conny

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Donnerstag, 13. November 2008 - 15:39
Hallo! Auch ich melde mich mal wieder nach einer Weile. War ja grauslig mit den Spams. Das Thema Viagra steht ja wohl noch eine außen vor.
Aber mal ne Frage: Mein Mann war ja nun zur Reha. Gestern sollte er ins Krankenhaus wegen der Darmrückverlegung. Hatte ihn auch hingebracht, mußte ihn aber wieder abholen, weil er einen Infekt hat, da wollten sie nicht operieren.
Aber er hatte tagsüber einige Aufklärungsgespräche. Die haben natürlich wieder ein bischen Panik verbreitet. Zum einen wurde gefragt, ob er denn noch nach der 1. OP letztes Jahr eine weitere Koloskopie hat machen lassen. In der Regel sei es so, dass sich im Darm nicht nur ein Tumor befindet, sondern mindestens 2 oder mehrere (Panik... Angst!!!) Wir dachten immer, dass mit den CTs, die gefertigt wurden und den ganzen anderen Untersuchungen Tumore gefunden worden sein sollen, sofern vorhanden. Hat von Euch schon mal jemand so was gehört? Bisher gilt er als tumorfrei und jetzt so was? Dann haben sie ihm einen Krankenhausaufenthalt von 14 - 16 Tagen angekündigt. Bei der Reha hatte er jemanden kennen gelernt, der lag nur 4 Tage drin. Hat jemand irgendwelche Erfahrungen damit und könnte uns mal aufklären oder ein wenig Optimismus verbreiten? Liebe und spamfreie Grüße von Conny
Gast
Donnerstag, 13. November 2008 - 20:36
Liebe Conny,
mein Mann hatte vor 5 Jahren auch Darmkrebs und ihm wurde zunächst ein künstlicher Ausgang gelegt. Bei der Rückverlegung wurde im Krankenhaus auch noch mal eine Koloskopie gemacht, dies aber aus dem Grund, da sie bei der ersten OP nicht alle Polypen die im restlich verbliebenen Darm noch vorhanden waren abtragen konnten. Das sollte dann bei der Rückverlegung gemacht werden. Da stellte sich aber heraus, dass keine Polypen mehr da waren. Warum die plötzlich verschwunden waren weiß kein Mensch. Aber keiner der Ärzte die meinen Mann behandelt haben hat jemals davon gesprochen, dass meistens nicht nur ein Tumor sondern mehrere vorhanden sind. Jedoch kann durch ein CT auch nicht alles im Darm sichtbar gemacht werden. Wirklich aufschlussreich ist wohl nur die Koloskopie. An Eurer Stelle würde ich nochmal mit den Ärzten sprechen die mit Deinem Mann das Aufklärungsgespräch geführt haben. Vielleicht hat er in der Aufregung ja auch einiges mißverstanden. Bei meinem Mann war es auch immer besser wenn ich bei solchen Gesprächen dabei war da er auch gern mal was mißverstanden oder gleich gar nicht gehört hat. Liebe Conny, ich fühle mit Euch, wir haben das auch alles durchmachen müssen. Aber lasst Euch jetzt nicht von Eurer Angst auffressen! Und wenn Dein Mann bisher als tumorfrei galt, dann habt ihr doch die besten Aussichten! Übrigens war mein Mann bei der Rückverlegung gute 8 Tage im Krankenhaus und durfte dann nach Hause.
Ich wünsch Euch alles Gute und drücke Euch ganz fest die Daumen!
Liebe Grüße
Alexandra

