Özkan

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Freitag, 13. März 2009 - 13:17
Hallo,
ich möchte mit Euch etwas teilen, weil ich ganz genau weiss das hier viele mich sehr gut verstehen und das spüren und fühlen können was ich gerade durchmache.
Bei meinem Vater hat man vor 3 Jahren Darmkrebs (Adenokarzinom des Colon descendes) festgestellt. Danach wurde der befallene Teil des Darmes entfernt und dann eine Chemotherapie (Folfoxschema) gemacht. Es ging Ihm dann mit der Zeit immer besser. Er ist immer regelmäßig zu den Vorsorge-Untersuchungen gegangen.
Leider hat man jetzt bei Ihm in der Lunge 4 Metastasen festgestellt in veschiedenen Größen, der Größte leider mit bereits 4 x 2,8 cm (Durchmesser), dann 3 weitere mit einem Durchmesser von ca. 2cm.
Wir sind am Boden zerstört und sind fix und fertig. Ich brauche jetzt Eure Hilfe. Bitte schreibt mir, sei es Meinungen, Ratschläge, Erfahrungen.... u.s.w.!
Ich warte auf Antworten..., danke im voraus

yaccomo grae

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Freitag, 13. März 2009 - 18:22
hallo Özkan, bei mir war es ein ähnlicher Verlauf, wie bei Deinem Vater und auch ich war sehr verzweifelt. Mittlerweile habe ich es geschafft wieder Mut aufzubauen und weiter zu kämpfen. Ich bekomme jetzt eine Chemo Folfiri und Avastin/Antikörper und sie hat bis jetzt gut angeschlagen, außerdem richte ich mich in der Ernährung zB. nach dem Buch:"Krebszellen mögen keine Himbeeren" und auch das" Antikrebsbuch" hat mir geholfen. Desweiteren bin ich in der "BIO MED Klinik" in Bad Bergzabern in Behandlung, dort wird u. a. Hypertermie gemacht. Das kann ich nur empfehlen. Also Kopf hoch nicht aufgeben, man kann den Bösewicht trotzdem gut aufhalten! Ich sehe es als chronische Krankheit an und tue alles was möglich ist! Liebe Grüße und gute Besserung für Deinen Vater! Yaccomo

Özkan

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Freitag, 13. März 2009 - 21:40
Hallo Yaccomo grae,
erstmal herzlichen Dank für den Beitrag. Könntest Du bitte noch ein bißschen von der Chemo berichten. Wieviele Metastasen hattest Du in der Lunge und inwieweit bilden Sie sich zurück? Wie lange geht die Chemo? Wie wird die gegeben? Wird danach operiert? Sorry dass ich so viele Fragen stelle, aber ich bin noch zur Zeit sehr verzweifelt und kann nicht klar denken. Mein Vater ist erst 56 Jahr alt und die erste Chemo (Folfox-Schema) hat er nicht unbedingt gut vertragen. Wie sind die Nebenwirkungen von dieser Chemo? Wie heisst die ganz genau?
Wäre Dir dankbar, wenn Du mir weitere Ratschläge oder Tipps geben würdest.
Danke allen im voraus...und wünsche allen, natürlich auch den Angehörigen eine baldige Genesung...
Özkan

hübi

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Freitag, 13. März 2009 - 22:09
Hallo Özkan,
ich kann verstehen wie Du Dich fühlst. Bei uns, bzw. meinem Vater kam die Diagnose Darmkrebs am Mittwoch, gestern dann die Hiobsbotschaft Metastasen in Lunge und Leber. Auch wir sind total verzweifelt und ich kann dich verstehen. Ich wünsche dir,deiner Familie und deinem Vater viel Kraft. Gruß Anja

