Gast
Montag, 6. April 2009 - 20:30
Hilfe, bei dem ganzen Fachchinesisch blickt doh kein Mensch mehr durch.
T3 ist eigentlich Stadium 2 und N1 eigentlich Stadium 3? Heißt das jetzt das mein Vater Stadium 3 hat also mit überlebenschance 53 Prozent oder wie?
und was bedeutet G4????
Ist es denn auch normal -das man sich trotzdem die ganze Zeit noch fit fühlt. Als ob man quasi nichts hat? und wird es ggf. noch schlimmer und wenn ja ab wann beginnt das?
Vielen lieben dank für eure Hilfe....

flasil

89 posts
Dienstag, 7. April 2009 - 01:56
Also, ich selber hatte einen Analkarzinom.(Enddarm)
Aber ich versuche dir mal zu erklären was ich kann.
Hoffentlich mache ich das Alles richtig.
Also T3 ist schon T3. Hat was mit der Größe zu tun. T3 ist Tumor ab Größe 5 cm.
Dann N1 bedeutet das Lymphknoten mit befallen sind.
Ohne Befall der Lymphknoten ist man im Stadion 2 mit Befall der Lymphknoten (N1)ist man im Station 3. (schlechtere Prognose)
G4 ist die Grandigkeit (bösartigkeit) Des krebses. Geht bei G1 los.
Und zu der Prognose, Überlebenschange. Das sind Statistiken. Aber jeder Mensch ist doch anders. Bloß nicht zuviel geben auf Prognosen. Bei Jeden kann der Verlauf anders sein.
Also, ob es normal ist das man die ganze Zeit nichts fühlt. Keine Ahnung, ich kann nur von mir berichten.
Also ich habe bis heute nicht gespürt von dem Tumor. Schlecht geht es mir eigndlich nur bei den Behandlungen. Bestrahlungen, Chemotherapie oder OP.
Habe ich keine Behandlung fühle ich mich fit, als wenn alles OK ist.
Aber laut Ärtzte ist der Tumor 15 Jahre heimlich gewachsen. Ist vielleicht das heimtükische am Krebs. Man merkt erstmal nichts. Gefunden wurde der krebs bei mir, weil ich ab und zu Blut am WC-Papier hatte. Das war vor zwei Jahren. Ich hatte übrigens auch einen T3, N1.
Ja, sehr starke Schmerzen kommen wohl wenn der Krebs weiter fortschreitet und man es nicht mehr richtig behandeln kann. Aber darüber möchte ich nicht nachdenken.
Viele liebe Grüße Silke
Gast
Dienstag, 7. April 2009 - 09:21
Hallo Silke,
vielen lieben Dank für deine schnelle Hilfe.
Es ist doch echt fürchterlich -wenn man das ganze liest von wegen im Stadium 3 Überlebungschancen nach 5 Jahre = 53 Prozent usw..
Und bei dir wurde der Tumor jetzt komplett entfernt? und auch zum teil ein paar Lymphknoten?
Ich habe ja gehört das die Ärzte den Tumor erst genau spezifieren können wenn dieser ausoperiert worden ist!?
...und wie ist das ganze bei dir abgelaufen? Auch erst wochenlang chemo und Bestrahlung und dann irgendwann die OP? danach reha?

Lieben Gruß

landtechniker

578 posts
Dienstag, 7. April 2009 - 10:16
Hallo Zissy,
noch ein paar genauere Angaben:
T3 sagt auch aus, wie tief der Tumor schon ins Gewebe eingedrungen ist (in dem Fall schon in das Fettgewebe um den Darm herum). N1 zeigt, dass 1-5 der entnommenen Lymphknoten befallen sind (da fehlt eigentlich noch eine genaue Zahlenangabe), MO bedeutet, es sind keine Fernmetastasen (also z.B. in Lunge oder Leber) auffindbar. Mikrometastasen können leider doch vorhanden sein, solange sie unter der Sichtbarkeitsgrenze liegen. G4 ist heftig, weil die Tumorzellen offenbar sehr aggressiv sind.
Das mit den Prognosen und Überlebenschancen ist so eine Sache. Man kann in Panik verfallen, oder sich dem Problem stellen und damit leben. Eine positive Grundeinstellung ist der erste Schritt. Und man fängt an, bewusster zu leben. Zu guter Letzt müssen wir alle akzeptieren, dass unser Leben irgendwann zu Ende ist, ob wegen Krebs, Herzinfarkt, Unfall oder was auch immer. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diejenigen, die lernen mit der individullen Situation umzugehen, die glücklicheren Menschen sind. Natürlich hoffe ich auch, dass ich in drei Jahren sagen kann, ich bin über den Berg - Gewissheit habe ich nicht (ich bin jetzt 45).
Gruß Ludwig

flasil

89 posts
Dienstag, 7. April 2009 - 22:13
Also, ich hatte gleich nach Diagnose ca. 2 Monate Radio/Chemo erhalten. Danach sollte der Tumor und die bösen Lymphknoten laut MRT, Blut und Biopsi komplett weg sein. Nur über einen Jahr später ging ich zur Nachsorge zu einem ambulanten Radiologen. Der sah das MRT aber anders als die Nachsorge monatelang immer vorher im Krankenhaus. Darum wurde dann eine Biopsi gemacht und dabei wurde erneute böse Zellen gefunden. Darauf wurde dann ein OP gemacht. Hierbei wurde ein Tumor im Dickdarm entfernt und neun gesunde Lymphknoten so wie der komplette gesunde Mastdarm.
Aber wie bereits gesagt, ich hatte einen Analkarzinom. Das ist noch ein wenig anders.
Zur Reha hätte ich zweimal gehen können, nur ich habe es nicht gemacht, da ich zwei Schulpflichtige Kinder habe und lieber zu Hause bin. Bin übrigens 42 Jahre alt.
Ach ja, mir hat man gesagt, das sie mit MRT, Blut und Biopsi eigendlich ziemlich genau sagen können, was für ein Tumor das ist und wie groß e.t.c
Viele liebe Grüße Silke
Gast
Mittwoch, 8. April 2009 - 11:48
Hallo Silke,
Hallo Ludger,
vielen lieben dank für die Infos & eure Hilfe.
Jetzt bin ich auf jedenfall schon mal etwas schlauer.
Denn mein Vater, der an Krebs erkrankt ist (50 J.), kann/will oder wie auch immer uns, also meinem kl. Bruder und mir, nicht immer genau alles erklären. Und er will eigentlich davon auch nichts hören....
...und ich renn momentan nur noch mit meinem Bruder von Arzt zu Arzt da Darmkrebs ja leider auch noch vererbar ist
frown
Ich wünsche euch noch ganz viel Kraft und drücke euch die Daumen das der Krebs nicht wieder kommt.
Thx
Liebe Grüße
Zissy