich weiß, dass das nur temporäre Erscheninungen sind, aber ich darf mich damit ja auch nicht "amüsieren". ;o(
Meine Gedanken gehen eher in die Richtung, dass danach auch alles ok ist und vor allem bleibt. Das war auch mein Weihnachtswunsch, nach dem meine Mutter mich fragte. "Bleib gesund, ein größeres Geschenk kannst Du mir nicht machen!" :o)
Allen eine schöne Adventszeit, mit viel Hoffnung und positiven Gedanken!!!
Lieben Gruß, Tina

landtechniker

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Montag, 8. Dezember 2008 - 13:02
Hallo Tina,
als ich meine Onkologin vor etwa einem Jahr fragte, wie lange denn das Kribbeln in den Fingern und die Taubheit in den Fußsohlen anhalten würden, meinte sie: "Wenn es nach einem Jahr nicht weg ist, bleibt es wohl dauerhaft". Bei mir sind 10 Monate um, das Kribbeln in den Fingern ist fast weg, die Taubheit in den Fußsohlen ist nach wie vor da - auch wenn ich das Gefühl habe, dass es etwas besser geworden ist. Aber das Ganze ist individuell sehr unterschiedlich. Deiner Mutter alles Gute und viel Glück, Euch frohe Weihnachten und ein Gesundes Neues Jahr.
Gruß
Ludwig
Gast
Montag, 8. Dezember 2008 - 17:03
Hallo LaTina.
Auch wenn es nicht schön ist: Die Hartnäckigkeit dieser Nebenwirkungen kann ich bestätigen. Es ist eher so, daß man sich daran gewöhnt als daß sie weggehen.
Empfehlung: Infusionen Magnesiumsulfat + Calziumgluconat.
Das hat bei mir deutlich besser geholfen als Gabapentin und Lyrica. Es ist wohl außerdem sehr kostengünstig und wird daher von den Ärzten problemlos verschrieben.
Dennoch schöne Weihnachten und gutes 2009
Wolfgang
Gast
Dienstag, 9. Dezember 2008 - 08:56
Hallo Tina!
Schön, mal wieder was von Euch zu hören.
Die letzten Chemos schafft Ihr auch noch. Bei uns ist auch fast wieder alles okay. Mein Mann liegt gerade im Krankenhaus und hatte am Freitag seine Darmrückverlegung. Geht ihm ganz gut. Fängt auch wieder mit fester Nahrung an.
Alles Gute für Euch und noch eine schöne Adventszeit und vor allem genießt die Weihnachtstage.
Liebe Grüße Conny

LaTina

84 posts
Dienstag, 9. Dezember 2008 - 09:11
Hallo Conny,
das klingt ja auch super bei Euch! Schön, dass die Rückverlegung dieses Jahr noch stattfinden konnte, so kann Dein Mann das Jahr 2008 richtig gut abschließen und optimistisch ins Neue Jahr blicken. Alles wird gut! :o)
Euch ebenso eine besinnliche Adventszeit und schöne Feiertage!
Lieben Gruß zurück!

LaTina

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Dienstag, 9. Dezember 2008 - 09:19
Hallo Wolfgang,
vielen Dank für die Informationen! Ist natürlich nicht einfach, wenn ich meiner Mutter jetzt nur sagen könnte, dass sie sich wohl für ziemlich lange Zeit, wenn nicht sogar für immer, auf die Nachwirkungen der Chemo einstellen müsse. Da ist es doch auch gut, ein paar Tipps zu bekommen, die vielleicht auch wieder Mut machen.
Das wichtigste ist aber erstmal, dass nichts neues mehr entsteht und sie tumorfrei bleibt. Aber das kann nur jemand sagen, der - wie ich - keine Chemo machen mußte. Für den Betroffenen spielt es keine Rolle, ob es Menschen gibt, die noch extremere Situationen in Kauf nehmen müssen, mit noch schlimmeren Nebenwirkungen. Denn für den Moment fühlt sich dieser Betroffene einfach nur unendlich schlecht.
Das ist das, was ich aus den vergangenen Wochen mit meiner Mutter gelernt und ebenso akzeptiert habe.
So bleibt mir nur, positiv zu denken und alle Informationen zu sammeln, die ich bekommen kann. Und wo bekäme ich die besser als hier, von den Menschen, die wissen, wovon sie sprechen...
Also, nochmals vielen Dank!!!
Dir eine schöne Weihnachtszeit, und zwar nicht "dennoch", sondern gerade deswegen! ;o)
Lieben Gruß, Tina

Ingrid 1

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Mittwoch, 10. Dezember 2008 - 10:14
Hallo Tina,
die positiven Gedanken laugh sind ganz wichtig, meine letzte Chemo- war im März, im September hatte ich die Rückverlegung und im November bin ich mit meinem Mann nach Ägypten geflogen. Das Kribbeln in den Händen hat bei mir nachgelassen, aber in den Füßen ist es noch, ich glaube da braucht es noch etwas Geduld. Ich habe eine Zeitlang Gabapentin genommen, Glaube aber nicht das es wirklich geholfen hat. Ich habe nach der Rückverlegung arge Probleme gehabt mit dem Stuhlgang und dachte nur Ägypten, Nilfahrt, Ausflüge wie sollst du die nur überstehen war keine gute Idee von deinem Mann dieser Urlaub. Dann kam der Gedanke na gut da musst du doch noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten. Und ich habe alle Ausflüge überstanden ohne dass etwas in die Hose ging. Also Positiv denken ist wichtig dann klappt vieles, wenn ich mich mal nicht so gut fühle lege ich mich hin, schließe die Augen und rede mir ein mir geht es gut, und ich bin strahlend Gesund. Deiner Mutter schicke ich auf diesem Wege ein dickes Kraftpaket und hoffe es hilft ihr.
Eine schöne Adventszeit und viele positive Gedanken .
LG Ingrid

LaTina

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Donnerstag, 11. Dezember 2008 - 11:27
Hallo liebe Ingrid,
vielen Dank für Deine Antwort! Deine positive Einstellung hat sicher einen riesigen Teil dazu beigetragen, dass der Urlaub ein Erfolg war. Ich hoffe, meiner Mutter so viel Mut machen zu können, dass das kommende Jahr für sie ebenso erfolgreich sein wird. Ich bewundere Dich, so wie alle hier, die betroffen sind. Nicht mal ich, die hautnah mitbekommt, wie sich so jemand fühlt, kann das glaube ich ansatzweise nachempfinden.
Also, Hut ab und für Dich ein schönes Neues Jahr VOLL VON POSITIVEN GEDANKEN! :o)