Özkan

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Freitag, 13. März 2009 - 22:13
Hallo Anja,
ich wünsche Dir und Deiner Familie auch viel Kraft. Ich glaube wir brauchen alle zur Zeit viel Kraft. Danke für die Teilnahme..
Özkan
Gast
Samstag, 14. März 2009 - 17:02
Hallo Hübi hallo özkan
Es gibt bei Dresden (Coswig) eine Klinig die Lungenmetastasen mit lasertechnik operiert.Mein Mann hat sich dort beide Lungen operieren lassen, leider sind die Metastasen bei Ihm wieder gewachsen. Er hatte die Chemo sehr schlecht vertragen, so das wir hofften ein wenig Zeit zum verschnaufen zu bekommen.
Was wichtig ist auf Kopfschmerzen, Gliederschmerzen zu achten nach Lunge und Leber können die Metastasen in den Knochen gehen, dies sind Schmerzen zum Verrückt werden, wenn man nicht sofort reagiert und sie am Anfang bekämft.
Ich wünsche allen möglichst erträgliche Tage und mehr Glück bei dieser schweren Krankheit.

yaccomo grae

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Samstag, 14. März 2009 - 19:16
hallo Özkan, habe viele ganz kleine Metas in der Lunge außerdem 2 im Bauchbereich(Lymphknoten). Meine Chemo heißt Folfiri+ avastin. Die Nebenwirkungen sind Übelkeit bei mir, habe ich jetzt einigermaßen(ohne Erbrechen) im Griff durch Dextamethason.Wie lange die Chemo geht, weiß ich nicht, so lange bis alles weg ist? Bekomme sie jetzt seit Sept.08. Im Nov. waren die Metas um 50% zurückgegangen und ein paar waren ganz weg. Das nächste CT ist am 23.03.09!!! Ich versuche trotzdem positiv zu denken und nicht zuviel zu grübeln wie lange die Chemo gehen muß, denn es hilft ja nichts. Ich tue alles mögliche um mein Immunsystem zu stärken und hoffe einfach, daß es bei mir zum Stillstand kommt! Positiv denken ist enorm wichtig, außerdem viel Bewegung, Sport an frischer Luft. Liebe Grüße von Yaccomo

Özkan

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Samstag, 14. März 2009 - 21:45
Hallo Grufti,
ich danke Dir für die Antwort. Wünsche vorerst Dir und Deinem Mann viel Stärke und Energie um die schwierige Zeit zu überstehen. Hoffentlich werden die weiteren Therapien bei Deinem Mann anschlagen. Wie fand die OP statt? Wurde der Bauch- und Brustraum komplett geöffnet? Wie geht es Ihm jetzt?
Laßt uns versuchen stark zu bleiben, ich drücke Euch allen die Daumen und teile Euer Leid.
Özkan

Özkan

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Samstag, 14. März 2009 - 21:54
Hallo yaccomo grae,
es ist schön zu lesen dass Deine Metas um 50% zurückgegangen sind. Ich hoffe dass jetzt bei der nächsten CT die Metas noch mehr abgenommen haben. Vielleicht kannst Du mich ja auf dem Laufenden halten, ein Feedback nach der CT. Ich drücke Dir auf jeden Fall die Daumen.
Wir wollen jetzt auf jeden Fall eine 2. Meinung und 3. Meinung holen. Wir werden am Dienstag zur Uni-Klinik nach Erlangen zum Prof. Dr. Horia Sirbu fahren, der auch die Lasertechnologie anwendet. Desweiteren werden wir am Donnerstag zur Uni-Klinik Heidelberg fahren und uns dort die 3. Meinung holen.
Es ist mir wichtig auch die Meinung und Erfahrungen von verschiedenen Ärzten anzuhören, danach werden wir die Entscheidung treffen wie wir den Kampf gegen das "Bösewicht" beginnen werden.
Mit jeder Stunde weiss ich mehr, dass wir auf keinem Fall aufgeben werden und alles versuchen werden mein Vater im Leben zu halten. Wir brauchen Ihnl, er braucht uns.
Ich würde gerne weiterhin gerne mit Euch alles hier teilen, es hilft mir sehr.
POSITIV DENKEN IST JETZT SEHR SEHR WICHTIG!
Özkan
Gast
Sonntag, 15. März 2009 - 21:41
Wie es meinem Mann jetzt geht sage ich besser nicht.
Die op an der Lunge es wird ein Schnitt von vorn Brust bis anfang Rücken gemacht. Danach 3-4 Tage, kommt darauf an ob man Raucher war, auf Intensiv danach 10 Tage auf Station.Die Leute die da waren, gemischt Frauen Männer jünger, älter waren alle relativ schnell wieder auf die Beine, nur die Raucher waren schlechter dran.
Auf Lungenmetastasen .de müste die Klinik auf Internet zu finden sein.
Ich hoffe das Ihr die Chemo lange durchhaltet und wünsche alles Gute genisst das Leben so gut es geht.