landtechniker

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Donnerstag, 13. November 2008 - 21:51
Hallo Conny,
zur Rückverlegung kann ich nichts sagen, an einem Stoma bin ich knapp vorbeigeschrammt - ob das so positiv war, ist ein anderes Thema. Aber die Aussage, dass da ein zweiter Tumor sein könnte, der bei der ersten Spiegelung nicht aufgefallen sei, ist purer Schwachsinn. Entweder hat Ihr Mann das tatsächlich falsch verstanden, oder der Arzt hat keine Ahnung. Bei einer Spiegelung des Dickdarms kann man kleine Polypen übersehen bzw. größere Polypen finden, die sich mit der Elektroschlinge nicht sofort entfernen lassen. Einen Tumor kann man bei sorgfältigem Vorgehen nicht übersehen. In jedem Fall wird ein verantwortungsvoller Arzt die Spiegelung aufzeichnen und schriftlich dokumentieren. Bei einem CT oder MRT (in jedem Fall wegen der geringeren Strahlenbelastung vorzuziehen) würde man einen Tumor ebenfalls sehen. Außerdem wären die Laborwerte zumindest auffällig. Eine zweite Spiegelung ist normalerweise nach ca. 12 Monaten angesagt. Also keine Sorge, holen Sie erst mal eine zweite Meinung von einem fähigen Spezialisten (Gastroenterologe, Proktologe, Chirurg o.ä.) ein.
Alles Gute
Ludwig

Ingrid 1

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Donnerstag, 13. November 2008 - 22:33
Hallo Conny, meine Rückverlegung war im September und ich war mit allen Untersuchungen 8 Tage im Krankenhaus. Es wurden Röntgenaufnahmen vom Darm gemacht mit Kontrastmittel, danach noch ein Sono vom Darm um zu sehen ob die Nähte dicht sind und keine Verengung vorhanden ist. Dann kam die Op. bin um 09:00 Uhr in den Op. und um ca. 13:00 war ich wieder im Zimmer, habe 3 Tage nach der Op. mit Flüssignahrung angefangen. Die Voruntersuchungen sind nicht gerade angenehm aber wir haben schlimmeres hinter uns, das danach ist am Anfang auch nicht so toll, Du brauchst sehr weiches Toilettenpapier und Salbe oder Wundcreme, aber es wird. Mein CT war im Okt. und heute hatte ich Besprechung Ergebnis Tumorfrei
Liebe Grüße Ingrid

conny

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Freitag, 14. November 2008 - 08:23
Guten Morgen !
Danke für Eure netten und hilfreichen Antworten. Ist also alles wie bisher geplant. Bei uns war ja noch das Problem, dass sie von heute auf morgen die Onkologie im KKH dicht gemacht haben und wir uns nunmehr anderweitig umsehen mußten. Die neuen Ärzte müssen sich auch erst einarbeiten. Zum Glück hatte ich von allen Berichten immer eine Kopie gefertigt.
Mal sehen, wies weiter geht.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende wünscht Euch Conny!!

Arwed

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Freitag, 14. November 2008 - 09:24
Hallo Conny,
als mein Darmtumor entdeckt wurde, gab es auch "nur" einen Tumor und einen Polyp, der gleich bei der Koloskopie abgetragen wurde. Da dieser groß war, wurde eine Nachkontrolle empfohlen.
Vor der Darm- OP (in eurem Fall Darmrückverlegung) wollte die Chirurgin sicher ausschließen, daß noch fragliche Teile im Darm sind, weil sonst wegen der Durchblutung von Darmabschnitten am Darm anders geschnitten werden müßte, war bei mir so! Da bei der PET- CT ein leuchtender Punkt vorgefunden wurde, ist zur Abklärung eine Rektoskopie durchgeführt worden. Also keine Angst!
Liebe Grüße!
Arwed

Arwed

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Sonntag, 16. November 2008 - 14:14
Hallo Ludwig,
bei meiner letzten Veranstaltung im Krankenhaus im Oktober 08 wurde von den Professoren eingeräumt, daß die Auffindungsrate von flachen Adenomen bei Beurteilung von 2 unabhängigen Ärzten bei nur 80% liegt. Als Ergebnis wird das Übersehen akzeptiert in der Hoffnung diese bei der nächsten Koloskopie in 5 Jahren dann rechtzeitig zu entdecken. Auch schon vor 7 Jahren hat man mit floureszierenden Flüssigkeiten experimentiert, um neu entstandenes Gewebe besser sichtbar zu machen (ALLA- Verfahren).
Alles Gute
Arwed
Gast
Montag, 17. November 2008 - 21:54
Hallo Arwed,
danke für die Antwort. Mir ging es um die Aussage, "da seien in der Regel weitere Tumore". Darüber habe ich mich fürchterlich geärgert. Adenome sich gutartige Wucherungen, einen (bösartigen) Tumor zu übersehen, ist kein Kunstfehler mehr. Und kein vernünftiger Arzt wird den übersehen. Auch bei mir sind bei der ersten Koloskopie 12 Monate nach OP wieder kleine (gutartige) Wucherungen aufgetaucht. Ob die vorher evtl. übersehen wurden, weiß kein Mensch.
Auch Ihnen alles Gute.
Ludwig

