tinka

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Montag, 8. Juni 2009 - 14:56
Hallo
muss mal wieder schreiben, weil ich keinen Ausweg mehr weiß. Bin einfacht machtlos. Vor 3 Wochen ist mein Papa nach dem Verdacht im CT zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus gekommen. Da hat sich alles bestätigt. Metastasen in Lunge und Leber und Rezitiv des Rektumkarzinoms. OP nicht mehr möglich. Seit dem ist mein Papa einfach niedergeschlagen. Will nicht mehr! Hat sich im Krankenhaus auch noch einen Magen-Darm- Virus eingefangen und gleich mal 10kg verloren! Jetzt ist er zuhause aber liegt nur noch im Bett. Ist das Depression oder schon der Krebs? Vor 3 Wochen war er noch voll im Garten aktiv. Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll! Hat jemend Erfahrung? Bitte antwortet mir. Tinka
Gast
Montag, 8. Juni 2009 - 21:51
Natürlich könnte es sich nur" um Depressionen " handeln, aber auch dies ist eine schwere Zeit für den kranken Menschen. Man liegt im Bett und fragt nach dem Sinn,Chemo keine Chemo Schmerzen stark oder erträglich, was ist wenn es nicht mehr wird wie ist das Ende. Hat man Schmerzen Erstickt man? Wie soll es weiter gehen.
Ich kenne diese Sorgen und es ist sehr schwer in dieser Situation der Kranken aufzumuntern, Ihn aus dem Loch zu hohlen. Aber wenn man es kann die Zeit hat,sich täglich um den Kranken zu kümmern, Ihn wieder am Leben teil haben lässt,durch Unterhaltung durch an die Luft gehen, soweit es mit den gehen geht aber jeden Tag ein kleines bisschen mehr, so das man kleine Erfolgserlebnisse hat. So kommt man vielleicht wieder raus.
Und wenn es mit dem aufstehen nicht klappt dann eben Fenster öffnen wenn es schönes Wetter ist und Spiele spielen ablenken schöne Stunden schenken Gespräche führen oder vieleicht nur zusammen Fernsehen.
Einfach immer Hoffnung haben.
Ich wünsche viel Glück und viele gute Einfälle um den Tag erträglich und lebenswert zu machen.

sprudelsuse

88 posts
Montag, 8. Juni 2009 - 23:12
Liebe Tinka,
habe in letzter Zeit nur noch ab und an ins Forum geschaut, möchte Dir aber trotzdem antworten. Sei da für Deinen Papa aber wenn er nicht aufstehen mag, lass ihn. Rede mit ihm und versuch ihm seine Wünsche zu erfüllen. Möglicherweise ist er sehr deprimiert, vielleicht aber hat er auch keine Kraft zum aufstehen.Wenn Ihr nicht ständig bei ihm im zimmer sein könnt, fragt ob er Radio hören möchte. Das lenkt ihn vielleicht ab von seinen Sorgen und Ängsten.Ich wünsche Euch alles Gute.
L.G. sprudelsuse

tinka

11 posts
Dienstag, 9. Juni 2009 - 17:39
Hallo,
danke für eure Antworten. Es ist einfach schwer. Meine Papa war einfach immer mein starker Bär- ihn jetzt so so sehen tut einfach nur weh. Ich versuche stark zu bleiben- im Gegensatz zu meiner Mutter gelingt es mir auch meist. Sie kann es nicht ertragen- will ihn glaube ich einfach nicht verlieren. Und Worte wie ich will nicht mehr- lass mich in ruhe tun einfach nur weh. Die Idee mit dem Fenster und dem Radio werde ich am Wochenende mal versuchen. Außerdem hat jetzt auch immer mehr "Angstattaken". Glaube ich jedenfalls- er fängt an zu zittern, die Atmung wird schneller und dr Puls rast. Danach ist er noch schwächer. Gibt es vielleicht ein natürliches Beruhigungsmittel- gegen Angst? Was auch bei der Chemo nicht schadet? Vielleicht hat ja jemand einen Rat. Bis dann Tinka

landtechniker

578 posts
Dienstag, 9. Juni 2009 - 18:59
Hallo Tinka,
einen guten Rat zu geben, fällt in dieser Situation schwer. Vor allem weil ich an einem ganz anderen Punkt stehe. Aber ich habe mir mehrfach vorgestellt, wie es wäre, mit dieser Situation klarkommen - zu wissen, dass eigentlich nur ein Wunder helfen kann. Ich habe mir vorgenommen, den Tatsachen ins Auge zu sehen. Und ich habe mir auch vorgenommen, Menschen um Rat zu fragen, die helfen können - Psychologen, Seelsorger etc.. Mir hat kurz nach Beginn meiner Chemo die Krankenhauspsychologin mit nur einer einzigen Sitzung sehr weiter geholfen. Wenn Du weiter unten eine paar Beiträge liest - da haben andere Betroffene Bücher empfohlen, die in solchen Situationen Ratschläge geben. Ich denke aber auch, dass hier einfach zu wenig Platz ist, wirklich helfen zu können. Deshalb mein Rat: such in deiner Nähe jemanden (eine reale Person), der/die euch helfen kann, mit dem/der ihr sprechen könnt. Nur wenn man dem Feind ins Auge blickt kann man ihn bekämpfen. Und wenn ihr jemand mit Erfahrung an der Seite habt ist es aussichtsreicher.
Viel Erfolg dabei Ludwig
Gast
Mittwoch, 10. Juni 2009 - 00:16
Ganz ehrlich- warum noch Chemo? Das ist doch eine extreme Belastung für den ganzen Körper. Meine Mutter hatte nach der Hoffnungslosigkeit die weitere Chemo abgelehnt- und sieben Kilo zugenommen. Es ging ihr wirklich gut. Aber das muß jeder für sich selber entscheiden.
Liebe Grüße