bine

77 posts
Mittwoch, 17. Juni 2009 - 08:01
hallo Zusammen.
Wie viele von Euch wissen bin ich seit Mai 08 in Behandlung. Ich habe auch hier schon sehr viele Antworten bekommen auf meine Fragen und möchte heute mal Danke sagen.
Ich möchte euch heute noch einmal etwas schreiben :Am vergangenen Mittwoch rief mich mein Arzt an und teilte mir mit, dass er die ganzen Befunde von mir noch einmal durchgelesen hat.Er teilte mir mit, dass bei meiner operation im Mai und August der Vorläufer des Adenomes nicht entfernt wurde. jetzt soll ich noch einmal eine kernspin, und eine Submoskoloskopie machen. Was bedeutet dass?Kann es sein dass da noch bösartiges gewebe in meinem darmbereich ist?
wer kann mir helfen?

Arwed

650 posts
Donnerstag, 18. Juni 2009 - 09:09
Hallo,
solche Vorläufer hatte ich 2000/01 auch im Darm. Es wurde dringend zur OP geraten, wobei die fraglichen Darmteile minimalinvasiv entfernt wurden. Lt. Aussage der Ärzte wären aus den Vorläufern Krebs entstanden. Dieses Risiko sollte man nicht herum schleppen.
Liebe Grüße!
Arwed

bine

77 posts
Freitag, 19. Juni 2009 - 07:50
Hallo Arwed.
Vielen Dank für deine Antwort. Es wurde bei mir jetzt durch Zufall entdeckt weil mein neuer behandelnder Arzt endlich mal alle Berichte angefordert hat, und da steht es drin. natürlich habe ich Angst denn es ist ja jetzt schon über ein jahr her seit der ersten Operation. vielen Dank für deine Antwort.
gruß Bine

Arwed

650 posts
Freitag, 19. Juni 2009 - 09:15
Hallo Bine,
man sollte sich auch im Klaren sein, daß in Berichten das Meiste aus Zeitgründen nur sehr verkürzt wenn überhaupt beschrieben wird. Es hat sich sehr bewährt, die Ärzte, die die Untersuchungen durchgeführt haben, möglichst durch Skizzen dokumentiert genau zu befragen, was sie gesehen und gemacht haben und warum eine bestimmte Therapie durchgeführt wird. Eine Skizze sagt in kurzer Zeit mehr als "tausend" Worte. Der nachfolgende Arzt kann mit diesen Informationen dann viel mehr anfangen und Entscheidungen nachvollziehen. Ein praktisches Beispiel ist die PET- CT, die bei mir im Krankenhaus von den Chirurgen angeordntet wurde: die Onkologen haben aus dem Bericht nicht entnehmen können, warum diese Untersuchung durchgeführt wurde. Erst nach der Presentation der Skizzen wurde der Sachverhalt den Onkologen klar.
Also sich immer informieren und Fragen gut vorbereiten, dann können die Ärzte konzentriert in wenigen Minuten antworten. Ich habe bei meiner vorletzten OP während einer normalen Visite am Krankenbett solch eine mit Fragen bespickte Liste abgearbeitet und die allerbesten Antworten bekommen, da auch zufällig alle an der OP beteiligten anwesend waren und jeder für sein Spezialgebiet anworten konnte.
Liebe Grüße!
Arwed

glückskind

294 posts
Freitag, 19. Juni 2009 - 09:42
wow, Arwed,
das finde ich einfach klasse...
ich wünsche mir, dass ich mir auch soviel Wissen aneignen kann, damit ich auch weiß, welche Fragen ich stellen muss...
Woher hast Du Deine Kenntnisse?
Vielleicht hast Du ja Lust, einige Beispiele zu nennen, ich bin dankbar über jede "Bereicherung" im Umgang mit der Krankheit, bzw. den behandelnden Ärzten...

Arwed

650 posts
Freitag, 19. Juni 2009 - 12:41
Hallo Glückskind,
viele Kenntnisse seit Okt. 2007 habe ich in Diskussion mit meinen Onkologen im Krankenhaus gewonnen. Vor jeder Chemositzung gibt es ein Gespräch zumindest über Begleitprobleme während der Chemo mit einen der vielen onkologischen Ärzten hier im Krankenhaus. Das ist ein Ort, an dem man viel durch Fragen herausfinden kann. In der Zeit bis zur Chemo versuche ich zu Hause durch Überlegen, was man tun könnte, wie was funktioniert, was im Körper passiert, auch Nachrichten aus dem Internet und vor allem hier im Forum durch informative Quellen wie z.B. von Birgit, Ludwig und viele mehr das Geschehen soweit zu verstehen, daß ich damit leben kann. Auch während der Chemositzung kann man Erfahrungen mit Leidensgenossen austauschen und auch vieles lernen.
Wenn ich nicht beharrlich vor jeder Chemositzung mein "Wort zum Sonntag" abgegeben hätte, würde ich noch heute Chemo bekommen ohne Aussicht auf Erfolg wegen Resistenzbildung. Das "Wort zum Sonntag" meint meine Bitte, endlich ein Staging durchzuführen, ob meine Leber operationsbereit wäre. Das Ergebnis war, daß durch die erfolgreiche Chemo bedingt "nur noch" eine Leberhälfte auffällig war, und somit diese wegoperiert werden könnte. Außerdem sollte ich zu einem Termin zur Stomarückverlegung bestellt werden obwohl ich nie einen gehabt hatte.
Die OP war erfolgreich (R0), alles bis <1mm (Sichtbarkeitsgrenze) entfernt. Das Problem ist, daß hier im Krankenhaus die Ärzte alle paar Monate wechseln (Jobrotation) und die nächsten sich in Zeitdruck über die vielen aber dürftigen Patientenakten und Vorgesetzten erst einarbeiten müssen. Dabei geht so viel Information verloren, daß man Hilfestellung zur eigenen Krankheitsgeschichte geben muß. Das ist zweifelsfrei ein Nachteil eines großen Krankenhauses. Deshalb ist die Mitarbeit des Patienten so wichtig.
Wenn du mehr Fragen hast, dieses Forum wird dich auch zukünftig unterstützen!
Liebe Grüße!
Arwed