Timmy

1 posts
Dienstag, 2. Dezember 2008 - 12:26
Hallo Conny,
ich kann deine Angst gut verstehen.
Gestern hat uns mein Schwager gesagt, daß bei seiner
Darmspiegelung ein bösartiger, 4 cm langer Tumor direkt
am Schließmuskel entdeckt wurde. Wir sind ganz verzweifelt!!
Man sagte ihm, daß man den Tumor erst bestrahlen muß, daß
er kleiner wird, danach operiert und danach noch mit Chemo
behandelt werden muß und daß ein künstlicher Darmausgang
so wie es jetzt aussieht ein ganzes Leben lang sein wird?!
Ich frage auf diesem Wege Dich oder noch andere um dringenden Rat, ob dieser künstliche Darmausgang wirklich
fürs ganze Leben sein muß? Hat jemand von diesem Tumor
und seinen Heilungschancen schon gehört? Über jede Nachricht
würde ich mich freuen!!!
LG
Timmy

Mutti

45 posts
Dienstag, 2. Dezember 2008 - 14:01
Hallo Timmy,
bei meinem Mann wurde im Sommer 08 ebenfalls ein Tumor im Enddarm festgestellt, ziemlich nah am Schließmuskel. Er hat sechs Wochen lang Bestrahlung bekommen und zwei wochen Chemo. Das Ergebnis war, dass der Tumor kleiner und "beweglicher" geworden war und somit günstiger operiert werden konnte. Mein Mann hat einen vorrübergehenden künstlichen Dünndarmausgang bekommen. Die Aussicht, dass er zu Beginn des kommenden Jahres zurückverlegt wird, ist ganz gut. Aber du mußt natürlich jeden Falle individuell betrachten. Wichtig ist es, bei den Ärzten genau nachzufragen. Auch wir waren im Sommer von der Diagnose erschlagen, aber zu sehr schwarz sehen darf man einfach nicht. Erst mal abwarten wie sich die Dinge entwickeln. Der jetzige Zustand, mit künstlichem Darmausgang, ist auf alle Fälle ein erträglicher. Man kann damit leben, und leben - das ist doch das entscheidende - oder? Ich wünsche deinem Schwager alles Gute! Den ersten Schritt hat er schon getan, euch zu informieren, d.h. er will seine Krankheit nicht verstecken und er wird sicher von euch in seinem Kampf gegen den Tumor unterstützt werden. Eine Familie, die einen auffängt, die ist ganz wichtig!!! Mein MAnn hat viel Kraft daraus geschöpft.
Nette Grüße Kerstin

conny

78 posts
Dienstag, 2. Dezember 2008 - 15:03
Hallo Timmy,
es ist leider genau so wie Mutti es geschrieben hat. Es hängt jetzt vom Erfolg der Vorbehandlung ab, ob sich der tumor verkleinert und wieviel Darm letztlich bei der OP weg geschnitten wird.
Ich hatte zur Vorbereitung für das Krankenhaus (weil ein Wechsel erfolgen mußte) die ganzen Arztberichte kopiert und habe beim kopieren mal wieder gelesen.
Der pathologische Bericht war so aufgebaut, dass ca. 3cm links und rechts neben dem Tumor rausgeschnitten wurden (Sicherheitszone). Das muß leider so sein. Der damalige Arzt hatte uns erklärt, dass mindestens 10 - 15 cm Darm zum Schließmuskel bleiben müssen, um einen künstlichen Darmausgang zu verhindern. So wie Du schreibst, ist wohl ein sehr kritischer Bereich angegriffen. Und da hängt es wie gesagt, vom Einzelfall ab.
Wenn Du noch mehr Infos brauchst, sehr gerne.
Liebe Grüße Conny

