Gast
Mittwoch, 22. Oktober 2008 - 17:01
Hallo Ihr Lieben,
lange ist es her, dass ich mich gemeldet habe. Nun, meiner Mutter geht es viel schlechter und ich hatte bisher nicht die Kraft hier zu schreiben. Ohnmacht ist ein Wort, das passt, dennoch fühle ich mich weitaus schlechter. Es ist ja nicht nur, dass der zustand meiner Mutter sich mit jeder Chemo so verschlechter, es sind auch die Menschen um mich herum, die keinerlei Verständnis haben. Sehr gute Freunde entpuppen sich als gefühlslose Egoisten und streuen noch Salz in die Wunden. So äußerte sich erst vor kurzem eine langjaährige Freundin von mir, dass meine Mutter wohl an Krebs erkrankt ist, da sie ja auch ein Handy hat - mir fehlen bis heute die Worte - welch ein unverschämter Schwachsinn. Weiter ist diese Freundin "beledigt", da ich ja keine Zeit habe etc. Niemand fragt wie es mir oder meinem Vater geht. Es ist alles so schmerzlich. Meine Mutter leiden zu sehen bricht mir das Herz und ich werde immer dünnhäutiger. Heute liegt sie den ganzen Tag im Bett und behält keinerlei Nahrung bei sich. Meine Angst sie zu verliehren ist schrecklich. Nun werden es schon bald zwei Jahre nach ihrer Operation und ich möchte sie nicht verliehre, ich liebe sie so sehr. Mittlerweile bekommt sie Avastin mir Campto und 5 FU. Laut der Onkologin sind ihre Blutwerte gut aund die Metastasen sollen am stagnieren sein. Dennoch habe ich Angst um sie und weiß nicht, wie wir das alles schaffen. Mein Vater ist ein Häuflein Elend, der über all das nicht sprechen möchte. Was mir allerdings sehr zu schaffen macht habe ich schon erwähnt, ist die kalte Art meine Freundin, die ja immer sagte, ich könne sie jederzeit anrufen.....
Eine traurige und fast schon depressive
Helene
lange ist es her, dass ich mich gemeldet habe. Nun, meiner Mutter geht es viel schlechter und ich hatte bisher nicht die Kraft hier zu schreiben. Ohnmacht ist ein Wort, das passt, dennoch fühle ich mich weitaus schlechter. Es ist ja nicht nur, dass der zustand meiner Mutter sich mit jeder Chemo so verschlechter, es sind auch die Menschen um mich herum, die keinerlei Verständnis haben. Sehr gute Freunde entpuppen sich als gefühlslose Egoisten und streuen noch Salz in die Wunden. So äußerte sich erst vor kurzem eine langjaährige Freundin von mir, dass meine Mutter wohl an Krebs erkrankt ist, da sie ja auch ein Handy hat - mir fehlen bis heute die Worte - welch ein unverschämter Schwachsinn. Weiter ist diese Freundin "beledigt", da ich ja keine Zeit habe etc. Niemand fragt wie es mir oder meinem Vater geht. Es ist alles so schmerzlich. Meine Mutter leiden zu sehen bricht mir das Herz und ich werde immer dünnhäutiger. Heute liegt sie den ganzen Tag im Bett und behält keinerlei Nahrung bei sich. Meine Angst sie zu verliehren ist schrecklich. Nun werden es schon bald zwei Jahre nach ihrer Operation und ich möchte sie nicht verliehre, ich liebe sie so sehr. Mittlerweile bekommt sie Avastin mir Campto und 5 FU. Laut der Onkologin sind ihre Blutwerte gut aund die Metastasen sollen am stagnieren sein. Dennoch habe ich Angst um sie und weiß nicht, wie wir das alles schaffen. Mein Vater ist ein Häuflein Elend, der über all das nicht sprechen möchte. Was mir allerdings sehr zu schaffen macht habe ich schon erwähnt, ist die kalte Art meine Freundin, die ja immer sagte, ich könne sie jederzeit anrufen.....
Eine traurige und fast schon depressive
Helene
Du hast selber schon festgestellt, dass Du dünnhäutig geworden bist.Ich kann mir gut vorstellen, dass andere Menschen in Deinem Umfeld angesichts der Krebserkrankung Deiner Mutter hilflos sind. Da kommen manche Kommentare ganz unglücklich bei dir an.
Rufst Du denn Deine Freundin ab und zu mal an ? Triffst Du Dich mal mit ihr ?
Du musst dir gelegentlich mal eine kleine Auszeit nehmen, um auf andere Gedanken zu kommen. Das wäre bestimmt auch im Sinne Deiner Mutter.
Vielleicht solltest du mal mit einem Terapeuthen reden oder in eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Krebspatienten gehen. Friss Deinen Kummer nicht in Dich hinein, sonst wirst Du mit Sicherheit depressiv.