yaccomo grae

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Montag, 16. März 2009 - 12:44
hallo, trotzdem alles Gute für deinen Mann, viel Kraft und Hoffnung!!! In Gedanken bei Euch Yaccomo
Gast
Montag, 16. März 2009 - 15:49
Hallo Grufti,
ich danke Dir für die Infos und Deine Beiträge. In solchen schnlechten Zeiten braucht man einfach solche Sachen. Bei meinem Vater wird heute vorgeschlagen, welche Chemo gemacht werden soll. Am Donnerstag haben wir einen Termin in Heidelberg, danach wollen wir kurzfristig entscheiden wie wir vorgehen werden.
Ich wünsche Deinem Mann eine baldige Genesung und Dir viel Kraft und Energie um Deinen Mann zu unterstützen.
Özkan
Gast
Montag, 16. März 2009 - 21:00
Hallo Özkan Wünsche viel erfolg und gute nachrichten in Heidelberg, wir haben uns immer vor den arztterminen notizen gemacht damit man nicht die hälfte von dem was man wissen will vergessen hat. Alles gute
Gast
Dienstag, 17. März 2009 - 09:22
Hallo Özkan,
die einzige Möglichkeit, die Metastasen in den Griff zu bekommen, ist eine Lungenoperation. Liegen die vier Metastasen auf einem Lungenlappen, so kann auch der gesamte Lappen entfernt werden (sog. Lobektomie), ohne dass dies mit Nachteilen verbunden wäre. Meiner Mutter wurden bereits zwei Lungenlappen entfernt (links und rechts), und es geht ihr immer noch gut. Durch die Chemo allein kann der Tumor nur vorübergehend gestoppt werden, eine Heilung kann dadurch aber nicht erziehlt werden. Man sollte daher nach Möglichkeit eine Operation anstreben. Es ist gut, dass Dein Vater bei einer Universitätsklinik vorstellig wird. Dort sind die Behandlungsmöglichkeiten sicher besser.
Viel Glück für Deinen Vater!
Vinnie