landtechniker

578 posts
Dienstag, 2. Dezember 2008 - 16:41
Hallo Timmy,
ich hatte auch ein sogenanntes "Rektum-Karzinom". Ich habe eine sogenannte "ultratiefe Anastomose" gekriegt und bin um den künstlichen Ausgang herum gekommen. Allerdings habe ich das teuer bezahlt und zahle noch. Im Bereich des Schließmuskels hat der Darm schon Nerven (für die "Torsteuerung"). Und die reagieren manchmal ganz schön empfindlich. Also so ganz ohne ist der Erhalt des natürlichen Ausgangs nicht. Ich habe es durchaus manchmal bereut.
Bei mir wurde nach unten einige Zentimeter, nach oben wesentlich mehr weggeschnitten. Das hängt einfach mit der Anatomie des Darmes zusammen. Der Enddarm in diesem Bereich lässt sich wohl nicht so gut annähen, so dass auf einen Bereich weiter oben zurückgegriffen werden muss. Dadurch fehlt der Speicher ... Der baut sich inzwischen langsam wieder auf. Und die Schmerzen habe ich auch weitgehend im Griff. Aber für die Zeit der Chemo ist nach meinen Erfahrungen bei einem derartigen Krankheitsbild der künstliche Ausgang vorzuziehen - auch wenn der Schließmuskel erhalten werden kann.
Alles Gute Deinem Schwager
Ludwig
Gast
Mittwoch, 10. Dezember 2008 - 10:18
Hallo Conny,
wollte mal kurz anfragen wie es Deinem Mann geht?
LG Ingrid

conny

78 posts
Donnerstag, 11. Dezember 2008 - 09:15
Hallo Ingrid!
Letzten Freitag ist er operiert worden, war bis jetzt alles okay. am Dienstag hat er am Abend das erste Mal wieder was festes an Nahrung bekommen. Nun hat er aber das Problem, dass der Stuhlgang nicht einsetzen will. Der Bauch ist schon geläht. Die Ärzte versuchen es mit Einlauf. Mein Mann meint aber, das hängt oberhalb der Stelle am Dünndarm, wo er den künstlichen Darmausgang hatte. Wenn das mit dem Abführmittel und Einlauf nicht klappt, bekommt er so ein Kontrastmittel, wo nachgesehen werden soll, wo es sich staut. Ist ja schlimmer, als wenn man auf eine Geburt wartet. Ich hoffe, dass es wirklich nur ein Stau ist und nicht irgendwas undicht ist und sich das ganze Zeug im Bauchraum sammelt.
Ich melde mich wieder, wenns was neues gibt. Habe ein bischen Angst.
Liebe Grüße Conny

LaTina

84 posts
Donnerstag, 11. Dezember 2008 - 11:35
Hallo Conny,
ich habe gerade gesehen, dass Du mit Ingrid bereits Kontakt hast. Hoffe, Du findest noch die Antworten auf Deine letzte Frage.
Gruß, Tina

landtechniker

578 posts
Donnerstag, 11. Dezember 2008 - 13:24
Hallo Conny,
unabhängig von der derzeitigen Situation, die wie ich hoffe sehr schnell positiv zu Ende geht: Lasst bitte so schnell wie möglich eine Stuhluntersuchung machen. Und zwar nicht nur auf irgendwelche Schadkeime, sondern eine Untersuchung des derzeitigen Status der Mikrobenflora. Bei mir wurde das viel zu spät gemacht. Leider legen viele unserer Mediziner kaum Wert auf diese wichtige Symbiose mit unserer Darmflora. Und die ist bei Deinem Mann sicher massiv gestört.
Alles Gute
Ludwig