Halla
3 posts
Freitag, 19. Dezember 2008 - 11:33
Hallo zusammen, wir brauchen dringend Hilfe und freuen uns über jede Meinung!
**In fünf Tagen ist Heiligabend.**
Bei meiner Schwägerin Eva (52) wurde gestern Darmkrebs / Dickdarm und eine 3-4 cm große Lebermetastase diagnostiziert.
Eva liegt in einem kleinen Krankenhaus, das nicht auf Krebs spezialisiert ist. Nun raten ihr die dortigen Ärzte dringend, sich innerhalb der nächsten drei Tage bei ihnen operieren zu lassen. Bei der OP sollen das betroffene Dickdarmstück und die Lebermetastase in einem Rutsch entfernt werden.
Die Stationsärztin, die sehr nett ist, sagte ihr. sie hätten extra einen OP-Termin freigeräumt, obwohl sie schon bis nachts 23.00 Uhr im OP stehen. Das Krankenhaus hat keinen eigenen Arzt für diese Operation - deshalb sollen heute die beiden Ärzte, die Eva operieren sollen, zu ihr ins Krankenhaus kommen und mit ihr alles besprechen.
Eva möchte unbedingt Weihnachten zuhause erleben, vor allem wegen ihrer kleinen Enkelin (1,5 Jahre), die regelmäßig bei ihr ist. Sie möchte soooo gern die leuchtenden Augen unterm Tannenbaum sehen ... Eva spricht davon, dass das ihr letztes Weihnachten sein könnte ...
Sie denkt aber auch, dass mit der Operation die Krankheit besiegt werden kann - das signalisiert auch die Ärztin: "Je eher operiert wird, umso besser ist Ihre Chance". Das setzt unter Druck.
Wir, die Familie, setzen weniger Hoffnung in eine Heilung durch die Operation. Wir würden Eva lieber noch heute aus dem Krankenhaus holen und mit ihr Weihnachten feiern. Und sie für Januar im Darmkrebszentrum (Alfried Krupp Krankenhaus Essen - hat dazu jemand eine Meinung??) anmelden. Wir versuchen heute, im Krupp einen Ansprechpartner zu finden, der uns bei der schnell zu treffenden Entscheidung hilft.
Wir haben aber alle keine richtige Ahnung von der Krankheit und Angst, alles falsch zu machen.
Eva kann überhaupt nicht mehr klar denken. Sie steckt natürlich voller Angst und kann sich kaum noch auf das konzentrieren, was die Ärzte sagen. Einerseits vertraut sie der netten Stationsärztin und will deren freundliche Zuwendung nicht verlieren. Andererseits hat sie das Gefühl, unter Druck zu stehen und keine eigene Entscheidung treffen zu können.
Ist hier jemand, der uns raten kann ???
Viele Grüße
Maggie
**In fünf Tagen ist Heiligabend.**
Bei meiner Schwägerin Eva (52) wurde gestern Darmkrebs / Dickdarm und eine 3-4 cm große Lebermetastase diagnostiziert.
Eva liegt in einem kleinen Krankenhaus, das nicht auf Krebs spezialisiert ist. Nun raten ihr die dortigen Ärzte dringend, sich innerhalb der nächsten drei Tage bei ihnen operieren zu lassen. Bei der OP sollen das betroffene Dickdarmstück und die Lebermetastase in einem Rutsch entfernt werden.
Die Stationsärztin, die sehr nett ist, sagte ihr. sie hätten extra einen OP-Termin freigeräumt, obwohl sie schon bis nachts 23.00 Uhr im OP stehen. Das Krankenhaus hat keinen eigenen Arzt für diese Operation - deshalb sollen heute die beiden Ärzte, die Eva operieren sollen, zu ihr ins Krankenhaus kommen und mit ihr alles besprechen.
Eva möchte unbedingt Weihnachten zuhause erleben, vor allem wegen ihrer kleinen Enkelin (1,5 Jahre), die regelmäßig bei ihr ist. Sie möchte soooo gern die leuchtenden Augen unterm Tannenbaum sehen ... Eva spricht davon, dass das ihr letztes Weihnachten sein könnte ...
Sie denkt aber auch, dass mit der Operation die Krankheit besiegt werden kann - das signalisiert auch die Ärztin: "Je eher operiert wird, umso besser ist Ihre Chance". Das setzt unter Druck.
Wir, die Familie, setzen weniger Hoffnung in eine Heilung durch die Operation. Wir würden Eva lieber noch heute aus dem Krankenhaus holen und mit ihr Weihnachten feiern. Und sie für Januar im Darmkrebszentrum (Alfried Krupp Krankenhaus Essen - hat dazu jemand eine Meinung??) anmelden. Wir versuchen heute, im Krupp einen Ansprechpartner zu finden, der uns bei der schnell zu treffenden Entscheidung hilft.
Wir haben aber alle keine richtige Ahnung von der Krankheit und Angst, alles falsch zu machen.