Liebe Grüsse
nun, das mit meiner Freundin ist ja ganz einfach. Regelmäßig ruf ich sie an und von ihr komtt nichts. Das letzte Gespräch war so unglaublich, da sie ihr Telefon auf Lautsprecher stellte und ihre Mutter mithörte und auch Kommentare abgab. Nun sind wir beide Mitte und Ende 40 und keine pupertierenden Mädchen mehr. Auch hatte Sie mich nachdem ich ihr vor zwei Jahren von der Erkrankung meiner Mutter erzählte fast ein halbes Jahr nicht mehr angerufen. Eine Aussprache fand statt und ihre Argumente waren, dass sie selber sehr viel zu tun hat. Das hat sie auch, da sie sehr vielen Menschen in ihrer näheren Umgebung ( uns trennen 100 km - wir kennen uns aber fast 20 Jahre und sie und ihr Mann sind unsere Trauzeugen tec.) aufopferungsvoll unendgeltlich hilft. Nachdem ich eine weitere schreckliche Diagnose durch dei Onkologin erfuhr, rief ich sie weinend an und sie sagte mir, sie kann jetzt nicht und ruft mich zurück - es dauerte drei Tage. Nichts destotrotz rief ich sie immer wieder an und sprcht oft nicht über meine Mutter, es kommt von ihr nichts, außer, dass sie pausenlos über alles in ihrem Leben redet oder das mit meiner Mutter so niedrmacht wie oben schon beschrieben.
Auszeiten habe ich schon, erst letztes Wochenende war ich in Turin mit meinem Mann. Auf andere Gedanken komm ich, da wir momentan unser Haus umbauen lassen. Trotzdem belastet mich die Krankheit meiner Mutter sehr und es schmerzt , wie Menschen, die einen viel bedeuten reagieren.
Traurige Grüße
Helene
sprudelsuse
88 postsL.G. sprudelsuse
danke für Deine Worte. Absolut richtig was Du schreibst, nur meine Freundin hat ähnliches erlebt wie ich und noch weitere Dinge und ich war immer für sie da, rief sie an und fragte nach. Unsere Freundschaft ging über gewisse Grenzen hinaus und eines muß ich noch erwähnen, sie kennt meinen Mann ja schon seit ihrem 17ten Lebensjahr und unsere Familien sind eng miteinander befreundet.Mein Mann ist der Meinung, dass sie mich immer als eine sehr starke Frau sah und jetzt ein Problem mit mir hat, dass über die Krankheit meiner Mutter hinausgeht. Um so schlimmer schmerzt es mich.
Liebe Sprudelsuse, Deine Beiträge habe ich schon sehr lange verfolgt und auch Du kannst mich hier im Forum finden. Du wirst auch sehen, dass das Problem mit meiner FReundin nicht neu ist. Eigentlich müsste ich schon abgeklärter darauf reagiern, doch wurden ihre Reaktionen immer verletzender und das ist es, was mich verletzt, noch dazu gerade jetzt, wo ich sie brauche!
Das was Dir Dein Mann sagte, hat mir meiner auch schon einmal gesagt - und ja, es stimmt natürlich.
Danke und liebe Grüße
Helene
Stephanie Hennekemper
102 postsleider muss man in solchen Tiefphasen viel mehr loslassen als einem lieb ist, u. a. auch Freunde.
Wenn Sie es sich recht überlegen, so kommt doch die Enttäuschung eigentlich von den (falschen) Erwartungen, die man an den anderen gestellt hat, oder nicht?
Meist ist es jedoch auch so, dass plötzlich Menschen auftauchen, von denen man garnicht angenommen hätte, dass sie einen unterstützen würden. An die man eben keine Erwartungen gestellt hat. Konzentrieren Sie sich jetzt auf diejenigen, die da sind, die Ihnen gut tun, sich nach Ihnen und Ihrer lieben Mutter erkundigen. Und lassen Sie die Freundin ziehen, auch wenn es erstmal weh tut.
Wenn es eine wirklich gute Freundschaft war, finden Sie sich wieder, nur vielleicht nicht gerade jetzt.
Ich wünsche Ihnen alle Kraft und Ihrer Mutter das Beste!
Herzliche Grüße
S. Hennekemper
Felix Burda Stiftung
Marion
64 postsschaue seit langem hier wieder einmal herein, 1 Jahr ist nun vorbei und es erscheint mir so, als wäre es erst gestern gewesen...
Hab sehr häufig an Dich denken müssen und mich sehr gefreut Dich hier noch zu finden...
Sei nicht traurig liebe Helene, ich kann Dich so gut verstehen....dasselbe mußte auch ich erfahren und durchmachen...
vielleicht hilft es Dir ja ein wenig wenn Du hörst, dass diese Erfahrungen mich um einiges weiter gebracht haben...habe derzeit ganz neue Kontakte und Freundschaften gewonnen....auch Du wirst bestimmt erkennen, daß es vielleicht sogar besser ist solche "Freundschaften" loszulassen...Gerne würde ich mit Dir privat mailen, habe aber keine Adresse mehr...
Freue mich riesig, wenn Du dich melden würdest...
Alles Liebe für dich und deine Mama und natürlich auch für den Rest der lieben Familie
Deine Marion
Siehst Du, Du bist nicht allein!!!!
Herzliche Umarmung, M
habe Dir soeben eine Mail geschrieben.
Liebe Grüße
Helene