Özkan

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Dienstag, 17. März 2009 - 22:05
Hallo Vinnie,
voererst wünsche ich Deiner Mutter eine baldige Genesung und Dir viel Kraft, Gesundheit und Energie um Sie tatkräftig zu unterstützen.
Leider sind bei meinem Vater die Metastasen nicht auf einem Lappen, es sind auf der rechten Seite eine und auf der linken Seite 3 Stück.
Wie geht es Deiner Mutter jetzt? Welche Chemo wurde bei Ihr gemacht? Ich wäre Dir dankbar Vinnie, wenn Du mir weitere Infos zukommen lassen würdest.
Danke für die Anregung...
Gast
Mittwoch, 18. März 2009 - 12:03
Hallo Özkan,
danke für Deine Zeilen.
Bei meiner Mutter wurde vor 9 Jahren ein metastasierendes DarmCa entdeckt mit multiplen Lebermetastasen. Zuerst wurde die Darmoperation durchgeführt, dann wurde ein Chemno gemacht mit Folfox. Danach musste meine Mutter zwei mal an der Leber operiert werden. Sie erhielt danach auch Folfiri. Leider tauchten danach auch Metastasen in der Lunge auf, zuerst links, dann auch rechts. An der Lunge wurde meine Mutter insgesamt vier mal operiert. Bei der ersten OP wurde ein Lungenlappen aus der linken Seite entfernt. Bei der zweiten OP wurden zwei Metastasen aus der rechten Seite mit dem Lasergerät (Neodym-Yag-Lasermethode) entfernt. Leider sind an beiden operierten Stellen Metastasen wieder nachgewachsen, sodass im Jahr 2006 auf der rechten Seite der kleine untere Lungenlappen entfernt werden musste, und in weiterer Folge eine weitere Metastase im oberen rechten Lungenlappen. Diese OP war vorgestern. Nach der zweiten Lungenoperation erhielt meine Mutter eine weitere Chemo (Capox + Avastin), dh insgesamt wurden über die Jahre 3 Chemos gemacht (Folfox im Jahr 2000, Folfiri 2001, und Capox + Avastin 2006). Obwohl sehr viele Operationen (1x Darm, 2x Leber und 4x Lunge) und viele Chemos durchgeführt wurden, geht`s meiner Mutter erstaunlicherweise noch immer sehr gut, auch jetzt nach der OP vorgestern. Das liegt daran, dass meine Mutter sehr gesund lebt (kein Alkohol und Nichtraucher) und auch viel Sport macht (lange, schnelle Spaziergänge, so ähnlich wie Nordic Walking). Aus meiner Erfahrung empfehle ich daher, dass man unbedingt eine OP anstreben sollte. Zwar geht`s einem dann ein paar Tage nicht so gut, aber nach ein paar Wochen ist die Sache überstanden und die Metastasen sind weg. Wichtig wäre es, eine Spezialabteilung (zB für Lungenoperationen) bei einer Universitätsklinik aufzusuchen. Da sind die Erfahrungswerte einfach grösser.
Lasst euch nicht entmutigen! Viel Glück.
Vinnie
Gast
Mittwoch, 18. März 2009 - 17:44
Hallo Vinnie,
danke für Deine aufbauenden Zeilen. Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie sehr mir das hilft. Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und Energie. Deiner Mutter wünsche ich natürlich eine baldige Genesung.
Lieben Gruß
Özkan

Martl

188 posts
Donnerstag, 22. Juli 2010 - 20:06
Hallo zusammen,
ist mein erster Beitrag hier.
Vielleicht kann mir jemand ein bisschen Antworten geben.
Bei meinem Vater (55 Jahre alt, lebte bisher immer sehr gesund) wurde im März Enddarmkrebs im fortgeschrittenem Stadium festgestellt.
Dazu noch eine kleine Lebermetastase und drei Lungenmetastasen.
Der Primärtumor wurde vor nem Monat inkl. der Lebermetastase mit R0 entfernt (in allen 20 Lymphknoten waren ebenfalls keine Metastasen, was mich an sich sehr gewundert hat).
Jetzt gehts langsam an die Lunge.
Wir waren vor einigen Tagen an der Uniklinik in Regensburg und der Arzt dort meinte, dass die drei sehr nah zusammenliegenden Metastasen an linken, unteren Lappen ziemlich nah an der Arterie liegen, so dass es sein kann, dass man den ganzen Lappen entfernen müsste. Zudem (und das hatte mich überrascht) vermutet er, dass die zwei ganz kleinen Punkte auf dem CT im Bereich des rechten, oberen Lappens ebenfalls Metas sein könnten. Das hat uns erstmal wieder ziemlich zugesetzt.
Mein Vater bekommt aktuell noch adjuvante Chemo, damit die Sache mit dem Primärtumor wirklich gut abgeschlossen wird. Die dauert noch bis Ende Okt an.
Ich habe auch von dieser Laserresection gehört, die der Dr. aus Coswig erfunden hat. Denke aber nicht, dass die in Regensburg das anwenden oder?
Wo gibt es noch Kliniken, die das mit dem Laser machen an der Lunge (Coswig ist doch knapp 400 km weg von Ingolstadt).
Zudem würde ich noch gerne wissen, ob Lungenmetastasen durch Chemo wirklich kleiner werden können und eine Behandlung mit Antikörpern auch was bringen würde oder diese nur beim Primärtumor wirken.
Bis Nov können wir erstmal eh nix machen und dürfen uns nicht verrückt machen lassen. Erst das darauffolgende Staging ist ja dann aktueller Stand der Dinge.
Danke schonmal für die Antworten.