Eva kann überhaupt nicht mehr klar denken. Sie steckt natürlich voller Angst und kann sich kaum noch auf das konzentrieren, was die Ärzte sagen. Einerseits vertraut sie der netten Stationsärztin und will deren freundliche Zuwendung nicht verlieren. Andererseits hat sie das Gefühl, unter Druck zu stehen und keine eigene Entscheidung treffen zu können.
Ist hier jemand, der uns raten kann ???
Viele Grüße
Maggie
landtechniker
578 postsDarmkrebs gilt i.d.R. als sehr langsam wachsend. Wenn schon eine 3-4 cm große Metastase vorhanden ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie erst in den letzten Monaten oder gar Wochen entstanden ist. Aus eigener Erfahrung würde ich Wert auf einen Operateur mit hervorragender Reputation legen - auf ein paar Tage mehr oder weniger käme es mir dabei nicht an. Eine Operation mit einem eigentlich überlasteten Team wäre mir zudem zu riskant. Ich hoffe, Ihr bekommt Untersützung vom Darmkrebszentrum.
Im Übrigen macht Euch bitte nicht verrückt. Die Heilungschancen bei Darmkrebs sind recht gut, allerdings ist der Leberbefall nicht ohne, wie sicherlich andere besser beurteilen können. Das Weihnachtsfest ist für Euch wahrscheinlich ohnehin im Eimer. Denn ob Deine Schwägerin nun im Krankenhaus liegt, oder sich zu Hause überlegt, ob es nicht doch besser gewesen wäre...? Es wird für alle belastend sein.
Entscheidet bitte in aller Ruhe, wie Ihr das am besten angehen wollt. Ruhe, Besonnenheit sowie Hoffnung und Zuversicht sind sehr wichtige Waffen im Umgang mit dem Krebs.
Viel Glück Deiner Schwägerin und Euch allen einigermaßen frohe Weihnachten.
Ludwig
Halla
3 postsDu bestätigst unser Gefühl ...
Alles Gute wünscht Dir und Deinen Lieben
Maggie
Arwed
650 postsich kann mich nur der Meinung von Ludwig anschließen, lieber ein paar Tage für eine qualifizierte OP zu opfern, als mit einer schnellen das Leben auch langfistig unnötig zu gefährden (Rezidivbildung).
Das Krankenhaus sollte unbedingt über die neuesten Geräte verfügen, wie z.B. ein spezielles Ultraschallgerät, mit dem, bei der während der OP durchgeführten Leberuntersuchung, nach Kleinstmetastasen gesucht wird (Sichtbarkeitsgrenze <1mm). Auch die Operateure sollten über die erforderlich Routine verfügen.
Die Erkrankung mit "nur" einer Lebermetastase ist mit hoher Wahrscheinlichkeit heilbar. Ich selber (56) habe 7 Lebermetas und gelte immernoch als potenziell heilbar (rechten Leberlappen entfernen und 2 Metas auf dem linken Lappen)!
Also feiert am Besten erst Weihnachten, sich aber vorher im Darmkrebszentrum anmelden.
Liebe Grüße!
Arwed
Halla
3 postsEva hat sich vor einer Stunde entschieden:
Sie lässt sich am 23.12. in dem kleinen Krankenhaus operieren. Es ist ihre Heimatklinik, nur drei Minuten von zuhause entfernt. Sie hat großes Vertrauen zu der Klinik und fühlt sich dort den Umständen entsprechend wohl.
Das Darmkrebszentrum Essen hat ihrer Tochter heute am Telefon gesagt, dass der Operateur sehr erfahren und gut sei und dass Eva sich ihm anvertrauen könne. Es gäbe aus Sicht des Krebszentrums keinen Grund, sich nicht in dem Heimatkrankenhaus operieren zu lassen.
Also hat Eva zugestimmt.
Sie will nicht abwarten - und wir können sie gut verstehen.
Uns bleibt jetzt nur Daumendrücken und Für-sie-da-Sein.
Weiteren Einfluss haben wir jetzt nicht mehr.
Auch Dir alles Gute, Arwed!
Maggie
zunächst ist solch eine Nachricht lähmend und schmerzhaft sie bringt alles ins Wanken. Wichtig ist jetzt sich nicht drängen zu lassen ein gutes Gefühl hilft bei der Entscheidung. Die behandelden Ärtze sollten Zeit für ein ausführliches Gespräch nehmen und Euch die weitere Vorgehensweise verständlich erklären. Empfehlenswert wäre unbedingt noch eine zweite Meinung eines Spezialisten zu Rate zu ziehen (Prof.Dr. Birth Chefarzt der Tumorchirurgie in Stralsund ist eine fachlich gute Adresse). Manchmal lohnt sich auch eine weitere Reise... Viel Glück und Kraft für den für Euch besten und erfolgversprechenden Weg Alexandra