LaTina

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Montag, 18. Mai 2009 - 11:55
Hallo Ihr!
Ich war lange nicht hier, mußte die letzten Monate erstmal selber für mich verdauen und sortieren. Zur Erinnerung: meine Mutter hatte Ende Mai vergangenen Jahres die Diagnose "Darmkrebs" bekommen, ein T3 ohne Fernmetastasen, aber mit bereits veränderten Lymphen. Am 2.Juni erfolgte eine OP, bei der alles entfernt werden konnte. 20cm Darm, die befallen Lymphen. Ein Stoma war gerade so eben nicht nötig, da der Tumor weit genug oben lag. Anschließend eine Chemotherapie über 12 Anwendungen. Die letzte bekam sie exakt Silvester 2008. Danach war erstmal Aufbauarbeit nötig. Sie fiel seelisch in ein sehr tiefes Loch, da leider auch ihr Lebenspartner, mit dem sie über 40 Jahre verheiratet ist, nicht für sie da sein wollte und sich lieber neu orientierte (nicht zum ersten Mal übrigens). Ich habe meine Mutter seit Beginn ihrer Erkrankung bei mir und meinem Verlobten zuhause aufgenommen, wofür ich auch meinem Verlobten unendlich dankbar bin, denn ich finde es nicht unbedingt selbstverständlich, dass er dies tat. Es ist doch eine "Belastung" und eine ziemliche Zerreißprobe, der man ausgesetzt ist. Er fand es dagegen nicht mal eine Überlegung wert. Und ich war froh, meine Mama bei mir zu haben, um mich um sie kümmern und ihr einiges abnehmen zu können, auch Entscheidungen, die sie in ihrem Zustand nicht fähig gewesen wäre, zu treffen, wie sie selber sagt.
Erste Nachuntersuchungen ergaben, dass es nichts beunruhigendes gibt. Blutwerte super, Tumormarker sehr weit unten.
Ich habe sie nach der Chemo fast dazu überredet, eine Kur zu machen (keine Reha), und sie hat sich eine psychosomatische Klinik im Harz ausgesucht. Dort ist sie jetzt seit zwei Wochen, sie wird noch weitere zwei Wochen bleiben, hat sogar um eine Woche verlängert.
Und: sie hat sogar einen Menschen kennengelernt, der ihr unheimlich gut tut und ihr endlich Mut auf die Zukunft macht (nein, KEIN Kurschatten ;o)). Sie bekommt so viele Komplimente, wie seit Jahren nicht mehr. Zur Zeit macht meine Mutter einen regelrechten Senkrechtstart in ein neues, schönes Leben. Und ich hoffe sehr, dass dies nicht mehr erschüttert wird. Ich blicke ebenfalls positiv nach vorne und bin allen dankbar, die mir und uns geholfen haben, auch dem Forum hier. Und ich drücke ebenfalls allen Betroffenen die Daumen!
Tina

conny

78 posts
Montag, 18. Mai 2009 - 13:14
Hallo Tina!
Super schön, mal wieder was von Dir zu hören. Es freut mich riesig, dass es Deiner Mama bestens geht. Sie soll sich dort im Harz "richtig" erholen. Und unbedingt noch eine woche Verlängerung beantragen. Gerade das psychosomatische Problem kann sehr gut behandelt werden. Meinem Mann hat seine Kur in Mölln im September 08 auch sehr gut getan. Obwohl der Lebenssachverhalt wohl ein anderer war, war auch er nach seiner Chemo psychisch sehr labil und angekratzt. War für uns auch nicht so einfach. Kann daher Deine Geschichte sehr gut nachvollziehen. Ich gönne Deiner Mama von tiefstem Herzen diesen "Aufschwung" und hoffe, dass alles so bleibt.
Viele ganz liebe Grüße Conny